Vorspeise: Antipasti - Arancini / Parmigiana / Bruschetta / Coppa / Auricchio
Hauptgang: Involtini di vitello, salsiccia siciliana, con peperonata
Nachtisch: Tris di dolci - Rotolo al pistacchio / Profiterol / Cannoli
Italienische Mengenlehre
und ein durchaus kurzweiliges Vorabend-Programm, gestaltet von der aus Italien stammenden Pina, die zwei erwachsene Kinder und vor drei Jahren den Iraner Khosroo geheiratet hat. Beim ersten Date haben Pina und Khosroo sich ineinander verliebt und vier Tage später hat sie ihn bereits ihren Verwandten vorgestellt. Heute
verliebt sich ein Teil des Publikums in Pina, denn ausnahmsweise habe ich vor meinem eigenen Beitrag übers "Dinner" viele der freundlich bis überschwänglichen Kommentare auf Instagram gelesen. Da schwingt so viel Liebe für Pina durchs Netz, dass sie noch eine Weile auf einer Wolke durchs Leben getragen wird. - Es sei denn, es gibt schon bald Gründe, die fürs Publikum dagegensprechen ... öffentliche Zuwendung ist wankelmütig.
Beruflich ist sie im "Mutterhaus Paderborn" als Hauswirtschafterin in der Küche tätig.
Hier habe ich einen winzigen Berührungspunkt zu Pina, denn ich war in einem Internat der "Schwestern der christlichen Liebe" - gegründet von Pauline von Mallinckrodt - allerdings nicht in Paderborn, sondern in Brilon Stadt. Katholisch bin ich schon lange nicht mehr ...
Aber sicher habe ich im Hinterkopf noch ein paar Werte, die man mir damals im Internat einzutrichtern versucht hat, mal mehr, mal weniger vergebens. Es ist schön,
wenn alle Zuschauer derart begeistert von Pina sind - so werden meine Worte eher nicht ins Gewicht fallen.
Das Menü
ist vor allem eins: sehr, sehr umfangreich und mengenmäßig sicher auch sehr italienisch. Pina sagt: "Hauptsache, es gibt viel - auch, wenn die Gäste nicht alles aufessen."
Gut, denn auch Mülleimer wollen kein Schattendasein führen. Gerne schlucken sie alles, was an Verschwendung in ihnen landet.
Insgesamt verliere ich schnell den Überblick über einzelne Zutaten, die Pina routiniert zubereitet: es ergibt sich sowieso aus obiger Speisekarte. Auf den Tellern sehen die Antipasti gut aus, wobei zu erwähnen ist, dass sie den Schinken - wie vieles andere auch - selber hergestellt hat. Wochenlang ist der im Kühlschrank gereift - und so weit ich mich erinnere, hat das noch nie ein Kandidat zuvor gemacht. Die Gäste wissen, dass ein gekaufter Schinken nie so gut schmecken kann ... ich weiß das nicht.
Die Kalbsrouladen, gefüllt u. a. mit Basilikumblättern - warum? - und Burrata sehen sehr, sehr trocken aus. Mit den dazu gereichten selbstgemachten italienischen Bratwürsten (die sicherlich gut schmecken) ... eine unpassende Kombination.
Der versteckte Windbeutel unter viel Sahne und Pistazien sieht gut aus: ich sehe leider nicht, ob sie den Brandteig selber hergestellt hat. Aber nach so viel Handarbeit ihrerseits kommt wohl auch Pina an ihre Zeit-Grenzen.
Die Biskuit-Rolle besteht aus sehr viel Biskuit und sehr wenig Füllung. Das würde ich durchaus bemängeln und nicht nur unter "eigenem Geschmack" verbuchen.
Fazit
Ich möchte hier aus der Reihe tanzen, denn 9 Punkte - die sie sich selber geben würde - habe ich nicht zur Hand.
Die Punkte für Pina: je 8 geben Franjo und Laura, je 9 Minira und Marco.
Mit 34 Zählern liegt sie am 3. Tag auf dem bislang 1. Platz. Diesen Platz kann ich wiederum unterschreiben.
Eine versierte Köchin hat ihren Gästen ein schönes Dinner zubereitet, doch der Begriff "perfekt" wäre zu hoch gegriffen.
Guten Morgen, Gruß Silvia
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