Freitag, 8. September 2023

7. September 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Regensburg bei Viktoria

Foto: Marianne Mossel



Vorspeise: Risotto / Black Tiger Prawns
Hauptgang: Rind / Ofenkartoffeln / Karotten
Nachtisch: Lemon-Curd-Tartelettes / Schokomousse / Sorbet


Wein-Klassifizierung in Gourmet-Ratgebern:
Prostscriptum

© KarlHeinz Karius (*1935)

Es gibt so viele Aphorismen über Wein, dass ich mich kaum für eines als heutigen Titel entscheiden konnte. Doch irgendwie muss man zu Potte kommen, warum also nicht mit einem P r o s t.

Schon sehr früh kam ich erstmals mit Wein in Berührung, obwohl ich ihn zu der Zeit noch gar nicht getrunken habe und nicht einmal dran gedacht habe. Mein Bruder schrieb in mein Poesiealbum (und sicher hat ihm meine Mutter die Hand geführt und die Worte vorgegeben):

"Wenn du noch einen Onkel hast, und der hat gute Weine, so sorge, dass er dich nicht hasst, sonst säuft er sie alleine."

Dass sich die Gäste auf die heutige Weinbegleitung bei Viktoria freuen, liegt auf der Hand, und dass sie die Weine nicht alleine trinkt, steht auch fest. Die

31jährige Viktoria ist Sommelière in einer Kaffeerösterei. Wo der Sinn und Brückenschlag in dieser Kombination liegt, weiß ich nicht, aber Kaffee oder Wein gehen ja immer.

Völlig verzückt ist Viktoria von den vielen Reisen, die ihr der Beruf beschert, und damit sie auch keinen einzigen Weinberg vergisst, wo auch immer sie ihn besichtigt und die Erzeugnisse probiert hat, hat sie eine große Weinberg-Stein-Sammlung.

Schuh-Sammlung kann schließlich jede, Stein-Sammlungen sind eher selten ...


Das Menü

In der Küche offenbart Viktoria eine weitere Sammelleidenschaft: sie liebt alle möglichen Sorten von Pfeffern, und in Reih und Glied stehen etliche Gläser überm Herd. Glasgefäße sind grundsätzlich gut geeignet zum Aufbewahren von Pfeffer-Sorten, aber dann sollten sie im Dunkeln trocken und kühl stehen. Herdnähe ist der absolut falsche Platz für die mit Pfeffer gefüllten Gläser.

Zum Hauptgang ist weder das Fleisch noch sind die Kartoffeln gewürzt, und sie fordert Eigeninitiative von ihren Gästen, indem Salz und Pfeffer für sie bereitstehen. Ich muss Marco rechtgeben, den das stört. Besser wäre es gewesen, sie hätte - nach ihrem eigenen Gusto - gewürzt und die Option zum Nachwürzen offengelassen.

Ich selber nehme viel weniger Salz als viele andere: aber in Restaurants empfinde ich stets alles ausreichend gesalzen (und auch gepfeffert), ohne dass es je versalzen war.

Obwohl ich jede Art von Kuchen nicht als Nachtisch ansehe, gefallen mir die Lemon-Curd-Tarteletts, denn Lemon-Curd entspricht genau meinem Geschmack. Das Sorbet hingegen ... sieht aus, als würde es sich so schnell wie möglich in pures Wasser verwandeln wollen.


Fazit

Viktoria freut sich, dass sie ihre Wein-Kenntnisse heute weitergeben kann - und dass man ihr sogar zuhört. Wir als Zuschauer bekommen von den Ausführungen nicht viel mit, aber die Sendezeit ist schließlich begrenzt und der Regisseur muss sich entscheiden, welche Szenen gezeigt werden und welche dem Schnitt zum Opfer fallen.

Apropos begrenzte Sendezeit: man dürfte sie ruhig - ich weiß, ich schreibe das öfter - noch ein wenig mehr einschränken. Eine Stunde brutto inklusive Werbung würde mehr als ausreichen und das Ganze schwungvoller gestalten.

Die Punkte: 9 gibt Holly, je 8 geben Tobias und Annalena, 7 gibt Marco.

Mit 32 Umdrehungen liegt Viktoria an der bisherigen Spitzenposition.

Unterhaltungswert aus meiner subjektiven Sicht: 6 von 10 Punkten.

 Guten Morgen, Gruß Silvia




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