Vorspeise: Thailändischer Papaya-Salat trifft frittiertes Huhn
Hauptgang: Zander, zweierlei vom Püree, sautierte Pfifferlinge und Soße
Nachtisch: Leche frita und fruchtiges Pflaumenkompott
Der Klugscheißer
Und nein, nicht ich nenne Benjamin so, sondern er sich selber, und er fügt noch die Attribute charmant und klein hinzu. Wie selbstverständlich und selbstbewusst dieser Begriff aus seinem Mund purzelt, könnte man beinahe denken, dass es eine positive Eigenschaft ist.
Besserwisserei ist jedoch nichts Positives: "Zwar bezeichnet Besserwisserei die Handlung, bezieht sich allerdings auf den Charakter des derart Bezeichneten, und das in negativer Art und Weise.- Wikipedia"
Niemand mag gern Klugscheißer, vermutlich selbst dann nicht, wenn er selber dazu neigt.
Viel Klugscheißerei wird den Zuschauern heute nicht von Benjamin um die Ohren gehauen, denn der
33jährige Krankenpfleger ist mehr mit tausend Handgriffen beschäftigt, um sein Menü vom Stapel zu lassen - und seine Gäste, die auch Konkurrenten sind, davon zu überzeugen, dass er nicht nur reden, sondern auch handeln kann.
Das Menü
Die Vorspeise sieht aus, wie man sie vom "Chinesen um die Ecke" kennt. Resi ist hin und weg von dem frittierten Hähnchen.
In die Bredouille bringt ihn der Hauptgang, denn nicht nur "viele Köche verderben den Brei", sondern der Brei wird auch verdorben, wenn ein Koch zu viele Töpfe gleichzeitig beaufsichtigen muss. Es wird
unübersichtlich. Hinzu kommt die Blumenkohl-Alternative für Denise, die keine Pilze mag. Dabei sind Pilze recht unterschiedlich im Geschmack. Und auch Trüffel - die sie serviert hat - sind Pilze.
Zweierlei Püree und meine Frage, warum ein Stampf nicht reicht? Schnell noch die Pfifferlinge waschen. Ja, er legt sie in Wasser, schüttet kurz darauf das Wasser durch ein Sieb ab ... Und die sollen nun sauber sein?
"Selbst Köche säubern Pilze im Wasser", tritt jetzt doch noch ein Schimmer von Klugscheißerei zutage, dem keinerlei Beweis zugrunde liegt.
Er hätte dringend eine Schnibbelhilfe gebraucht, die ihm zumindest die Pfifferlinge trocken sauberbürstet.
Auf den lieblos angerichteten Tellern, hinter denen man derart viel Küchenarbeit gar nicht vermutet, thront der
angebrannte Zander in der Mitte. Den einen oder die andere wird es freuen, denn die Möglichkeit zum Runterpunkten wird mit dem Hauptgang gleich mitgeliefert.
Der Nachtisch ist zum Glück kein Kuchen, sondern ein frittierter Pudding. Das sieht ziemlich schmackhaft aus,
wenn auch die Frage bleibt, ob der Pudding im selben Öl wie das Hähnchen frittiert worden ist.
Sein Anliegen lautete anfangs: Ich will in der Küche zaubern. Die Zauberei ist ihm nicht gelungen, noch hat er seine Gäste verzaubert.
Fazit
Schon gar nicht verzaubert er Denise, der er den Kommentar hinwirft: "Du bekommst den schönsten Teller, denn du bist die Kritischste."
Ich sehe ihre Schnappatmung. Ich sehe beinahe auch das Vox-Team, das sofort Ausschau nach dem Kollegen hält, der über die besten psychologischen Kenntnisse verfügt - um Denise zu beruhigen.
Außer Maximilian sind allerdings alle anderen - inklusive Benjamin - kritisch. Vielleicht möchte Max als Vegetarier, dem jeweils ein Extra zubereitet werden muss, einfach nicht anecken?
Die Punkte: 9 gibt Maximilian, je 7 Denise und Resi, 6 gibt Daniel.
Mit 29 Zählern liegt die Laterne bislang in seinen Händen.
Guten Morgen, Gruß Silvia
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