Vorspeise: Der schiefe Turm von Bangkok steht in Pisa
Hauptgang: Madame Berta stampft auf Erdgemüse mit geräuchertem Knobi
Nachtisch: Zum Abschluss knistert es zwischen dem Marzipan-Mohn-König und der roten Helene
Die Polizei, dein Freund und Blitzer
© Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger (*1939)
Heute blitzt nicht die Polizei, denn Vox hält die Kameras drauf. Und Punkte gibt es am Ende nicht für das Flensburger System, sondern für Sabrinas Kochkünste, bewertet von vier Konkurrenten in der Schlacht um so viele Zähler wie möglich.
Die Polizei könnte im übrigen gar nicht durch ihren ummauerten, traurigen Garten ins Haus dringen: hätte sie "die Daniels" nicht auf ihren "schönen Garten" hingewiesen, wäre mir überhaupt nicht aufgefallen, dass er ziemlich trist aus lediglich einer Rasenfläche und ein paar Hochbeeten besteht.
Auch hätte ich ohne ihren Hinweis nicht gewusst, dass man als Mutter von zwei Kleinkindern "zu wenig zu tun hat". Bislang habe ich stets von dem genauen Gegenteil gehört. Aber irgendeinen Grund muss sie vorschieben, um einen ersten TV-Auftritt hinzulegen. Es hört sich an, als solle dies nicht ihr letzter sein ...
Die Polizeibeamtin Sabrina befindet sich derzeit in Elternzeit.
Das Menü
Dass die Polizei diese Speisekarte erlaubt ... eine Heimat-Dichterin hätte sie kaum verschlimmern können.
Der schiefe Turm von Bangkok steht in Pisa - steht in keinem sinngebenden Zusammenhang. Ihr Türmchen aus Avocado, Büffel-Mozzarella und Mango (vielleicht noch ein wenig mehr Gedöns) ist weder schief noch ursprünglich Bangkok oder Pisa zuzuordnen. Es sind eben Türmchen, für die ihr Mann Antonio die Zutaten geschnibbelt hat, die sie zusammenquetscht. Die kleinen selbstgebackenen Fladenbrote sehen allerdings gelungen aus.
Warum gibt sie ihrem Rindfleisch posthum einen Namen? Fast möchte ich das respektlos nennen. Zu dem Schmorgericht reicht sie Kartoffelstampf, Möhrchen und Pilze sind in einem Extraschüsselchen. Das wackelt dann so richtig schön auf den Tellern hin und her ... und lässt sich nur mit Mühe so herausfischen, dass es noch an gute Tischmanieren erinnert.
Ihr Hauptaugenmerk liegt auf dem phantastischen Nachtisch: dafür gibt sie alles, was sie an Kochkünsten aufzubieten hat. Das Ergebnis lässt sich sehen: Eine Mohn-Marzipan-Mousse wird mit einer roten Spiegelglasur auf Hochglanz getrimmt. Der Trockeneis-Nebel als Show-Effekt stört allerdings nur ...
Fazit
Am Ende blitzt es Punkte: 7 gibt Marcus, je 8 Andreas und Simone und 9 ist Jürgen die Sabrina-Show wert. Mit insgesamt 32 Zählern kann sie Marcus nicht schlagen.
Ich bin froh, als diese Sendung vorbei ist, und das liegt ausschließlich an ihrer anstrengenden Stimmlage. Die wandert direkt vom TV in den Kopf in eine Region, in der Allergien entstehen.
Allergisch bin ich nun auch auf Simone, die wiederum betont, dass sie keine Tiere mag. Zuviel Informationen können nur schädlich wirken. Ich kann gut verstehen, dass jemand kein Haustier haben möchte,
aber wenn jemand Tiere überhaupt nicht mag ... und z. B. auch den süßen Kulleraugen, die viele Tiere haben, widerstehen kann ... werde ich skeptisch und ein bisschen hellhörig.
Gegen tote Tiere hat sie offenbar nichts einzuwenden.
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