Freitag, 4. März 2016

4. März 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Randersacker/Franken bei Bernhard

Nach der Jagd - in unserem Wald ...
Aperitif: fränggischer Broseggo
Vorspeise: Wildkraftbrühe
Hauptspeise: Rehrücken im Kartoffelnest mit Wintergemüse
Nachspeise: Zwetschgenbrei mit Vanilleeis


Ein Wort zu dem von mir natürlich selbst geschossenen Foto, ohne getötet oder gar Anreize zu solch einem "Hobby" zu hegen:

Einmal im Jahr findet in unserem Wald eine Jagd statt. Dieses Foto ist vor zwei Jahren von mir aufgenommen worden. Die Horde von Jägern haben den Wald von ganzen vier "schädlichen" Tieren des Waldes befreit. So viel zu den Alibis der Jäger ...


Kein Orgasmus

zum finalen Freitags-Schuss von Vox. Obwohl Anne vom Menschlichen und gar übermenschlich Guten in Bernhard spricht. Am Ende ist das Reh einen sinnlosen Tod gestorben. Es schmeckt  niemandem so gut wie der Jäger es bei seinem finalen Schuss (hoffentlich final - und nicht, dass er noch fünfmal nach-schießen musste) angedacht hat.

Kaum angekommen an Bernhards Reich, sieht man zwei blanke Schädel, von Blut und Hirn und Haut befreit - dass es einem nur noch übel aufstoßen kann.

Doch dem Winzer ist diese Jagd-Freude vom Lieben Gott geschenkt, so wie der Wald lieber vor den selbstherrlichen Göttern flüchten möchte, sich unsichtbar machen würde, wenn er es könnte - und seine dort lebenden Geschöpfe schützen würde. Der Wald vermag es nicht.

Die Pfanne richtet dann die traurigen Ergebnisse.

Sarah kommt im vermutlich Ozelot-imitierten Lammfell zur Veranstaltung des Jäger-Latein-Abends. Genau so unkritisch sind die anderen Gäste - was die Natur betrifft.

Sie lauschen dem glorifizierten Jägerlatein - und haben keine Meinung, was da wirklich abgeht:

Jäger üben Macht aus! Gegenüber schwächeren Geschöpfen.

Natürlich wären die Auge-in-Auge nicht unbedingt schwächer, aber sie besitzen keine Waffen, sondern sind nur süße Tiere.

Dafür hatte Bernhard eines Tages - irgendwo im Ausland beim Schießen - Angst, sich zu erkälten. Herrje - eine Erkältung ist wohl die schlimmste Krankheit, die einen Mann treffen kann. Da ist jedes Reh während des Sterbens tapferer.

Und all die Toten-Schädel in seinem Haus - was haben die eigentlich vor ihrem Tod im Einzelnen so empfunden?

Schmerzen, Schmach? Wut? Können Tiere überhaupt wütend sein?

Bernhard bekommt dreißig Punkte für sein Jägerlatein in dieser Woche und für sein Dinner obendrein.

Der selbst geoutete Spät-Berufene legt die Waffe an - und verschafft sich seine eigenen Höhepunkte.

Nein - dies alles ist zwar meine Meinung, die habe ich mir jedoch absegnen lassen. Von unserem Förster.

Der kennt diese Pappenheimer.

Und wenn schon niemand der Dinner-Teilnehmer sich als Meckerer outet, so mache ich das heute sehr gerne und aus vollem Herzen.

Mir ist schon klar, dass das meinen Facebook-Freunden nicht gefallen wird.

Aber es musste mal raus. Jetzt geht es mir besser - nach diesem Schädel-Inferno-Abend.

Guten Abend, Gruß Biene


1 Kommentar:

  1. Guten Morgen ,
    hier nur ein kleiner Kommentar zu meinen Eindrücken der
    letzten Woche.

    Nette Menschen die mit ein wenig Fantasie versuchten ihren
    Gästen einen schönen Abend zu bereiten.

    Harmonisch war es, wie selten in diesen Runden.

    Hob sich wohltuend von den vorherigen zwei Wochen ab, ist
    aber auch nicht das, was die meisten Zuschauer sehen wollen.

    Wenn keine großen Neuerungen auf den Tisch kommen, ist das
    Interesse an den Nebenschauplätzen und Intrigen doch
    interessanter.

    Gestern hatten sich alle lieb, man war fast zu Tränen gerührt.

    Keiner war dringend auf die Siegprämie angewiesen, was
    nicht ausschließt, dass sich das Küken gern die Tasche
    gefüllt hätte.
    Wer will es ihr verargen.

    Vielleicht plante sie wieder eine Jagdsafari.

    Die Diskussion über die Jagd war von Vox gewollt und fehl am Platz.
    Auch die Tierschädel vor der Eingangstür, einfach blöd.
    Kein Metzgermeister, der täglich Tiere zerlegt, würde sich
    die Trophäen hinstellen.
    Auch wenn er das Tier betäubt und dann human getötet hat.

    Da mein Exmann Jäger war, weiß ich aus Erfahrung, dass die
    Wildbestände schon aus gesundheitlichen Gründen jedes
    Jahr für eine bestimmte Zeit gejagt werden dürfen.
    Jeder Förster kennt das infrage kommende Wild in seinem Revier.
    Aber das hat kontrolliert zu erfolgen, diese Lustballerei
    ist einfach grässlich zumal jedes Jahr im Überschwang ein
    paar Jäger auch noch einen Blattschuss erhalten. grins
    Der ist dann aber gezielt, oder?

    Genug davon, ich esse kein Wild, niemals, habe zu viel gesehen.
    Freuen wir uns auf nächste Woche, da sollen ja wieder die
    üblichen Experten am Start sein.

    Hier scheint die Sonne, das hebt die Stimmung.
    Gruß Anna

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