Montag, 30. September 2024

29. September 2024 - ARD - Tatort Frankfurt: "Es grünt so grün, wenn Frankfurts Berge blühn"


Margarita Broich - Anna Janneke 
Wolfram Koch - Paul Brix
Matthias Brandt - Tristan Grünfels

Tatort Frankfurt:
Es grünt so grün, wenn Frankfurts Berge blühn"

Der große Knalleffekt kommt zum Schluss und sorgt dafür, dass man in der Erinnerung an diesen letzten Fall von Janneke und Brix nicht nur

an das grandiose Spiel und den weitgehenden Alleingang von Matthias Brandt denken wird:

endlich haben sich Brix und Janneke nach dem Muster "1000 Mal berührt, 1000 Mal ist nichts passiert" persönlich ein wenig angenähert, ein "richtiges" Date vereinbart, während sie in die Nacht hineinfahren ...

da explodiert eine an Brix' Auto platzierte Bombe - und die junge Liebe geht in Lärm und Flammen auf. Zum Glück

ist die Brücke, auf der dieses Schicksal die beiden spektakulär ereilt, nicht darunter zusammengebrochen.

Die Schlussszenen gehören zu den wenigen großen Momenten der beiden Ermittler, denn das schauspielerische Feld - und das ausgerechnet in ihrem letzten "Tatort" - müssen sie

komplett für Matthias Brandt räumen, der den psychologischen Psychotherapeuten Tristan Grünfels spielt.

Grünfels hat mehr als nur einen "Sprung in der Schüssel", er ist komplett abgespalten von seiner vermuteten früheren Persönlichkeit und dokumentiert,

wie es Psychologen eben tun, aus dem Off den kranken Lebensweg und die kaputten Handlungen von sich selber.

Hier und da und oft dreht der Mann komplett durch und zieht eine Blutspur hinter sich her, die sich gewaschen hat.

Nachdem er u. a. den Liebhaber seiner Frau mit einer Massagebürste erschlagen hat, massiert er mit dem blutbesudelten Teil den Nacken seiner Frau. Vermutlich ist er drauf und dran, sie auch noch zu ermorden - kämen nicht in diesem Moment

seine aus seiner Sicht undankbaren Kinder ins Haus.

Dann spricht Grünfels wieder mit Grünfels, seinem anderen Ich, dem er persönlich gegenübersteht. Doch er spricht ebenfalls

mit seinen toten Opfern: er soll Verantwortung für seine Taten übernehmen und zur Polizei gehen, sagen sie einheitlich.

Verantwortung übernehmen wollte Grünfels bereits nach dem 1. Mord an einer Polizistin, die ihn wegen Falschparkens nicht nur belangen will, sondern ihn auch in einen Wutrausch hineinkatapultiert - doch immer kommt ihm irgendetwas dazwischen, so dass er weitere Morde begeht und auch sonst nicht zimperlich ist.

Ein Mann außer Rand und Band, ein Mann wie eine Bombe mit einem ausgesprochen kurzen Zünder.


Fazit

Ein super Krimi einerseits ist andererseits kein wirklicher Tatort, in dem die Ermittlungsarbeit im Fokus steht. Und es ist ein Krimi,

den Broich und Koch nicht für ihren letzten Fall verdient haben. Abgespalten - wie es

auch Grünfels von sich selber ist - hätte dieser Fall für sich allein stehen können, völlig ohne prominente Tatort-Kommissare.

Daher dieser für die Kommissare versöhnliche Schluss? Natürlich ist es nicht wirklich versöhnlich, in die Luft gebombt zu werden - aber für den Tatort natürlich ein Highlight.

Wenn auch ein mieses Highlight.

Aber wie geschrieben: gäbe es dieses traurige Ende nicht, würden heute alle, die über den Tatort diskutieren, nur über

Matthias Brandt sprechen. Und das hätten die Schauspieler Margarita Broich und Wolfram Koch nicht verdient.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Samstag, 28. September 2024

28. September 2024 - Die Brüder "Herz"



Eine sehr alte und verschwommene  Erinnerung an die
Brüder "Herz"

Ob sie wirklich so geheißen oder nur Herz genannt wurden, weiß ich nicht.

Ich erinnere mich, wenn ich an die denke (die soll hier abwertend klingen) an meine Mini-Fäuste, die auf einen Baum eingeschlagen haben und an die Worte, dass ich mit denen nicht mehr spazieren gehen wollte. Den

Baum würde ich heute problemlos wiederfinden, falls er überhaupt noch steht.

Und: es handelt sich um eine der wenigen deutlichen Erinnerungen, die ich aus meinen frühen Kindertagen habe.

Nach dem Hundebiss von "Waldo", dem Dackel, war das wohl meine von damals bis heute transportierte 2. Erinnerung überhaupt. Ich war ein sehr kleines Mädchen, unter drei Jahre alt.

An einem Tag, an dem weder meine Eltern noch meine Oma noch mein Onkel Zeit für mich gehabt haben, hat man mich mit den

Brüdern Herz rausgeschickt, damit sie mich beschäftigen, entertainen und vor allem die Zeit vertreiben, von der ein

kleines Mädchen sich so Vieles wünscht.

Meine behütetet Kindheit hat damals einen Knacks bekommen, von dem ich nicht einmal weiß, was es für einer war. Doch sicher nicht umsonst -

und nur, weil mich die Brüder Herz vielleicht geärgert haben - 

denke ich noch bis heute daran. Oder haben sie mich doch nur sehr verärgert?


Aber: Eine wirkliche Erinnerung habe ich nicht

und später habe ich, klar denkend und erinnernd,

versucht, das Ganze zu erforschen.

Ich war das kleine Mädchen - die Brüder Herz waren damals - so habe ich es später erfahren  - etwa 16, 17 oder höchstens 18 Jahre alt.

Warum schlägt ein kleines Kind wütend auf einen Baum ein, weil es mit bestimmten Leuten nicht spazieren gehen will? 

Und warum habe ich meinen Willen durchsetzen können, denn ich musst nie wieder mit ihnen spazieren gehen?

Eine wirkliche Antwort habe ich nie bekommen.


Später

Mein Vater war ohnehin ein wortkarger Mann, wie es viele Westfalen sind. Ich erinnere ihn als den Menschen, der nicht viele Worte gebraucht, aber gehandelt hat. Hat er

auch in diesem Fall gehandelt - oder gab es nichts zu handeln? Konnte ich bei den Brüdern "Herz" nur meinen Willen nicht durchsetzen ...

oder war alles doch viel schlimmer?

Ich erinnere mich einfach nicht, aber 

ich war bereits ein ziemlich selbstbestimmtes Mini-Mädchen, das recht eigensinnig gewesen ist.


Meine Mutter

hätte mir vielleicht alles erklären können, aber offenbar wollte sie es nicht.

Mit meinem Mann als Zeugen hat sie irgendwann einmal "gestanden", dass es die "Brüder Herz" gegeben hat,

ein anderes Mal hat sie erklärt, dass es diese nicht gegeben hat.

Diese beiden miteinander unvereinbaren Aussagen sagen eigentlich alles (und auch, dass es diese Brüder gegeben hat) ... aber ich erinnere mich dennoch

nicht.


Zum Glück

habe ich aus diesem Ereignis keinen großen Schaden genommen: aber wer weiß, ob ich das richtig einschätze und doch geschädigt bin?

Zwar habe ich keine Tränen mehr, um über manches erleichternd zu weinen - aber das liegt vielleicht an dem frühen Tod meines Bruders, der nur 19 Jahre alt werden durfte, für den ich 

alle Tränen dieser Welt vergossen habe, so dass keine mehr übrig geblieben sind.

Als kleines Mädchen habe ich oft Tränen der Wut vergossen. Aber dann wusste ich, worum es jeweils gegangen ist.

Wer kennt schon all das, was ihn oder sie am Ende ausmacht?

So krampfhaft ich auch schon seit vielen, vielen Jahren versuche, 

mich an die Brüder "Herz" und das, was sie mir angetan haben könnten, zu erinnern:

Es gelingt mir nicht.

Die Ungewissheit ist schlimmer als eine böse Gewissheit. - Von meinen Eltern habe ich leider keine Antwort erhalten ...

weil sie mich mit der falschen Methode schützen wollten.  

Und in seltenen Nächten schlage ich noch immer auf diesen Baum ein ... aber diese Nächte sind wirklich sehr, sehr selten geworden.


Guten Tag, Gruß Silvia


27. September 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Hannover bei Felix


Vorspeise: Zwei Wasser, eine Seele - Fisch / Kartoffeln / Möhren / Sellerie

Hauptgang: Teriyaki-Filet trifft Heimat - Rind / Kartoffeln / Möhren / Pflaumen
Nachtisch: Pflaumen-Schoko-Verführung - Süßkartoffel / Schoko / Amaretti / Pflaumen



Das Stuhl-Problem

Keine Sorge, denn hier geht es nicht um eine Toilettengeschichte, sondern immer noch um das möglichst "perfekte Dinner" - und für dieses Event hat Felix glatt einen

Stuhl zu wenig. So schleppt Norman den Leih-Stuhl durch die Stadt bis zu Felix' Zuhause - und damit sich die Schlepperei lohnt, macht er an jeder halbwegs interessanten Stelle ein Foto mit und um diesen Stuhl herum.

Der Stuhl hat das Potenzial, für eine Fotostrecke einmal rund um die Welt zu reisen ... oder zumindest rund um Hannover, um alle anderen Leute neugierig und den Stuhl berühmt zu machen.

Denkt man an den Zauberspruch im Märchen, lautete der auch nur "Tischlein deck' dich" - von einem Stuhl war keine Rede. So bekam der Älteste nach seinem Dienst bei einem Handwerker nur einen Tisch geschenkt, der sich von selber reich decken konnte.

Gibt es heute auch einen "Goldesel", der für edle Zutaten sorgt? Und vor allem: was geschieht mit Felix' Gästen, wenn sie ihn nicht so bewerten, wie er sich selber bewerten würde? Holt er dann den "Knüppel aus dem Sack"?

Der kleine "Goldesel" ist Vox, denn 800 Euro sind mehr als genug, damit Felix einkaufen gehen und seine Ansprüche vom Kochen den Gästen schmackhaft machen kann.

Der 33jährige Felix, der in seiner "Sedcard" bereits "Die Küchenschlacht" stehen hat, fühlt sich auf sicherem Terrain und meint:

"Natürlich werde ich mich oben einreihen."


Das Menü

Zwei Wasser bedeuten nicht etwa, zwei verschiedene Wasser mangels Gläsern in einem Glas zu servieren, denn er hat sich die Gläser immerhin von seiner Mutter leihen müssen, sondern

eine Fischsuppe aus Süß- und Salzwasserfischen.

Claudia findet das Teriyaki-Filet im Hauptgang "göttlich". Ein bisschen Gotteslästerung ist ja erlaubt. Das Püree indes schleimt herum ... Übersetzt: ein Püree verzeiht keinen Zauberstab.

Der Nachtisch sieht im Tellerbild aus wie ein Haufen Schokolade fernab von jeder "Verführung".



Fazit

Die hemdsärmelige Sozia Gabriela mit stets ärmelloser Klamotte findet nicht wieder zu ihrem Temperament von Montag oder Dienstag zurück. So gefällt sie mir allerdings besser - ohne ihre große Lust, sich zu verbrüdern oder zu verschwestern. Oder ist ihr nur die Euphorie vom vergangenen Montag unterwegs abhanden gekommen?

Am Ende gibt es doch noch eine riesige Umarmung, und Gabriela vereint die Gruppe in ihren Armen und spricht davon, dass sich alle zum Kegeln oder Bowlen? wiedersehen werden.

Die Punkte für Felix: je 9 geben Norman und Claudia, je 8 Liv und Gabriela.

Es gibt also einen Doppelsieg: Liv und Felix müssen sich den 3.000-Euro-Topf teilen.

Mir bleibt, allen Lesern ein schönes Wochenende zu wünschen.

Wir erwarten heute maximal 14 Grad, aber 9 Sonnenstunden.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Freitag, 27. September 2024

27. September 2024 - Berühmte Kneipen ... Neuveröffentlichung aus 2019



Berühmte Kneipen

Die Beschäftigung mit etwas Leichtem, Unverfänglichen ist so erfrischend wie ein Glas Bier, ein Glas Champagner oder ein Cocktail in irgendeiner der berühmten Kneipen dieser Welt. Bekannt geworden sind sie meistens durch Filme, die zum Teil schon uralt sind, aber die dennoch fast jeder kennt. In manchen trank man in der Tat lieber ein deftiges Bier als einen süffigen Champagner, und in einem anderen durfte es auch mal Whisky sein.


Krauses Gasthof

Gibt es eigentlich Krauses Kneipe, jenes Horst Krause, der den gemütlichen Polizisten im "Polizeiruf 110" gegeben hat - wirklich? Und wäre die eine Reise ins Brandenburgische wert, wo es doch in vielen Orten solch alte Pinten gibt, die langsam aber sicher eher schickeren Orten zum gepflegten Chillen weichen?


Pioneer Inn

Obwohl sie sicher auch in Filmen verbraten wurde, ist das Pioneer-Inn auf Maui nicht die typische Film-Kulisse , aber die über 100 Jahre alte Kneipe ist ein Muss für jeden Maui-Besucher. Hang Loose auf Hawaiianisch wird hier groß geschrieben. Ein bisschen Klaviermusik als Untermalung und von 18.00 bis 18.30 Uhr am Abend das kostenlose Vogelkonzert vom direkt anliegenden Banyan Tree: Hörenswert. Hitverdächtig, ohne je ein Hit gewesen zu sein. Schade drum. Man glaubt, eine Millionen Vögel auf einmal singen zu hören. Und vielleicht sind es auch so viele, denn der Banyan Tree ist riesig groß und weit verzweigt. In meinem Leben habe ich niemals ein schöneres Konzert gehört. Vielmehr ganz viele davon, denn ich war an jedem Abend pünktlich vor Ort. Wochenlang.


Schimis Kneipe

Ganz anders ist es mit Schimis Kneipe in Duisburg. Die liegt in der Horst-Schimanski-Gasse und heißt "Zum Anker". Drin war ich noch nicht, aber von außen gesehen habe ich sie. Ich war eben nie eine Schimanski-Fanin. Viele Jahre nach dem Ende der Dreharbeiten gibt es noch die einzelnen Erinnerungs-Stücke an die Zeit, die der Hau-Drauf-Kommissar hier für wohl ewig etabliert hat. Ich lese noch heute Kommentare wie:

Schimanski fehlt ... Zum Glück fehlt er mir nicht.




Sloppy Joes

Schöne Erinnerungen habe ich jedoch an "Sloppy Joes" - eine der Stammkneipen von Ernest Hemingway in Key West. In anderen Teilen der USA oder Kuba hatte er andere Stammlokale. Er war schließlich ein begnadeter Trinker. Wenn man denkt, man sitzt genau dort wo Hemingway gesessen hat ... das hat was. Auch, wenn man nicht so viel schlucken kann wie der berühmte Schriftsteller, der im Anschluss an jedes Saufgelage nur noch einen kurzem Heimweg hatte. Sein spartanisch eingerichtetes Haus darf man besichtigen.




Key Largo

Meine Mutter war ein großer Fan von Humphrey Bogart, und so habe ich damals auch unbedingt in Key Largo Halt machen müssen. Und zwar in einer Kneipe, von der wir angenommen haben, dass sie irgendwas mit dem Film zu tun hat. Das wurde uns zumindest suggeriert, aber ob es ein echter Drehort war ... keine Ahnung. Das Ambiente hatte etwas von einem Film noir, war düster und man glaubte, trotz des äußeren Sonnenscheins, in einer Schwarz-Weiß-Welt zu sein.


Rick's Cafe

und Casablanca darf natürlich nicht vergessen werden. Auch ein Film mit Bogart. Eigentlich ist es ein fiktiver Name, ein fiktiver Ort. Doch eine Nachbildung des Cafes gibt es inzwischen in Casablanca. Vielleicht aufgrund "I must remember this"? Und wer hört nicht die Worte:

"Ich schau dir in die Augen, Kleines." "Kleines" darf man übrigens heute nicht mehr zu jeder Frau sagen, höchstens zu einer ganz nahestehenden.


Wo ich nun am liebsten sitzen würde?

Eindeutig im Pioneer-Inn auf Maui, und zwar ab 18.00 Uhr zum Vogel-Konzert. Immerhin ist es gut möglich,

dass Ernest Hemingway auch schon mal dort gesessen hat und sich den Whisky hat schmecken lassen. Wenn er je auf Maui war, dann auf jeden Fall ...


Guten Tag, Gruß Silvia




26. September 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Hannover bei Liv


Vorspeise: Ziegenkäse / Pfirsich / Rucola / Granatapfel / Crumble
Hauptgang: Steinbeißer / Risotto / Spargel / Parmesan
Nachtisch: Mille-feuille / Pistazie / Beeren


"Gut Ding hat ... Langeweile"

Ungewollt, aber passend zur heutigen Ausgabe der Sendung "Das perfekte Dinner" sorgt Liv selber für meinen Titel. Das ist selbstverständlich von ihr unbeabsichtigt, denn sie meint natürlich "Gut Ding will Weile haben" - aber manchmal fischt man im erfolglos Trüben nach dem richtigen Spruch ... und heraus kommt ein ganz anderer Sinn, oft auch Unsinn.

Aber nein, es ist leider kein Unsinn, denn es ist in der Tat eine langweilige Veranstaltung. Natürlich ist niemand der "Dinner"-Kandidaten - oder zumindest selten - beruflich als Entertainer unterwegs, obwohl es die Frage ist, ob man Entertainment überhaupt erlernen kann.

Die Begabung dazu muss einem vermutlich vom Naturell aus gegeben sein - und dann muss man das richtige Maß finden - und im Show-Bereich weder unter- noch übertreiben.

Es ist also schwierig, die Zuschauer gleichzeitig bestens zu unterhalten und ihnen trotzdem nicht auf die Nerven zu gehen.

Die 25jährige Sozialwissenschafts-Studentin Liv hat ihr Faible für diese Sendereihe sozusagen von ihrer Oma Henny "geerbt". Und so hat sie sich stellvertretend für ihre Oma beworben, wurde genommen und darf heute ihren Teil dazugeben ...

Sie holt ein altes Kochbuch hervor, das voller Rezepte ist, die in dieser Sendung bereits erfolgreich interpretiert worden sind. Ist es vielleicht dieses?



Gibt es eigentlich aktuelle Ausgaben dieser Kochbücher oder wurde der Druck eingestampft?


Das Menü

Mit einem Salatteller nebst "Carpaccio" vom Pfirsich und Ziegenkäsetalern beginnt Livs Dinner. Gabriela hat Sorge, die sich dann als unbegründet herausstellt, dass der Käse so

schmeckt wie die Ziegen riechen. Solche Aussagen sind nicht neu, und das Unspektakuläre des 1. Ganges ist ebenfalls nicht neu.

Der Hauptgang kommt Ton in Ton herüber - und auf dem Tellerbild (bei Chefkoch einzusehen) kann man nicht erkennen, wo das Risotto aufhört und der Fisch anfängt.

Hübsch sieht der Nachtisch aus und besticht vermutlich hauptsächlich dadurch, dass sie den Blätterteig selber zubereitet hat, der allerdings auf dem Tellerbild ziemlich viel dunkle Farbe zeigt.


Fazit

Das Beste an diesem Abend? Norman kann perfekt die Geräusche eines abfahrenden Zuges nachahmen. Man möchte direkt einsteigen ...

Das liegt vermutlich an seiner Vorliebe für "Harry Potter", der seine Reise in die Phantasie - so glaube ich - auf einem Bahnhof beginnt.

Das Allerbeste an diesem Abend? Die Uhr schlägt 20.15 Uhr. Der Zug ist abgefahren.

Ich schalte um zum "Irland-Krimi", in dem Desiree Nosbusch und Declan Conlon eine sehr ruhige, aber hervorragende Vorstellung in "Zerrissene Seelen" geben. Spannung ohne viel Action muss man eben können. Aber sie sind schließlich Profis.

Vorher noch die Punkte für Liv: je 9 geben Norman und Claudia, je 8 Felix und Gabriela.

Das ergibt die Summe von 34 Zählern und den bisherigen Spitzenplatz.

Am letzten Tag greift Felix an, und er könnte ihr gefährlich werden ... aber am Ende ist auch in dieser Sendung alles ein Glückspiel, oft ohne großartiges Koch-Spektakel.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Donnerstag, 26. September 2024

25. September 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Hannover bei Norman


"Menü für Gipfelstürmer"
Vorspeise: BBQ-Pilzsandwich
Hauptgang: Knödel-Tris - Kas / Spinat / Lauge
Nachtisch: Heiligtümer des Todes - Eckig / Rund / Gerade - Nussig / Cremig / Salzig


Genuss ist eine Frage der Phantasie
- Markus M. Ronner (1938 - 2022)

Normans Menü ist übertitelt mit Begriffen aus den Fantasy-Romanen des zauberhaften "Harry Potter". Heldenhaft haben die Bücher und Filme die Welt erobert,

aber mich selber gar nicht erreicht.

Als das 1. oder 2. Buch der Reihe auf seinem Triumpfzug rund um die Welt herausgekommen ist, habe ich in dem Buch quergelesen -

und mich gegen das Schmökern entschieden: recht einfach geschrieben sind sie, die Geschichten rund um ein paar Kinder, die in einer phantasievollen Welt Unterschlupf finden - nichts, was mich interessiert hätte. Auch die Abkürzung über die Filme, um in Harrys Welt einzutauchen, habe ich nie genommen ... man verzeihe mir also diese vollkommene Unwissenheit über einzelne Lebensstationen eines Buch-Helden, der mich wirklich nicht die Bohne interessiert hat.

Der 33jährige Maschinenbauer Norman, der gerade promoviert, ist offenbar ein großer Fan dieser Reihe und wird schon wissen, warum er zum Beispiel seine Nussecken den Heiligtümern des Todes zuordnet.

Flott geht Norman ans Werk, sein vegetarisches Menü den Gästen nahezubringen - und am Ende ergreift ihn selber ein Ausflug in die Welt der Phantasie:

seiner Selbsteinschätzung nach hat er ein perfektes Dinner abgeliefert.

Perfekt finde ich eher seine Geschichte über seine Hochzeitsfeier: auf dieser hat er seinen Gästen Pizzen selber gebacken, sogar welche nach persönlichen Wünschen ... und ob es am Ende der "schönste Tag" seines Lebens gewesen ist - oder doch nur der Tag, an dem er die meisten Pizzen verteilt hat - ich habe keine Ahnung. Ich weiß nicht einmal, ob ich solch eine Story glauben soll ...


Das Menü

Die Pilzsandwiches sind unter Feldsalatblättern versteckt. Champignons nimmt er als Basis - wenn wenigstens die Pilze so schmackhaft wären wie

sein selbstgebackenes Brot aussieht. Zumindest gibt es als Highlight einen (halben?) Kräuterseitling für jeden Gast. Fürs Ganze würde man eine

Harry Potter-Brille benötigen, um hier Schönheit sehen zu können.

Der Hauptgang mit drei verschiedenen Käse-Knödeln sieht wesentlich besser aus - und entsteht nach einer Menge Arbeit.

Zum Nachtisch habe ich weder eine negative noch eine positive Meinung. Wie detailverliebt in Harry Potter muss man sein, um eine Anordnung nach der Vorgabe "Heiligtümer des Todes" auf Teller zu drapieren?


Fazit

Gabriela bringt das sowohl zu ihr und dem Motto des Abends passende Gastgeschenk mit: einen Besen, auf dem Bierflaschen angebracht sind. Ein sogenannter Bierbesen (das "Dinner" ist wirklich lehrreich, denn so etwas kannte ich vorher gar nicht). Konnte


Harry denn einen Besen flugtechnisch nutzen? Hat er Bier getrunken? Woher soll ich das wissen?

Und: woher soll ich wissen, warum Felix sich fürs "perfekte Dinner" bewirbt, obwohl ihm für einen solchen Abend ein

Stuhl fehlt. Ja, er hat einen einzelnen Stuhl zu wenig. Falls das wirklich den Tatsachen entspricht, hätte er sich lange vor den Dreharbeiten um einen Ersatz kümmern können. Es gibt sicherlich ganz billige. Oder auch eine Leihgabe.

Die wird ihm nun Norman präsentieren: am Freitag reist er mit einem Stuhl bei Felix an.

Sachen gibt es!

Die Punkte für Norman: 9 gibt Claudia, je 7 Gabriela, Liv und Felix.

Mit 30 Zählern liegt er bislang gleichauf mit Gabriela auf dem 2. Platz.

Im übrigen scheint Gabrielas Laune heute nicht die allerbeste zu sein ... aber die wird sie schon wieder in den Griff bekommen. Vielleicht.


Guten Morgen, Gruß Silvia



Mittwoch, 25. September 2024

24. September 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Hannover bei Gabriela


"Das Geheimnis der Gaumenfreuden"
Vorspeise: Edler Fisch küsst grünes Gold - Lachs / Avocado / Meerrettich
Hauptgang: Zarte Wangen im Rausch der Röte - Rind / Süßkartoffel / Rotwein
Nachtisch: Himmelswolken treffen auf rubinrote Perlen - Biskuit / Himbeere / Mascarpone


Ein "heißer Ofen" macht noch kein perfektes Dinner

Und auch ein Zweit-Motorrad hilft ebenso wenig wie eine neue Küche, die der Grund für Gabrielas "Anmeldung" zum Dinner-Spektakel gewesen sein soll, ein wirklich gutes Abendessen zu servieren. Selbstverständlich kommt diese "Show" auch nicht einem Spektakel gleich, sondern verschwindet hinter der Belanglosigkeit. Freunde dieser Sendung, die etwas dazulernen möchten,

bleiben heute auf dem Trockenen sitzen und schauen in die Röhre.

Die 61jährige Pflegefachkraft Gabriela hat sicherlich im Kopf-Hinterstübchen, dass sie sich künftig während der vielen Motorrad-Treffen ein bisschen mehr aus der Masse der Fahrer heraushebt - und bestimmt sind heute zur Sendezeit die Straßen motorradleer ... denn alle, alle, die ihr schon einmal begegnet sind oder ihr noch begegnen könnten,

schauen ab 19.00 Uhr diese Sendung. Die Quote steigt, die Langeweile aber auch.

Zuerst führen Gabriela und ihr Mann Dirk einen der heißen Öfen vor - und schwingen sich drauf, er als Fahrer, sie als Sozia. Einen eigenen Führerschein hat sie nicht, aber umso schöner sind die Fahrten zwischen Fahrtwind und Autoschlangen zu Zweit. Aber beliebter sind wohl kurvenreiche Strecken wie es sie zum Beispiel in der

Eifel gibt. Leider stehen dort sehr viele Kreuze an den Straßen - und die gelten jeweils einem verunglückten Motorradfahrer.

Also: immer gute und sichere Fahrt für Dirk und Gabriela.


Das Menü

klingt poetischer und verheißungsvoller als es am Ende auf den Tisch kommt. Man erkläre mir einmal "Das Geheimnis der Gaumenfreuden".

Lachstatar mit Avocado und Meerrettich-Soße bilden die Vorspeise. Erschlägt der Meerrettich den Lachs? Ich bin natürlich nicht anwesend, kann nichts probieren und denke gerade darüber nach, welch einen weiteren Grund ich haben könnte, mich nicht für diese Sendung zu bewerben (gestern habe ich bereits drei genannt):

Da fällt mir ein, dass ich anstelle von Motorrädern nur ein Uralt-Fahrrad präsentieren könnte ... Das wäre natürlich zu armselig.

"Im Rausch der Röte" bauscht sich der Hauptgang auf: der Fix-Soßenbinder hat einen großen Anteil - er sollte die Köchin erröten lassen - und widerspricht der Koch-Königsdisziplin, die eine Soße nun einmal sein soll. Wer wirklich kochen kann, versteht sich auch auf Soßen.

Biskuit-Platten, deftige Mascarpone samt Sahne sind eher keine "Himmelswolken". Ein Gast bemerkt, dass sie aus der Himbeersoße die Kerne entfernt hat. "Für meine Gäste nur das Beste", lügt Gabriela, auch, ohne zu erröten, denn der Spiegel stammt aus einer gekauften Packung.


Fazit

Zurückhaltend, aber es nicht zurückhalten zu können, erzählt Gabriela während der Vorspeise über die Starre des Lachses: das Wort Totenstarre ist ihr wohl zu heftig.

Ich nenne die heutige Sendung dann lieber bei seinem richtigen Begriff, und der lautet für mich: öde.

Die Punkte: je 8 geben Claudia und Felix, je 7 geben Norman und Liv.

Mit 30 Umdrehungen liegt Gabriela am 2. Tag auf dem bislang 2. Platz.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Dienstag, 24. September 2024

23. September 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Hannover bei Claudia


"Leichter Sommerabend"

Vorspeise: Tomaten - Oliven / Salsa verde / Senf
Hauptgang: Jakobsmuschel & Kalb - Vanille / Fenchel / Orange / Kartoffel / Porree
Nachtisch: Zitrone - Buttermilch / Meringue / Streusel / weiße Schokolade


Jeder Weg hat einen Anfang, aber nicht jeder Anfang führt zu einem Weg.
- Peter Amendt (*1944)

Für mich ist es ein Anfang ohne jeglichen Zauber, aber mit voreiligen Kumpeleien der Teilnehmer untereinander. Sie müssen allesamt großartige Menschenkenner sein, denn die positiven Meinungen übereinander gehen nach fünf Minuten überhaupt kein wenig auseinander. Niemand meint, dass er erst einmal abwarten müsse, wie es sich entwickelt ... sie vertrauen auf den ersten Schein, der so oft früher oder später seinen Glanz verliert.

Natürlich wünsche ich allen Kandidaten, dass ihre schnell gefassten Meinungen sich erfüllen. Wirklich wichtig ist mir das allerdings nicht.

Die 39jährige Sachbearbeiterin Claudia kocht mit leichter Hand, und unterstützt wird sie durch Schnibbelarbeiten ihrer Schwester Evelyn und ihres Mannes Jan. Die 1. Ausgabe dieser Hannoveraner Woche ist auch nicht langweilig, aber persönlich vermisse ich einen Zugang zur Kandidaten-Runde. Das ist aber kein Problem.


Das Menü

Neben einem Tomaten-Tatar serviert Claudia zur Vorspeise ein Topping aus Senf-Eis. Zumindest das Eis ist etwas Neues oder vielleicht auch noch nie Dagewesenes in dieser Sendereihe. Der Überraschungs-Effekt ist auf Claudias Seite.

Das Senf-Eis, aber auch das Zitronen-Buttermilch-Eis für die Nachspeise ist bereits vorbereitet. Das Vorbereitete, die zwei Schnibbelhilfen und das eigene schnelle Arbeiten ermöglichen Claudia, rasch mit allen Arbeiten fertig zu werden.

Jacobsmuscheln und Vitello tonnato bekommen als Sättigungsbeilage ein Püree aus Kartoffeln und offenbar vorrangig Porree. Eher möchte ich kein püriertes Porre-Gemüse ... aber ich sitze vor dem Bildschirm und kann alles nicht nur aus der Entfernung, sondern auch aus einer gewissen inneren Distanz beobachten.

Die Streusel zum Nachtisch dürfen - wie so oft - auch heute nicht fehlen. Baiser mag ich gern, aber solch dünne zerbrochene Krümel davon schmecken doch lediglich prall süß.


Fazit

Felix, der Glückliche, ist gar nicht glücklich darüber, dass auf seinen Tellern scheinbar weniger ist als auf denen der anderen. Einmal muss er das Manko korrigieren, weil seine Augen ihn im Stich gelassen haben ... Ob er wirklich etwas entbehren muss ... keine Ahnung.

Mit vollem Körpereinsatz ist Gabriela am Start: selbst bei noch relativ fremden Menschen schreckt sie vor Umarmungen und körperlicher Nähe nicht zurück.

Von ihr geht die Initiative aus, dass sich alle zur Begrüßung der Gastgeberin heftig umarmen. In den Interviews zwischen den Gängen verdeckt sie mit vollem Rückeneinsatz ihren Interviewpartner beinahe vollständig.

Es gibt mehrere Gründe, warum ich mich für diese Sendung nie bewerben würde: einen davon sehe ich heute in der Kumpelei. Ein anderer ist, dass ich nicht ins Fernsehen möchte. Und auch, wenn ich kochmäßig - so weiß ich inzwischen - vielfach durchaus mithalten könnte, denke ich,

dass ich nicht gut genug kochen kann.

Die Punkte: je 8 geben Gabriela, Liv und Felix, 9 gibt Norman.

Das ergibt die Summe von 33 Zählern.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Samstag, 21. September 2024

21. September 2024 - Ein Blogbeitrag von Silke Baumann zu Robins 1. Todestag im September 2020 - Neuveröffentlichung


Robin:

13. Januar 2004 in Unna-Massen bis 6. September 2019 Kaiserberg-Klinik

Ein Blog-Beitrag von Silke Baumann

Ich hatte Silke gebeten, zwei oder drei Sätze über Robin zu schreiben, die ich in einem für den 6. September geplanten Blog-Beitrag verwenden könnte ... hier steht, was daraus geworden ist. Silke kannte Robin gut, sehr gut, und ihr Beitrag über meinen Unvergesslichen freut mich sehr.



So war Robin Schäfer

Wenn ich an Robin denke, schmerzt mein Herz.
Zugleich bin ich glücklich, ihn gekannt zu haben und zu seinen Freunden gehört zu haben.

Unsere erste Begegnung fand im Park statt.

Er saß mit seiner - damals schon - geliebten Hundemutter auf einer Bank, beide wunderschön anzusehen, beide klein und zierlich, mit fast der gleichen Haarfarbe. Robin war schon zu der Zeit so unglaublich schön und charmant, dass meine Tochter, die kein Fan von Yorkies war, sich eines anderen belehren ließ.

Er hatte von Haus aus beste Umgangsformen mitgebracht - er begrüsste uns sehr freundlich und ordnete uns in die Rubrik „ gute Freunde“ ein.


Zur Begrüßung küsste er für gewöhnlich, egal ob Hund oder Mensch.

Wer zu Robin gehörte, durfte sich sicher fühlen.

Er hatte einen unglaublichen Instinkt - nie vergessen werde ich wie er eine Frau im Pelzmantel furchtbar aufgebracht anbellte.

Er lief am liebsten in der Mitte des Weges und kontrollierte unermüdlich, ob alles in Ordnung war.
Wehe wenn nicht - dann konnte er sich unglaublich „vergrößern",  Zähne fletschen und Angst einjagen.

Er lief nie fort, war nie konfliktscheu, immer in unserem Dienst. Mutig stellte er sich vor uns und regelte auf seine Art alles Mögliche.

Als mein Pudel Joschi dazukam führte er ihn in die Hundegesellschaft ein und lehrte ihn viel.
Großmütig ließ er sich oftmals im Wald von Joschis Spieltrieb, selber ungenervt, nerven -

und versuchte stets, Joschi zu trösten, wenn dieser mal wieder im Auto voller angstvoller Verlustangst  jaulte

(Silvia saß dann auch im Auto, wir ließen die Hunde nie allein im Wagen und gingen getrennt einkaufen),

 weil ich kurz einkaufen war. Joschi hatte immerzu die Befürchtung, ich würde nicht mehr wiederkommen.
Dann hat Robin ihn sowas von geküsst und getröstet:  „Du hast mich, ich passe auf dich auf, immer, großer Hundeschwur“ hat er ihm vermutlich geflüstert.

Später dann kam Bienchen dazu. Sie war ein Notfall, und nie hätte ich mit dem gerechnet, was dann geschah: ohne mit der Hundewimper zu zucken nahm Robin sie in sein Rudel auf und zeigte ihr die große Welt, die sie bis dahin nicht kannte.

Kein Schimmer von Eifersucht!!

Sie lebte bis dahin recht einsam bei einer Seniorin, Silvias Mutter,  und musste sogar einige Zeit ganz auf sich allein gestellt in der Wohnung bleiben.

Sicher war sie darüber schwerst traumatisiert!

Robin, Joschi und Bienchen



Doch Robin ließ nie locker wenn er ein Plan oder Job hatte. Fast wie ein Schäferhund beim Militär.
Mit seiner beständigen gute Laune hat er ihr neue Lebensqualität geschenkt, genau wie seine liebe Hundemutter es tat.
Nun sind so viele Jahre vergangen; Robin hat vor einem Jahr die Regenbogenbrücke überschritten.
Er war alt, müde, kraftlos, aber gab sich selbst als blinder Hund noch würdevoll.

Nie wieder werde ich einen wie ihn kennenlernen, soviel ist sicher!

Sicher ist aber auch, dass er, wo auch immer, stets über uns wacht und lacht und seinem geliebten Rudel und Freunden später den Weg zu einem schönen Plätzchen, dass er für uns alle freihält, weisen wird!

Viele Menschen vermissen Robin. Er fuhr gerne mit dem Bus und war dort immer ein begehrter Entertainer.

Ach, ich könnte noch stundenlang über Robin plaudern, es macht mich glücklich und traurig zugleich...

Sorry, liebe Silvia, ich konnte einfach nicht weniger schreiben - im Gegenteil, mir fällt gerade soviel ein... er ist gerade hier bei mir, ich rieche ihn, kann ihn atmen hören ...

Und denke mit Tränen in den Augen:

Danke, geliebter Robin, du kleiner Hund mit dem riesengroßen Herzen !









20. September 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Heute ein "Ersatz-Beitrag"


Geburtstage - nummerierte Vergänglichkeit
- Markus M. Ronner (1938 bis 2022)


Beinahe kommt es mir vor, als würde ich unentschuldigt meiner täglichen Arbeit fernbleiben - oder einfach aus Lust und Laune Blaumachen,

aber ich habe gestern am 20. September einfach nur meinen Geburtstag gefeiert. Konkurrenz

zu meiner eigenen nummerierten Vergänglichkeit gab es auch, denn gleichzeitig wurde der

Weltkindertag

begangen. Da kann ich weniger mitreden, denn ich habe keine Kinder,

doch immerhin war ich selber mal ein Kind. Das ist nun schon sehr lange her,

aber man sagt schließlich, dass man sich in höherem Alter eher an ziemlich weit zurückliegende Zeiten erinnert als an das,

was am Tag zuvor passiert ist.

Auch recht bekannte Menschen haben oder hatten am 20. September Geburtstag,

zum Beispiel

Henning Baum, Maximilian Grill, Sophia Loren, Rudolf August Oetker, Claudia Effenberg oder Evelyn Burdecki.

Da ich gern die Sendung

"Das perfekte Dinner"

gucke, könnte man denken, dass mir Dr. Oetker am nächsten liegt. Ich muss mal darüber nachdenken.

Und während ich noch nachdenke,

bedanke ich mich von Herzen für alle Glückwünsche.

"Keine Schuld ist dringender als die, Danke zu sagen."
- Marcus Tullius Cicero

Für die Freundinnen und Freunde der Sendung "Das perfekte Dinner" habe ich mich schlau gemacht und erfahren,

dass in dieser veganen Woche der angehende Tierarzt Julius gewonnen hat, und zwar mit satten 40 Punkten (mehr geht nicht).

Mir bleibt, allen Lesern ein schönes Wochenende zu wünschen. Wir erwarten hier bei 12 Sonnenstunden maximal 23 Grad. Ein schöner Sommertag also, denn der Herbst beginnt erst morgen am 22. September ab 14.43 Uhr.

Guten Morgen, Gruß Silvia


Freitag, 20. September 2024

19. September 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Vegane Woche - Donnerstag in Berlin bei Nicole


"Zwischen gestern und heute: Traditionelle Gerichte mit modernem Twist"
Vorspeise: Tomaten-Knoblauch-Suppe, dazu Tofu
Hauptgang: Gulasch, Rotkohl & Kartoffeln
Nachtisch: Kokos-Karamell-Tiramisu


Kleiner Nachtrag zum Mittwoch-Dinner bei Lukas: natürlich habe ich das Lied "Bella Ciao" schon irgendwann einmal gehört. Italienisch spreche ich allerdings nicht, so dass mir der Inhalt unbekannt war. Man hört mehr oder weniger nur die Worte "Bella Ciao". - Lukas hat diesen Song als Aufhänger für seinen Hauptgang genommen, es für die Gäste kurz eingespielt, die fröhlich mitgesummt haben ... Vermutlich kannten sie den Text genau so wenig wie ich. Von

Lukas, dem Politikwissenschaftler erwarte ich allerdings, dass er den Text oder zumindest den groben Inhalt des Liedes kennt. Und von jedem Kandidaten erwarte ich, dass er sich bei Mottos zuvor ein wenig mit dem Inhalt vertraut macht. War dieses

Lied nun absichtlich gewählt von Lukas - oder war es ein großes Versehen?

Hier eine Strophe des Liedes:

"Und falls ich als Partisan sterbe
(Und falls ich in den Bergen sterbe)
O Schöne, tschau, Schöne, tschau, Schöne, tschau, tschau, tschau!
Und falls ich als Partisan sterbe
(Und falls ich in den Bergen sterbe)
Da musst du mich begraben."

Zu einer Unterhaltungssendung mit einem bisschen Kochen und Geplänkel passt das Lied überhaupt nicht.


Wir unterkellern Wörter und lagern Sinn ein
- Manfred Hinrich (1926 bis 2015)

Die heutige Gastgeberin ist eine Schnellsprecherin, als gelte es, den dieswöchigen Wettbewerb um die meisten Wörter um Längen zu schlagen. Den Smart-Watches fehlt es eindeutig an einem Wortzähler, denn so könnte man durch Tims Notruf-Uhren nicht nur einen körperlichen, sondern auch einen seelischen Konflikt erkennen: wer zu wenig redet, hat zu wenig Kontakte - was auch einem Notfall entsprechen kann. Bei Nicole besteht dieser Notfall nicht.

Die 26jährige studierte Kulturwissenschaftlerin kümmert sich heute allerdings auch um das leibliche Wohl ihrer Gäste - und wird in den Vorbereitungen von ihrem Mann Matthias unterstützt. Einträchtig arbeiten beide gemeinsam in ihrer Küche.

Unterdessen kommt in den Vorab-Interviews beim Lesen der Speisekarte Freude auf: Es wird Gulasch geben, und Gulasch begeistert sie alle. Natürlich wird das "Gulasch" rein vegan sein, so dass dieser Begriff nicht wirklich mit Sinn unterkellert ist. Allerdings ist es egal, dass man im veganen Bereich an die Sprache der fleischlichen Genüsse andockt ... obwohl es darum geht, Fleischliches zu vermeiden. Man muss nicht alles auf eine Goldwaage legen,

auch nicht einen Unterschied, den es zwischen Julius und mir gibt:

ich gehe mit meiner Hündin "Momo" spazieren, während er seinen Sauerteig ausführt.

Der Teig muss offenbar oft und pünktlich gefaltet werden. Ich stelle mir Julius in seinem späteren Leben als Tierarzt vor: kaum hat er den Raum für einen Herzultraschall verdunkelt und den tierischen Patienten fest im Griff, muss er kurz unterbrechen, um seinen Teig zu bearbeiten ... unterdessen versucht sein Patient zu flüchten.

Weg von dieser unsinnigen Vorstellung und zurück zu Nicole, die ihren Gästen einen schönen Abend bereitet.


Das Menü

Für Larissa ist die Tomatensuppe die beste, die sie je gegessen hat. Es mag auch daran liegen, dass Nicole zu den frischen Tomaten einen Schwung aus einer Flasche hinzu gibt. Ist das Tomaten-Ketchup?

Das Gulasch selber besteht aus Sojageschnetzeltem als Fleischersatz. Der Rotkohl ist ein Rotkohl und erinnert Julius zu sehr an Weihnachten, das zu Drehzeiten noch ziemlich weit entfernt ist.

Ein Tiramisu der veganen Art aus Kokos und Karamell rundet den Abend ab.

Zu allen drei Gängen habe ich überhaupt keine eigene Meinung. Die Gäste sind ziemlich begeistert.


Fazit

Zum wiederholten Mal crasht Julius das Tischgespräch (ganz in meinem Sinn) und prangert die Hummerzubereitung an. Ich denke, er meint damit, dass man Hummer lebendig ins kochende Wasser wirft. Für Tim steht das

Menschenwohl an 1. Stelle, weshalb er dem angehenden Tierarzt nicht folgen kann. Welch einem Menschenwohl dient es wohl, Hummer auf diese Art zu töten? Währenddessen kann Julius sich gut fühlen, weil er sich selber tierleidfrei ernährt.

Der eigentlich recht coole Tim gibt hier überdies ein Beispiel, wie es in Corona-Zeiten nicht hätte laufen sollen: ihm und seinen WG-Kollegen (um der Langeweile zu entkommen?) kam die Idee, sich ein Haustier anzuschaffen. Letztendlich wurden es zwei Hühner,

die gern ausgebüxt sind - und nach zwei Monaten weitergereicht wurden.

Nicole reicht jedem einen Umschlag mit einer Buchempfehlung: das für Tim empfohlene heißt "Fleisch ist mein Gemüse" - und der Fleischesser will es sogar lesen. Hoffentlich stehen darin nicht zu lange Sätze, denn dann ist er

beim Lesen schnell raus. Sagt er selber. Soll auch cool klingen.

Die Belohnung für Nicoles Abend sind 36 Punkte: 8 gibt Julius, je 9 Tim und Larissa, 10 gibt Lukas.

Nach dem versuchten Unterkellern dieser Sendung bin ich jetzt raus.


Guten Morgen, Gruß Silvia