Vorspeise: Flores de mi pais: Auswahl verschiedener peruanischer Vorspeisen (Ceviche, Papa a la huancaina, Empanada, Yuca frita)
Hauptspeise: Lomo saltado: (Der Klassiker der peruanischen Küche): Das springende Rind mit Gemüse, Kartoffeln und Reis
Nachspeise: Suspiro de limeña a la Silke: Milchkonfitüre mit geschlagenem Eigelb, Portwein, Eischnee und Mango
Der Geschmack von Freude
Silke macht jede Menge Tamtam um Peru, der Heimat ihres Vaters - und vermutlich hat sie auch einen Vertrag als Werberin mit dem Fremdenverkehrsverein des südamerikanischen Landes. Selten hat sich jemand in der Fremde - die so fremd durch die mütterlicherseits deutschen Wurzeln nicht sein kann - derart an sein Land geklammert, als würden dort
alle Rinder fröhlich wegen ihres guten Lebens durch die Luft springen.
Nachdem sie zweihundert Mal Peru erwähnt hat, weiß ich endgültig nicht mehr:
Wo ist Peru? Was ist Peru? Kann man das essen? Kann man das bereisen? Kann da überhaupt irgendwas anderes mithalten? Oder kann das jetzt mal weg?
Vier Gäste trudeln ins Haus und sind nach ein paar Minuten des gegenseitigen Abschätzens so unheilbar froh, dass sie allesamt keine Miesepeter und Nörgler oder Männer mit hochgestellten Kragen -
und vor allem keine Veganer sind.
Man freut sich auf eine tolle Woche, und die beginnt gleich mit Silkes Geschmack von Freude, der in der opulenten Vorspeise steckt. Nur die Kartoffeln sind ziemlich al dente, aber als Unwissende über Peru
mutmaßen die Gäste erst einmal, dass das vielleicht genau so sein muss.
Da harte Kartoffeln mal so überhaupt nicht schmecken, gehe ich sehr davon aus, dass es in keinem Land Mode ist, die nicht weich genug zu kochen.
Das "springende Rind" im Hauptgang ist - hoffentlich nicht in diesem Fall - vielfach überhaupt nicht geübt im Springen, weil es eng eingepfercht sein Leben in einem Stall verbringen musste. Egal, in der Pfanne kommt posthum das Glück, das keinen Zugang zum noch lebenden Tier hatte.
Der Nachtisch ist viel zu süß - und ein wenig einfach ist er auch. Doch die Süße verteidigt Silke vehement,
denn in Peru muss das so sein.
Also keine Rücksicht auf den vielleicht ein wenig anders gelagerten deutschen Geschmack!
Würde Vox sich einmal auf den Weg nach Peru machen, könnte es durchaus sein, dass die Teilnehmer Linsensuppe und Rouladen zubereiten würden ... Aber eine Dienstreise nach Peru ist dann vielleicht doch in keinem Vox-Budget vorgesehen.
Silke kassiert 30 runde Punkte.
Falls sie damit gewinnt, könnte sie an vielleicht einen bebilderten Abend mit Fotos aus Peru für die Mitstreiter veranstalten oder jedem ein peruanisches Kochbuch schenken.
Jetzt bin ich gerade von mir selber derart angenervt, weil mir das Wort "Peru" so oft durch die Tastatur geschlüpft ist.
Hoffentlich kommen wir in den nächsten Tagen mal weg von dieser Überdosis ...
Guten Morgen, Gruß Silvia
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