Montag, 23. Oktober 2023

22. Oktober 2023 - ARD - Tatort Wiesbaden: "Murot und das Paradies"




Tatort Wiesbaden
"Murot und das Paradies"

Vielleicht hat zumindest der Schauspieler Ulrich Tukur das Glück in dieser abgedrehten Rolle seines "Murot" gefunden, denn als Kommissar

sucht er noch das Glück, während er vor lauter Unglück in seiner Wohnung beinahe verlottert. Würde Murot sich im realen Leben befinden, müsste er sich völlig andere Sorgen machen als die, wie er das Glück finden kann. Der durchgeknallte Kommissar ist nämlich überhaupt nicht tragbar für den Dienst beim Bundeskriminalamt - und als Folgeerscheinung seiner stark angegriffenen bis eher völlig kaputten Psyche könnte er sogar seine Pensionsbezüge verlieren. Murot weiß folglich überhaupt nicht, wie gut es ihm geht, auch, wenn er das ganz große Glücksgefühl vermisst, das ohnehin auf Dauer kein Mensch ertragen könnte.

Auf der Suche nach dem Glück findet er den Weg zu einem Psychoanalytiker, gespielt von Martin Wuttke, einem ehemaligen Tatort-Kommissar mit wesentlich mehr Bodenhaftung als Murot, der ihm allerdings auch nicht vermitteln kann, wie man das Glück finden kann.

Die beiden Leichenfunde bringen Murot dem Glück näher: sie sind Banker, mausetot und ohne Bauchnabel. Anstelle des Nabels haben sie eine Art Port gesetzt bekommen ... Verrückt! Aber es wird noch verrückter,

denn durch die Mordopfer kommt Murot mit zwei Frauen in Kontakt, die ihm eine Art virtuelles Glück in Form von Träumen versprechen ... und Murot kann der Versuchung nicht widerstehen: er ist eben ein ziemlich schwacher, aber auch egozentrischer Typ.

In einer Badewanne liegend kommt der Kriminalist dem Glück näher: als Baby saugt er noch einmal an der Brust seiner Mutter, als

Rockstar performet er vor 100.000 Fans, er schwebt durchs Weltall und tötet Hitler.

Aber die beiden Frauen sind keine Wohltäterinnen, sondern gefährlich: erst wollen sie ihn in der Badewanne verbrennen, dann erfrieren lassen ... 

Auf den wirklich letzten Drücker wird Murot von seiner Kollegin Magda Wächter gerettet. Vielleicht wäre er lieber im Glücksrausch gestorben. Zumindest könnte das manch eines Zuschauers Wunsch  sein ...


Fazit

Ich weiß gar nicht, warum mir nicht bereits und mindestens in der Mitte des Films die Augen zufallen, denn es ist zäh, dieser Suche nach dem Glück zuzusehen - und dabei die innersten Wünsche Murots zu erfahren. Interessieren die mich wirklich? Nein!

Lasse ich mich von der schauspielerischen Leistung blenden? Ja!

Trotzdem ist das keiner der Krimis, die ich mir jemals wieder ansehen werde, auch, wenn ich hier

3 von 5 möglichen Sternen gebe, denn der Mut zu so viel Beklopptheit muss honoriert werden.

Die Ausflüge in die Philosophie sind eher geringfügig und mehr banal als intelligent einzuordnen, weshalb ich mich nicht zu mehr als 3 Sternen entscheide.


Guten Morgen, Gruß Silvia



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