Samstag, 8. Februar 2025

8. Februar 2025 - Die verhinderte Eis-Prinzessin



Die verhinderte Eis-Prinzessin

Sicher hat jeder und jede den einen großen Traum, den er oder sie gerne verwirklichen möchte.

Für manche ist es der Wunsch, erfolgreich zu schauspielern und in Film oder Theater riesige Erfolge zu feiern. Andere möchten als Sängerinnen oder Sänger durchstarten und mit mehr als einen "One Hit-Wonder" durchzustarten und dauerhaften Ruhm zu erlangen.

Auch ich hatte einen solchen Traum, den ich jedoch lange vergessen habe - und der mir erst wieder in den Sinn kam, als ich am vergangenen Sonntag das Schaulaufen der Europameister im Eiskunstlaufen angesehen habe.

Eiskunstlauf ist die einzige Sportart, die mich überhaupt interessiert. Ein paar Wettbewerbe dieser Disziplin habe ich mir teilweise auch angesehen - zeitlich war es leider nicht möglich, alles zu sehen.

Bei all der gezeigten Anmut wurde ich recht wehmütig ...

Der Traum kam mir bereits viele Jahre zuvor zurück in den Sinn zurück, als es bereits nicht mehr möglich war, ihn mir zu erfüllen:

ich war knapp über 20 Jahre alt, also viel zu alt, um noch mit dem Profi-Eislaufen zu beginnen. Ich saß in einem Lokal in der Nähe der

Dortmunder Westfalenhalle, als plötzlich der Wirt auf mich zukam, als wolle er gleich ein Autogramm haben. Sehr peinlich für mich. Auf jeden Fall musste er wohl dringend seine Neugierde befriedigen und fragte mich, ob ich

ein Ensemble-Mitglied von Holiday on Ice sei, denn die gastierten damals gerade in der Halle.

Leider konnte ich das nicht bejahen ...


Früher

Ich war ein noch sehr kleines Mädchen mit einem sehr eigenen Kopf und einer Menge Flausen darin, als nach einem "reiflichen" Entschluss in mir der Wunsch gereift war,

eine Eisprinzessin werden zu wollen. Worauf dieser Wunsch fußte, und wer ihn in meinem Kopf platziert hatte und warum, weiß ich nicht mehr. Allerdings fühlte ich mich bereit, die Kufen, die für manche die ganze Welt bedeuten, umgehend zu erobern.

Diese Kufen faszinieren mich, seitdem ich denken kann.

Kaum gedacht, äußerte ich meinem Vater gegenüber den Wunsch nach Schlittschuhen, mit denen alles anfangen würde, die sozusagen mein Rüstzeug werden sollten. Und schnell musste ich erkennen, dass mancher Traum bereits beim Äußern desselben hoffnungslos vor der ersten Schranke zerschellen kann.

Mein Vater, der mir in der Regel keinen Wunsch abschlagen konnte, war entsetzt und lehnte diesen rigoros ab. Natürlich gab es Gründe dafür,

die in meinem zarten Aussehen lagen: er hatte Angst, dass ich mir mit Schlittschuhen unter den Füßen meine dünnen Beinchen oder Ärmchen brechen würde und in Zukunft ständig zwischen Schwer- und Leichtverletzungen auf dem Eis hin- und herschlittern würde.


Eislauf-Mutter?

Leider war ich auch nicht die Tochter einer "Eislauf-Mutter", die sich dadurch auszeichnen, dass sie aus übertriebenen eigenem Ehrgeiz ihr Kind in eine Eislauf-Karriere hineinnötigen.

Ich hatte es also doppelt schwer:

Vater: aus Sorge um mich strikt dagegen!
Mutter: völlig ehrgeizlos!
Ich: chancenlos!

Im Gegenteil stellte meine Mutter sich auf die Seite meines Vaters ... und mein Traum von

der großen Eisprinzessin ging gnadenlos im ungefrorenen Wasser baden.


Manchmal 

... tanze ich im Traum auf dem Eis und drehe meine Pirouetten und riskiere Hochleistungs-Sprünge.

Aber mein Traum, der Wirklichkeit werden sollte, war bereits an dem Material gescheitert, das man dafür unbedingt benötigt: Schlittschuhe.

Vermutlich wäre ich nur eine Alltags-Eisprinzessin ohne die ganz großen Sprünge geblieben ... aber, wer weiß das schon so genau.

Zumindest sind alle meine "Knochen" heil geblieben, das ist ja auch schon was - und sollte nicht unterschätzt werden.


Guten Tag, Gruß Silvia


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