Freitag, 7. August 2020
7. August 2020 - Der Himmel macht die Wolken dicht
Der Himmel macht die Wolken dicht
Bislang hat Gottvater stets beide Augen zugedrückt, wenn es darum ging, auch nicht so gute Menschen im Himmel aufzunehmen. Es entsprach seinem Sinn für Resozialisierung, sie über den Wolken gut unterzubringen - damit sie in der Hölle nicht zu noch böseren Typen radikalisiert werden konnten.
Doch nun ist der Himmel ziemlich voll. Sie sitzen bis dicht vor Gottvaters ureigener Wolke und sein Regierungs-Wölkchen wackelt hier und da recht kräftig.
Mit Gottsohn und dem Heiligen Geist will er das Problem nicht besprechen, denn deren Nachsichtigkeiten sind ihm nur zu gut bekannt. Er bittet Petrus zu einer Audienz und sagt:
"Wir haben ein Problem, wir müssen es lösen - es gibt einfach zu viele Menschen im Himmel."
"Mir fehlen die vielen Tierseelen", antwortet Petrus. Gottvater merkt, dass sie beide auf einer Wellenlänge schwimmen.
Jahrelang beratschlagen sie sich, denn die Zeit ist relativ, und im Himmel sowieso. Dass der Himmel bereits zu einer kleinen Hölle mutiert ist, stört die beiden ebenfalls - denn Streit ist an der Tagesordnung, sogar Machtkämpfe gibt es, Ausgrenzungen und Manipulationen -
"Wir wollten hier schließlich keine 2. Erde eröffnen", sagt Gott, "bereits die 1. ist mir nicht wirklich gut gelungen."
Petrus nickt. Er darf Gottvater auch in kritischen Momenten zustimmen.
Umsiedlung
Endlich wird eine Umsiedlung der Menschen auf Wolken oberhalb der irdischen Flughöhe beschlossen, denn so haben sie noch einen schönen Ausblick,
wissen aber gleichzeitig, wie man sich auf den billigen Plätzen fühlt. Nix mehr mit Hosianna und Jubilieren den ganzen Tag. Die sehr, sehr bösen werden letztendlich doch noch in die Hölle umgesiedelt - nach einem strikten Plan und mit lediglich vielen guten Wünschen für eine Ewigkeit im Gepäck, die sie sich so auch nicht vorgestellt hatten.
Gottvater hört das Klagen, er hört die Proteste ... aber irgendwie ist es auch eine Erleichterung für ihn, die von ihm nicht so wirklich geliebten Menschen loszuwerden.
Dass der Himmel die Wolken derart dicht macht - kein Mensch hätte ernsthaft damit gerechnet.
Platz für Gottes Lieblingsgeschöpfe
heißt nun Petrus' dringendste Aufgabe. Immerhin sterben von ihnen an jedem Tag mehr, viel mehr, als Menschen sterben. Es geht in die Milliarden ...
aber die Himmelstore sind weit offen für all die Seelen der Schlachttiere, die nun im Sekundentakt Aufnahme in den Himmel finden.
Nebenher strömen die Seelen der Wildtiere und all die geliebten Haustiere in den Himmel.
"Wenn das mal gut geht", sagt Petrus, "die Haustiere könnten uns am Ende einen Strich durch den menschenleeren Himmel machen,
weil sie nach ihren Herrchen und Frauchen rufen" ... Selbst von Katzen kann man das erwarten.
Gott hat sich erst einmal zurückgezogen. Er muss nachdenken. Aber das geht ganz
fix - und dauert höchstens ein paar Jahrzehnte.
Guten Tag, Gruß Silvia
Copyright: (wie alle meine Blog-Beiträge) Silvia Gehrmann
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