Samstag, 28. Mai 2016

28. Mai 2016 - "Ankomme, Freitag, den 13., um vierzehn Uhr, Christine ..."



Ankomme, Freitag, den 13. ... nie mehr

Eine kleine Geschichte von einer Freundschaft, andockend an den gestrigen Beitrag, aus meinem Leben möchte ich noch erzählen.

Danach gibt es eine lange Pause, in der ich nicht mehr über mich selber schreibe.

Auf dem Foto bin ich jene in der Mitte. Links ist Christine Solleau (mit Brille) und rechts ist meine Freundin Inge.

Beide leben nicht mehr.

Christine war mit Reinhard Mey verheiratet. Ich selber habe ihn nie kennen gelernt, durch Inge lernte ich Christine kennen.

Wir haben uns wunderbar verstanden und so manche Feier miteinander durchgestanden. Meist bis in die frühen Morgenstunden.

Sie kam öfter in unsere Stadt und Inge kannte sie ... ja, ich weiß nicht mehr, woher. - Smile!

Inge und Christine haben auch einige Urlaube miteinander verbracht, hauptsächlich in dem von beiden geliebten Israel.

Meist lebte Christine natürlich in Paris. Dort wohnte sie in einer Wohnung gemeinsam mit ihrer Schwester Dominique.

Dominique litt an Multipler Sklerose. Und Christine pflegte und umhegte sie.

Überhaupt war Christine eine der liebsten Menschen, die ich jemals kennen gelernt habe. Tolerant und absolut vertrauenswürdig.

Neulich hat Reinhard Mey in einem Interview unserer Zeitung erzählt, dass seine erste Ehe an den vielen Trennungen zerbrochen sei ...

Zwar haben wir selten über den Chansonnier gesprochen ... aber ich kenne die Geschichte ein wenig anders. Das bleibt jedoch hier bei mir.

Auf jeden Fall hielt Christine ihren Ex-Mann Reinhard für einen der Guten im Show-Geschäft - auch nach der Scheidung - er war nie einer, der über "die Dörfer" ging.

Inge nahm sich 1996 das Leben.

Danach hatten Christine und ich noch Kontakt, aber natürlich nicht regelmäßig - bei der Entfernung verständlich.

Als ich längere Zeit nichts von ihr gehört hatte, rief ich in Paris an.

Am Telefon war ihre Schwester Dominique. Und sie begann sofort, zu weinen als ich nach Christine fragte.

Da war es wieder:

Mein Handicap mit der französischen Sprache, die ich nur bruchstückhaft beherrsche. Und sie sprach kein englisch.

Ich habe nur soviel verstanden, dass Christine an Brust-Krebs verstorben war ... noch viel zu jung damals.

Es tut mir bis heute leid, dass ich nicht in der Lage war, Dominique zu trösten. Und ein paar mehr Worte des Mit-Empfindens in ihrer Sprache transportiert zu haben.

Mir fehlen unsere ausschweifenden Feiern, beim Griechen zum Beispiel, der immer, wenn wir anrückten, den Laden bis in die frühen Morgenstunden aufgehalten hat ...

Christine, Mon Amour.

Guten Tag, Gruß Silvia

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen