Hauptgang: Orientalische Safran-Herrgottsb'scheißerle auf rauchiger Auberginencreme - Kalb / Kichererbsen / Reis
Nachtisch: Pistazien-Märchen aus 1001 Nacht
Kritik: Der leere Tisch hat einen Fehler, der gedeckte tausend.
- Aus PersienSehr gemächlich mit einer Meditation der Gastgeberin, die gleichzeitig als Werbung für Shirins Nebenjob als Yoga-Lehrerin herhält, beginnt diese neue Wochenausgabe der Sendung "Das perfekte Dinner". Im Hauptberuf ist die 30jährige Shirin Qualitäts-Ingenieurin. Zweieinhalb Jahre sei sie alt gewesen, als sie mit ihren Eltern aus dem Iran kam - ihre Eltern wollten bessere Zukunftsaussichten für sie und ihren Bruder. Eine Stunde später war sie "fast zwei Jahre alt". Kleiner Widerspruch! Kann passieren!
So wie es passieren kann, dass ich auf der Suche nach einem persischen Spruch nicht nur auf den obigen gestoßen bin, sondern auch auf diesen:
"Wer kein Kind hat, hat kein Licht in seinen Augen."
Als kinderlose Frau kann ich darüber nur lachen. Und beim Lachen - so ist das nun mal - blitzen die Augen lichterloh auf.
Shirins Augen blitzen auf, als ihre Schnibbelhilfe Kate schellt und sie diese überaus froh begrüßt. Im Laufe der Zeit entpuppt sich Kate als eine etwas größere Hilfe - denn wer gibt sich schon mit dem alleinigen Schnibbeln zufrieden?
Das Menü
Hier kommt mein ausgewählter Titelspruch ins Spiel: der gedeckte Tisch gibt ziemlich viel Anlass zur Kritik. Als Seelenwärmer bezeichnet Shirin ihre
persische Hühnersuppe, die wenig appetitanregend aussieht - aber den Vorteil hat, dass die Gäste dafür eigentlich keine Löffel benötigten, denn die Masse ist schnittfest. Ausgesprochen schnittfest.
Der Hauptgang sieht bescheiden im Hinblick auf das äußere Erscheinungsbild aus: Auberginen-Creme mit jeweils einer darüber liegenden gefüllten Teigtasche, die recht hart geraten sind. Shirin erklärt das damit, dass die Nudeln zu lange geruht hätten ... Nun ja, ich kaufe meistens meine Nudeln, und obwohl die gehärtet sind, bekomme ich sie beim Kochen so weich wie ich möchte.
Wie ein Märchen aus 1001er Nacht sieht das Pistazien-Tiramisu nicht gerade aus, aber freundlich sehe ich es als den besten Bestandteil des Menüs an.
Fazit
Bevor die Gastgeberin und die Gäste all ihre Namen kennen, fallen sie sich bereits um den Hals, als würden sie sich aus uralten Zeiten kennen und wären froh, sich endlich wiederzusehen.
Ich warte auf den Tag, an dem an einem Montag in den Vorab-Interviews jeweils zwei Kandidaten sich ebenso herzlich umarmen als wäre alles
andere so unfreundlich, wie es das offenbar ist,
weniger als 8 Punkte zu geben.
Die Punkte-Bewertungen lauten folglich: je 8 von Amelie, Manuel, Silvana und Daniel.
32 Umdrehungen für dieses simple Menü sind mehr als genug der Umarmungen.
Gemächlich hat dieser Tag begonnen - und sich unterhaltungsmäßig nicht gesteigert.
Guten Morgen, Gruß Silvia
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