Hauptgang: Zwei „Wilde“ Rücken mit Brokkoli-Talern und Rosenkohlgemüse
Nachtisch: Tartelettes Corbeille de fruits mit Crème pâtissière
Ehemals Gejagte taugen allemal als Jäger.
- Stefan Schütz (*1964)
Warum ein Mensch zum Jäger wird, müssten im Einzelfall Psychologen in einem Tiefengespräch klären. Ich halte mich selber für eine sehr normale Frau, und ich könnte auf kein Lebewesen schießen. Ich befürchte, ich könnte es nicht einmal, wenn ich in unmittelbarer Gefahr durch ein Tier wäre und zufällig ein Gewehr zur Verfügung hätte.
Florian: "Das Menü verkörpert, was ich bin."
Florian jagt nicht nur, er ist auch Angler: "Beim Angeln kann ich die Seele baumeln lassen." Auf einem Foto, das er zeigt, ist sein kleiner Sohn beim Angeln an seiner Seite.
Den goldbeladenen Tisch hat seine Frau Friederike ein paar Tage zuvor gedeckt. Zwar würde es mir nie in den Sinn kommen, goldenes Besteck zu kaufen ... aber jeder so, wie er es mag.
Das Menü
Die Vorspeisen-Ravioli beinhalten Forelle und Rehfleisch. Aus Reh und Wildschwein besteht sein Hauptgang. Wilde Rücken ... nennt Florian das Fleisch. Alternativ könnte man auch schreiben ... ach, ich lasse das jetzt ...
Der dazu gereichte Rosenkohl stammt von einer Tiefkühl-Firma. Falls Rosenkohl zur Drehzeit keine Saison hatte, hätte er auf ein anderes Gemüse ausweichen können ... ich kann mir nicht vorstellen, dass tiefgefühlter Rosenkohl schmeckt.
Die Tartelettes (oder wie Margrett es nach der Schreibweise ausspricht Tar-te- let-tes) kosten Florian jede Menge Mühe und Anstrengung, diese mit Hilfe seiner Finger in die kleinen Förmchen zu quetschen. Der Boden ist viel zu dick, und die auf der Creme liegenden Johannisbeeren ... sind noch am Strunk. Möglicherweise macht das Essen dieses Nachtisches wenig Freude.
Fazit
Der Autor der heutigen Sendung hat vermutlich zu viele Kitschromane gelesen, denn Daniel Werner muss sich als Text-Kommentator geradezu überschlagen, um diese Formulierungen in eine halbwegs akzeptable Form zu bringen. Ironie steht den Kommentaren im allgemeinen viel besser zu Gesicht als dieses Aneinanderfügen von süßlichen Wörtern. Hoffentlich hatte der Autor nur einen schlechten Tag ... oder ist für einen der Stamm-Autoren eingesprungen.
Florian und seine Gäste sind allerdings sogleich "fünf Herzen und eine Seele" ... zumindest, wenn der Gastgeber in Hörweite ist. In den abseits von Florians Hörweite gedrehten Kritiken kommt zum Tragen, dass es sich eben doch um einen Wettbewerb handelt. Natürlich! Und in einem solchen ist Kritik nicht nur erlaubt, sondern erwünscht.
Die Punkte: Je 8 geben Susanne und Marcus, je 7 Christian und Margrett.
Mit 30 Umdrehungen kann Florian zufrieden sein. Ob er es wirklich ist, weiß ich natürlich nicht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen