Donnerstag, 27. Februar 2025

27. Februar 2025 - "Am Rosenmontag bin ich geboren" - Neuveröffentlichung vom 16. Februar 2015



Am Rosenmontag bin ich geboren


Zum Glück ist das nicht so. Mein Geburtstag fällt genau auf den Tag, auf dem er es sich gerne bequem macht - und nicht auf einen unruhigen Rosenmontag, der sowohl hoch-geliebte wie auch ziemlich unbeliebteste Montag des Jahres. Arbeitnehmer werden teilweise zu einem Urlaubstag genötigt. Rosenmontagszüge blockieren Städte. Und wehe dem, der vergessen hat, etwas zum Mittagessen einzukaufen: Die Geschäfte haben ab Mittags geschlossen.

Trotzdem wird der Karneval besonders in den Hochburgen Düsseldorf und Köln und München mit viel Enthusiasmus zelebriert. Manch einer mit zu viel Zuneigung zum Alkohol landet dann unversehens in der Ausnüchterungszelle. Wie viele in fremden Betten landen, ist in keiner Statistik festgehalten, aber selbst bei einer Statistik wäre die Dunkelziffer vermutlich höher als eine veranschlagte Zahlenreihe.

In Dortmund geboren, kam auch ich früh mit dem Karneval in Berührung. Was man in Westfalen Karneval nennt, ist aber nur entfernt verwandt mit dem Kölner Jubel und Trubel und steckt noch immer in der Kennenlern-Phase. Karneval in Kinderschuhen, aber mit  Bemühungen nach Kräften so gut wie möglich ausgelebt. Wir wurden als Kinder auf eigenen Wunsch verkleidet und zogen gemeinschaftlich durch die Gegend, um nach anderen auch verkleideten Wesen zu forschen. Man musste schon ziemlich weit und lange laufen, bevor man fündig wurde.

Irgendwann habe ich für mich beschlossen, dass Karneval nicht mein Ding ist,  da ich mit einem terminbestimmten Heiterkeitswahnsinn nichts anfangen kann. Nachdem ich mir suggeriert hatte, dass dies aus mir keinen humorbefreiten Menschen macht, lebte ich lange Jahre sehr gut, in dem ich den Karneval weitläufig umschiffte.

Doch eines Tages war ich reif für einen Rosenmontag in Düsseldorf. Vielmehr hatte meine Freundin Inge mich so lange dahin gehend bequatscht, dass ich tatsächlich glaubte, ich könnte jetzt mal hingehen und den Karneval in Düsseldorf so richtig bereichern. Nein, so dachte ich selbstverständlich nicht. Ich wollte Inge nur den Gefallen tun, mit ihr den für sie höchsten Feiertag im Jahr stilgerecht zu verbringen. Mir grauste allein schon bei dem Gedanken an kommende Karnevals-Auswüchse. An bunte Menschenmassen, deren Ziel unermüdliche Fröhlichkeitsausbrüche waren.

Und vielleicht sollte jemand wie ich, die nicht schon mit der Muttermilch Kamelle und Tröööt-Musik eingesogen hat, es lieber gänzlich lassen, sich unters närrische Volk zu mischen.

Inge, ein paar andere Leute und ich fuhren mit dem Zug nach Düsseldorf. In dem einen Moment dachte ich noch: Uups, der Bahnhof sieht aus wie ein ganz normaler Bahnhof - da hatte mich auch schon irgendein Männerarm umschlungen und es gab erst mal Bützches zur Begrüßung. Was dem Hawaiianer sein Lei, ist dem Düsseldorfer Narren sein Küsschen ... Und er war nicht der letzte küssende Cowboy oder als was die Kerle sonst noch so rumliefen. Am Ende hatte ich sicher mehr Fremd-DNA-Spuren im Gesicht als eigene.

Den Rosenmontags-Zug wollten wir ausfallen lassen, um gleich in die Altstadt zu marschieren. Inge in Vollmontur als "Keine-Ahnung-was-das darstellt" mit schwarzer Langhaarperücke und rotem Gewand mit schwarzen Elementen - ich mit einer Katzenmütze auf dem Kopf, denn zu mehr hatte ich mich nicht durchringen können. Das war schon eher ein Zugeständnis. Woran? Schnell stand mir eher der Sinn nach einer Tarnkappe, die unsichtbar machte. Denn so einfach machte es uns der Zug nicht, in die Altstadt zu kommen: Der versperrte alle uns bekannten Wege.

Und mal ehrlich: Etwas Langweiligeres als einen Karnevals-Umzug kann ich mir bis heute kaum vorstellen.

Mein Kopf fing an zu brummen, was sehr selten der Fall ist. Der Griff nach einem Glas Bier war naheliegend - aber nur dann, wenn man nicht vorher einen Blick auf mögliche Toiletten geworfen hatte. Beinahe standen dort mehr Fans als vor dem Zug direkt.

Zum anderen hatte ich mich an meiner Dortmunder Arbeitsstelle krank gemeldet: Ist sicher längst verjährt und verziehen. Ich glaube, ich habe das später sogar mal gebeichtet. Zudem der Rosenmontags-Dienst ohnehin nur bis zum Mittag dauerte. Doch damals an dem Zug, mit den vielen Kameras - ich hatte die depressive Sorge, dass mich Kollegen vor dem Fernseher ausfindig machen könnten. Nun, sie hätten schon auch erkannt, dass ich wirklich krank war ... so wie ich dreinschaute.

Mit der karnevals-verjeckten Inge konnten wir nach gefühlten drei Tagen endlich in die Altstadt abziehen. Warum eigentlich, dachte ich, fühlt sich Karneval dort besser an?

In mindestens Dreier-Reihen saßen die Leute in den Lokalen übereinander. Nun, wenn die das toll fanden - ich fand es definitiv zu eng. Dann warf ich demonstrativ mein blödes Katzenhütchen in die Runde und holte mein Zicken-Kostüm raus. Zuerst zickte ich die jecke Inge an, der das aber völlig schnurz war. Sie war in ihrem Element, und beachtete mich kaum. Die anderen konnte ich mit meinen Zickereien schon eher aus dem Karnevals-Takt bringen. Niemals hätte ich mich auf einen Rosenmontag in Düsseldorf einlassen dürfen.

Während um mich herum die Leute immer besoffener wurden, bekam ich kaum einen Schluck runter, um mir den Tag vielleicht doch noch schön zu trinken. Meine Laune sank weiter in den Keller, und es blieb mir nicht mal der Spaß, mich an dem betrunkenen Gerede zu erfreuen oder mich darüber lustig zu machen.

Irgendwie kamen wir irgendwann zurück nach Hause. Schlagartig verschwanden Kopfschmerzen und Missmut. Für mich käme es nur unter einer Bedingung je wieder in Frage, an Karneval nach Düsseldorf zu fahren: Wenn ich Inge diesen Gefallen noch einmal tun könnte ...

Denn meine verrückte Inge lebt nicht mehr. Sie ist jung verstorben.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Dienstag, 25. Februar 2025

25. Februar 2025 - Das perfekte Dinner



Für die Freundinnen und Freunde der Sendung "Das perfekte Dinner"


Leider muss ich eine weitere Woche "krankfeiern", weshalb meine täglichen Blog-Beiträge zum "perfekten Dinner" ausfallen

 - in welcher Sprache sonst noch heißt es eigentlich feiern, wenn man krank ist?

Ich weiß es nicht, glaube aber, diesen Begriff gibt es nur im Deutschen.

Meine Erkältung hält mich derart in Schach, dass ich zwar schreiben kann (das geht automatisch und auch mit angegriffener Gesundheit), aber

Fernsehen macht mir Probleme.

Da all meine sonstigen Verpflichtungen weitergehen und viel Zeit in

Anspruch nehmen, 

fallen mir vor dem Bildschirm regelmäßig die Augen zu.

Und meistens

lasse ich den Fernseher einfach aus.

Fernsehen langweilt mich momentan.


Guten Morgen, Gruß Silvia



Samstag, 22. Februar 2025

22. Februar 2025 - 30 Jahre "Wilsberg"


30 Jahre Wilsberg

Seit dem 22. November 1999 - die erste Folge wurde am 20. Februar 1995 mit einem anderen Wilsberg-Darsteller  (Joachim Król) ausgestrahlt - 

hat der ewig klamme Wilsberg sich mit seinem Antiquariat und einer Nebentätigkeit als Privater Ermittler durch ein bescheidenes Leben geschlagen, während er ganz am Rande Leonard Lansink einen lukrativen Dauer-Job gesichert hat. Das

scharfsinnige Schlitzohr Georg Wilsberg hat zum Glück seit eh und je die besten Freunde neben sich, die sich auch von seinem stets leeren Bankkonto nicht abschrecken lassen und den gescheiterten Juristen gerne unterstützen:

um fahrbare Untersätze war Wilsberg nie verlegen, solange seine Freunde sich noch eines leisten konnten.

Und wie er in all den Jahren nicht zu einem geregelten finanziell erfolgreichen Leben kommen sollte, so sollte sich auch der Flirt mit

Kommissarin Anna Springer über Jahrzehnte hinziehen, ohne jemals Erfüllung zu finden. Es muss der wohl

längste Flirt der Fernsehgeschichte sein, der bis heute zu keinem Happy End geführt hat.


Wilsbergs Liebeleien - Annas Romanzen

Anna und auch Georg halten stets ein offenes Auge aufeinander:


Zwar sind sie die zwei Münsteraner Königskinder des humorvollen Krimis, die nicht zueinander finden können - aber schließlich muss man nicht zwangsläufig dem anderen Liebeleien gönnen, obwohl keiner von beiden selber Teil eines Paares des anderen werden möchte. Die

Menschen sind eben kompliziert.

Mal mehr, mal weniger wird diese erotische Spannung zwischen beiden auf Dauer aufrechterhalten. Das trauen die Drehbuch-Autoren einem Liebes- oder gar Ehepaar wohl weniger zu.

So passiert es, dass Anna in die eine oder andere Affäre hineinrutscht, die sich am Ende als unglückliche Zutat im Lebenslauf erweist ... und sogar zu manch einer Mord-Ermittlung führt.

Georg wird bereits vom Leben und Schicksal beim Flirten ausgebremst: wenn er sich verguckt, dann ist die Frau dem sicheren Tod geweiht oder ist eine Verbrecherin.


Inspektor Barnaby * (John Nettles)

 hätte Annas Flirt mit Georg in eine ziemliche Schieflage bringen können,

obwohl Tom Barnaby natürlich schwer verheiratet ist.

Anvisiert war sein Besuch in der berühmten antiquarischen Buchhandlung in Münster ... doch Barnaby hat am Ende abgesagt. Der eheliche Friede war ihm vermutlich auch viel zu wichtig, als dass deutsche Drehbuch-Autoren ihm eine Affäre hätten andichten dürfen - wie es englische niemals getan hätten. Außer ein paar Blicken über den Dinner-Teller hinaus

hat Barnaby niemals genauer nach rechts und links geguckt - und wirklich fremdgegangen ist er nur rein kulinarisch.


Bielefeld und Ekki

Der Running-Gag. Bielefeld gibt es nicht, Bielefeld gibt es doch, Bielefeld ist besonders heikel und Ekki ein Dorn im Auge, als er erfährt,

dass dort sein Vorgänger als bester Freund von Georg, Manni, hingezogen ist und arbeitet.

Zum 1. Aufeinandertreffen der beiden kommt seitens Ekki eine Bratpfanne zum Einsatz, die hart auf Mannis Kopf niederschlägt ... zum Glück bleibt Manni am Leben.

Nein, Ekki ist nicht schwul, aber ein eifersüchtiger Mann, dessen Schwachstellen Affären mit durchgeknallten Frauen sind, die er nur schwer wieder loswird. Ein glückliches Händchen hat er nur als Finanzamts-Beamter, der die schweren Fälle zu Fall bringt,

aber der selber wohl nie zum Amtsleiter wird, so lange Grabowski ihm vor der Nase die Show vermasselt.


Georg Wilsberg

mauschelt sich derweil weiterhin durchs Leben: verstaubte Bücher und knifflige Mordfalllösungen sind seine Zutat und gute Tat für die Gemeinschaft, die jeweils sicherer wird, weil ein weiterer Schwer-Verbrecher nach jeder Folge hinter Gittern untergebracht wird.


Ende?

Ein Ende der Reihe ist noch lange nicht in Sicht ... und, falls Georg Wilsberg doch noch mit Anna Springer in den Sonnenuntergang auf einem Kreuzfahrer segeln sollte,

könnte Großmaul Overbeck das Antiquariat übernehmen - und dort feststellen, wie es ist, wenn man mit alten Büchern ganz kleine Brötchen backen muss.


* Es war wirklich geplant, dass John Nettles (Tom Barnaby) in einer Wilsberg-Episode mitwirkt. Dann kam Corona, und er selber war daran erkrankt. Danach war es für Nettles zu spät, und er hat gesagt "my acting days are over". - Quelle: Zeitungs-Interview mit Leonard Lansink

Guten Tag, Gruß Silvia

 

Dienstag, 18. Februar 2025

18. Februar 2025 - Vox - Das perfekte Dinner



Liebe Leser meiner Blog-Beiträge über die Sendung
"Das perfekte Dinner"

In dieser Woche muss ich eine kleine Pause einlegen, und es wird keine Beiträge übers "Dinner" geben.
"Auch die Pause gehört zur Musik."
- Stefan Zweig (1881 - 1942)

Guten Morgen, Gruß Silvia


Samstag, 15. Februar 2025

15. Februar 2025 - Wer die Wahl hat, hat die Qual.



Wer die Wahl hat, hat die Qual.
- Sprichwort

Vor der Theke in der Konditorei locken mehr Köstlichkeiten, als man an einem Schlemmer-Nachmittag verspeisen kann - und man muss wählen,

welche Törtchen den Zuschlag bekommen sollen. Keine einfache Kiste, wenn man erkennt, dass die Tortenwelt in rosarot, himmelblau und giftgrün den Gaumen lockt.

In vielen - sogenannten - Restaurants sind die Speise-Karten länger als der Wälzer "Krieg und Frieden".

Wer da noch friedlich und genüsslich aussuchen kann, ist ein Genie. Aber egal, was man nimmt, es schmeckt ohnehin alles ziemlich gleich ...

Beim Fernsehprogramm sieht es ähnlich wie in einem Kleiderschrank aus: man kann vieles anziehen oder ansehen, aber irgendwie ist nichts Vernünftiges dabei.

Ein Kleiderschrank ist wie ein gesamtes Leben - auf Erinnerungs-Stücke reduziert und Neues wird von denen in die Ecke gedrängt, dass man glauben kann, die Klamotten hätten ein Eigenleben und würden sich gegen neue Einflüsse wehren.

Schlimm ist die Wahl, die eine Frau zwischen zwei Männern oder ein Mann zwischen zwei Frauen treffen soll(te): wobei es dem Mann nicht ganz so miserabel geht wie im Normalfall

der Frau:

Sie wird sich schnell entscheiden. Ob sie es auswürfelt oder ihre Freundinnen um Rat fragt: sie wird eine Entscheidung herbeiführen.

Ein Mann ist in der Regel viel lockerer, was diese Wahl betrifft: warum soll er sich entscheiden, wenn der verführerisch lockere Weg in den Spaß ruft? Er wartet erst einmal ab und nimmt mit,

was er mitnehmen kann -

und entscheidet sich sehr vielleicht erst dann, wenn es um einen Urlaub geht,

der entweder in die Berge oder ans Meer führen soll.

Mag er keine Berge, steht die Entscheidung für seine Berge-Freundin auf der Kippe. Mag er kein Meer möchte er lieber mit seiner Berge-Begeisterten zusammenbleiben.

Am Ende aller Entscheidungen für oder gegen eine Frau oder einen Mann gibt es die letzte Ausschlaggebende:

Kinder oder keine Kinder?

Das ist ein heißes Thema - 

und daher beende ich hier die fließende Quelle über Menschen,

die die die Qual haben, weil sie

die Wahl haben.

Oder gibt es aktuell noch heißere Themen zu dem geflügelten Wort?


Guten Tag, Gruß Silvia


14. Februar 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Paderborn bei Marco


Vorspeise: Rote-Bete-Carpaccio mit gebackenem Ziegenkäse und selbstgemachtem Walnussbaguette
Hauptgang: Rosa gebratener Hirschrücken an hausgemachten Knödeln und Rotkohl
Nachtisch: Oma Gittes Eistorte auf einer warmen Grütze


Finale in Paderborn

Es gibt Orte, die man nicht vergisst - und Paderborn gehört für mich dazu, wenn ich auch bis zu Pinas Dinner lange nicht mehr daran gedacht habe ... wie sie heute, hatte ich damals einen Bezug zu den Schwestern der christlichen Liebe ... ich habe in einem ihrer Internate - bei mir handelte es sich um das in Brilon Stadt - ein paar Jahre meiner Schulzeit verbracht.

Zuvor hat mein kritischer Vater jedoch zusammen mit mir eine kleine Tour durch diverse Orte und seine Internate unternommen. Auf dieser waren wir damals auch in Paderborn. Wie in anderen in Frage kommenden Orten ebenfalls, setzten mein Vater und ich uns in ein Cafe in der Nähe des möglichen Internats ...

denn dort saßen auch oft die Schülerinnen der Einrichtungen, über die er einen Einblick ins Internat gewinnen wollte. - Paderborn

ist bei meinem Vater gnadenlos durchgefallen: - er befürchtete, dass ich dort - um es milde auszudrücken - zu viel Ablenkung vom Lernen finden könnte ...

Er hat sich leider immer und immer zu viele Sorgen um mich gemacht. Denn wer könnte Paderborn schon als Babel allen Böses bezeichnen oder auch nur den Ort, an dem junge Mädchen nicht gut aufgehoben sein könnten?

Dieser kleine Ausflug in mein eigenes Leben findet nur statt, weil diese Dinner-Woche nicht gerade zu den interessantesten zählt und hier und da zum frühabendlichen Gähnen verleitet.

Offenbar ist Paderborn noch immer kein Dreh- und Angelpunkt für andere Gefahren außer einem bisschen Langeweile.


Marco - 27 Jahre - Senior Software-Entwickler

Wer sich an dem Begriff "Senior" stört: auch Prinz Harry war einst ein Senior-Royal, bevor er aus dem "Verein" ausgetreten ist. Mit dem Alter hat das also nichts zu tun.

Die Bewerbung fürs "perfekte Dinner" hat Marco aus einer Laune heraus an den Sender geschickt: Bierchen oder Weinchen werden da vielleicht die Mutmacher im Spiel gewesen sein - und Beschleuniger der Idee.

Mit seinem Freund Sascha schlägt er sich locker in seiner Küche, die sonst ihm und seiner Freundin allein gehört - diese - ihren Namen habe ich vielleicht überhört - möchte sich offenbar nicht gern im TV sehen. Gut so!


Das Menü

Das Menü ergibt sich aus der obigen Speisekarte - aber besonders gefällt mir "Oma Gittes Eistorte".

Ohne ins Weinerliche abzudriften, wie es nicht gerade unüblich ist, wenn ein Kandidat jemandem ein Menü oder auch nur einen Bestandteil daraus widmet ... erzählt er von seinen verstorbenen Großeltern.

Er hat verstanden, dass dies nicht die Sende-Reihe für große Sentimentalitäten ist.

Zudem geht mir am Ende dieser eher langweiligen Woche ein wenig die Puste aus,

obwohl mir Marco besonders gut gefällt.


Fazit

Die Punkte für Marco: 7 gibt Franjo, 8 Pina, je 9 Minira und Laura.

Mit 33 : 34 Zählern von Pina bleiben Minira und Marco auf der Strecke. Hätte hätte ... nützt jetzt auch nichts mehr. Aber Pina lächelt wieder ...

Minira darf nun zurück zu ihrem Boxer-Hund "Diego", der sein Dreier-Rudel (Frauchen, Herrchen, Hund) gerne zusammenhält und sie sehr vermisst, wenn sie sich

aufbrezelt und ausgeht: das kennt Diego aus hündisch leidvoller Erfahrung.

Ich sage es selten, wer mir von den wöchentlichen Kandidaten am besten gefällt - aber in dieser Woche mache ich eine Ausnahme.

Minira ist meine Nr. 1 - und das ganz sicher nicht, weil sie einen Hund hat, denn ich kenne viele

 Hundehalter, die ich lieber

von hinten als von vorne sehe.

Gerne von hinten davongehen sehe ich auch Franjo und Pina.

Mir bleibt, allen Lesern ein schönes Wochenende zu wünschen. Wir starten gerade mit 1 Grad plus und steigern uns bis auf 3 Grad plus hoch, zudem müssen wir uns mit einer einzigen Sonnenstunde zufriedengeben. 


Guten Morgen, Gruß Silvia


 

Freitag, 14. Februar 2025

13. Februar 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Paderborn bei Minira


"Herbstgelüste"

Vorspeise: Hommage an die Zwiebel - Zwiebel / Käse
Hauptgang: Zarte Wangen leuchten im Abendrot - Ochse / Kartoffel / Rotkohl
Nachtisch: Cooles trifft Herbstlese - Vanille / Brombeere / Traube


Freundlichkeit ist ein allgemeingültiges Zahlungsmittel.
© Michael Marie Jung (*1940)

Und dann spürt man, dass manch einer nur Kleingeld in der Tasche hat ...

Damit meine ich keinesfalls die heutige Gastgeberin Minira, für die Kochen wirklich eine Art von Yoga zu sein scheint, denn sie arbeitet gechillt und verliert ihren Weg nicht aus den Augen, und auch als Gast war sie stets angenehm und zugewandt.

Gleiches gilt für ihren ausgesprochen menschenfreundlichen Boxer "Diego": er freut sich sehr ehrlich über den Besuch des Vox-Teams - sicher würde er sich über jeden Einbrecher ebenso vor Glück kugeln und ihm sofort zeigen, wo sich seine Leckerchen versteckt halten - und ihm beim Beutemachen hilfreich zur Seite stehen.

Boxer haben von Natur aus zwar kein freundlich wirkendes Gesicht, aber Menschen können ihre Gesichtsausdrücke durchaus steuern: genau das macht heute Pina, die eine schlechtgelaunte Performance hinlegt - als sei es ihr persönlich schweres Schicksal, heute nicht mehr im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Sehen wir ihren gestern aufgegangenen Stern heute sinken?

Denn diese "Dinner"-Ausgabe gehört der 46jährigen Arzthelferin Minira, die albanische Wurzeln hat - und von ihrem Vater erzählt, der in ca. 1968 als Gastarbeiter nach Deutschland gekommen ist. Erst später ist ihre Mutter ihm nachgereist - und Minira ist in Deutschland geboren.

Vor 6 Jahren haben sie und Phil geheiratet, nachdem sie bereits 22 Jahre ein Paar waren - und Minira die Hoffnung auf einen Heiratsantrag bereits aufgegeben hatte. - Nun, auch Frauen dürfen Heiratsanträge stellen ... zumindest ist mir nichts Gegenteiliges bekannt.


Das Menü

Am Ende kritisiert Franjo das Motto "Herbstgelüste", denn irgendwas ist schließlich immer ... selbst, wenn so einiges Herbstliche enthalten ist - sogar die Tischdeko ist herrlich herbstlich - , eckt Minira bei ihm an: manch einem kann man eben nicht mehr helfen.

Miniras Freundin Yvonne ist beschäftigt, Zwiebeln zu häuten und zu schneiden, damit die Zwiebelsuppe am Abend auf den Tisch kommen kann. Getoppt durch selbstgebackenes Toastbrot und mit Käse.

Angenehm, dass Minira von rechts serviert - was die Restaurantleiterin Laura wohl nicht verinnerlicht hat.

Die Ochsenbäckchen scheinen allen Gästen gut zu schmecken. Und das Herbstliche findet sich im Kürbis-Kartoffel-Püree und Rotkohl wieder.

Zwar ist für mich eine Tarte kein wirklicher Nachtisch, aber auch die Trauben sprechen eine herbstliche Sprache. Vanille-Eis und ein paar Früchte dürfen den Magen schließen - Franjo gefallen am besten die roten Johannisbeeren ...


Fazit

So völlig sind die Mägen noch nicht geschlossen, denn

Laura erzählt von einer Leguan-Suppe auf Mauritius: hat sie die nun gegessen oder nicht? Ich habe hier und da akustische Verstehensprobleme.

Pina gibt zum Besten, denn sie weiß es offenbar nicht besser und/oder es ist ihr gleichgültig: "Froschschenkelsuppe ist vitaminreich und gesund."

Froschschenkel sind in Deutschland verboten ... u. a. weil die Beine dem lebenden Tier herausgerissen werden. Ohne Betäubung - während der restliche Körper zum Ausbluten auf den Müll geworfen wird. Barbarischeres sucht seinesgleichen.

Die Punkte für Minira: 7 gibt Franjo, 8 Pina, je 9 geben Laura und Maco.

Das ergibt die Summe von 33 Zählern - und somit liegt sie einen Punkt hinter Pina, die noch immer führt. Ich vertraue

hier auf Marco!

Leider wird es nun keine Spende geben. Minira hatte einen Teil eines möglichen Gewinns fest fürs Tierheim Paderborn eingeplant.

Auch ich bin nicht immer unparteiisch, und Minira gefällt mir sehr gut. Sie ist eine angenehme Persönlichkeit, die sich nicht in den Vordergrund drängt wie zwei andere in dieser Runde. Laura ist damit nicht gemeint. Und Marco natürlich auch nicht. Der Rest ist

eine einfache Rechenaufgabe. Dabei geht es mir überhaupt nicht darum, wer wie viele Bewertungs-Punkte vergibt.


Guten Morgen, Gruß Silvia



Donnerstag, 13. Februar 2025

12. Februar 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Paderborn bei Pina



"Reise durch den Süden Italiens"
Vorspeise: Antipasti - Arancini / Parmigiana / Bruschetta / Coppa / Auricchio
Hauptgang: Involtini di vitello, salsiccia siciliana, con peperonata
Nachtisch: Tris di dolci - Rotolo al pistacchio / Profiterol / Cannoli


Italienische Mengenlehre

und ein durchaus kurzweiliges Vorabend-Programm, gestaltet von der aus Italien stammenden Pina, die zwei erwachsene Kinder und vor drei Jahren den Iraner Khosroo geheiratet hat. Beim ersten Date haben Pina und Khosroo sich ineinander verliebt und vier Tage später hat sie ihn bereits ihren Verwandten vorgestellt. Heute

verliebt sich ein Teil des Publikums in Pina, denn ausnahmsweise habe ich vor meinem eigenen Beitrag übers "Dinner" viele der freundlich bis überschwänglichen Kommentare auf Instagram gelesen. Da schwingt so viel Liebe für Pina durchs Netz, dass sie noch eine Weile auf einer Wolke durchs Leben getragen wird. - Es sei denn, es gibt schon bald Gründe, die fürs Publikum dagegensprechen ... öffentliche Zuwendung ist wankelmütig.

Beruflich ist sie im "Mutterhaus Paderborn" als Hauswirtschafterin in der Küche tätig.

Hier habe ich einen winzigen Berührungspunkt zu Pina, denn ich war in einem Internat der "Schwestern der christlichen Liebe" - gegründet von Pauline von Mallinckrodt - allerdings nicht in Paderborn, sondern in Brilon Stadt. Katholisch bin ich schon lange nicht mehr ...

Aber sicher habe ich im Hinterkopf noch ein paar Werte, die man mir damals im Internat einzutrichtern versucht hat, mal mehr, mal weniger vergebens. Es ist schön,

wenn alle Zuschauer derart begeistert von Pina sind - so werden meine Worte eher nicht ins Gewicht fallen.


Das Menü

ist vor allem eins: sehr, sehr umfangreich und mengenmäßig sicher auch sehr italienisch. Pina sagt: "Hauptsache, es gibt viel - auch, wenn die Gäste nicht alles aufessen."

Gut, denn auch Mülleimer wollen kein Schattendasein führen. Gerne schlucken sie alles, was an Verschwendung in ihnen landet.

Insgesamt verliere ich schnell den Überblick über einzelne Zutaten, die Pina routiniert zubereitet: es ergibt sich sowieso aus obiger Speisekarte. Auf den Tellern sehen die Antipasti gut aus, wobei zu erwähnen ist, dass sie den Schinken - wie vieles andere auch - selber hergestellt hat. Wochenlang ist der im Kühlschrank gereift - und so weit ich mich erinnere, hat das noch nie ein Kandidat zuvor gemacht. Die Gäste wissen, dass ein gekaufter Schinken nie so gut schmecken kann ... ich weiß das nicht.

Die Kalbsrouladen, gefüllt u. a. mit Basilikumblättern - warum? - und Burrata sehen sehr, sehr trocken aus. Mit den dazu gereichten selbstgemachten italienischen Bratwürsten (die sicherlich gut schmecken) ... eine unpassende Kombination.

Der versteckte Windbeutel unter viel Sahne und Pistazien sieht gut aus: ich sehe leider nicht, ob sie den Brandteig selber hergestellt hat. Aber nach so viel Handarbeit ihrerseits kommt wohl auch Pina an ihre Zeit-Grenzen.

Die Biskuit-Rolle besteht aus sehr viel Biskuit und sehr wenig Füllung. Das würde ich durchaus bemängeln und nicht nur unter "eigenem Geschmack" verbuchen.


Fazit

Ich möchte hier aus der Reihe tanzen, denn 9 Punkte - die sie sich selber geben würde - habe ich nicht zur Hand.

Die Punkte für Pina: je 8 geben Franjo und Laura, je 9 Minira und Marco.

Mit 34 Zählern liegt sie am 3. Tag auf dem bislang 1. Platz. Diesen Platz kann ich wiederum unterschreiben.

Eine versierte Köchin hat ihren Gästen ein schönes Dinner zubereitet, doch der Begriff "perfekt" wäre zu hoch gegriffen.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Mittwoch, 12. Februar 2025

11. Februar 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Paderborn bei Franjo


"Ente gut, alles gut"
Vorspeise: Eingelegter Graved Lachs auf Wildsalat und Roggenbrot-Croûtons
Hauptgang: Lackierte Entenbrust à l‘orange mit frischem Apfelrotkohl und Rotweinbirne an Preiselbeeren und Schneebällchen
Nachtisch: Pistazienparfait mit Orangensalat


Tierfreunde lesen am liebsten Boulevardzeitungen. Der vielen Enten wegen.
© Markus M. Ronner (1938 - 2022)

Es gibt eben solche und solche und solche Enten. Die einen werden als Haus- und Hoftiere geliebt, die anderen landen auf der Speisekarte - und dann gibt es natürlich allerorten die Enten von der Wahrheit, die Lügen sind.

Wir als Zuschauer kennen es: die meisten Dinner-Kandidaten halten sich während der Begrüßung des TV-Teams an ihren Kaffeetassen fest, damit ihre Hände in der Aufregung einen Fixpunkt haben. Franjo macht es anders: er hält seinen

Erpel "Alfredo" im Arm, um ihn bald darauf zu seinem Erpel-Kumpel in den Auslauf zurückzubringen. Dort leben noch diverse Hühner, die rein namentlich utopische Begegnungen möglich machen: so trifft "Einstein" auf "Lady Gaga".

Der 68jährige Rentner Franjo, der früher Fach-Krankenpfleger war und heute diverse Ehrenämter innehat - wie Notfallseelsorge durch die örtliche Feuerwehr - trifft in seiner Küche auf den 47jährigen Markus, den er seit 7 Jahren kennt und mit dem er seit 3 Jahren in seinem Haus zusammenlebt.

Früher war Markus verheiratet und hat drei erwachsene Kinder, und obwohl, wie er erzählt, am Ende die Harmonie zwischen ihm und seiner Ehefrau nicht mehr gestimmt hat, hat er einen guten Draht zu seinen Kindern. Dann habe er sich "umorientiert" - und die Harmonie mit Markus stimme. Na ja, so einfach wird das Umorientieren wohl nicht gewesen sein ... aber das geht uns als Zuschauer auch nichts an.

Markus hat in frühen Jahren Koch gelernt und einige Jahre in diesem Beruf gearbeitet: heute ist er die Schnibbelhilfe von Franjo ...

und schnibbelt alles kurz und klein - während er hier und da wohl ein paar Koch-Weisheiten für sich behält? Oder sie vergessen hat?


Das Menü

Zu viel Salat gesellt sich der Graved Lachs, ein Begriff, den heute niemand der Kandidaten wirklich richtig aussprechen kann. Allen voran die

Restaurant-Leiterin Laura. Ihr ist der gebeizte Lachs auch zu salzig. - Vielleicht hat Franjo fürs Beizen normales Speisesalz genommen, wo er grobes Meersalz hätte verwenden sollen? Vielleicht ist

Laura auch nur besonders empfindlich gegen alle Arten von Gewürzen, denn Vorspeise und Hauptgang sind insgesamt für sie ebenfalls zu stark gewürzt.

Zur Entenbrust im Hauptgang erzählt er, dass er "nie und nimmer" seine eigenen Enten schlachten würde. Dafür

malträtiert er die bereits geschlachtet gekauften Entenbrüste: Overkill im Backofen.

Entenbrust ist kein Schmorgericht ...

Der Nachtisch ist ein Wimmelbild mit Pistazien-Parfait und einer Flut anderer Zutaten.


Fazit

Zur Drehzeit dürfte diese seltsam schmeckende "Dubai Schokolade" (ich habe eine Tafel geschenkt bekommen - und mir hat sie nicht geschmeckt - im Nachhinein habe ich über Ecken erfahren, dass die 27 Euro gekostet hat) in aller Munde gewesen sein. In aller Munde rein sprachlich gesehen, denn kaufen konnte man sie nicht ohne weiteres überall - und so sollen Pistazien, die Leute zum Selberzubereiten gebraucht haben, Mangelware gewesen sein.

Am Pistazien-Parfait kritisiert ein Gast, dass es zu viel Pistazien enthalte.

Als Oberkritikerin spielt Laura sich auf, obwohl ihr ein wenig mehr Selbstkritik und daher ein bisschen Zurückhaltung gut zu Gesicht gestanden hätte.

Die Punkte: je 7 geben Laura und Pina, 8 Minira, 9 Marco.

Mit 31 Umdrehungen liegt Franjo am 2. Tag auf dem bislang 1. Platz.

Und: ich habe nicht vergessen, dass Franjo das gesamte Tablett mit fünf Getränken zum Aperitif versehentlich über Tisch, Stühle und Gäste ausgeschüttet hat.

Es war die 1. Szene überhaupt, die ich von dieser Woche gesehen habe - und seitdem wird sie täglich neu von Vox verbraten ... sie wird uns Zuschauer

vermutlich noch ein paar Jahre hin und wieder begegnen. Sozusagen als ein Highlight dieser Sendereihe.

Oder als das, was die Macher als Highlight ansehen.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Dienstag, 11. Februar 2025

10. Februar 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Paderborn bei Laura


"Gemütlicher Herbstabend"
Vorspeise: Dreierlei vom Kürbis - Mousse / Suppe / Chutney
Hauptgang: Duett von Rind und Hirsch an Kartoffel-Pastinakenpüree, gebratenen Waldpilzen und Portweinjus
Nachtisch: Kaffee & Tee / Crème brûlée und Panna cotta


Der Sommer räumt dem Herbst das Feld
und der Herbst dem Sommer die Felder.

- Deutsches Sprichwort

Und fürs "perfekte Dinner" werden gern Kürbis-Felder geplündert, so dass der Kürbis in vielen Küchen der typische Herbstbotschafter geworden ist. Natürlich kommt er mal in dieser, mal in jener Verkleidung daher, aber eine Suppe ist beinahe immer dabei.

Ein bisschen mehr Herbst-Phantasie auf den Tellern wäre schön. Dafür liebt die

32jährige Restaurantleiterin Laura Fantasy-Filme und -Figuren, die sich überall in ihrer Wohnung wiederfinden. Selber mag ich

Fantasy-Filme überhaupt nicht. Ich bevorzuge Cosy-Krimis wie zum Beispiel die um Inspektor Barnaby. Allerdings käme ich nicht auf die Idee,

mir Barnabys Konterfei an die Wand zu hängen - oder die Asservaten-Kammer des Midsomer-Reviers zu
fleddern, um mir dort etwa

die bestimmte Mistgabel (Der Mistgabelmörder) zu sichern und aufzuhängen.

Jeder hat eben andere Vorlieben - und nur die Vorliebe vieler Dinner-Teilnehmer für Kürbis ist etwas verbreiteter. Alle Jahre wieder sieht man es.


Das Menü

So gibt es heute Dreierlei vom Kürbis in Form von Suppe, Mousse und Chutney als Vorspeise.

Zum Hauptgang serviert Laura neben Kartoffel-Pastinaken-Püree und verschiedenen Pilzen Roastbeef und Hirsch. Sie merkt selber,

dass das Fleisch nicht gelungen ist - ist aber trotzdem zufrieden. Die beiden Hauptdarsteller gehen also baden, sprich, sie sind total übergart - aber Laura ist zufrieden.

Crème brûlée mit Kaffee-Geschmack und Panna cotta mit Tee-Aroma: insgesamt

passt das Menü und vor allem die Ergebnisse der Speisenzubereitung zu einem Montag, der bei vielen Menschen nicht sehr beliebt ist: alles ist noch offen, alles kann besser werden.


Fazit

Bis dahin trägt die Restaurantleiterin jeweils drei Teller gekonnt zu den Gästen: ist es nicht mehr üblich, Teller von rechts vor den Gast zu stellen? Sie macht es auf jeden Fall so, wie es gerade bequem erscheint: mal von rechts, mal von links.

Beim Essen liegen ihre Ellenbogen auf dem Tisch: ich stelle mir vor, wie sich Restaurantfachleute über Manieren von manchen Gästen amüsieren ... als kleinen Spaß zwischendurch zur eigenen Erheiterung ...

Unterhaltungswert dieser Veranstaltung: 4 Punkte.

Die Punkte der Gäste: je 7 geben Franjo (Franz Josef?) und Pina, je 8 Minira und Marco.

Das ergibt die Summe von 30 Zählern.

Ich bin froh, als ich um 20.15 Uhr auf ZDFneo umschalten kann, um mich von "Barnaby" unterhalten zu lassen: Drei tote alte Damen möchten ihre Morde gesühnt wissen - und Der Mistgabelmörder will zwar nicht gefasst werden, aber am Ende wird er natürlich verhaftet. Mit Verbrechen kommt in Midsomer niemand durch ...


Guten Morgen, Gruß Silvia


Samstag, 8. Februar 2025

8. Februar 2025 - Die verhinderte Eis-Prinzessin



Die verhinderte Eis-Prinzessin

Sicher hat jeder und jede den einen großen Traum, den er oder sie gerne verwirklichen möchte.

Für manche ist es der Wunsch, erfolgreich zu schauspielern und in Film oder Theater riesige Erfolge zu feiern. Andere möchten als Sängerinnen oder Sänger durchstarten und mit mehr als einen "One Hit-Wonder" durchzustarten und dauerhaften Ruhm zu erlangen.

Auch ich hatte einen solchen Traum, den ich jedoch lange vergessen habe - und der mir erst wieder in den Sinn kam, als ich am vergangenen Sonntag das Schaulaufen der Europameister im Eiskunstlaufen angesehen habe.

Eiskunstlauf ist die einzige Sportart, die mich überhaupt interessiert. Ein paar Wettbewerbe dieser Disziplin habe ich mir teilweise auch angesehen - zeitlich war es leider nicht möglich, alles zu sehen.

Bei all der gezeigten Anmut wurde ich recht wehmütig ...

Der Traum kam mir bereits viele Jahre zuvor zurück in den Sinn zurück, als es bereits nicht mehr möglich war, ihn mir zu erfüllen:

ich war knapp über 20 Jahre alt, also viel zu alt, um noch mit dem Profi-Eislaufen zu beginnen. Ich saß in einem Lokal in der Nähe der

Dortmunder Westfalenhalle, als plötzlich der Wirt auf mich zukam, als wolle er gleich ein Autogramm haben. Sehr peinlich für mich. Auf jeden Fall musste er wohl dringend seine Neugierde befriedigen und fragte mich, ob ich

ein Ensemble-Mitglied von Holiday on Ice sei, denn die gastierten damals gerade in der Halle.

Leider konnte ich das nicht bejahen ...


Früher

Ich war ein noch sehr kleines Mädchen mit einem sehr eigenen Kopf und einer Menge Flausen darin, als nach einem "reiflichen" Entschluss in mir der Wunsch gereift war,

eine Eisprinzessin werden zu wollen. Worauf dieser Wunsch fußte, und wer ihn in meinem Kopf platziert hatte und warum, weiß ich nicht mehr. Allerdings fühlte ich mich bereit, die Kufen, die für manche die ganze Welt bedeuten, umgehend zu erobern.

Diese Kufen faszinieren mich, seitdem ich denken kann.

Kaum gedacht, äußerte ich meinem Vater gegenüber den Wunsch nach Schlittschuhen, mit denen alles anfangen würde, die sozusagen mein Rüstzeug werden sollten. Und schnell musste ich erkennen, dass mancher Traum bereits beim Äußern desselben hoffnungslos vor der ersten Schranke zerschellen kann.

Mein Vater, der mir in der Regel keinen Wunsch abschlagen konnte, war entsetzt und lehnte diesen rigoros ab. Natürlich gab es Gründe dafür,

die in meinem zarten Aussehen lagen: er hatte Angst, dass ich mir mit Schlittschuhen unter den Füßen meine dünnen Beinchen oder Ärmchen brechen würde und in Zukunft ständig zwischen Schwer- und Leichtverletzungen auf dem Eis hin- und herschlittern würde.


Eislauf-Mutter?

Leider war ich auch nicht die Tochter einer "Eislauf-Mutter", die sich dadurch auszeichnen, dass sie aus übertriebenen eigenem Ehrgeiz ihr Kind in eine Eislauf-Karriere hineinnötigen.

Ich hatte es also doppelt schwer:

Vater: aus Sorge um mich strikt dagegen!
Mutter: völlig ehrgeizlos!
Ich: chancenlos!

Im Gegenteil stellte meine Mutter sich auf die Seite meines Vaters ... und mein Traum von

der großen Eisprinzessin ging gnadenlos im ungefrorenen Wasser baden.


Manchmal 

... tanze ich im Traum auf dem Eis und drehe meine Pirouetten und riskiere Hochleistungs-Sprünge.

Aber mein Traum, der Wirklichkeit werden sollte, war bereits an dem Material gescheitert, das man dafür unbedingt benötigt: Schlittschuhe.

Vermutlich wäre ich nur eine Alltags-Eisprinzessin ohne die ganz großen Sprünge geblieben ... aber, wer weiß das schon so genau.

Zumindest sind alle meine "Knochen" heil geblieben, das ist ja auch schon was - und sollte nicht unterschätzt werden.


Guten Tag, Gruß Silvia


7. Februar 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in der Pfalz bei Max


"Von Mailand bis zur Weinstraße"
Vorspeise: Ravioli di ricotta e spinaci
Hauptgang: Ossobuco alla milanese
Nachtisch: Assortimento di dolci


Kleinigkeiten kleinhalten – das ist die Kunst des Lebens.
© Ute Lauterbach (*1955)

Max lebt in einem integrativen und inklusionären Wohnmodell: 4 Studenten und 4 Menschen mit Behinderungen leben gemeinsam. Die Menschen mit Behinderungen profitieren von den Studenten, die sich kümmern - und die Studenten haben vermutlich auch ihren Vorteil durch dieses Wohnmodell. Vermutlich einen finanziellen.

Selbstlosigkeit kann sich nicht jeder leisten ...

Was der 21jährige Max, der Lehramt für die Förderschule studiert, noch verinnerlichen muss, ist, als Kandidat einer Sendung wie dieser ... Kleinigkeiten einfach kleinhalten und nicht überbewerten!

Zudem würde ihm ein Blick über den Tellerrand nicht schaden, wenn er denn diesen Blick überhaupt schweifen lassen könnte. Die vergangenen Tage hat er damit verbracht, dieses und jenes den "Bach runter" zu interpretieren, was er persönlich nicht mag ... und da gab es so einiges. Anstatt sich zu freuen, auch nicht Gewolltes probieren zu dürfen, um seine Meinung - vielleicht - zu ändern - war diese vorgefertigt und gefestigt, als sei er ein alter Mann von 75 Jahren, dem niemand mehr etwas

vormachen kann.

Entschuldigung: er ist sehr jung!
Kritik: er ist vollkommen unflexibel!

Max stammt gebürtig vom Niederrhein und mag seinen Studien-Ort Landau ... und beschreibt sich selber als

jemanden, der humorvoll ist und nicht alles allzu ernst nimmt.

Leider habe ich an den vergangenen Tagen nichts von seinem Humor mitbekommen, dafür jedoch, dass er den Wettbewerb sehr ernst nimmt.


Das Menü

Mit Ricotta gefüllte Ravioli machen einen guten Eindruck.

Zum Hauptgang gibt es Ossobuco mit einem Safran-Risotto, serviert in Schüsselchen:

Für Patrick ist Ossobuco ein einfaches Schmorgericht. - Nermin meint hingegen, Ossobuco sei hohe Kunst.

Tiramisu in Tassen und Panna cotta runden den Abend ab.


Fazit

Nach Koch-Anfängen während der Corona Zeit will Max sich in der Kochwelt weiterbilden. Hohe Töne spucken kann er schon mal ...

Sogar Nermin lobt hier und da zwischen seinen unvermeidlichen Kritiken.

Von ihm, dem Fahrschul-Lehrer, erfahren wir, dass ein Führerschein heute im Durchschnitt 3.300 Euro kostet.

Michaelas salbungsvolle und unbändige Liebenswürdigkeit bildet den Ausgleich zum stets mürrischen Nermin. Und ... ich glaube ... sie ist wirklich so liebenswürdig, wie sie sich gibt.

Die Punkte für Max: 7 gibt Nermin (wie immer), 8 Sabrina, 9 Patrick, 10 Michaela (wie gewohnt).

Mit 34 Zählern darf/muss Max sich den Gewinn von 3.000 Euro mit Sabrina teilen.

Einen Führerschein kann man mit dem halbierten Betrag zwar nicht bezahlen, aber ein paar Wünsche wahr werden lassen.

Mir bleibt, allen Lesern ein schönes Wochenende zu wünschen. Wir starten den Tag mit 3 Grad plus und steigern uns mit nur einer Sonnenstunde auf 9 Grad plus.

Das sah heute vor vier Jahren völlig anders aus:






Guten Morgen, Gruß Silvia



Freitag, 7. Februar 2025

6. Februar 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in der Pfalz bei Nermin


"Herbstschätze"
Vorspeise: Wald, Meer, Feld - Steinpilz / Kürbis / Garnele / Trüffel
Hauptgang: Titellos köstlich - Büffel / Kräuter / Jus / Gemüse
Nachtisch: Himbeere und Mango flirten mit Maronen - Himbeere / Mango / Maronen / Schokolade


"Ich bin kein einfacher Mensch"
- Nermin

Was man ohnehin kaum verbergen kann, wirft man am besten wie eine Kurz-Charakterbeschreibung in den Raum. Dass er nicht einfach sei, wüssten alle, die ihn kennen, vervollständigt er die Präsentation seiner Person - um später u. a. noch hinzuzufügen:

"Ich bin glücklich, und das ist das, was zählt." - Und das ist immerhin sehr ehrlich egoistisch.

Keiner braucht den anderen so sehr wie der Egoist ... meint der Schweizer Theologe Beat Rink (*1957)

Der 46jährige Fahrlehrer Nermin mit kroatischen Wurzeln ist verheiratet und hat drei Kinder. Er fängt beinahe an, (trockene?) Tränen zu vergießen, als er über auch nur kurzfristige Trennungen von seiner Familie erzählt, die er jeden Tag braucht. Glatt könnte man denken, man befindet sich mitten in der "Dschungel-Sendung" ...

Schnibbelhilfe ist sein 26jähriger Sohn Calvin, der allerdings nicht mehr zu Hause und unter den Fittichen des Vaters lebt. Immerhin erlebe ich vorrangig durch Calvin, dass

Nermin unter dem harten Kern eine weiche Schale verbirgt, die, um in der Kochsprache zu bleiben, wie Pudding unter einer angeflammten Zuckerkruste schnell durchstochen werden kann - wenn die richtigen Personen an den richtigen Knöpfen drehen.

Calvin nimmt keines der hart klingenden Befehle seines Vaters übel und lacht sie weg. Und zur Verabschiedung umarmt Nermin seinen Sohn sehr herzlich und küsst ihn auf die Wangen. Und

manchmal, wenn auch selten, lacht oder lächelt Nermin heute, was in den letzten Tagen kaum der Fall gewesen ist. Aber selbstverständlich ist es hier wirklich möglich, dass

Vox seine lächelnden Momente zur Dramatisierung radikal weggeschnitten hat.

Immerhin wird eine Litanei seiner vielen kritischen Ausdrücke zu dem Gekochten der anderen heute vom Sender noch einmal

genüsslich

hervorgekramt.


Das Menü

Nermin kann kochen, so viel steht fest.

Zur Vorspeise gibt es Steinpilz-Ravioli -

und im Gegensatz zu Patricks maschinengefertigte - legt er Wert auf Handarbeit.

Nudelteig sei eine Menge Arbeit, erklärt Patrick ... all die Zutaten ... Schwätzer! Er selber hatte damit kaum Arbeit!

Die Kürbissuppe gesellt sich zu den Ravioli, und frisch gehobelte Trüffel gibt es auch.

Im Prinzip sind die Gäste Patrick und Max heute ebenso kritisch wie Nermin, nur auf eine andere Art: beide mögen Kürbis nicht so gern - und so stellen sie das, was sie nicht mögen in den Vordergrund - als störe es ein Gemälde, das durch ein Eigenporträt des Malers als verhunzt gilt.

Wasserbüffel-Filet mit Kruste, Parmesan-Kartoffeln und Kürbis-Spalten bilden den Hauptgang. Benutzt Nermin industriellen Soßenbinder für die ewig lange und stark reduzierte Jus? Ich bekomme das nicht ganz mit ... hatte kurz den Raum verlassen.

Himbeer-Mango-Törtchen, sehr liebevoll dekoriert und eine Mousse aus Schokolade mit diversen Klecksen und fruchtigen Verzierungen runden das Menü ab. - Auch, wenn ich Törtchen dem Nachmittagskaffee zuordne und nicht einem Nachtisch: diese sehen sehr gelungen aus.

Wie anderes ebenfalls gelungen aussieht.


Fazit

Mit einem wenig mehr Zuwendung für seine Mit-Kandidaten hätte Nermin heute vielleicht an die Spitze gehen können.

Auf die Spitze treibt Patrick den Schabernack und gibt einen fiesen Spruch zum Besten, der obendrein frauenfeindlich ist:

"Erst mal 'ne Nudelsuppe, bevor ich dich besudel', Puppe!"

Hier zählt nicht seine Rechtfertigung, dass der Spruch nicht von ihm selber stammt. Er posaunt den in die "Welt" hinaus, und auch für Fremd-Worte, die man verwendet, trägt man Verantwortung.

Da es zu dem Spruch gehört, dass der Nachplapperer eine Tütensuppe bereithält, denke ich,

dass der Abturn-Reim aus einem regionalen Tütensuppen-Fanclub stammt - in dem Patrick durchaus Mitglied sein könnte. Der Spruch ist fies und wird von dem Päckchen Tütensuppe potenziert, das klar assoziiert: richtiges Kochen ist die "Puppe" nicht wert.

Ein lauter Schuss ins Aus für Patrick!

Die Punkte für Nermin: 7 gibt Max, je 8 Patrick und Sabrina, 10 gibt Michaela.

Das ergeben 33 Zähler, aber den bislang 1. Platz hält noch immer Sabrina inne.


Guten Morgen, Gruß Silvia