Mittwoch, 24. März 2021

23. März 2021 - Vox - Das perfekte Dinner - Spezialwoche: Gesundheit - Dienstag bei Jenni


Vorspeise:
Wärmend-leuchtende Knollensuppe, garniert mit Königsdorfer Kohlchips, dazu hausgemachtes Sauerteigbrot

Hauptspeise: Bunter Orient trifft heimische Gemüsevariation und fairteilte Kartoffeln, verfeinert mit Joghurtsoße, sprießender Hummuscreme und feurig-fruchtigem Chutney

Nachspeise: Dreierlei reichhaltiges Süß präsentiert fluffig-erdenden Bohnenbrownie, winterliche Schneecreme & knusprig-kernige Pop-Bar


Die Allround-Esoterikerin

Mit guten Ansätzen entführt Jenni mich als Zuschauerin in die Reihe der Leute, bei denen ihre allumfassende Botschaft überhaupt nicht positiv ankommt.

Jenni lebt im ehemaligen Haus ihrer Großmutter, und nach ihrem Motto der Nachhaltigkeit, das ungenutzten Wohnraum als eben nicht nachhaltig betrachtet, hat sie sich fünf Mitbewohner gesucht und gefunden.

Leider stelle ich mir einen munteren Abend dieser sechs Leute vor, indem sie alte Pullover aufribbeln, um daraus bei heiteren Plaudereien und Jennis Dozieren neue draus zu stricken.

Zwischendurch zeigt ihnen die ausgebildete Yoga-Lehrerin, die auch Sport- und Gesundheitswissenschaften studiert hat, ein paar Lockerungs-Übungen, damit die Wolle zwischen Fingern und Nadeln auch richtig flutscht und die Finger nicht einschlafen.


Das Menü

ist in epischer Breite und "duftigen" Wörtern beschrieben, und ich verliere vor dem Bildschirm sowohl meine Aufmerksamkeit als auch die Lust, dieser Veranstaltung länger beiwohnen zu wollen. Ich bleibe schließlich doch vor dem Fernseher sitzen, weil ich über Jennis Abend etwas schreiben und "mitreden" möchte.

Es ist in Ordnung, wenn jemand vor dem Essen für sich ein Gebet sprechen möchte. Heikel wird es, wenn Gäste (sind sie noch Könige?) von einer Gastgeberin angeleitet werden, eine Geste der Dankbarkeit in einer Schweigeminute Ausdruck zu verleihen.

Vielleicht steht in jedem "Dinner"-Vertrag mit Vox: Der Kandidat ist verpflichtet, jeden Blödsinn der anderen Teilnehmer, der nicht gegen gute Sitten verstößt, mitzumachen und sich darauf einzulassen.

Jennis mit viel Liebe (und auch Eigenliebe) zu ellenlangen Erklärungen zubereitetes Menü entspricht dann nicht wirklich den Geschmäckern aller Gäste.

Da ich das Menü nicht bewerten kann, müssen gleich die Punkte für sich sprechen.


Fazit

Vegane Ernährungsweise ist lobenswert, aber dass es keinen Alkohol gibt, erklärt sich nur daraus, dass Jenni selber keinen trinkt. Sie ist heute eben die Chefin!

Stattdessen redet Jenni ihre Gäste besoffen.

Sie will die Welt retten, das ist mir schon klar, und ich kann es sogar nachvollziehen. Jenni ist 25 Jahre alt, und sie möchte so einiges ändern.

Lebensliebe ist ihr Motto. In Wirklichkeit befindet sie sich auf einer Mission, eigene Überzeugungen in die Welt zu tragen, weil sie diese für die allein richtigen hält. Man muss hier also Lebensliebe nicht mit Lebensfreude gleichsetzen.

Jenni ist anstrengend. Jenni examiniert ihre Gäste. Jenni reicht ihnen Yoga-Fragebögen. Man möchte sie schütteln: Werde mal locker!

Eine gute Sache (vegane Ernährung) mit zuviel Bohai und zuviel Esoterik drum herum gerät völlig ins Hintertreffen.

Selbst ich als tolerante Frau bin froh, als es endlich 20.15 Uhr ist, und dieser Abend zur Geschichte wird.

Die Punkte: Je 7 geben Andrea und Micaela, 8 zückt André und 9 Zähler ist dieser Abend Doris wert.

Mit 31 Umdrehungen liegt Jenni am zweiten Abend auf dem 2. Platz.

Am nächsten Tag darf Jenni weitermachen, wie sie am Montag begonnen hat: höchst kritisch und zutiefst von ihrem Besserwissen überzeugt.


Guten Morgen, Gruß Silvia 


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