Samstag, 26. März 2016

März 2016 - Aus dem Bienen-Kästchen - Zeitumstellung



Der Osterzeit-Klau - Die vergessene Zeitumstellung

Ausgerechnet am Oster-Sonntag wird uns allen, ob wir wollen oder nicht, eine ganze Stunde fehlen.

Die Sommerzeit schlägt mitten in der Nacht erst unbemerkt, dann jedoch spürbar zu und spätestens um zehn Uhr bemerkt man, dass es bereits elf Uhr ist.

Ob man inzwischen von den sich halbjährig ändernden Uhrzeiten genervt ist, juckt keinen. Protest möchte man rufen und anmelden. Den Quatsch einfach ignorieren und überhaupt könnte gleich jeder nach seiner eigenen Uhrzeit selig werden.

Leider geht das nicht, denn wenn alle mitmachen, muss man sich fügen: Da ist man nur ein Schaf in einer Herde und wird vom Hund mit all den anderen zusammen getrieben.

Die Tagesschau hat sich immerhin auf 20 Uhr festgetackert und in ihrem noch relativ neuen, viele Millionen teuren Studio gibt es mit Sicherheit eine Funkuhr, damit sich keine noch so kleine Ungenauigkeit im öffentlichen Leben einschleichen kann.

Politiker, die das endlich wieder auf Normal-Null zurückstellen könnten, leben ohnedies im ständigen Jet-Lag (und ansonsten fernab der Uhr- und Sowieso-Zeit) - da darf das Volk ruhig mal eine kleine Ahnung bekommen, wie es  ist, auf stetiger, wenn auch meist vergeblicher, Mission in Zeitzonen unterwegs zu sein.

So abgedriftet von der Realität und einst eingeführt, warum auch immer, finden sie keine Stunde Zeit, um all dem Quatsch endlich ein Ende zu bereiten.

Inzwischen ist hinlänglich bekannt, dass es keinen Nutzen hat, die Uhren zweimal jährlich vor- oder zurückzudrehen - aber wie es so ist mit einmal getroffenen Entscheidungen:

Sie bleiben! Sonst müssten die Ideen-Geber zugeben, falsch entschieden zu haben, vielleicht sogar im Rausch verbotener Substanzen.

Natürlich ist das Ding mit der Uhrzeit eine Lapalie im Verhältnis zu anderen Fehl-Entscheidungen.

Immerhin schaffen wir alle es, die Uhren umzustellen. Darin sind wir inzwischen so was wie Weltmeister.

Weltmeister im Unsinn sozusagen.

Ein Gutes könnte dieser Nonsens in diesem Jahr bringen: Tante Paula kommt zu früh zum österlichen Brunch und darf in der Küche mithelfen, das Menü zu versauen. Dafür ist die Zusammenkunft früher vorbei und sie fährt zum Glück schnell wieder nach Hause, denn sie möchte die Lindenstraße nicht verpassen.

Jetzt bin ich ganz und völlig verwirrt, drehe an der Uhr und spiele mit ihr Roulette:

Soll sie doch dort stehen bleiben, wo sie selber es gerne möchte. Das wäre mal so richtig demokratisch.

Mit dem Nachbarn tausche ich mich danach aus, welche Zeit er  bevorzugt - und die Deutsche Bahn kennt ohnehin keine vorgegebenen Zeiten. Die macht, was sie will.

Wie die dumme Politik. Hauptsache, sie schafft es, uns alle zu verärgern. Das ist sowieso der tiefere Sinn von Politik.

Guten Abend, Gruß Biene


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