Montag, 23. Mai 2016

22. Mai 2016 - ARD - Tatort Franken - "Das Recht, sich zu sorgen"



Das Recht, sich zu sorgen

Um das fränkische Team muss man sich bestimmt keine Sorgen machen. Weder haben die Ermittler eine Macke noch schlechte Angewohnheiten oder nervige Familienangehörige. Ohne privaten Ballast und sich selbst zurück nehmend ermitteln sie.

Und das auf einfühlsame Art und Weise.

Geht das gut, wenn drei Handlungsstränge in 90 Minuten abgearbeitet werden, die miteinander nicht verwoben sind?

Da ist der Mord in einem düsteren Gasthaus. Und der Täter schnell ausgemacht, aber flüchtig.

Die alte Frau vermisst ihren 34jährigen Sohn, den sie seit drei Monaten nicht gesehen haben will, und sie campiert vor dem Revier, damit die Polizei ihr hilft.

Leider stellt sich heraus, dass sie gar keinen Sohn hat.

Im pathologischen Institut wird bei der Überprüfung einer Körperspende ein Skelett gefunden, das nicht zum Schädel passt: Der Kopf ist mindestens fünfzehn Jahre jünger als das übrige Knochen-Gerüst.

Also zwei sehr skurrile Fälle und ein "normaler" Mordfall.

Manchmal berühren sich die Fälle. Jedoch nur in der "Logik" der Ermittler. Das ist dann ein bisschen an den Haaren herbeigezogen. Aber irgendwie muss man Überleitungen finden ...

So überbringt Hauptkommissarin Paula Ringelhahn der alten Frau, die gar keinen Sohn hat, die Nachricht, dass dieser gestorben sei ... Sie meint, eine Trauer um ein nicht existierendes Kind sei besser als die ungewisse Suche nach ihm ...

Das hätte sie besser von einem Polizei-Psychologen absegnen lassen. Aber so kleinlich will ich gar nicht sein.

Auch in dem Fall des Schädels geht es um Mitgefühl und Sorge um einen Menschen.

Insgesamt ein gelungener Krimi, der mit leisen Tönen, aber auch mit schrägen Einfällen daher kommt.

Man sieht, dass es auch ohne private Verstrickungen der Kommissare möglich ist, einen Tatort zu drehen.

Wirklich spannend ist der Krimi nicht, aber außergewöhnlich anders angepackt als viele andere. Und ohne Main-Stream-Thema geht es auch.

Von hier viereinhalb von fünf möglichen Sternen. Vor allem und nicht zuletzt auch für die sympathischen Ermittler.

Guten Morgen, Gruß Silvia

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