Amboseli |
Aperitif: Apfel-Ingwer-Spritz
Vorspeise: Silvaner-Crèmesüppchen mit Zimtbröckeli
Hauptspeise: Zander mit Kartoffelhaube, Balsamico-Linsen und Weinschaum
Nachspeise: Fränkische Lust in "Rot und Weiß"
Jung, blond, ledig - kocht
und erkocht sich als Küken der Runde respektable vierunddreißig Punkte.
Zum Einstreichen der Siegprämie reicht das nicht. Vielleicht hat sie geliebäugelt, mit dieser wieder nach Afrika zu reisen. Die sechseinhalb Wochen in Namibia sind unvergesslich und mit einer Fotostrecke an der Wand immer in ihrem Blick.
Africa, mon amour - kann ich gut nachvollziehen.
Möglicherweise wollte sie von dem in Reichweite hängenden 3.000-Euro-Betrag auch neue Faschingskostüme kaufen.
Spaß am Karneval - kann ich wenig nachvollziehen. Vermutlich bin ich in der falschen Ecke aufgewachsen, Westfalen können Karneval nicht so wirklich ...
Sarahs beste Freundin Laura unterstützt sie in der Küche und lauscht ebenso geduldig wie der Zuschauer zwangsweise, ihrem Dauer-Plappern.
Die Gastgeschenke bekommt sie zum Hauptgang überreicht - und da ist ein sehr großzügiges Mehrteiliges von Anne dabei, während Kristian ihr lediglich eine Postkarte mit einem Spruch überreicht. Bernhard schenkt wie üblich eine Flasche Wein aus eigenem Betrieb.
Die Harmonie der Runde geht in die Verlängerung ... da kommt vermutlich ein Daniel auf die Idee, dass man endlich mal ein bisschen meckern lassen müsste, und so sind Kristian und Lutz halbherzig dabei, die Kartoffelauflage auf dem Zander ein wenig auseinander zu nehmen.
In dieser Woche zeigt sich das Dinner ein bisschen so, wie es vielleicht ursprünglich gedacht war: Als Kochsendung. Kleine Nebenschauplätze und Plaudern über dies und das am Rande inbegriffen. Wohnungsbesichtigungen fallen völlig weg. Kein Fläzen in fremden Betten ist zu bemängeln. Die meisten Worte und Taten und Gesten sind wohl überlegt.
Das wird auch am letzten Abend bei Bernhard nicht anders sein: Hat er doch endlich die Chance, sein Weingut einem breiten Publikum anzupreisen.
Hier kann man eigentlich nur noch übers Kochen schreiben - aber das hat auch jeder einzelne selber gesehen und seine eigene Meinung dazu, die ich ohnehin nicht imstande bin, zu korrigieren oder gut zu heißen oder sonst was.
Bei jedem der Hobby-Köche, die sich in ihre Küchen gestellt haben, sah es recht appetitlich aus - die Leute hinter den Kochenden habe ich weniger entdeckt. Wobei dieses Entdecken in der Regel mein größter Fun-Faktor ist. Am liebsten ist mir ein Querschnitt von guten bis außergewöhnlichen Menüs und sich outenden Darstellern.
Mir steht der Sinn nun nach einer ordinären Curry-Wurst - und dieser Heißhunger überfällt mich nur ungefähr einmal im Jahr.
Guten Morgen, Gruß Biene
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