Schmetterlinge im Bauch
... beflügeln die Poeten seit langer Zeit, und bilden nicht selten den Rahmen für die Abhandlung eines ganzen Liedes. In entsprechenden Film-Genres und Romanen spielen sie Hauptrollen, und wer Kitsch-Filme mag, sieht gern anderen dabei zu, wie sie scheinbar Schmetterlinge im Bauch haben.
Dieses Kribbeln vor lauter Verliebtheit, dieses Gefühl, man könnte die ganze Welt und besonders den geliebten Menschen pausenlos umarmen; weiche Knie und linke Hände gehören genau so dazu: fast jeder erwachsene Mensch kennt diesen Zustand des
Dauerstresses aufgrund von Verliebtheit.
In ihrem 1908 erschienenen Roman "The House of Prayer" verwendet die Schriftstellerin Florence Converse erstmals diesen Begriff, um in einer Metapher das Gefühl der Verliebtheit zu beschreiben: "Butterflies in the Stomach".
Manchmal geht ein einziger Begriff um die ganze Welt, altert nicht, sondern erscheint in immer neuen Kleidern. Den
irren und irrealen Zustand der Verliebtheit gab es bereits vorher, aber keine allgemeinverständliche Erklärung, wie es sich anfühlt, verliebt zu sein.
Nach spätestens einem Jahr sterben diese Schmetterlinge, falls nicht schon zuvor durch die Schuld einen anderen Objektes der Begierde neue angesiedelt werden. Aber diesen
Verliebtheits-Zustand kann auf Dauer niemand ertragen. Wenn die Schmetterlinge wegfliegen, gibt es die Chance, dass aus Verliebtheit
Liebe wird. Das klappt naturgemäß nicht immer, aber oft.
Die medizinische Definition für Verliebtheit klingt nicht ganz so romantisch, und ich habe hier den Mut zur Lücke.
Aber bitte nicht Bauchschmerzen mit den berühmten Schmetterlingen verwechseln, denn es gibt auch Menschen, die uns "Bauchschmerzen" bereiten. Die Unterschiede zu den fliegenden Schönheiten sind allerdings enorm - und überhaupt nicht schön. Nur den
Faktor Stress haben Bauchschmerzen und Schmetterlinge im Bauch gemeinsam.
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