Samstag, 31. Dezember 2022

31. Dezember 2022 - Silvester




Silvester

Eines habe ich mit dem letzten Tag des Jahres, der im Gegensatz zu vielen anderen einen eigenen Namen hat, gemeinsam: Eben diesen Namen. Silvester und Silvia haben die gleiche Bedeutung, nämlich die simple und kleine "aus dem Wald stammend" - abgeleitet vom lateinischen Wort für Wald.

Viel hat die Bedeutung des Namens allerdings nicht mit dem letzten Tag des Jahres zu tun, weil es eher nicht ruhig wie in einem Wald, sondern laut und hier und da auch unruhig werden wird.

Bevor die Feierlichkeiten ihren Anfang nehmen, und nachdem so einige nun einen Kassensturz machen, schließe ich mich an und stürze die Jahreskasse des Blogs um

und muss mich bei allen Lesern herzlich bedanken für die vielen Aufrufe meiner Seite. Die Länder, aus denen die Clicks kamen (und hoffentlich weiter kommen werden), kann ich gar nicht einzeln aufzählen, derart viele sind es auf allen Kontinenten -

meine interne Blog-Statistik zeigt mir einen Länder-Überblick. Nicht sehen kann ich, wer den Blog anklickt, also sind die allermeisten von Ihnen für mich unbekannter als ich es für sie bin.

Dennoch lebt solch ein Blog nicht von meinen Wörtern allein - sondern freut sich, wenn sie gelesen werden. Darin besteht am Ende der Anreiz, weiter zu machen.


Einen guten Rutsch

wünsche ich allen Lesern und ein erfreuliches Jahr 2023. In 2022 gab es Sternstunden und Magerquark-Episoden - das gilt vermutlich für die meisten Menschen, denn 365 Tage bergen genug Zeit, um nicht nur positive oder nur negative Dinge geschehen zu lassen. Manchmal ist es gut, für schlimme Dinge eine seelische Knautsch-Zone zu haben,

denn es heißt schließlich so treffend:

Das Leben geht weiter.

Die Zeit ist zwar für alle gleich - doch wird sie unterschiedlich erlebt. Und immer nutzt diese Zeit ihre Chance, uns traurig zu machen oder zu belohnen. Der eine Mensch ist trauriger geworden in 2022, bei dem anderen überwiegt das Glück. Und Glück für und in 2023 ist das, was ich allen wünsche, die hier vorbeisehen.

Ein glückliches Händchen und einen klaren Kopf für wichtige Entscheidungen wünsche ich ebenso wie sich einfach und ganz banal und vor allem oft über Erlebnisse freuen zu dürfen. Das können Reisen sein oder auch das nächste Paar Schuhe - oder wichtige Dinge wie zum Beispiel

die Liebe zu finden

oder eine bestehende auch in 2023 zu bewahren.

Ich wünsche viel Mut für das neue Jahr und eine Handvoll gutes Gelingen für alles, was auf jeden einzelnen zukommen wird und Handeln verlangt.

Aber zunächst einmal wünsche ich allen eine schöne Jahresabschluss- und Neubeginn-Feier. Alles wird gut - fest daran glauben:

Der Glaube versetzt Berge.

Und viel von der Zukunft liegt in den eigenen Händen.



Einen guten Rutsch in 2023, Gruß Silvia 

30. Dezember 2022 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag im Westerwald bei Anni




Vorspeise: Gebeiztes Lachstürmchen
Hauptgang: Rinderfilet mit allerlei Gemüse
Nachtisch: Geeiste Mango trifft auf Himbeertörtchen


Jahres-Abschluss-Portrait

Müsste ich Bilder malen, welche das "perfekte Dinner" darstellen, es wären Bilder mit einem gähnenden, einem lachenden, einem entsetzten und einem rundum zufriedenen Gesicht. Es käme noch das neugierige Gesicht hinzu, das sofort nach den zuvor gesehenen Rezepten forscht, fündig wird und es gar nicht erwarten kann, diese nachzukochen. Letzteres ist jedoch selten.

In dieser Woche herrscht eher die Langeweile und die zeigt ein gähnendes Gesicht. Langeweile muss man aushalten können ... Pädagogen meinen sogar, dass Kinder heutzutage zu wenig Langeweile haben. Leider habe ich es versäumt, den diesbezüglichen Artikel in einer Zeitung zu lesen ... nur die Überschrift habe ich gesehen - und selbstverständlich dazu keinen Kommentar abgegeben.

Aber ich kann mir denken, was dahintersteckt. In einer überbespaßten und überinformierten Welt fehlt die Ruhe, um abzuschalten, zu sich selber zu finden - um am Ende auch in sich selber zu ruhen.

Anni lebt an einem Waldrand im Westerwald. In ihrem Garten sagen sich die Rehe "Gute Nacht", während sie auch einen Blick auf z. B. Kängurus hat, die hier zwar nicht beheimatet sind, aber als Schlachtvieh gehalten werden.

Anni hat  die Ruhe weg. Sie ist verheiratet und hat zwei Töchter - und sie näht seit drei Jahren für ihr Leben gern. Ein bisschen näht sie diese Gruppe auch zusammen ... oder?


Das Menü

ergibt sich zum größten Teil aus der obigen Speisekarte.

Die Männer sind weniger begeistert als die handzahm gewordene Sandra. Andrej ist besonders zickig, und das wirkt sehr unangenehm.


Fazit

Sandra, mein persönliches Synonym für ein böses Silvester-Knallbonbon, hat sowohl heute als auch gestern zu ihrer vermutlich selbst auferlegten Rolle der Sympathieträgerin zurückgefunden und ist handzahm bis verteufelt lieb.

Nicht vergessen jedoch ist ihre böse Wellensittich-Geschichte, mit der sie sich selber geoutet hat - und ihre verbalen Ausfälle an Andrejs Abend. Beinahe möchte ich denken, dass sie vielleicht ihrem Mann davon erzählt hat - und dieser ihr geraten hat, nun auf einer Schmal- bis Schleimspur weiterzufahren ...

und weiterhin der Schauspielerin in sich Freilauf zu gewähren.

Die Punkte: 7 gibt Andrej, 9 Markus und phantastische 10 gibt Sandra.

Somit gewinnt Annika - Anni genannt - diese letzte Woche in dem verdammt furchtbaren 2022.

Für das Jahr 2023 wünschen sich die Menschen Frieden, denn Krieg in der heutigen Zeit ist das falsche Mittel, uneffektiv, aus der Zeit gefallen und wirkt keinesfalls wie gut gemachte Politik, sondern wie ein düsteres Drama, in dem niemand, absolut niemand, gewinnen kann.

Trotz allem wünsche ich meinen Lesern einen guten Rutsch ins Jahr 2023.

Ich muss den vielen Lesern Danke sagen, die jeden Tag auf meinen Blog klicken.  Einige kenne ich mit Namen oder Nicknames, die meisten sind namenlos für mich, aber keinesfalls bedeutungslos.

Besonders bedanke ich mich für einen Weihnachts- und Neujahrsgruß, der mich - ja, das gibt es auch noch - per Post erreicht hat. 


Guten Morgen, Gruß Silvia 





Freitag, 30. Dezember 2022

30. Dezember 2022 - Vor den Türen warten 12 Pakete ...






Vor den Türen warten 12 Pakete ...

Die Tür von 2022 werfen wir bald hinter uns zu, und ein kleiner wehmütiger Blick fällt zurück und ein hoffnungsvoller ins Jahr 2023 - denn draußen startet bereits die Zukunft,

in zwölf Paketen sorgfältig verpackt und geheimnisvoll verschlossen.

Was wird uns erwarten, was versteckt sich in diesen Päckchen? Welcher Monat wird uns sein schönstes Gesicht zeigen

und welcher eher betrüben?

Welcher Monat liefert das schönste Paket frei Haus, unbestellt, doch gern angenommen?

In einem Paket sind die Rosen, in einem anderen die Dornen. Eine Prise Glück ist ebenso verpackt wie ein kalter Schauer hier und da.

Sonne, Regen, gute Laune und nicht so gute sind zwangsläufig irgendwo verborgen, und man möchte das letztere Päckchen ebenso wenig öffnen wie das,

in dem  Terror und Krieg

untergebracht sind.

Doch über allem thront der abendliche Mond und die Sonne am Morgen als eine gesicherte Größe.

Geburt und Tod sind eingepackt, und ein Ende kann ein Neubeginn sein, auch, wenn man es nicht glauben möchte.

Kerzenschein ist vorhanden, wenn es draußen dunkel wird und die Seele Licht braucht. Eine Sonnenbrille für das große Glück,

das sehr blenden kann, ist verstaut,

während sich Schwung und Elan mit Lethargie abwechseln können.

Manchmal sind gleich zwei Möglichkeiten in einem der Pakete - und man kann die eine oder die andere wählen.

Wird es sich lohnen, die Pakete auszupacken oder werden wir nach 12 Monaten am Ende von 2023 sagen:

Zum Glück, es ist vorbei?

Doch wie es auch kommt: Wir müssen alles auspacken, ansehen, uns dran erfreuen, uns darüber ärgern oder es ignorieren - und daran wachsen.


Mal größer, mal kleiner sind die Pakete, mal bunt, mal schwarz-weiß. Manch einen Inhalt kann man erahnen,

während das meiste geheimnisvoll in der Zukunft liegt.


Guten Tag, Gruß Silvia


29. Dezember 2022 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag im Westerwald bei Markus



Vorspeise: An Feldsalatnest gebettete Crème brûlée á la Capra mit Bacon-Chips / Cranberrys / karamellisierte Nüsse / Apfel-Vinaigrette
Hauptgang: Hausgemachte, saisonale Nudeltaschen mit cremigem Butternusskürbis-Kern & Parmesanchip
Nachtisch: Süßes Duett - Wurzelgemüse-Nuss-Kuchen mit Schokoladendach an selbstgemachtem Bourbon-Vanilleeis auf einem Schoko-Bett 


Kein Feuerwerk!

Zwar mochte ich knallendes, blitzendes, blinkendes Feuerwerk noch nie und habe weder DM noch Euro je darin investiert und diesen Brauch nur so widerwillig akzeptiert wie jeder, der in einer Krankenhaus-Notaufnahme arbeitet und an Silvester Dienst hat - aber

Vox hätte für diese Tage "zwischen den Jahren" ein Feuerwerk der guten Menüs abliefern können. Mit einem bisschen mehr Mühe bei den Castings zur Sendung wäre es vielleicht sogar gelungen, nur gutgelaunte Hobby-Köche zu engagieren, die zeigen, was sie ernährungstechnisch auf der Pfanne haben. Stattdessen brennt die Sendung wieder einmal auf Sparflamme, der jeden Moment der Erstickungstod droht.

Markus hält viel von seinen Kochkünsten und seine 12 Jahre jüngere, etwas verhuscht wirkende Freundin Alina kann dies nur bestätigen. Der 42jährige Mann will sie nicht außen vor lassen, wenn er den Sprung ins TV wagt - aber eigentlich steht sie ihm nur im Weg und schnibbelt so langsam, dass er sich schließlich ihr Messer greift und die Sache in die eigenen Hände nimmt. Den Tisch darf sie noch decken - und sie stellt Teller und legt Messer an die richtigen Plätze, vervollständigt es mit einem einsamen Blümchen, bevor sie die Bühne wieder der selbsternannten "Rampensau" Markus überlässt.

Er sei "wuselig" bekennt Markus - und das heißt in seiner Wortbedeutung: fahrig, geistesabwesend, durch den Wind. Auf mich wirkt er eher verbissen.


Das Menü

Beinahe bricht er dann jedoch beinahe vor lauter Verzweiflung vor seinem Nudelteig zusammen. Der will einfach nicht den Weg durch die Maschine nehmen ... das ist der Moment, in dem ich ihm fest die Daumen drücke, dass es ihm doch noch gelingt und das möglichst schnell, denn ich habe wirklich keine Lust, den voxschen Highlights - die stets aus Missgeschicken bestehen - noch lange zuzusehen.

Am Ende kommen die Teigtaschen, gefüllt mit Butternut-Kürbis, doch noch und zum Glück auf die Teller.

Für Sandra sind die besser als ihre am Dienstag zubereiteten Ravioli. Andrej schmeckt die Füllung nicht heraus - was bei Sandras Ravioli viel besser gewesen sei ... ja, die Erinnerung ist trügerisch, denn am Dienstag hat er den feinen Geschmack der Steinpilze noch vermisst ...

Leute, Leute! Euch kann man ja gar nichts glauben!


Fazit

Zu allem Überfluss und in der völligen Fehleinschätzung des eigenen Talents holt Markus während des Dinners sein Saxophon und pustet mutig hinein. Anders kann ich das nicht nennen. Er nennt seine Saxophon-Übungen allerdings semi-professionell.

So endet auch dieser Tag ohne prickelndes Feuerwerk, wenn man von der wuchtigen Punktevergabe absieht:

je 9 geben Sandra und Anni, 7 gibt Andrej.

Für 25 Gesamt-Zähler hätte er eigentlich besser abliefern und sein Saxophon im Schrank lassen müssen.

Hoffentlich fährt er nicht auf eine vergleichbare Art, wie er kocht und das Instrument spielt, Motorrad. Das wäre lebensgefährlich ...

Seit gestern knallt und böllert es hier bereits den ganzen Tag, als wäre die Welt ein Kindergarten und man müsse sich mittels Knallen und bunten Farben beweisen.

Böse Geister vertreiben diese Feuerwerke auf keinen Fall - um die zu vertreiben, bräuchte man eine intelligente Menschheit.


Guten Morgen, Gruß Silvia 



Donnerstag, 29. Dezember 2022

28. Dezember 2022 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch im Westerwald bei Andrej

 


„Der verführerische Wald “
Vorspeise: Gesucht und gefunden
Hauptgang: Wilde Tradition
Nachtisch: Süßes Ende


Der Waldmann

Müsste ich Andrej seinem Erscheinungsbild nach in eine Klischee-Schublade stecken, wäre es eine mit der Aufschrift: Großstadt, Party, Clubs - und damit läge ich ziemlich verkehrt. Er hat Solingen den Rücken gekehrt und ist aufs Land gezogen. Dort lebt er mit Olga und ihren zwei Töchtern zusammen, und auch Katze Nala gehört zur Familie. In diesem Dezember sollte die Hochzeit von Andrej und Olga stattgefunden haben, wenn sie nicht noch in den letzten Tagen des Jahres über die Bühne geht. Kaum vorstellbar, dass es zur Hochzeit keine Steinpilze gegeben hat ...

Andrej liebt den Wald und ist beinahe täglich in ihm unterwegs, besonders zum Pilz-Sammeln. Und es ist nicht denkbar, dass er eines Tages einen Knollenblätterpilz in seinem Korb mit nach Hause bringt. Dieser grobe Fehler sei einst Sandra passiert, wie sie  erzählt. Sie will den hochgiftigen Pilz mit einem Champignon verwechselt haben ... ach nein, ich glaube, so dumm ist nicht einmal sie. Oder doch? Im Wald gilt es, dass Vorsicht vor der Sammelwut herrscht. Und der mörderische Pilz ist nun einmal leicht mit einem Champignon zu verwechseln. Die üblichen Champignons, wie wir sie kennen, sind allerdings Zuchtpilze und tummeln sich nicht in Wäldern.


Das Menü

Andrej serviert ein Pilz-Essen gegen Vertrauen. Mit einer wirklich gut aussehenden Steinpilzcremesuppe beginnt sein Menü.

Zum Hauptgang serviert er sein Mama-Gedächtnis-Essen: Rehgulasch mit Steinpilzen und selbstgemachten Klößen, während der Rotkohl - genau wie bei seiner Mutter - aus dem Glas kommt.

Das Gulasch sieht ziemlich ramponiert aus, man könnte auch sagen: verkocht. Rotkohl aus dem Glas und frischer Rotkohl, selber zubereitet: es liegen Welten dazwischen.

Panna Cotta, Vanillesoße und Himbeeren gibt es zum Nachtisch.


Fazit

Seine Gäste beim "perfekten Dinner" kann sich niemand selber aussuchen - dass sie Kritik üben, ist jedoch Teil dieser Veranstaltung, in der am Ende ein Gewinn steht ... oder eben nicht. Allerdings sollte Kritik sachlich und nicht schadenfroh oder bissig geäußert werden.

Das Sachliche beherrscht Sandra überhaupt nicht, das Bissige schon: sie mault im Vorfeld herum, sie verzieht ihr Gesicht zu Grimassen während des Essens, und sie mault auch noch im Nachhinein.

Sie spürt sofort ihre angebliche Katzenhaarallergie (die dann rasch wieder verschwindet), mag kein Reh, keine Klöße, kein Panna cotta, keine Sahne, keine Milch ... und es bleibt die Frage, was sie überhaupt mag, denn auch Wellensittiche mag sie nicht. Die haben mit einem Dinner nichts zu tun? Oh doch! In diesem Fall leider.

Sandra erzählt lachend über die zwei Wellensittiche ihrer Tochter, die vor einiger Zeit im Winter durch ein geöffnetes Fenster entflogen sind ... Die Tochter hat geweint. Die Mutter war froh, dass die Vögel fort waren ... welch eine Mutter! Von Tierliebe findet man auch keine Spur in Sandras Kopf!

Reh isst sie nicht, weil sie sie wegen ihrer süßen Kulleraugen angeblich lieber knuddeln möchte. Hat sie schon mal gesehen, dass auch Wellensittiche niedliche Kulleraugen haben?

Heute isst sie das Rehfleisch, und zwar bis auf den letzten Bissen - mir steckt ihr dicker Brocken über die armen Wellensittiche und auch über ihre ansonsten unangenehme Art tief im Hals.

Manche Dinner-Kandidaten sind für die Zuschauer eine regelrechte Zumutung.

Die Punkte: je 8 geben Markus und Anni, 7 gibt Sandra.

Mit 23 von 30 möglichen Punkten hat Andrej den Gleichstand mit Sandra erreicht, die gerne direkt vorn am Tisch im besonderen Auge der Kamera sitzt ...


Guten Morgen, Gruß Silvia 


Mittwoch, 28. Dezember 2022

27. Dezember 2022 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag im Westerwald bei Sandra



Vorspeise: Ravioli mit Steinpilzen und Ricotta-Füllung in Salbeibutter und Parmesanschaum, dazu Tontopfbrot und eingelegte Oliven
Hauptgang: Feldsalat mit Roter Bete und Körnermischung / Westwälder Schweinelende mit Schalotten in Rotwein / Kartoffelplätzchen nach Sandra-Art
Nachtisch: Tiramisu


"Zwischen den Jahren"

... und Vox quetscht schnell noch eine Viererrunde ins Programm, obwohl es sich in diesen Tagen geradezu angeboten hätte, eine Wiederholung zu senden. Etwas müde von diesem scheußlichen Jahr 2022 stürze ich mich ohne Enthusiasmus oder Freude auf das, was Sandra aus dem Westerwald heute zu bieten hat:

Für diese Sendung beworben hat sie sich nach einem Krankenhausaufenthalt, in dem sie allabendlich mit ihrer Zimmernachbarin "Das perfekte Dinner" geguckt hat. Die Frage zu ihrer Antwort lautete eigentlich: Warum hast du dich fürs Dinner beworben. - Aber das sind Feinheiten, die niemanden interessieren, der auf eine solche oder ähnliche Frage bereits gelauert hat.

Sandra hat gerade eine zweijährige Umschulung als "Ernährungsberaterin" abgeschlossen - und will sich demnächst in ihrem sehr ländlich liegenden Ort selbstständig machen. Da kann ein bisschen Werbung in eigener Sache nicht schaden. - Man muss nur aufpassen, dass man sich nicht selber eine Grube gräbt, in die man hineinstürzt.

Noch ist alles im grünen Bereich, und wenn es gut läuft, bleibt es bis Freitag eine homogene Gruppe - obwohl dies meistens ein Wunsch bleibt ...

So ist Sandra herrlich wortreich über ihre Mit-Kandidaten begeistert. Umgekehrt gilt das gleiche.


Das Menü

"Ich habe das Kochen in die Wiege gelegt bekommen", erzählt Sandra. Ihre Oma, ihre Uroma, ihre Mutter und ihr Vater (der zudem Konditor ist): sie alle haben gekocht oder kochen noch immer. So, wie es auch die Mehrheit unserer Mitbürger handhabt, denn, wer essen will, muss auch kochen. Da ist vieles möglich: von: man kann es essen bis hervorragend und auch ungenießbar ist alles dabei. Eine aufschlussreiche Aussage ist es also nicht, sie beschreibt nur eine Tätigkeit.

Ihre Vorspeisen-Ravioli sehen hübsch aus, sollen allerdings etwas zu al dente sein. Andrej, der Pilzkenner und -sammler vermisst den guten, aber hier untergegangenen Steinpilzgeschmack.

Die Kartoffelplätzchen im Hauptgang sind (oder sollen sein) wie der Aperitif und die Vorspeise samt Parmesanschaum eine Sandra-Eigenkreation. Da ist es schon seltsam, dass ich auch schon mal von Kartoffelplätzchen und Parmesanschaum etwas gehört habe ... Was im Aperitif enthalten ist, habe ich vergessen - aber da kann man ja zusammenmixen, was die Hausbar hergibt ...

Am besten kommt der Nachtisch bei ihren Gästen an, und der sieht auch wirklich hübsch aus.


Fazit

Die Sendung plätschert 75 Minuten vor sich hin und fühlt sich vielleicht "zwischen den Jahren" richtig wohl. Mir persönlich fehlt bei diesen Vierer-Runden stehts die fünfte Person, die diese Sendung erst  vollständig macht.

Was nicht ganz so plätschert, sondern über die Zuschauer niederprasselt, ist die Vorschau auf den nächsten Tag ... in dieser ist die heutige Teilnehmerin ziemlich enttäuscht, um es gelinde auszudrücken. Aber man kennt solche Vorschauen, die nicht immer den guten oder bösen Erwartungen standhalten. Also abwarten ... und einen weiteren Tag "zwischen den Jahren" hinter sich bringen.

Die Punkte: je 8 geben Andrej und Markus, 7 gibt Annika.

23 von 30 möglichen Zählern sind Sandras Lohn für ihr Dinner.


Guten Morgen, Gruß Silvia 



Dienstag, 27. Dezember 2022

26. Dezember 2022 - ARD - Tatort München "Mord unter Misteln"



Udo Wachtveitl - Franz Leitmayr/Chief-Inspector Francis Lightmyer
Miroslav Nemec - Ivo Batic, Detective Constable Ivor Partridge
Sunnyi Melles - Simone/Lady Mona Bantam
Ferdinand Hofer - Kalli Hammermann/Charles Bantam/Charlie
Alexander Hörbe - Martin/Dr. Mallard
Katharina Schlothauer - Kathrin/Kathleen "Kitty"
Marie Rathscheck - Heidi/Heather
Joshua Jaco Seelenbinder - Till/Reverend Edgar Teal
Christoph Mory - Arthur Rodgers

Buch: Robert Löhr
Regie: Jobst Christian Oetzmann


Tatort München
Mord unter Misteln

Die beiden "Nussknacker" der Münchner Mordkommission haben einen freien Tag und werden eher dazu genötigt, ihren Kollegen Kalli Hammermann zu besuchen, in dessen Wohnung bereits die feine englische Gesellschaft weihnachtlich aufgebrezelt in ihren 1922er-Kostümen hockt und auf Zeitreise gehen möchte.

Franz und Ivo sind wenig begeistert, denn sie befinden sich gerade in einer persönlichen Krise und sind nicht wirklich gut aufeinander zu sprechen.

Wie begeistert oder mürrisch das Publikum im allgemeinen auf diesen München-Plot, der zum größten Teil überhaupt nicht in München spielt, reagiert, weiß ich nicht - aber die beliebten Münchner Kommissare werden es überstehen, selbst wenn die Waage der Resonanz zum Negativ-Empfinden ausschlägt.

Zwar sind auch die sonstigen Mordfälle der Ermittler natürlich keine echten mit echten Mordopfern und Tätern, aber in diesem Fall steht bereits am Anfang fest: Leitmayrs und Batics Kollegen inszenieren ein Krimi-Dinner ...

und flugs sind alle nicht mehr in Kallis Wohnung, sondern in dem Herrenhaus Beckford Hall, und es ist nicht mehr 2022, sondern 1922. Und schon sorgt die Rollenzuteilung an die Ermittler für erneuten Frust:

Franz ist nun Chief-Inspector Francis Lightmyer, Ivo ist Detective Constable Ivor Partridge - zwischen beiden klaffen so einige Beförderungssprünge, die Ivo sauer aufstoßen. Aber Ivo als Ivor ist nicht die einzige

Diva in diesem Spiel. Herrlich zickig spielt Sunnyi Melles die überkandidelte Hausherrin Lady Mona Bantam, die das Voll-Klischee einer Frau aus dem damaligen Hochadel abliefert.


Die Handlung

Es ist Heiligabend im Jahr 1922: Lady Bantam hat ein paar Gäste eingeladen, die einander inkompatibel gegenüberstehen, als hätte sie sie gerade eben auf der Straße aufgelesen. Der versoffene Tierarzt Dr. Mallard ist ein eingefleischter Sozialist, während der Reverend Edgar Teal kein Heiliger ist und mehr als einen Blick auf das Hausmädchen Heather mit der zweifelhaften Vergangenheit geworfen hat.

Dann wird der Butler ermordet! Eigentlich braucht das keine englische Lady, dass sie ausgerechnet zum Weihnachtsfest auf ihren Butler verzichten muss - und stattdessen die Polizei im Hause hat, aber niemand mochte diesen wirklich fiesen Typen.

Dem Hausmädchen Heather hat er hinterhergestellt, während Lady Bantam eifersüchtig war, denn sie war jahrzehntelang sein Verhältnis. Lady Bantams Sohn Charlie mochte den Typen noch nie - und muss doch eine bittere Wahrheit verkraften ... Seine ehemalige Freundin, die Sängerin Kitty, will wieder mit Charlie anbändeln - denn ihre Stimme ist dem Verfall anheimgefallen. Aus einer Ehe wird allerdings nichts mehr,

denn Charlie wird als Mörder enttarnt. Kurz zuvor hat der Butler ihm selber ein dickes Motiv unter den Gaben-Baum gelegt: er ist sein Vater. Das gefällt dem schnoddrigen, arroganten Lord überhaupt nicht.


Fazit

Der Tag der Ausstrahlung dieses Krimi-Dinners ist der 2. Weihnachtstag, und zum ausklingenden Weihnachtsfest passt dieser Film. Eher sieht es mau mit Wiederholungen mitten im Frühling oder Sommer aus, denn quer durchs Jahr werden schließlich viele Tatorte wiederholt.

Im Gegensatz zum letztjährigen Tatort mit Maria Furtwängler schneidet jedoch diese Weihnachts-Ausgabe hervorragend ab. Sie spielt mit dem Genre und versetzt die Zuschauer in eine andere Zeit, die an die berühmten englischen Detektive samt ihrer schrulligen Miss Marple erinnern. In jedem Moment spürt man zudem die Freude, mit der die Schauspieler sich auf das Spiel eingelassen haben. Die Münsteraner werden vor Neid erblassen, dass keinem ihrer Drehbuch-Autoren dieser Clou eingefallen ist.

Von mir gibt es 3,5 von 5 möglichen Sternen für dieses Krippenspiel.

Natürlich ist dies kein klassischer Tatort - aber es gibt Ausreißer, die gelingen (wie dieser) und andere, die mit ihren Experimenten kläglich scheitern.

Ach ja, und der Twist, der zwischen den Kommissaren stand, wird am Ende auch aufgelöst: Batic hatte sich ohne Leitmayrs Wissen nach seiner Pensionierung erkundigt. Die ist nun vom Tisch. Sie haben wieder zueinandergefunden wie es alten, manchmal zerstrittenen Ehepaaren stets ergeht.


Guten Morgen, Gruß Silvia 


Sonntag, 25. Dezember 2022

25. Dezember 2022 - Wünsche, die man sich mit Geld nicht erfüllen kann ...

 


Wünsche, die man sich mit Geld nicht erfüllen kann ...

obigem Foto habe ich den Titel "Charlie blickt dem Herbst ins Gesicht", und es ist Ende September 2022 entstanden. Wie wahr dieser Titel war, weiß ich heute, denn mein kleiner, geliebter Hund sah bereits den Winter kommen, den Winter seines Lebens.

Wie sehr hätte ich mir gewünscht, uns wären viel mehr Monate oder sogar Jahre geblieben als wir sie gemeinsam hatten: es waren fast genau 17 Monate. Charlie war bereits mehr als 11 Jahre alt, als ich ihn aus einem Tierheim adoptiert habe. Schon damals war sein Herz nicht mehr gesund.

Mein einziger Weihnachtswunsch in diesem Jahr war: Zeit, noch viel Zeit mit Charlie. Abrupt wurde dieser Wunsch am 12. Dezember 2022 brutal abgelehnt.

Als verwaiste Hunde-Mutter hat er mich an diesem Tag verlassen müssen. In einer Klinik und mittels einer tödlichen Dosis geschah es nur, um ihm Leid zu ersparen: Liebe vor Egoismus. Obwohl es unglaublich wehgetan hat, diese Entscheidung zu treffen - und man oder ich das Gefühl hatte, dass sie mir gar nicht zustand. Aber wir Menschen haben es eingerichtet, Tiere von Leiden erlösen zu dürfen.

Statt Weihnachtsfreude habe ich nun schmerzhafte Erinnerungen. Schmerzhaft, weil Charlie vor 17 Monaten ein relativ springlebendiger Hund war und mir all die Videos und Fotos wehtun, auf denen er seiner Lebensfreude Ausdruck verleiht. Diese Aufnahmen sind schwer zu ertragen, weil ich mit dem Schicksal gerade auf Kriegsfuß stehe.

Ich bin traurig und wütend zugleich.

Aber ich weiß, dass Charlie ein unfassbar großes Geschenk war, das man mit keinem Geld der Welt kaufen kann - und beweist: das Schönste im Leben bekommt man kostenlos: Liebe.




August 2022

Doch auch mit allem Geld der Welt ist es nicht möglich, das Wertvollste behalten zu dürfen, wenn seine Zeit gekommen ist.

Nun zahle ich den Preis für das große Glück, Charlie an meiner Seite gehabt zu haben. Die Währung heißt Trauer.



Schlafe süß und besuch mich in meinen Träumen, mein kleiner Hund ...


Guten Tag, Gruß Silvia 

Samstag, 24. Dezember 2022

24. Dezember 2022 - Eine sehr junge Erinnerung: Mit Charlie auf dem Weihnachtsmarkt

 


Eine sehr junge Erinnerung
Mit Charlie auf dem Weihnachtsmarkt

Die Hunde, die auf einem Weihnachtsmarkt durch eine Menge von Füßen herumlaufen müssen, sind natürlich arme Geschöpfe - und sie werden auch kaum Freude an diesem überflüssigen Spaziergang haben. Aber Charlie saß an jenem 4. Dezember 2022, als wir mit ihm unseren Weihnachtsmarkt besucht haben, in seinem gemütlichen und komfortablen Buggy und schaute sich die Welt aus einem erhöhten Blickwinkel an.

Ohnehin war er lieber ein Zuschauer als unmittelbar mittendrin im Geschehen. Das galt für Hundebegegnungen und auch für Begegnungen mit Menschen. Es gab nicht viele, die er in sein Herz hineingelassen hat. Er war lieb und verbellte sie nicht, aber wenig interessiert an ihnen. Natürlich gab es auch hier Ausnahmen.

Doch die Bilder, die an ihm vorbeiliefen, gefielen ihm immer.


Wir saßen in diesem gemütlichen "Fass", und Charlies Wägelchen hatte auch noch - wie dafür gemacht - auf der kleinen Treppe zum Fass Platz. So konnte er aus dieser Höhe noch mehr überblicken.

Es war der 4. Dezember 2022, und genau 8 Tage vor seinem unterstützten Tod in einer Tierklinik. Aber an diesem Nachmittag war daran gar kein Denken. Wir freuten uns so sehr über Charlies Freude, dass wir länger als geplant blieben. Es machte so viel Spaß, dem kleinen Kerl beim Hin- und Herschaukeln seines Kopfes zuzusehen - als sähe er einem Tennisspiel zu, an dem er äußerst interessiert war. Zu uns blickte er gar nicht, denn er wusste uns in seinem Rücken - und war einfach nur ein zufriedener Hund, der einzig und allein im Augenblick lebte.

Wir wollten mit ihm ein oder zwei Wochen später noch in den Zoo gehen, in dem seit kurzer Zeit und vorübergehend Hunde erlaubt sind - aber dazu kam es leider nicht mehr.

Wenn ich an Charlie denke, und das ist eigentlich immer der Fall, dann fallen mir viele besondere Erlebnisse ein - dieser lange Nachmittag auf dem Weihnachtsmarkt gehört unbedingt dazu. Seine alten Augen strahlten vor Glück und genossen das Zuschauen,

als gäbe es nichts Schöneres auf der Welt.

Und wir betrachteten unseren Charlie unentwegt, weil es keinen schöneren Hund und keine schönere und reinere Seele gab.


Guten Tag, Gruß Silvia 



23. Dezember 2022 - Vox - Das perfekte Dinner - Wer ist der Profi? - Freitag in Hannoversch Münden bei Alexandra



„Herzliche Grüße aus dem Weserbergland“
Vorspeise: Batate mit einem hessischen Klecks unter Beiried
Hauptgang: Regionales Weidetier geht auf mediterrane Reise mit Liebesäpfeln im Gepäck
Nachtisch: Eins auf die Nuss


Die Welt dreht sich weiter ...

 mit welch bösem Kommentar der eine Kandidat oder die andere Kandidatin auf der Vox-Facebook-Seite auch abgewatscht worden sein mag. Manche Kommentare geschehen manchen Leuten auch recht, weil sie sich drehen und wenden, und ihre Entscheidungen für Herabqualifizierungen aus dem Bauch und zugunsten der eigenen weniger guten Kochleistung entstehen.

Alexandra ist Außendienstmitarbeiterin für den Gastro-Bereich in Puncto Wein. Sie serviert u. a. einen 1976er Wein, der noch genießbar sein soll. Ich hatte genau solch einen Wein im "Erbteil" meiner Mutter - und habe ihn vorsichtshalber lieber entsorgt. Aber es war ja auch nur ein Mosel-Wein.

Justyne spricht von ihrer Menschenkenntnis - und wird allerdings ebenfalls erkannt: zumindest als die Wettbewerb-Justyna, die keinem anderen eine höhere Punktzahl gönnt als sich selber. Ihre Blicke sprechen Bände, und sie scheint missgünstig gegenüber jedem, der besser auftischt als sie selber.

Bei mir ist am Ende dieser Woche ein wenig die Luft raus, denn meine Konzentration ist geschwächt. Aber ich fange mich wieder, vielleicht schon in der letzten Woche des Jahres.

Alexandra macht einen sympathischen Eindruck, und sie gibt sich locker und lässig viel Mühe mit ihrem Dinner. Aber was kann eine Gute schon gegen eine Querulantin erreichen?

Mir gefällt Alexandras Art und ihr Dinner.

Die Punkte:  je 8 Matthias, Mercedes und Tomek, 7 gibt Justyna (was sonst - sie hat irgendwo einmal gehört, dass 7 Zähler der Mindestwert sind, um bei den Zuschauern gut anzukommen).

Mit 31 Umdrehungen liegt Alexandra auf dem 3. Platz.

Matthias gewinnt den Jack-Pot mit einem Inhalt von 5.000 Euro. Aber der Profi

ist er nicht.

Der ist Tomek, der eigentlich

Artur heißt.

Er ist der Typ mit diesen hellen Augen, die man nicht vergessen kann. Mein früherer liebster Ex-Freund Reinhold hat ebenfalls solche Augen und stammt genau wie Artur aus Polen, aus Ratibor. Er ist zwar kein Koch, hat aber nicht nur als Architekt viel für die Gemeinschaft geleistet.

Artur ist Miet-Koch. Er kocht also bei anderen Menschen zuhause. Und falls Justyna sich das leisten kann, sollte sie ihn mal engagieren ... 

Selber hätte ich gern an den Tischen von Matthias (das Dröge an ihm hat sich mehr und mehr verloren), Alexandra und Artur gesessen.

Sorry für diese etwas andere Betrachtungsweise des "perfekten Dinners". Ich gelobe allerdings keine Besserung, sondern könnte stetig in andere Arten und Weisen zurückfallen - wenn es mir gefällt.

Ich wünsche allen Lesern einen schönen Heiligabend und ein besinnliches Weihnachtsfest.


Guten Morgen, Gruß Silvia 


Freitag, 23. Dezember 2022

23. Dezember 2022 - Weihnachten steht direkt vor der Tür ...



Weihnachten steht direkt vor der Tür ...

Es ist schwer für Weihnachten, all die Erwartungen zu erfüllen, die an dieses Fest gestellt werden. Für den einen oder die andere könnte die stille Nacht schon mal ganz unheilig in einem lauten Streit münden, in dem die Polizei zur Hilfe gerufen wird. Man kann das später in den Polizeinachrichten nachlesen. Einem anderen ist die

Nacht viel zu still, weil er ganz allein vor dem Fernseher hockt und den Sinn von Weihnachten sucht, wenn es für ihn doch Tage wie alle anderen sind - und nur das TV-Programm entsprechend gestaltet ist. Aber da kann die 12.000. Wiederholung von

Sissi durchaus zu Aggressionsausbrüchen führen. Das unterbricht dann die eigene Stille.

Viele Menschen haben sich viel Mühe bei der Auswahl ihrer Geschenke gegeben, aber die Enttäuschungen stehen in ihren Gesichtern geschrieben, wenn diese nicht den Anklang finden, den sie, mit viel Liebe ausgesucht, zu finden gehofft haben.

Auch die Gruppe der völligen Weihnachtsverweigerer könnten am Ende enttäuscht werden, wenn es plötzlich klingelt und die Tante und der Onkel fröhlich singend vor der Tür stehen, um sie in ihren ureigenen Weihnachtstaumel mit hineinzuziehen.

Und nur auf die inneren Einstellungen zum Fest der Liebe allein kommt es auch nicht an, denn es muss viel geplant werden, um am Ende alle glücklich zu machen - oder zumindest nicht unglücklich. Es werden Plätzchen in Massen gebacken, von denen man noch im September des nächsten Jahres zehren könnte - und dann steht noch die Frage im Raum:

Kartoffelsalat und Würstchen an Heiligabend? Darf man mit dieser Tradition vieler Familien brechen oder steht sie festgemauert?

Die Festtagsgerichte können Frauen oder Männer, je nachdem, wer die Kochmütze in der Familie auf dem Kopf hat, schon mal an Grenzen bringen. Alles soll perfekt werden - da gibt der Backofen aus lauter Protest seinen Geist auf. Als hätte sich die Unlust seines Besitzers auf ihn übertragen, übernimmt er den Streik.

Irgendwann ist jeder froh, wenn Weihnachten vorbei ist ... die Gründe sind vielfältig.

Mein Weihnachtsfest? Vor allem: ich mache mir keinen Stress. Kartoffelsalat und Würstchen gibt es allerdings nicht an Heiligabend, dafür ein Gericht, was es auch schon immer in meiner Familie an Heiligabend gab: Pfefferpotthast.

Für den 1. Feiertag bin ich flexibler. Am 2. Weihnachtstag gehen wir essen.

Plätzchen habe ich in diesem Jahr überhaupt keine gebacken. Ich wollte Hundekekse backen ... aber das hat sich jetzt leider erledigt.

Wir werden besonders am Heiligabend zusammensitzen und viel über Charlie reden. All die Erlebnisse mit ihm werden wir noch einmal Revue passieren lassen,

bis ich dann ins Bett gehe und von ihm träume.

Ich wünsche euch allen ein schönes und friedliches Fest.

Und: wer mit Weihnachten nichts anfangen kann, der kann es vor der Tür stehen lassen ... ohne zu öffnen. Aber auch euch wünsche ich schöne Tage.


Guten Tag, Gruß Silvia 

22. Dezember 2022 - Vox - Das perfekte Dinner - Wer ist der Profi? - Donnerstag in Olching/OBB bei Mercedes



“Fall" in Love
Vorspeise: Kürbis - Shiitake / Graupen
Hauptgang: Rehfilet - Sellerie / Spitzkohl / Vintage-Zwetschgen
Nachtisch: Topfennockerl-Marillen / Tonka / Cashew


Nachtschicht

... denn Mercedes bevorzugt den Schleichweg durch diese Sendung, als gelte es, die Zeit derart in die Länge zu ziehen, dass die Gäste darüber müde oder zumindest schläfrig werden. Vielleicht hat der eine oder andere Gast geplant, in Olching noch eine Sause durch die nächtliche Gemeinde einzulegen (falls dieser Ort überhaupt ein Nachtleben hat) - und muss stattdessen quälende und ermüdende Stunden bei Mercedes verbringen.

Die Ungarin kam mit 21 Jahren nach Deutschland und offenbar liebt sie die deutsche Sprache so sehr, dass sie ihr gerne eigenkreierte Wörter hinzufügt, was die Langeweile keineswegs auflockert. Auf jeden Fall liebt sie es, zu schwätzen - und auch das geschwollene Reden ist genau ihr Ding. Auf den Punkt kommt sie eher nicht.

Beruflich ist sie "Internationale Weinexpertin", und ich wundere mich, dass sie sich im Weinhandel für die Beratung und nicht nur für den Verkauf bedankt. Das kann natürlich reine Höflichkeit oder auch vornehme Zurückhaltung sein oder sie liebt die Kommunikation mit anderen Menschen so sehr, dass sie darauf verzichtet, mit einem feststehenden Plan in den Laden zu gehen und zielgerecht nach diesem und jenem Wein zu fragen.


Das Menü

Dachte ich zunächst, ihr Motto hieße "Fall in Love", heißt es allerdings "Fall" in Love: also Herbst zum Verlieben. So langsam wie sie zu Potte kommt, könnte man denken, dass der Herbst ewig dauert.

Zur Vorspeise kreiert sie ein Graupen-Risotto mit der Standfestigkeit einer Betonmauer (sollte auch dieses Risotto nicht schlotzig sein? Ich weiß es nicht, ich esse niemals Graupen.).

Um 23.01 Uhr ist es Zeit für den Hauptgang. Ihre sogenannten Vintage-Zwetschgen in diesem gelingen ihr nicht so, wie sie es sich vorstellt - und daher werden sie aus dem Programm geschmissen. Hätte sie die Pflaumen noch "repariert", es hätte gut noch eine Stunde länger bis zum Hauptgang dauern können. - Das Vintage bezieht sich auf den 10 Jahre alten Portwein, in dem die Pflaumen gebadet haben.

Um 00.24 kommt der Nachtisch, dem es zumindest an Schönheit mangelt. Wie er schmeckt, weiß ich natürlich nicht.

Inzwischen sind die Gäste müde und ihnen fehlt es lt. Tomek an überbrückenden Gesprächsthemen, aber Mercedes hat noch ein Ass in der Hand: eine Käseplatte muss noch auf den Tisch und müde Mägen schließen.

Soll guter Käse richten, was ihre Kochkünste nicht vollbracht haben?


Fazit

Egal, wie lange bei manchen vollkommen entschleunigten Dinner-Teilnehmern gedreht werden muss, die Sendung dauert stets 75 Minuten. Aber auch in diesen kommt Langeweile für den Zuschauer auf. Ich fühle mich, als wäre ich an einem ihrer Stühle festgeklebt und müsste nun für immer hier bleiben ... und ihre ausufernden Erklärungen samt Lobeshymnen auf sich selber ertragen, ohne dass mein Gaumen sich besonders freut.

Hierzu ein kleiner Weihnachtswunsch und schon oft geäußerter Appell, der aber so kurz vor Weihnachten vielleicht endlich Gehör findet:

Kürzt die Sendezeit auf höchstens 60 Minuten!

Die Punkte: je 8 geben Matthias und Alexandra, 7 gibt Justyna, 6 gibt Tomek.

Das sind 29 Punkte und der bislang vorletzte Platz, den sie sich hart erkämpft hat.

Traurig ist, dass Justyna am Vortag Tomek ebenfalls 7 Punkte gegeben hat - obwohl zwischen gestern und heute Welten aufeinanderprallen, die keine Berührungspunkte haben.


Guten Morgen, Gruß Silvia 


Donnerstag, 22. Dezember 2022

21. Dezember 2022 - Vox - Das perfekte Dinner - Wer ist der Profi? - Mittwoch in Mönchengladbach bei Tomek



Vorspeise: Lachs-Tataki / Sesam / Ponzu / Zwiebel / Gurke / Yuzu / Avocado / Chili / Kräutersalat
Hauptgang: Geschmorte Kalbsbäckchen / Portweinsauce / Kartoffelterrine / Zweierlei Sellerie / Bundmöhren / Red Chard
Nachtisch: Mille feuille / Mascarpone-Creme / Vanille-Karamellsoße / Tonkabohneneis


Zack. Zack. Temporeich. Flott durch die Finger. Tomek liefert ab.

Tomek fühlt sich ausgesprochen wohl vor den voxschen Kameras und wirbelt in der Wohnung herum, als bewerbe er sich darum, Henssler oder Mälzer zeitnah zu beerben. Großmaul genug ist er. Kochen kann er. Und mit 34 Jahren ist er jünger als die beiden anderen Koch-"Helden" und würde frischen Wind in Sendungen bringen, die ich ohnehin nicht ansehe. Ich kenne sie lediglich aus den Werbeeinblendungen.

Vielleicht ist Tomek der in dieser Woche gesuchte Profi-Koch, vielleicht aber auch nicht. Nicht allein seine zweifelsfrei vorhandenen Kochfähigkeiten deuten darauf hin - auch die Wohnung: für einen 34jährigen sieht die sehr altbacken aus. Aus der Vergangenheit weiß man schließlich, dass die Profi-Köche selten in ihren eigenen Wohnungen kochen. - Man sehe sich nur dieses üble Fell auf dem Wohnzimmer-Tisch an! Und die vielen gemalten Bilder der Mutter seiner Freundin. Ist es ihre Wohnung? Oder sind die Bilder eine Leihgabe, um ihr eine Freude zu machen? Es ist ja wichtig, die Schwiegermutter bei Laune zu halten.

Ein bisschen arrogant, aber nicht unsympathisch, hält Tomek sich am Anfang seiner Show für einen 10-Punkte-Koch. Zur Tarnung oder auch der Wahrheit entsprechend, gibt er an, ein "Garten"-Landschaftsgärtner zu sein. Ist die falsche Berufsbezeichnung Absicht? Ansonsten beherrscht der gebürtige Pole Tomek die deutsche Sprache nämlich recht gut.


Das Menü

liest sich aus der obigen Speisenkarte ab. Die vielen Feinheiten justiert er vor den Kameras, und ich kann mich nicht an alle erinnern. Er arbeitet eben schnell und zügig - und dennoch ist es nicht mehr weit bis 23.00 Uhr, als er den Nachtisch serviert.


Fazit

Am Ende des Tages bewertet er sein Menü nicht mehr mit 10, sondern für seine Verhältnisse bescheidenen 9 Punkten. Immerhin sagt er selber, dass die Kartoffeln des Gratins zu hart waren.

Justyna ist kritischer. Offenbar schmeckt sie heute nur Säure und Süße aus allen Gängen heraus, und zwar in übermäßigem Maß. Sie sieht ob Tomeks Kochkünste so unglücklich aus wie eine Frau, die unbedingt (jemandem?) beweisen will, dass sie das "perfekte Dinner" gewinnen kann ... noch weiß sie nicht, dass ihr dies mit ihren spärlichen Punkten ohnehin nicht gelingen wird. Mir gefällt heute ihr säuerliches Gesicht nicht, dem absolut die Süße fehlt. Die gute Laune von Montag hat sie verloren ...

Die Punkte: je 9 geben Mercedes und Alexandra, 8 gibt Matthias, 7 Justyna.

Mit insgesamt 33 Zählern liegt er knapp hinter Matthias. Das wird Tomeks Eitelkeit einen herben Schlag versetzen. Vielleicht kann er aber auch darüber lachen, weil er seine Pappenheimer erkannt hat.

Es bleibt spannend. Obwohl ich immer noch glaube, dass Tomek der beruflich Kochende ist. Egal, welche Überraschungen Mercedes oder Alexandra parat haben.


Guten Morgen, Gruß Silvia 


Mittwoch, 21. Dezember 2022

20. Dezember 2022 - Vox - Das perfekte Dinner - Wer ist der Profi? - Dienstag in Rösrath bei Justyna

Schokoladig ...

Vorspeise: Aus dem Salzwasser - erfrischend und salzig
Hauptgang: Feines aus der Ferne trifft die heimische Ernte
Nachtisch: Fruchtig - schokoladig - milchig


Wer Tränen lacht, braucht sie nicht zu weinen.
© Erhard Blanck (*1942)

Die ganze Zeit über fühle ich mich unangenehm berührt, dass Justyna jeden Moment in Tränen ausbrechen könnte - wegen einer Kochsendung, wegen der Lappalie, dass ihr dieses und jenes schiefgeht, und vielleicht auch der Tatsache, dass sie sich in einer anspruchsvollen Dinner-Runde überfordert fühlt. Sie hätte sich eben fürs normale "perfekte Dinner" bewerben sollen!

Dabeisein ist nicht alles für Justyna, sie möchte gewinnen. Gestärkt von lobenden familiären Worten über ihre Kochkunst geht sie ins Rennen, und ich bin froh, dass sie nicht wirklich schlappmacht, sondern die Chose durchzieht. Unangenehm bleibt ihr Auftritt trotzdem.

Die gebürtige Polin kam nach ihrem Abitur nach Deutschland, weil sie die Sprache mag, weil ... weitere Gründe werden nicht genannt. Überhaupt wird nicht viel Persönliches abgefragt oder geäußert: sie sagt lediglich, dass sie den anderen, größeren Teil ihrer Familie vermisst, denn die Mitglieder leben noch in Polen in einem großen, schützenden Familienverbund. Das sei hier in Deutschland anders ... um es auf den Punkt zu bringen: sie meint, in Deutschland wäre es im allgemeinen kälter. Dieses Vorurteil ist sicher von ihren eigenen Erfahrungen abgeleitet.

Vielleicht möchte sie sich und anderen etwas beweisen? Ich weiß das nicht und bin erst erleichtert, als ihr weinerlicher Auftritt vorbei ist.


Das Menü

ist sehr umfangreich, als gelte der Grundsatz: viel hilft viel, ohne in der Menükarte wirklich etwas über die Vielfalt zu verraten. Der ersten kryptischen Speisekarte von Matthias folgt die nächste. Ich brösele das mal ein wenig und sicher unvollständig auf:

Zur Vorspeise gibt es Thunfisch, Mango-Salsa, Avocado-Tatar und Weinschaum.

Auf ein Lamm aus Neuseeland fällt ihre Entscheidung für den Hauptgang. Das hätte Grund, zu weinen. Das und die Mutter des Lamms: herzlos und dem Geschäftstrieb wegen auseinandergerissen ... und das Lamm um die ganze Welt gekarrt. 

Sehr traurig und blass aussehend kommt das Fleisch auch auf die Teller.

Zum Nachtisch gibt es einen Schokoladenkuchen, eine Buttermilch-Mousse und ein Himbeer-Sorbet.

Die Gäste bilden eine Einheit in der Meinung, dass den meisten Bestandteilen die Würze fehlt. Am besten schneidet noch der Nachtisch ab.


Fazit

Am Vortag bei Matthias gab es ein Rinderfilet aus Argentinien, das Lamm für den heutigen Hauptgang kommt aus Neuseeland. Eigentlich sollten wir allesamt inzwischen sensibler gegenüber unserer Umwelt sein - und auf saisonal und regional bauen.

Das Lamm ist Justyna schließlich nicht aus Versehen in den Einkaufskorb gehuscht, sondern sie hat es sich bewusst als weitgereistes ausgesucht: was ist an den Geschmäckern neuseeländischer Lämmer besser? Eine Frage, die einer der Daniels mal stellen sollte ... auf die Antworten wäre ich gespannt.

Irgendwie schafft Justyna es und zieht dieses Dinner durch. Aber vermutlich hat sie dabei noch weniger Freude als ich sie beim Zusehen habe.

Wer ist der Profi-Koch oder die Profi-Köchin? Justyna nicht! - Hoffe ich zumindest, denn eine gute Werbung wäre es nicht für sie ...

Einen Verdächtigen habe ich bereits am Montag ausgemacht, aber ob es sich bestätigt, dass Tomek der beruflich Kochende ist: man wird sehen.

Die Punkte werden in tiefer Einigkeit gegeben: je 7 geben Matthias, Tomek, Mercedes und Katharina.

Mit 28 Zählern liegt sie 6 Umdrehungen hinter Matthias.

Als nächster kocht der Verdächtige.


Guten Morgen, Gruß Silvia