Montag, 2. Mai 2016

30. April 2016 - 3 Sat - Lamorte

Foto: B. R.
Darsteller:

Nicole Heesters . Senta Berger . Uli Philipp . Bibiana Zeller . Gertraud Jesserer . Lotte Ledl . Dolores Schmiedinger . Christiane Hörbiger . Paola Loew . Else Ludwig . Herta Schell . Elfriede Irrall . Else Ludwig .Max von Thun . Friedrich von Thun - und noch jemand

Buch: Uli Schwarzenberger

Regie: Xaver Schwarzenberger


Lamorte

Bereits der Titel lässt erahnen, dass es sich hier nicht um eine leichte Kost handelt. Dass das Ganze in der österreichischen Mentalität beheimatet ist, macht es anders (für uns Deutsche) - aber auch nicht einfacher.

Ein wenig kann man schon mit der Mentalität fremdeln. Und so kann auch das Nahe hier und da ein bisschen fern sein.

Iris lädt elf Schulfreundinnen in das Hotel einer ihrer Schul-Freundinnen ein. Die reiche Frau, die all diese "Mädels" lange nicht gesehen hat - sieht sie als ihre Familie an, die ihr

als Sterbebegleiterinnen zur Seite stehen sollen, denn sie ist todkrank.

Sicher keine einfache Arbeit für den Regisseur, der mit dreizehn Frauen und nur drei Männern gedreht hat.

Einige davon kann man problemlos unter Diven einordnen.

So zeugt der Abspann für Gerechtigkeit unter den Damen: Sie werden in der Reihenfolge ihrer Auftritte genannt ...

Hoffentlich gab es wegen dieser Reihenfolge keine Probleme!

Dass zwischen den einzelnen Darstellerinnen bis zu fast zwanzig Jahre Altersunterschied von der ältesten bis hin zur jüngsten liegen, bemerkt man zum Glück nicht (ich musste das googlen, weil ich eine Idee davon hatte ...) - denn in dem Film sind alle im gleichen Alter und haben gemeinsam Matura gemacht.

Jeder Charakter-Strang, den man sich denken kann, ist vertreten: Zickig, arrogant, bodenständig, mutig, feige, verständnisvoll, egoistisch.

Auch ihre Berufe haben sie in unterschiedliche Richtungen geführt: Da gibt es die Ärztin und die Apothekerin, doch auch die Hausfrau und die mittlerweile erfolglose Sängerin.

Schwächen und Stärken werden ausgelotet und heben sich gegeneinander auf. Alte Konflikte brechen auf und werden schließlich durch Iris' Wunsch zur reinen Nebensache:

Ist Iris' Wunsch egoistisch? Oder doch nur menschlich? Verlangt sie zuviel und wie eine der Schul-Freundinnen meint, auch etwas Illegales: Nämlich Sterbehilfe?

Allerhöchstens ist es jedoch unterlassene Hilfeleistung, weil Iris sich das Getränk selber mixt und allein und ohne Hilfe austrinkt.

Dass sich Freundinnen einander seit Jahrzehnten nicht gesehen haben, macht die ganze Geschichte ein bisschen unglaubwürdig.

Oder kommt man in der letzten Verzweiflung, nicht allein sterben zu wollen, auf derartige Ideen?

Ein Sterbezimmer voller Menschen ist auch nicht das Wahre.

Immerhin ist es eine gute Idee für ein Drehbuch zu einem Film. Vier von fünf möglichen Sternen von hier aus.

Erwähnen möchte ich den Chauffeur von Iris am Ende, denn er steht so lange vor dem Hotel - bis sie gestorben ist. Seinen Namen, sowohl als Iris' Angestellter als auch den des Schauspielers, habe ich auf Wikipedia nicht finden können ... Schade.

Sie hätte diesen Pakt um ihren letzten Atemzug auch mit ihm schließen können.

Guten Morgen, Gruß Silvia








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