Hauptgang: Koblenzer Lamm, Kartoffeln und Gemüse à la plancha
Nachtisch: Gebackene rote Früchte mit Parfait
Was aussieht wie das Spiel mit dem Feuer,
ist immer das Spiel des Feuers mit uns
- Georg Skrypzak (*1946)
Ein Flirt mit der Sendung "Das perfekte Dinner" ist auch immer ein Spiel mit dem Feuer. Einer verbrennt sich vielleicht nur die Finger, ein anderer eventuell den Mund.
Hajo lebt auf einem neutral gesehen schönen Bauernhof, den er vor Jahren mit seiner Ex-Frau in einjähriger Arbeit umgebaut hat - nun wohnt er dort mit seiner jetzigen Verlobten Katrin. So profitiert Katrin von ihrer Vorgängerin.
Am Rande frage ich mich gerade, wie sehr wohl Archäologen wie Hajo von einem Lockdown betroffen sind, falls sie in verschiedenen Ländern auch an Ausgrabungen beteiligt sind. Lassen sich dort Abstände einhalten? Werden alle dauer-getestet? Es gibt Berufe, über die man in dieser Zeit gar nichts hört.
Zum Glück hört man viel über "das perfekte Dinner", und es werden stetig neue Folgen gedreht:
Hajo ist einer der Teilnehmer, und er verfrachtet seine Gäste in den ehemaligen Kuhstall seines Hofes. Das ist zwar eine nette Location (mehr aber nicht), aber dort soll es kalt sein - und wenn die Heizstrahler laufen, stören sie geräuschvoll die TV-Aufnahmen.
Warum er in dem Stall nicht nur - als Alternative - die Vorspeise serviert und Weiteres im Haus auf einen Tisch bringt - ich habe keine Ahnung. Immerhin ist es zur Drehzeit Januar und nicht Juli. Da kann es dem einen oder anderen Gast schon einmal kalt werden.
Das Menü
Insgesamt kann ich das aus der Sicht einer Zuschauerin kaum selber bewerten. In der Vorspeise sehe ich allerdings keine große Schwierigkeit - obwohl das Siphon-Schäumchen gut gelungen aussieht, was ja nicht selbstverständlich ist.
Ganz schwierig ist die Bewertung des Lämmchens: Hajo gart es an einer offenen Feuerstelle mit Konstruktionen aus Haken, an denen es über den Flammen schwebt.
Das erinnert stark an die Hexenverbrennungen, die zu Unrecht und natürlich auch grausam über einem Scheiterhaufen nur noch auf einen schnellen Tod hoffen durften.
Das Lämmchen ist natürlich schon tot, aber es fackelt dennoch ziemlich ab, bis es schwarz ist.
Ja, ich weiß, Stadtmenschen wie ich sind natürlich empfindlich ... aber diese Scheiterhaufen-Show gefällt mir nicht.
Fazit
Hajo bekommt für sein Menü viel, viel Lob - und lediglich Olcay schließt sich von allen Lobeshymnen aus. Das Lamm ist ihm mit nur Salz zu wenig gewürzt, das Gemüse schmeckt ihm nicht, in der Vorspeise ist der Fisch nicht lange genug gebeizt. Habe ich etwas vergessen?
Ich esse kein Lamm - und kann also über die Würzung nichts Konstruktives hinzufügen. Aber wie soll man solch einen Batzen von Keule auch entsprechend würzen, ohne dass die Gewürze komplett verbrennen?
Die Punkte sind schließlich sehr unterschiedlich:
10 gibt Jakub, 9 Nadine, 8 Sandra und 5 Olcay.
So kann ich am Ende nur vermuten, dass 10 Umdrehungen zu viel und 5 Zählerchen zu wenig sind.
Mit insgesamt 32 Zählern liegt Hajo am dritten Dinner-Tag an der Spitze.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen