Freitag, 31. Mai 2019

31. Mai 2019 - Wenn man denn schon ... ins Krankenhaus muss ... In aller Freundschaft



Wenn man denn schon ins Krankenhaus muss ... In aller Freundschaft

dann gibt es nur ein einziges Ziel: Leipzig.

Es spielt keine Rolle, wie weit und von welchem Ort aus man mit dem Zug oder Auto dort hinfahren muss, denn in jedem anderen Krankenhaus

würde man mehr als diese gesamte Fahrtzeit in der Notaufnahme verbringen. Daher gilt: Krankheit nutzen und einen Ausflug machen,

denn kaum ist man in der Sachsenklinik durch die Tür - manchmal auch schon bevor man die Dreh-Tür überhaupt betätigen kann  - wird man von einem Arzt in Empfang genommen und nach dem Befinden gefragt. Die können natürlich Besucher schnell von potenziellen Patienten unterscheiden.  Vermutlich liegt das an einer gebeugten Körperhaltung des Eintreffenden, als hätte er Angst, dass der Magen gleich aus dem Körper flutscht, oder es ist ein Humpeln oder einfach nur der ganz normale Zusammenbruch direkt im Klinik-Eingangs-Bereich. Das passiert auch nicht vorher (im Zug oder im Auto), keine Angst,

denn die Zeit muss man sich nehmen, zumindest noch bis zur Schwelle der Klinik vorzudringen,

damit die Ärzte anschließend eindringlich eine stichsichere Diagnose stellen können:

Beliebt sind in der Sachsenklinik seltene Krankheiten oder ansonsten tödlich verlaufende, die hier jedoch geheilt werden.

Der beste Türsteher ist Dr. Kaminsky, denn seine Stimme wirkt schon mal beruhigend auf jeden hysterischen oder auch völlig gelassenen Patienten. Der hysterische hinterfragt sich selbst, und der Gelassene schläft unverzüglich ein und seiner Genesung entgegen.

Haben die Ärzte schließlich eine Diagnose gestellt, darf der Patient auch liebend gern noch ein paar persönliche Probleme aus dem Bett heraus flüstern - und schon werden die ebenfalls angegangen. Der Charme mancher Ärzte lässt

gefrierkranke Angehörige dahin schmelzen oder böse Ehefrauen und -männer auf den richtigen Pfad zurück kehren.

Und das Wunderbare ist der anschließende Bummel durch Leipzig, anstatt in einem Krankenhaus vor Ort noch immer in der Notaufnahme zu sitzen und ewig und drei Tage auf die Vorstellung bei einem Arzt zu warten.

Während des Bummels könnte man Dr. Heilmann treffen, der auf der Suche nach jemand Bestimmten jemand ganz anderen entdeckt oder Dr. Stein auf der Suche nach einer neuen Liebe.

Im Endeffekt muss ich mich jedoch gegen einen Besuch in der Sachsenklinik entscheiden:

Denn, kaum untersucht, lautet dort der Lieblingssatz:

Wir müssen sofort operieren!

Und wenn es dann ganz schlecht läuft,  entdecken sie auch noch eine seltene Krankheit, und der Kampf um mein Leben

beginnt.

Guten Tag, Gruß Silvia

30. Mai 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag auf Borkum bei Markus

Vorspeise: Matjestartar auf Pollerbrot mit einem kleinen gemischten Salat
Hauptgang: Borkumer Salzfleisch mit Kartoffelstampf und Queller an Meerrettich-Soße, dazu eingelegte Rote Bete und Kürbis
Nachtisch: Kokosgries mit einem Fasanenbrausetopping und einem Waffeltjes-Segel


Schiete, secht Fiete,
de Mors bekieke (Übersetzung: Das ist ordentlich schief gelaufen)

Hier kocht zwar nicht Fiete, sondern Markus, aber insgesamt läuft auch ordentlich etwas schief. Und ich schreibe nicht davon, dass seine Mutter für den 45jährigen Markus noch immer die Wäsche wäscht. Natürlich hat er neben all seinen Umtrieben wie Lokalpolitiker, Hobby-Schauspieler, Vorsitzender des Heimatvereins (um nur einige Beschäftigungen zu nennen) wenig Zeit, sich auch noch um so etwas Profanes wie Wäschewaschen zu kümmern -

aber fängt nicht dort die Selbstständigkeit an - und zwar in wesentlich früheren Lebensjahren? Nun sucht Markus eine Frau mit Waschmaschine. Vermutlich soll sie aber nicht nur eine Maschine mitbringen, sondern auch noch die Aufgabe seiner Mutter übernehmen.

Ich weiß nicht, ob dieser Aufruf von Erfolg gekrönt sein wird. Vielleicht sollte seine Mutter für ihn auf die Suche gehen ... nach dem Motto: Schwiegertochter gesucht.

Das ist jetzt böse, aber was wirklich schief läuft, verliere ich beinahe - aber nicht völlig - aus dem Blick:

Am Montag wurde mir als Zuschauerin der Eindruck vermittelt, dass Markus und Bernard sich nicht nur kennen, weil sie beide Borkumer, sondern auch Freunde sind. Davon ist heute jedoch nichts zu spüren:

Bernard zieht böse bis bitterböse über Markus vom Leder. Er bemängelt nicht nur sein Menü ausgiebiger als nötig, sondern noch viel mehr ...

Auch ein Freund denkt sich natürlich durchaus seinen Teil, und wenn er ein guter Freund ist, wird er es einem auch selber verklickern, welche Verbesserungsvorschläge er parat hat ... aber er gibt den Freund nicht öffentlich der Lächerlichkeit preis.

Das macht übrigens auch kein Freund, der nicht im Inner-Circle ist.

Auf Bernard würde der Spruch passen:

"Man liebt den Verrat, aber nicht den Verräter!"

5.266 Einwohner hat die größte ostfriesische Insel Borkum - und Markus das Pech, ausgerechnet auf den redseligen Bernard zu treffen. Manchmal läuft alles schief ...

und in der Tat kann Markus' Kochgeschehen das nicht ausbessern.

Dabei hat er selber für andere heute eher liebe Worte: Doris nennt er sogar Grand Dame. Wenn man sich auf Borkum welterfahrene Frauen so vorstellt, dann Prost Mahlzeit und auf eine Wiederkehr der Ostfriesenwitze. Ich schweife jetzt mal wieder ab,

denn beim Googlen einiger Ostfriesenwitze sind mir sehr seltsame angezeigt worden. Einer davon ist derart grenzwertig, dass er bereits strafrechtlich relevant eine ganze Bevölkerungsschicht verunglimpft oder auch tief beleidigt.

Soweit geht Bernard natürlich nicht, aber weit genug, um für eine TV-Sendung zu weit zu gehen.

Markus Gäste sind sich in einem jedoch völlig einig (Absprache?): Jeder gibt 6 Umdrehungen für diesen Abend.

Markus sucht folglich mit nur 24 Punkten weiterhin nach einer Frau mit Waschmaschine, denn er wird die 3.000 Euro nicht gewinnen.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Donnerstag, 30. Mai 2019

30. Mai 2019 - Vatertag: Eine kleine Geschichte in Nummernschildern


Vatertag:
Eine kleine Geschichte in Nummernschildern

Jeder Papa hat


in den Augen, wenn das noch kleine Kind ein Bild für ihn malt - und das dann große den Vatertag ersatzlos streicht.

Doch heute schicken wir jedem einzelnen Vater

Grüße zu seinem besonderen Tag.

Bis zum 
und über das
ist als Größenangabe für die Liebe eines Vaters noch viel zu klein.

Die Liebe eines Vaters ist durch kein
der Welt aufzuwiegen.

Vom Anfang bis zum 

unserer Leben bleibt er einer der wichtigsten Menschen.



Mit jeder Menge
gestalten die Väter unsere Leben.

Heute gönnen wir ihnen allen ein Gläschen
oder eine Reise nach
in diesem schönen 
und alles, was sie sich selber wünschen oder gewünscht hätten ...

Denn einige von uns haben ihre Väter bereits verloren. Doch so lange man an ihn denkt, kann man seinen





nicht wirklich verlieren.

Guten Tag, Gruß Silvia 


29. Mai 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch auf Borkum bei Doris


Vorspeise: Linsen-Feigen-Salat mit Backobst, Friséesalat und Himbeerdressing
Hauptgang: Lammkaree mit Sesamkarotten und Kartoffelstampf
Nachtisch: Warmes Schokoladentörtchen mit Himbeersauce und Sabayon, dazu ein Himbeerparfait


Ein Blumenmeer für Doris?

Fehlanzeige!

Die vier Gäste bringen einen gar nicht mal so voluminösen Blumenstrauß zu ihrem 71. Geburtstag ins Haus und singen das weltweit übliche Ständchen. Ein bisschen spendabler könnten sich Katja, Jana. Bernard und Markus schon zeigen. Doris freut sich auf ihre Geburtstagsfeier inmitten des Traums, der ihr mit der Dinner-Teilnahme in Erfüllung geht - doch die Party-Stimmung hält sich mehr als in engen Grenzen.

Der Mittwochs-Blues schlägt voll durch. Oder er wird dem Publikum suggeriert, was ich in diesem Fall eher weniger denke. Die langen Gesprächspausen sprechen ihre eigene Sprache. Nachdem an allen Oberflächen bereits gekratzt wurde, fällt niemandem etwas wirklich Erbauliches ein, über das man skandalfrei palavern könnte. Vielleicht wäre das ohne Kameras völlig anders, aber vielleicht auch nicht. Manchmal passt es eben nur an Montagen ...

Unterdessen müht Doris sich in ihrer Küche ab, es allen recht zu machen. Leider erreicht sie nicht einmal mein großzügiges Herz ... sie bleibt mir fremd und beliebig. Doch ich möchte betonen, dass dies an mir und nicht an Doris liegt. Ich kann mit ihr einfach nichts anfangen.

Dann kommen die Linsen-Aversionen auf den Tisch: Niemandem schmeckt die linsenhaltige Vorspeise, und Katja hasst Linsen sogar. Dabei ist es - zumindest im Vorfeld, wenn man die anderen Teilnehmer noch nicht kennt - eine gute Idee, eine rein pflanzliche Vorspeise zu reichen: Für eventuell teilnehmende Vegetarier hätte Doris nicht umdenken müssen.

Das Lamm ist den Gästen zu sehr durchgegart. Nur Doris selber ist zufrieden. Ob das ausreichend ist? Nicht in diesem Format!

Die eine und der andere vermissen im Schokotörtchen den flüssigen Kern. Ich verflüssige mich bald, wenn ich das noch einmal höre, denn irgendwann wird diese Kritik einmal zu viel viel zu laut.

Selber mag ich keine flüssige warme Schokolade, aber das nur am Rande.

Im nächsten Moment möchte ich gern ein paar Luftschlangen in die Gemeinde pusten, damit aus dem Geburtstag doch noch eine Art von Feier wird. Aber dröge geht der Abend zu Ende. Er hat genau so auch angefangen. Ich habe noch nie eine so traurige Geburtstagsfeier gesehen.

Doris selber würde sich 8 bis 9 Punkte geben.

Die Gäste sind sich einig: Jeder zieht eine 7. Ob darin bereits der eine oder andere Geburtstags- oder Alters-Bonus enthalten ist - keine Ahnung?

Doch so oder so ist Doris ein großer Wunsch in Erfüllung gegangen. Dass man ein paar Voraussetzungen mehr mitbringen muss, um auch den darauf folgenden Wunsch im Sinne von 3.000 Euro erfüllt zu bekommen, hat sie vermutlich nicht geahnt.

Denn Wünsche stehen nicht still ... ein jeder Wunsch, wenn er erfüllt, kriegt augenblicklich Junge, wusste schon Wilhelm Busch in Worte zu kleiden.

Guten Morgen, heute besonders an alle Väter, Gruß Silvia


Mittwoch, 29. Mai 2019

28. Mai 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag auf Norderney bei Jana

Vorspeise: Surf & Turf: Tatar vom Salzwiesenkalb Asia-Style, dazu eine Garnele, Süßkartoffelstampf, Wasabi-Mayonnaise und Walnuss-Chili-Baguette
Hauptgang: Rinderfilet mit Spaghetti in Gorgonzolasoße, dazu grüner Spargel mit Tomatenkuss
Nachtisch: Schokoküchlein mit Frieseneis und marinierte Beeren mit Beerenschaum


Sie küsst besser als sie kocht

In der Küche konkurrieren Thermomix und Hightech-Nudelmaschine gegen das sicher von Herzen und ihrem Mann geschenkte Schild mit der Aufschrift "I kiss better than I cook". Am Ende gewinnt der Eindruck, dass sie vermutlich wirklich besser küssen kann. Kurz schaut ihr Mann Michael vorbei, um ihr ein Glas zu bringen. Ein Glas? Fehlt ihr genau das gerade in ihrer Küche? Oder fehlt dem Zuschauer

eher das zweite Gesicht zu der so innig beworbenen Segway-Firma? Sie bieten gemeinsam Touren an, sie nehmen an Segway-Polospielen teil, und weil man nicht genug Werbung betreiben kann,

muss Jana ins Vorabendprogramm, um sich dort mit eher unbekannten Dingen herumzuplagen, die da Kochen heißen.

Wer sich wie Jana einen Thermomix anschafft, wird in der Regel damit auch kochen lassen - sonst wäre die Investition verplempert. Daran gibt es auch nichts auszusetzen.

Solch ein Business wie Jana und Michael es betreiben nimmt viel Zeit in Anspruch, warum sollte man die restliche mit Kochen verbringen? Immerhin gilt Norderney lt. Gästen auch als Party-Insel, es muss also viel gefeiert werden. Dann muss noch ausgiebig geküsst werden -

und ruckzuck ist ein Tag vorbei.

Auch Katja macht Werbung für ihre Ferienwohnungs-Vermietungen. Inzwischen hat sie eine rote Liste mit von ihr ungeliebten Gästen - sie sucht also übers Fernsehen neue. Ich weiß ja nicht, ob Katjas öffentliche Äußerung wirklich klug war ...

Einer der beiden Herren betreibt einen Koch-Blog, der auch noch beworben werden will. Ob der zweite männliche Part in dieser Woche ebenfalls eine Herzensangelegenheit zum Besten geben wird - wer weiß?

Nur die heute noch 70- und morgen 71jährige Doris hat ihr Berufsleben hinter sich. Sie wird von allen die meiste Zeit fürs Kochen haben - ob sie die auch nutzt? Wir werden es sehen.

Heute sehen wir erst einmal, dass 33 Punkte zusammen kommen, um Jana glücklich zu machen. Mich macht das übrigens nicht unglücklich,

denn mir ist das sowas von egal.

Am schönsten sind die etwas ausführlicheren Aufnahmen von Norderney.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Dienstag, 28. Mai 2019

27. Mai 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag auf Langeoog bei Katja


Vorspeise: Miesmuscheln auf Queller mit Safransoße und Grünkohlchips mit Grana Padano gratiniert
Hauptgang: Rinderbäckchen vom ostfriesischen Hochlandrind mit Serviettenknödeln und Rote-Bete-Herzen
Nachtisch: Himbeerparfait mit Langeooger Golfplatzminze und Haselnuss-Nougat-Praline


Insel-Feeling?

Drei Inselbesuche stehen in dieser Woche mit fünf Teilnehmern an: Langeoog, Borkum und Norderney. Für Leute, die diese Inseln noch nicht gesehen haben, wird es schwierig, eine Lieblings-Insel auszumachen. Von Langeoog werden ein paar Allgemeinplätze gezeigt, die auch überall sonstwo sein könnten,

wenn das Land flach ist und es Dünen und Meer gibt.

Langeoog ist eine autofreie Insel, und ich sehe das Dreh-Team mit Bollerwagen durch die Landschaft ziehen. Wenn sie nicht aufpassen, fällt eine Kamera in den Sand und ist unbrauchbar. Manchen werden die Füße schmerzen, sobald sie nicht die kleinsten Strecken mit dem Auto zurücklegen können. Allerdings ist anzunehmen, dass es doch noch - neben einem Bollerwagen - eine andere Insel-Lösung für Kamera-Teams gibt.

Katja stellt kurz ihre Verlobte Kirsten vor, und schon macht sie sich an die Arbeit, den ersten ostfriesischen Abend vorzubereiten. Ich erfahre nicht, was Golfplatzminze ist oder wo die ostfriesischen Hochlandrinder grasen. Eine selbst gekochte Brühe verhunzt sie jedoch mit Fertigbrühe. Später kommt noch ein Soßenbinder zum Einsatz, aber Doris ist die Soße trotzdem noch zu flüssig.

Die Rinderbäckchen sind nicht lange genug geschmort - mein Wissen beziehe ich aus den Kommentaren der Gäste. Die finden zum Teil auch die Haselnuss-Praline, fertig gekauft, im Kuchen nicht prickelnd.

Markus und Bernard sind bereits alte Bekannte, während alle zusammen froh sind, einander kennen lernen zu dürfen. Es ist Montag, die Laune gut, der Wind milde und ein paar Getränke sorgen für Lockerheit.

Bernard ist am Ende des Abends derart begeistert, dass er 10 Punkte spendiert. Jana sieht das Menü eher auf der Höhe einer 7, und zusammen kommen

33 Zähler.

Ein bisschen irritiert bin ich von den Kommentaren, die Daniel Werner spricht: Sie fühlen sich anders an als sonst. Gibt es etwa einen neuen Kommentar-Autor? Dann sollte er an seiner Spritzigkeit arbeiten. Oder hat der etablierte Kommentar-Schreiber einfach nicht die beste Laune (oder gar Kummer?) - dann wird sich das schnell wieder legen.

Guten Morgen, Gruß Silvia


Samstag, 25. Mai 2019

25. Mai 2019 - Zum Tod von Niki Lauda

Niki Lauda
22. Februar 1949 - 20. Mai 2019

Wenn die Kerze an beiden Enden brennt ...

Die Bilder seines schweren Unfalls in 1976, die ohnehin in vielen Köpfen noch präsent sind und nun wieder und wieder über alle Sender laufen,

sind schon als außenstehende Zuschauerin schwer zu ertragen. Darauf soll sich auch mein Titel nicht beziehen und eventuell missverständlich wirken. Ich habe selber meinen einzigen Bruder durch Feuer verloren ... und das macht die Ansicht des Unfall-Filmes noch schwieriger.

Niki Lauda hat diesen Unfall überlebt, und zwar wie durch ein Wunder. Wenn man jetzt vielleicht sagen kann, dass er mit 70 Jahren kein wirklich hohes Alter erreicht hat,

könnte man auch anmerken,

dass er trotz des Unfalls fast 43 Jahre geschenkt bekommen hat.

Diese dürften für Niki Lauda, der 42 Tage nach dem verheerenden Unfall wieder in einen Boliden stieg, nicht einfach gewesen sein, aber er hat sie voller Elan und Tatendrang gelebt.

Eine der Spätfolgen des Unfalls war das Versagen seiner Nieren:

In 1997 und 2005 musste er sich jeweils einer Nierentransplantation unterziehen - er hatte das Glück, dass ihm die erste Niere sein Bruder und die zweite seine damals noch zukünftige Ehefrau spenden konnten.

Im Jahre 2018 musste er sich einer Lungentransplantation unterziehen.

Zwischen diesen traurigen Ereignissen lebte er sein Leben als würde es kein Morgen geben: Umtriebig in allen Gassen oder vielmehr auf allen Parketten und auf den sämtlichen heißen Pflastern unter den noch heißeren Boliden.

Dreimal wurde er Formel 1-Weltmeister. Er gründete die Lauda-Air. Er war Teamchef und Funktionär der Formel 1. Auch TV-Experte bei RTL:

In dieser Funktion konnte ich ihn eine Weile erleben. Denn in dieser Weile - und wegen Mika Häkkinen - war ich Formel 1-"Fan". Allerdings habe ich mir lediglich die jeweiligen Zusammenfassungen angesehen - um sicher sein zu können,

dass kein Unfall passiert war.

Das wohl schlimmste Ereignis seines Lebens war vermutlich nicht einmal der eigene Unfall, der auch sein Gesicht nachhaltig gezeichnet hatte,

sondern der Absturz eines Lauda-Air-Fliegers am 26. Mai 1991 in Thailand. Kein Passagier, kein Besatzungsmitglied überlebte. Ein sichtlich gezeichneter Lauda flog sofort zum Unglücksort.

Am 20. Mai 2019 starb Niki Lauda im Beisein seiner Familie und in - so schreiben seine Angehörigen - Frieden. Er hatte vier Kinder aus zwei Ehen und hinterlässt auch seine letzte Ehefrau.

Eine Kerze, die an beiden Enden brennt, prallt irgendwo in der Mitte, wenn noch vieles möglich wäre, aber keine Zeit mehr bleibt,

aufeinander und verglimmt vor der Zeit.

Der schwere Unfall von 1976 hat dazu geführt, dass die Formel 1 insgesamt sicherer wurde. Man kann sagen, zwischen diesen Sport und Niki Lauda passte kein Blatt.

Ein paar seiner markigen Sprüche:

Ich werde fürs Fahren und nicht fürs Parken bezahlt.

So sieht man eben aus, wenn man 50 Sekunden im Feuer sitzt.

Das Leben ist wichtiger als der WM-Titel. Ich möchte mich doch nicht umbringen, jedenfalls kein zweites Mal.

Ruhen Sie sich aus, Niki Lauda.


Guten Tag, Gruß Silvia

24. Mai 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Regensburg bei Anna-Maria



Vorspeise: Gemüse-Kalbfleischsülzchen an Roter Bete mit Meerrettichschaum, Wildkräutersalat und Wachtelei
Hauptgang: Dry Aged Sirloinsteak mit Lauchkruste, Süßkartoffelpüree, Kaiserschoten, Rosmarintomaten, Portweinsoße
Nachtisch: Topfenschaum auf Grand Marnier marinierten Orangenfiletbett, Salznüsse in Zartbitterschokolade und Erdbeeren


Der Wow-Effekt

ist garantiert, wenn man Anna-Marias Prachthaus sieht: Große Glasfronten, weitläufige Räume, Sauna, Sternenhimmel. Blick über Regensburg ... es ist alles vorhanden, und wenn man dann noch eine gute, eine wirklich gute Putzfrau hat, ist das heimische Glück perfekt. Offenbar hat Anna-Maria solch eine Perle (und hier stimmt der dumme Ausdruck vielleicht sogar) gefunden.

Früher war sie Wirtschaftspädagogin, hatte mit ihrem Mann Claus zusammen eine Hörgeräte-Firma - und nun hat sie sich ihren Traum vom Buch-Schreiben erfüllt. Leider konnte ich nicht herausfinden, welche Art von Büchern sie schreibt (Fantasy?), vielmehr habe ich mich darum auch nicht bemüht. Ich lese ohnehin nur noch Krimis und Biografien, wobei auch Bios schon mal wie Krimis sein können.

itv Studios suchen bekanntlich für jeden Freitag nach dem vermuteten Highlight der Woche, und den haben sie - im Gegensatz zur letzten Woche (Spaghetti mit Hackfleischsoße als eine Art Verzweiflungstat auf einem Bauernhof) - für diese Regensburger Woche gefunden.

Zum Kochen können andere mehr schreiben als ich: Was ich sehe, zeugt von Anna-Marias Interesse am Kochen und Gastgeben. Hier und da korrigieren kann ich selber nur völlig auffällige Fehler, aber in ihrer Liga spiele ich nicht. Und bemerke keine Fehler. Ganz abgesehen davon, dass mir Sülze in keiner Form schmeckt ... und Kälbchen für mich tabu ist.

Das jedoch sind eigene Befindlichkeiten, die bei einer Bewertung keine Rolle spielen sollen, sollten.

Bevor die Gäste eintreffen, wirft Anna-Maria sich in Schale. Ihr sicher teures Kleid zieren jede Menge Giraffen. Obwohl mir das persönlich nicht gefällt, stelle ich fest, dass es ihr steht. Und Sina? Was ziert sie neben diesem weißen Seltsam-Dirndl? Eine Dornenkrone? Vermutlich nicht, aber ich bekomme diese Krone nicht mehr aus dem Kopf.

Die Punktevergabe gleicht einem Chor, der miteinander homogen ist. Halt! Stimmt nicht ganz! Denn neben dreimal der glatten 10 zückt

Sina mit Bittermiene die 9. Gerecht ist sie auf jeden Fall, wenn es ihr auch schwer zu fallen scheint ...

Somit gewinnt Anna-Maria mit 39 Punkten diese Runde.

Und was ist aus dem von fünf Laien-Malern gestalteten König-Ludwig-Bild geworden? Darüber habe ich eine Information bekommen, ohne selber danach suchen zu müssen:

Es wird bei Ebay versteigert. Für einen guten Zweck. Welcher das sein soll ... bleibt offen. Bei Ebay steht wörtlich:

"Das perfekte Dinner Bild "König Ludwig" Regensburg für guten Zweck Vox Spende"

Formulierungen sollten dringend geübt werden! Hätte die Autorin hier nicht mal helfend eingreifen können? Aktuell (Samstag, 25. Mai 2019, 7.15 Uhr) steht die Versteigerung bei 75 Euro nach 7 Geboten.

Es bleibt zu sagen, dass ich nicht mitbiete, aber allen ein schönes Wochenende wünsche. Morgen ist Europawahl, und wer nicht hingeht, ist am Ende selber schuld.

Mir fiel es noch nie so schwer wie dieses Mal, aber bis morgen habe ich mich entschieden, ob ich meiner Partei treu bleibe oder fremdgehe. Treu bleiben werde ich lediglich meiner demokratischen Linie, aber sonst ...?


Guten Morgen, Gruß Silvia


Freitag, 24. Mai 2019

24. Mai 2019 - Alternative Fakten: Letztplatzierfähige für den nächsten ESC gesucht





Letztplazierfähige für den
nächsten ESC gesucht:

Schon im Vorfeld war klar, dass die "Sisters" auf dem letzten Platz landen sollten. Das war genau so geplant, denn nur der Letzte wird irgendwann der Erste sein, der sang- und klanglos von der Bildfläche verschwindet (bei dem Überangebot an singenden Leuten ist das dringend nötig).

Dann allerdings ist es den Girlies nicht gelungen, den letzten Platz zu erobern. Sie landeten auf dem drittletzten. Ein Desaster ...

das immerhin ein paar Tage später korrigiert werden durfte:

Die "Sisters" durften mit ihrem Song Sister nach unten weg rutschen und liegen derweil auf dem vorletzten Platz. Hurra, Aufgabe fast erfüllt ...

Doch für das nächste Jahr und das neue Spiel wird nun ein Garant für den sofortigen letzten Platz beim ESC gesucht:

Freiwillige vor!

 Bevorzugt werden gutaussehende Menschen mit dünnen Stimmchen, die ruhig einmal oder einmal mehr und am besten alle Töne versemmeln können.

Und an diesem Punkt halten die Verantwortlichen inne:

Sie sind im Grunde bereits fündig geworden.

Es gibt einen Superstar, der all diese Fähigkeiten für den letzten Platz bereits erfüllt. Ihre Gagen werden im Laufe des Jahres auch noch ins Bodenlose rutschen,

so dass es nur eine einzige Kandidatin

für den nächsten zuverlässig letzten Platz gibt:

Madonna!

Zwar ist sie nicht mehr taufrisch, aber altern wird sie in diesem Jahr auch kaum. Es gibt schließlich die Rundum-Auffrischungs-Kurheime,

und man hat dort schon für Madonna einen Platz gebucht.

Und all das, bevor die Anfrage an die Super-Einäugige überhaupt raus gegangen ist.

Immerhin tut Deutschland alles, alles, um wieder auf dem letzten Platz beim ESC zu landen.

Doch dann ... ein großes ...

Update:

Inzwischen bemüht sich die Germany-Fraktion für den ESC um eine andere Person, mit der sie die Hoffnung auf einen letzten, aber wirklich allerletzten Platz erfüllen kann:

Als es Gott zu langweilig wurde, ließ er die Denker von Pro7 "Germanys Next Top-Model" erfinden, und

in eben dieser Show kreischt sich ein Model in eine keine Peinlichkeit auslassende Euphorie hinein, die den Rückschluss auf jede Menge falscher Töne zulässt. Potenzial, alle Zuschauer zu nerven, hat sie außerdem. Ein wahrer Glücksfall!

Wenn man Heidi zum Singen bringen könnte ... sie wäre glatt noch besser geeignet als Madonna. Als Lockmittel werden über 200 Millionen Zuschauer herhalten ... Das bringt auch Überdrehte zum maximalen Durchdrehen.

Man ist zuversichtlich, dass der Plan gelingen wird - selbst wenn man dafür noch Tokio Hotel als ausgemusterte Beilage in Kauf nehmen müsste (falls die bis dahin noch Kontakt zu ihrer Model-Mutter haben).


Guten Tag, Gruß Silvia



23. Mai 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Regensburg bei Maria

Vorspeise: Spinat-Lachs-Röllchen mit Salat
Hauptgang: Rinderfilet mit Birne und Gorgonzola, Nudeln und Brokkoli
Nachtisch: Geeister Kaiserschmarrn mit Kirschen


Die Punkte auf Nachbars Konten

gleichen am Ende denen, die auch Maria für ihr Dinner bekommt. 32 Zähler bedeuten, sie zieht mit Klaus gleich und liegt jetzt eine "Kirsche" (aber die ist maßgebend) hinter Thorsten und Sina.

Die Physiotherapeutin Maria weiß, wie man durch einen schweren Tag kommt: Mit der Hilfe ihrer Mutter Waltraud. Wer jetzt was und warum an Küchendienst leistet, verschwimmt vor meinen Augen, weil mein Gehör etwas überstrapaziert wird.

Doch zunächst trudeln die Gäste ein, allen voran Sina inklusive dem unfertigen Bild-Machwerk, über das König Ludwig sicher not amused wäre ... und ihrem Tätowier-Besteck. Waltraud hat drei Töchter, und Maria ist eine davon, was es nicht völlig unlogisch macht, dass sie sich von Sina ein Tattoo stechen lässt, das simpel (aber unschön geschrieben)

1/3 lautet.

Dies ist für meinen Gehörsinn jedoch noch völlig irrelevant. Denn dieser wird mit einem

3/3

strapaziert:

Ähm! Genau! Tatsächlich!

Manche sollten vielleicht vor ihrem Kochtag einen Video-Tag einlegen, mit den Ergebnissen arbeiten, um dies und das abzulegen, was im Anschluss störend über den Sender kommen könnte.

Egal. Auch am Menü hapert es ungemütlich:

Es ist Maria bekannt, dass drei ihrer vier Gäste nicht gerne Fisch essen. Das wäre der Zeitpunkt, diesen aus der Vorspeise zu streichen. Warum sie das nicht macht, ist so unklug wie ihr neues Tattoo unschön ist.

Der Hauptgang leidet unter trockenen und allzu harten Nudeln. Aber das ist nicht der einzige Schönheitsfehler. Die sogenannte "Jus" sieht wie ein Brei aus oder auch so, wie es aussieht, wenn einer meiner beiden Hunde mal Durchfall hat.

Tatsächlich sammeln sich genau 32 Zähler an. Ähm?

Manchmal kann man sich nur wundern und darf dieses Wundern keinesfalls hinterfragen. Es ist wie es ist, und es soll für die Gäste am Ende

ein schöner Abend gewesen sein, in dem die Gläser nie leer wurden.

Ich bin jetzt leer, mehr fällt mir zu diesem Maria-Tag nicht ein. Abgehakt!


Guten Morgen, Gruß Silvia

Donnerstag, 23. Mai 2019

22. Mai 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Regensburg bei Klaus


Vorspeise: Zweierlei Mezzelune an Nussbutter und Salat im Körbchen
Hauptgang: Sizilianischer Farsumagru, Rosmarinkartoffeln und Zucchini
Nachtisch: Rosmarineisblume, erblüht an Torta di Mele


Es sollte eine Gaudi werden

... und dann wird es nur ein langer Abend. Er beginnt mit Weißbier als Aperitif, und direkt danach werden die Gäste für eine lange Zeit sich selber überlassen. Beschwerdeführerin erster Güte ist Maria. Fast möchte ich sagen: Hoffentlich wird Maria an ihrem Dinner-Abend "Maria, ihm schmeckts nicht ..." ernten.

Ich kann mich an Dinner-Abende erinnern, die sich deutlich länger hingezogen haben. Mindestens ein Kandidat war dabei, der von der Filmerei überhaupt nicht genug bekommen konnte und seinen ganz speziellen Tag bis zum frühen Morgen um 4 oder 5 Uhr hingezogen hat. Irgendwann hat das Dreh-Team versucht, den episch langen Abenden einen Riegel vorzuschieben. Mit Droh-Klausel im Vertrag?

Trotzdem gibt es auch hier eine ziemlich lange Wartezeit zwischen Vorspeise und Hauptgang. Hieß es am Montag optimistisch, dass ihnen die Gesprächsthemen nicht ausgehen ... kann man heute fragen: Ist das wirklich noch immer so?

Und: Bekommt Maria auch genug Alkohol? Sie macht heute einen nüchternen Eindruck im Gegensatz zu Montag und Dienstag. Da geht schon mal eine Menge an Gaudi flöten.

Klaus müht sich redlich ab, doch so recht will es dem Druckermeister und Hobby-Schauspieler nicht gelingen, sein Essen zügig auf den Tisch zu bringen. Immerhin ist Thorsten von der Vorspeise derart geflasht, dass er unbedingt Nachschlag haben möchte - die Mezzelune (gefüllte Nudeln) schmecken ihm phantastisch. Ist eine gute Idee mit dem Vorspeisen-Nachschlag:

So kann Thorsten dem Hunger entgehen, bis der Hauptgang servierbereit ist.

Andererseits lahmt die Runde vielleicht auch deswegen, weil Klaus nicht mit oder nicht oft mit am Tisch sitzt. Auf Dauer reicht der offenherzige Anblick von Sina (in einem Karnevals-Dirndl) nicht, da muss man die inneren Werte wie Konversation hinzufügen können.

Klaus kann ich mir gut in den bayrischen Laientheatern vorstellen. Wenn er eine Bühne betritt, dann bekommt er das Publikum sicher schnell in den Griff.

Ganz im Griff hat er natürlich nicht die Punkte, die er für seinen Abend bekommt: Hätten die Gäste untereinander ein bisschen mehr Spaß gehabt - abseits von der Weiterbepinselung dieses Ludwig-Bildes (albern, oder erkenne ich einfach nicht den intelligenten Hintergrund?) - ja, dann wäre es im Rahmen der Möglichkeit gewesen,

dass er Thorsten und Sina um ein Pünktchen überholt. Hier bleibt er mit 32 Umdrehungen einen Punkt hinter den beiden.

Was mir noch zu sagen bleibt:

Anna-Maria, die Autorin von Fantasy-Romanen (habe ich mir das richtig gemerkt?), erinnert mich ein bisschen an eine recht seltsame Teilnehmerin im Dschungelcamp vor einigen Jahren: Ramona Leiß.

Ansonsten: Nach der vortägigen Aufregung ist es mir lieber, ein Abend zieht sich (für die Darsteller) in die Länge,

denn für mich beginnt der Dinner-Abend um 19.00 Uhr und endet um 20.00 Uhr. Egal, was in der Zwischenzeit alles passiert ...

und ob ich mehr oder weniger Futter für den Blog bekomme.

Immerhin versuche ich, auch aus dürftigen Zutaten einen Beitrag zu backen.


Guten Morgen, Gruß Silvia 



Mittwoch, 22. Mai 2019

21. Mai 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Regensburg bei Sina




Vorspeise: Grießnockerl-Affäre auf bayrischer Langspielplatte
Hauptgang: Die Sau treibts bunt
Nachtisch: Sweets, Fruits & Bayrisch Creme


Gedankenlos, sinnlos, völlig daneben!

Am Montagabend dachte ich noch, welch hübsche Frau Sina ist, die auch zudem noch viel jünger als 41 Jahre aussieht. Zwar sind Tattoos nichts für mich selber, aber an anderen können sie mir durchaus gefallen ... weil ich sie schließlich nicht mit mir rumschleppen muss. Sicherlich erzählen Sinas Tattoos nicht nur ein paar Geschichten, sondern gleich ein ganzes Buch. Es wäre interessant, die einzelnen Bedeutungen kennen zu lernen.

Allerdings interessiert mich an ihrem Dinner-Abend kein einziges Kapitel mehr, und insgesamt rudere ich mit meiner Meinung, von ihr selber verursacht, zurück. Via Bildschirm befinde ich mich plötzlich in einem Event,

das nur den Zweck erfüllen soll, Sina nicht zu vergessen. Immerhin hat sie Dienstleistungen anzubieten, die vermarktet werden wollen. Durch gute Kochleistungen kann sie das nicht stemmen, da muss ein kleines

Ferkelchen herhalten, um den Erinnerungseffekt am Leben zu erhalten.

Das Ferkelchen ist natürlich nicht mehr am Leben. Aber auch posthum hat es keine Tätowierung an seinem Köpfchen verdient. Genau so sieht es mit dem Namen aus, den sie dem Tier-Kind gibt: Charlie. Unnötig! Diese Veralberung und Zurschaustellung eines toten Tieres ist seiner unwürdig. Um das abscheulich zu finden, muss man kein Vegetarier oder Veganer sein.

Hauptsache, es sind - wie Sina bereits wiederholt palavert - keine Spießer in der Runde. Selber jedoch frönt sie der Fäkalien-Sprache, was sie auch zugibt. Und Altherren-Witze sind für sie auch kein Problem - wenn das mal nicht spießig ist. Volltätowierte Menschen sind eben nicht zwangsläufig das Gegenteil von Spießern.

Dann ist sie fertig mit ihrem Machwerk der Tätowierung, und es ist nicht nur ein Rechtschreibfehler in den drei kleinen Wörtern enthalten neben all der bösen Absicht, das Ferkelchen posthum einem großen Publikum vorzuführen,

sondern der Schriftzug insgesamt ist auch noch völlig misslungen und stümperhaft.

Im Anschluss daran verhunzt sie auch noch die Klöße, die im Wasser zu einer Kloß-Suppe werden und nicht servierbar sind.

Der Nachtisch reißt es nicht raus: Selbst Pipi Langstrumpf wäre der zu farbenfroh gewesen. Eine einzige Kleckserei, als gelte es, alle verfügbaren Farben auf einen Teller zu bringen.

Thorsten denkt an seine Frau, die Vegetarierin ist, als er den Schweinekopf sieht. Auch Anna-Maria fällt es schwer, in diese (einst klugen) Augen zu sehen. Nur Maria findet das wohl große Klasse (warum?) ... ich fürchte mich bereits vor ihrem Dinner-Abend.

Hoffentlich wurde der Rest von dem Ferkel wenigstens noch im Nachhinein gegessen und nicht im Müll beerdigt.

Diese Provokation bekommt 33 Punkte. Vermutlich sieht sie sich auch als Künstlerin ...


Guten Morgen, Gruß Silvia


Dienstag, 21. Mai 2019

20. Mai 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Regensburg bei Thorsten


Vorspeise: Feldsalat mit pikanten Bratkartoffelwürfeln und Speck mit Kürbiskernöl-Dressing, gerösteten Kürbiskernen und Baguette
Hauptgang: Butterweich gegrillte Spare-Ribs mit Kräuter-Kartoffelspalten, Coleslaw, BBQ- Soße und Sour-Cream-Dip
Nachtisch: Apfelküchl im Bierteig mit Vanilleeis


Hochprozentig . Hochgepunktet

Niemand soll durstig nach Hause gehen, ist die Devise von Thorsten. Einen langen Abend hingegen verspricht er nicht, eher geht alles

Zack, zack! Zack, zack ist ein Lieblingswort, mit dem ein Ex-Vizekanzler Knall auf Fall zum Beispiel einige Journalisten in den Ruhestand schicken wollte, in dem er sich nun selber wiederfindet.

Doch Thorstens Veranstaltung ist total unpolitisch und dient höchstens Werbezwecken: 4000 Essen schicken er und seine Mitarbeiter täglich in Schulen und Kindergärten im Landkreis. Hat er noch Kapazitäten frei? Ich gehe davon aus.

Thorsten selber geht davon aus, dass er nicht das perfekte Dinner zubereiten und servieren wird - und so geschieht es auch. Ich gehe davon aus, dass er die größte Liebe an diesem Abend in sein Kürbiskernöl-Dressing steckt, und dafür holt er sich sogar einen Assistenten an die Seite, der diese Vinaigrette erfunden? hat. Am Ende hilft sie dem Feldsalat beim schnellen Verwelken.

Gäste und Gastgeber sind allerdings montagsfroh: Das bedeutet: Runde bestens zusammengewürfelt, kein Nörgler oder einer mit einem "Stock im Arsch" dabei und sowieso versiegen die Gesprächsthemen nicht ... man hört es immer wieder an Montagen, bis es sich manchmal und bis Freitag ins völlige Gegenteil verkehrt. Muss hier nicht passieren, denn wenn es mit viel Alkohol weiter geht,

bleiben die Zungen gelockert, und die Laune könnte ebenfalls gut bleiben. Es sei denn, dass der tägliche Kater dem einen oder der anderen einen Strich durch die Rechnung macht.

Schnell zieht Thorsten sein Ding, sein Dinner, durch. Und zack, zack müssen die Gäste bewerten. Auch im Nachhinein bemerkt Thorsten ganz bodenständig und selbstkritisch, dass es kein perfektes Dinner war,

doch 33 Punkte sprechen dem ein wenig entgegen. Vielleicht ist es jedoch nicht nur ein hochprozentige Woche, sondern auch eine, in der hoch bepunktet wird.



Dann findet noch eine traurige Nachricht die Weltöffentlichkeit: Niki Lauda ist mit 70 Jahren verstorben.

Wenn ich zufälliger Weise etwas von Formel 1-Rennen mitbekommen habe, fand ich es immer höchst erfrischend, ihm zuzuhören.

Guten Morgen, Gruß Silvia

Montag, 20. Mai 2019

20. Mai 2019 - Die Geschichte einer Facebook-Freundin, die anonym bleiben möchte. Ich weiß natürlich, wer sie ist.


Die Geschichte einer Facebook-Freundin, die anonym bleiben möchte.
Ich weiß natürlich, wer sie ist.



Der Tod


Wäre der Tod eine Person, dann eine mit einem sehr schrägen Sinn für Humor, oder wie soll ich das beschreiben, was mir gleich zweimal widerfahren ist? 

Am 12. März 1962, eine Woche vor meinem 7. Geburtstag, sah ich, wie mein Vater an einem Herzinfarkt starb. Er wurde 54 Jahre alt.

Am 17. März 2019, zwei Tage vor meinem 65. Geburtstag, starb schnell und unvorhersehbar mein Mann. Er wurde 68 Jahre alt. Die Notärzte versuchten noch eine halbe Stunde, ihn zu reanimieren, aber es war zu spät.

Inzwischen waren unsere Kinder eingetroffen, die ich benachrichtigt hatte. Wir alle standen unter Schock. Ich hatte Schüttelfrost, eine körperliche Reaktion auf das Unfassbare. Nach einem so unvorhersehbaren Tod ohne Vorerkrankung wird der Leichnam beschlagnahmt. Es erschienen zwei Polizisten, die meinen Mann in Augenschein nahmen. Wir mussten das Zimmer verlassen. Danach konnten wir uns verabschieden. Er lag auf dem Boden vor dem Sofa, mit seiner Decke zugedeckt. Er wurde dann abgeholt. 

Die Nacht war grauenvoll. Ich schickte die Kinder nach Hause, unseren Jüngsten, der noch bei uns wohnt, ins Bett. Ich fror noch immer. Auch im Bett wurde mir nicht warm. Am Morgen bin ich wohl eingenickt. Als ich wach wurde, dachte ich, er liegt neben mir. Mir wurde schnell klar, das alles nicht nur ein böser Traum war. Ich brach zusammen. Aber ich nahm mich für meinen Sohn zusammen. Er litt schon genug. Mittags kamen wieder alle. Wir besprachen, was nun zu tun ist. Die Bestattung war zu organisieren.

Die Sterbeversicherung musste benachrichtigt, der Rentenvorschuss, die Witwenrente und die Betriebsrente beantragt werden. Dafür brauchten wir aber eine Sterbeurkunde. Diese bekamen wir dann vom Bestatter, nachdem der Leichnam freigegeben worden war. Am nächsten Tag hatten wir einen Termin beim Bestatter. Ich hatte ziemlich genaue Vorstellungen davon, was ich wollte und vor allem, was ich nicht wollte. Zum Glück war meine Familie der gleichen Ansicht. Mein Mann und ich waren uns einig, wir wollten keine Grabstelle, die gepflegt werden muss und nur eine Belastung für die Hinterbliebenen ist.

Also beschlossen wir eine Kremierung mit einer Bestattung in einem Friedwald. Zum Glück hatten wir ein Unternehmen ausgesucht, das nicht gierig einem allerlei aufzuschwatzen versucht. Unser Bestatter schlug uns die Bestattung in einem Friedwald in den Niederlanden vor. Dort könnte man sich die deutschen, sehr hohen Gebühren sparen und die Beerdigung ganz in unserem Sinne gestalten. Nach zwei Wochen bekamen wir die Benachrichtigung vom Krematorium. Wir holten die Urne, eine abbaubare Bio-Urne vom Bestatter ab und fuhren nach Venlo zum Waldfriedhof. Wir hatten einen Termin bekommen. Ein Mitarbeiter holte uns ab und führte uns in den Wald. Dort suchte ich eine schöne Stelle aus unter einem Baum neben einem frischen Schößling. Da begruben wir die Urne, nachdem wir alle Abschied genommen hatten. Alle legten eine Blume auf sein Grab.

Es mag Menschen geben, denen unsere Beerdigung zu schlicht, nicht feierlich genug ist. Aber es entsprach dem Wesen meines Mannes. Er liebte seine Familie, aber der Rest der Menschheit war ihm ziemlich egal. Ich bin überzeugt, er wäre zufrieden mit uns. Ich habe in meiner Patientenverfügung festgelegt, das ich genau so beerdigt werden will. Den Nachmittag verbrachten wir alle bei Sohn und Schwiegertochter. 


Die nächste Zeit verging schnell. Manchmal glaubte ich, ihn aus dem Augenwinkel auf seinem Platz sitzen zu sehen, aber diese Schrecksekunden wurden allmählich weniger. Nachdem ich endlich die Sterbeurkunde hatte, konnte ich sämtliche Behördengänge und Anträge erledigen. Den Rentenvorschuss und die Sterbeversicherung bekam ich schnell, die Witwenrente ist noch nicht bewilligt. Aber das ist normal, darum bekommt man ja auch den Rentenvorschuss.

Ich nahm mir nun seine Kleidung vor. Das meiste gab ich weg. Dachte ich am Anfang, ich könnte nie hier wohnen bleiben, habe ich jetzt meine Meinung geändert. Ich habe sein Bett abgezogen und eine Decke über die Matratze geworfen. Das geht, bis ich mir ein neues Bett kaufe. Nun entrümple ich die Schränke, Ballast abwerfen hilft mir. Die Arbeit verhindert das Grübeln.


Es wird langsam besser. Anfangs hatte ich richtige Herzschmerzen. Mein Herz ist gebrochen, egal wie kitschig sich das anhört. Ich habe meinen Mann mit 17 Jahren kennengelernt, geheiratet haben wir, als ich 19 Jahre alt war. 45 Jahre waren wir verheiratet. Wir waren nicht nur ein Paar, wir waren ein Team, wir waren beste - und einzige - Freunde.

Ich vermisse ihn sehr. Ich vermisse unsere Gespräche auf Augenhöhe. Jetzt habe ich keinen mehr in meinem Alter. Nun rede ich manchmal mit mir selbst. Aber ich bin dankbar, das ich meine Familie habe, die mich sehr unterstützt und meinen Sohn, der mit mir jetzt sozusagen in einer WG wohnt. Nix Hotel Mama, wir teilen die Arbeit. Ich möchte mich auch bei Silvia bedanken, die mich oft getröstet hat. Liebe Silvia, allein meine Gedanken aufzuschreiben und Dir zu senden war eine Hilfe für mich. 


Ein Satz zum Schluss. Ich habe meine Geschichte aufgeschrieben, um meine Gedanken zu sortieren und irgendwann damit abschließen zu können. Es wird noch lange dauern, bis aus dem Wir ein Ich geworden ist, aber das schaffe ich. Ich schreibe nicht, um bedauert zu werden, dazu besteht kein Anlass. Ich hatte 45 gute Jahre, das ist nicht jedem vergönnt.


Guten Tag sagen die Unbekannte und ich



Samstag, 18. Mai 2019

18. Mai 2019 - In den entscheidenden Momenten war er immer da ...


Josef Schäfer
1928 - 1993

In den entscheidenden Momenten war er immer da ...

Als ich kürzlich die noch aktuelle Edeka-Werbung zum Muttertag gesehen habe, in der Vätern so einiges schief geht, ach nein, eigentlich geht alles schief, was schief gehen kann (Murphys Gesetz eben) ... dachte ich auch an meinen eigenen Vater:

Ihn hätte die Werbung belustigt (zum Weinen würde ihn höchstens der Status Quo seiner heruntergewirtschafteten SPD bringen) Und in der einen oder anderen Szene hätte er sich durchaus wieder erkannt. Aber keine Sorge (falls sich die jemand überhaupt machen sollte),

ich habe meine Kindheit überlebt. Denn ich hatte den besten Vater der Welt. Nur perfekt war er sicher nicht. Oft genug ist er an der Kinderbespassungsfront an seine Grenzen gestoßen.

Wenn ich ihn auf einem ganz bestimmten Foto sehe:

Kippe im Mundwinkel, auf dem Arm seine kleine Tochter ... das wäre heute ein Fall fürs Jugendamt. Huch, noch mal Glück gehabt, dass mein Bruder und ich ohne Jugendamt durch die Kindheit gekommen sind.

Dann gibt es die erste vage Erinnerung, die ich selber habe (und die gilt eindeutig meinem Vater und nicht meiner Mutter):

An den Hundebiss kann ich mich nicht erinnern, auch nicht, was später beim Arzt geschah: Aber ich weiß noch, dass ich auf dem Arm meines Vaters bin, der mich zuvor in eine Decke gewickelt hatte,

und mich im Sauseschritt zur Praxis bringt.

Seine diplomatischen Fähigkeiten waren gefragt, wenn er mal wieder zwischen meiner Mutter und mir vermitteln musste, damit wir uns nicht verbal an die Kehle gingen ... Wir waren schon zwei Teilzeit-Kampfhennen wie sie in jedem Mutter-Tochter-Buch stehen..

Bei Prüfungen war er es, der fest an mich glaubte und auch im Falle eines Scheiterns vermutlich anderen die Schuld gegeben hätte. Na ja, wäre nicht gerecht gewesen ...

denn nicht nur eigentlich besaß er einen großen Sinn für Gerechtigkeit. Dieser Sinn hat ihn auch oft genug belastet ... und ich habe den von ihm übernommen. Ist nicht einfach, wenn man sehenden Auges in viele Ungerechtigkeiten gucken muss.

Er war es, der eifersüchtig auf meinen ersten Freund war - und diesen dann doch leidlich herzlich in die Familie aufgenommen hat.

Aber er war auch derjenige, der soviel gearbeitet hat, dass er oft schmerzlich vermisst wurde.

Er war dann damit einverstanden - und hat natürlich dafür bezahlt - als ich unbedingt in ein Internat wollte.

Seine Bescheidenheit muss er von seiner Mutter, meiner Oma, übernommen haben - aber auf mich übertragen hat er sie leider erst einmal nicht. Inzwischen bin ich jedoch ein bisschen bescheidener geworden, vielleicht auch deshalb,

weil gerade diese zwei Menschen meine Vorbilder sind und ich spät noch ein wenig schlauer geworden bin.

Leider hat er meine Mutter und mich viel zu früh verlassen: Der Tod seines Sohnes saß ihm in den Knochen, die viele harte Arbeit, dann auch noch mit Asbest ... wider klügere Vermutungen galt das damals allgemein als unbedenklich. Passte eben in den Kram ...

Er wurde nur 64 Jahre alt.

Gibt es heute entscheidende Momente, dann denke ich zurück und frage mich, was hätte er mir geraten?

Manchmal befolge ich seinen imaginären Rat, manchmal nicht.

Unvergessen.


Guten Tag, Gruß Silvia

17. Mai 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag im Celler Land bei Jessica




Vorspeise: Kartoffelrösti mit Kräuterquark und Garnele, geräuchertes Kartoffelsüppchen mit Steinpilzen und krossen Speckcroutons als Topping, Kartoffelbrot mit einem roten Zwiebel-Thymian-Chutney
Hauptgang: Rehrücken mit Balsamico-Kirsch-Gnocchi oder Rehmedaillons mit Walnuss-Spätzle
Nachtisch: Heide-Honig-Parfait und eingelegte Orangenfilets

Spaghetti Bolognese, Marshmallows, selbst angefeuert




Der Mut der Verzweiflung?

"Ich werde euch beweisen, dass Kampf und Perfektion zueinander passen", sagt Jessica im Vox-Einspieler. Das sagt sie jedoch, bevor sie Töpfe und Pfannen wenden und den Kampf um die Perfektion aufnehmen muss. Denn dann kommt alles ganz anders ...

Es ist in etwa so, als wolle man durstig ein kaltes Glas Milch trinken ... und dann ist die Milch sauer geworden.

Das obige Dinner, dem im Vorfeld bereits Gewinner-Potenzial bescheinigt wird, muss gestrichen werden. Ich werde also nie erfahren, was ein geräuchertes Kartoffelsüppchen ist, aber vielleicht weiß Jessica das auch nicht.

Sie lebt mit Lebensgefährten, fünf Kindern, Hunden, Schweinen, Kaninchen, Hühnern, Island-Ponys und mehr auf einem weitläufigen Hof irgendwo im Celler Land.

Die Küche ist nagelneu und noch nicht vollständig eingebaut. Aber der Backofen funktioniert, der Herd auch. Mein erster Kuchen im neuen Backofen ist vor einigen Monaten auch genau nach Plan gelungen ... also wem misstraut Jessica, wenn sie auf

Spaghetti Bolognese umswitcht?

Wo bleibt die Profilerin in der Kriminalbeamtin Andrea? Privat ist Andrea wohl eher die empathische Persönlichkeit, die dem ganzen Schmarrn am Ende leider auch noch die Krone aufsetzt ... dazu komme ich ein paar Zeilen später.

Andrea musste an ihrem Dinner-Tag gegen Lampenfieber ankämpfen, und selbst Christoph, der sich wohl eher als cool beschreiben würde - war ausgesprochen hibbelig und nervös, als er in der Küche seine "Künste" unter Beweis stellen musste.

Jessica prangerte sowohl bei ihm als auch bei Petra den Gerätepark an, der beiden so viel Arbeit abgenommen hat ...

und dann? Dann macht sie selber sich erst gar nicht die Mühe, die viele Arbeit vor der Brust, die in ihrem Menü steckt, zu stemmen.

Eine Maulheldin vermute ich hinter ihrem Menü-Plan, aber keine taffe Frau, die sich jetzt durchbeißt.

Was wäre gewesen, wenn sie am Montag hätte kochen müssen?

Was passiert mit dem armen Reh? Wenn sie es heute nicht schafft, dies zuzubereiten - wer übernimmt das anschließend?

Und? Muss ich nun denken, dass Spaghetti Bolognese ihr Permanent-Plan für die Küche ist?

Immerhin hat sie weder einen Kreislaufkollaps noch versagen ihr die Knie. Einfach sie selber sein will sie ... sagt sie. Ist sie mit mehr Mühe nicht mehr sie selber?

Neben einem Topf Bolognese gibt es noch für jeden ein paar Marshmallows am Stock, die sich jeder dann selber am Lagerfeuer zubereiten darf.

Helmut ist enttäuscht und gibt ihr 3 Punkte. Kann man verstehen. Es ist ein Wettbewerb, aber das weiß jeder, bevor er sich bewirbt.

Andrea, die Mitfühlende (warum eigentlich?), zückt 8 Zähler. Unglaublich. Aber es wird noch besser.

Dass ein perfider Plan hinter Jessicas Dinner-Abend steckt, glaube ich nicht. Eher hat sie ihre Felle wegschwimmen sehen und nicht mehr auf den Gewinn von 3.000 Euro hoffen dürfen ... und vielleicht darum nicht eingesehen, warum sie sich nun ins Zeug legen soll.

Insgesamt sammeln sich am Ende sogar 24 Umdrehungen auf ihrem Konto, und mir wird schwindelig dabei.

Dann geschieht der Clou des Abends: Nachdem klar ist, dass Andrea den Wettbewerb (der ihr schwer genug gefallen ist) und somit auch 3.000 Euro gewinnt,

spendiert sie 1.000 Euro - nicht etwa als Spende für eine gemeinnützige Einrichtung, sondern als Spende für den Eigennutz von Jessica.

Warum Jessica das Geld annimmt, verstehe ich jetzt wirklich nicht ... trotzdem wundert mich das nicht.

Ich wünsche allen ein schönes Wochenende und dass all eure Pläne locker in die Tat umgesetzt werden können.


Guten Morgen, Gruß Silvia



Freitag, 17. Mai 2019

17. Mai 2019 - Zum Tod von Doris Day: 1922 bis 2019


3. April 1922 - 13. Mai 2019

The Untold Story of the Girl Next Door - David Kaufman

Doris Mary Ann Kappelhoff, später als Doris Day weltberühmt, in Cincinatty geboren, hatte über ihre ebenfalls in den USA geborenen Eltern deutsche Wurzeln: Einerseits führten diese nach Warendorf (väterlicherseits), andererseits ins badische Ötigheim (mütterlicherseits). Ihre Karriere hingegen verlief völlig amerikanisch, man könnte sagen, sie wollte den amerikanischen Traum leben,

und auf jeden Fall berühmt und zunächst Tänzerin werden. Ein schwerer Autounfall verhinderte das. Des einen Unglück ist so manches Mal das Glück vieler anderer, weil sie sich nun dem Filmen zuwandte:

Bis heute werden ihre Filme regelmäßig im Fernsehen gezeigt. Zu Doris Days Movies muss man ein Zitat von Oscar Levent aus der Schublade holen:

"Ich kannte Doris, bevor sie eine Jungfrau wurde."

Wenn zwei damals sehr bekannte Blondinen die Rollen getauscht hätten, wären ihre Karrieren wohl gleichermaßen erfolgreich verlaufen? Marilyn als brave Hausfrau, eine sich vor der Schlafzimmertür zierende zukünftige Ehefrau - und Doris als die blonde Versuchung?

Die Rollen waren schon ganz richtig aufgeteilt, und für Doris blieben jene, die ein Zugeständnis an die USA waren, die damals als sehr bieder und prüde galten (heute ist das wohl auch noch nicht völlig ausgemerzt). Und hätte sie Rock Hudson, ein guter Freund, solange er lebte,  in total verzweifelter Sex-Gier in ein Schlafzimmer gezerrt, wäre es wohl nicht die

öffentliche und allseits geliebte Doris Day gewesen.

Privat sah es anders aus. Sie war viermal verheiratet, und ihre Kerle - so muss man die wohl betiteln -  hatten nicht viel von jenen, mit denen sie es in ihren Filmen zu tun hatte:

Al Jordan soll sie verprügelt haben. Als sie schwanger war, wollte er sie erschießen. George Weidler hat sie schon vor der Hochzeit betrogen. Während der Ehe mit Martin Melcher wurde von ihm (oder dem Management) ihr Vermögen verspekuliert.

Mit beinahe all ihren Filmpartnern wurden ihr Affären nachgesagt. Natürlich nicht mit Rock Hudson, denn er war, was damals nur wenige wussten, schwul:

Wenn man sich allerdings den Film "Schick mir keine Blumen" ansieht, so gibt es Anspielungen auf Hudsons Sexualleben. Doch so unschuldig wie das damalige Gedankengut, infiltriert durch Heile-Welt-Movies, funktionierte, schien es niemandem aufzufallen. Oder es ist überhaupt nur mir aufgefallen ...


Ihre wahre Leidenschaft

galt immer den Tieren, besonders den Hunden. So manch ein Mann hatte keinen Platz in ihrem Bett, weil das stets voller Hunde war. Sie gründete die Doris-Day-Animal-League - und sicher hat sie sich frühzeitig darum gekümmert,

dass diese Gesellschaft nach ihrem Tod in die besten Hände übertragen wird - und auch ihre aktuellen tierischen Begleiter ein gutes Zuhause finden werden. Das ist eine Vermutung, aber ich denke, die Wahrheit wird davon nicht abweichen.


Der größte Schicksalsschlag

der einer Mutter passieren kann, traf sie im Jahre 2004. Damals starb ihr einziger Sohn, ihr einziges Kind überhaupt, Terry Melcher,  mit 62 Jahren an Krebs.


Erinnerungen

an Doris Day beinhalten Sonntagnachmittage, in denen einer ihrer Filme gezeigt wurde. Sieht man sie nur als Filme an und nicht als Vorlage, Vorgabe und Moralvorstellung fürs eigene Leben, kann man sich herrlich amüsieren. Auch und über die gepredigte Prüderie, die unterschwellig auch auf die Schippe genommen wurde.

In der heutigen Zeit und wäre sie jung - sie hätte andere Filme gedreht, aber auf jeden Fall hätte sie einer Menge Männern den Kopf verdreht. So oder so. Jede Zeit hat ihre eigene Kultur. Ihre eigenen Kinder.

Besonders ans Herz gewachsen ist mir jedoch ihre lebenslange Tierliebe, die schon Hitchcock damals in Marrakesch zur Verzweiflung getrieben haben soll:

Erst mussten die Esel gut versorgt werden, bevor sie sich in eine Kutsche setzte, die von ihnen gezogen wurde.

Leben Sie wohl in einer anderen, besseren Welt, Carla Kappelhoff (so nannte sie sich im fortgeschrittenen Alter). Das ist die Welt, in der es auch jedem Tier gut geht. Und das wäre ganz in Ihrem Sinn. Hoffentlich ist es genau so!

Die Geschichte des Mädchens von nebenan ist nun erzählt und endet in ihrem 98. Lebensjahr mit 97 Jahren.

Es ist schön, wenn gute Menschen ein solch hohes Alter erreichen und somit genug Zeit für ihre Lebensaufgabe haben. Gut war sie allein schon deshalb, weil sie sich um das Wohl der Tiere gekümmert hat. Gleichgültig, welche Fehler sie gehabt haben mochte  - diese Liebe und das Kümmern  hat allen Respekt und jede Anerkennung verdient.


Guten Tag, Gruß Silvia