Mittwoch, 15. August 2018

14. August 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag an der Nordsee (Cuxhaven) bei Merle

Foto: I. N.

Vorspeise: Döser Sommergarten: Spargelmousse und gegrillte Spargelspitzen, dazu Limetten-Crème-fraîche
Hauptspeise: Alte Liebe: Saltimbocca vom Kabeljau, dazu Topinambur-Püree mit Knoblauch-Confit und sautiertem Spinat
Nachspeise: Duhner Bauernmädchen im Schleier: Beschwipster Apfel, Semmelbrösel und Zitronen-Mascarpone


Falsche Töne

... gibt es hier und da. Die einen hindern mich daran, alles Gesprochene mitzubekommen (schlechte Tonqualität), was sicher auch von Vorteil sein kann -

zu den anderen komme ich gleich.

Sechs Jahre hat Merle auf Kreuzfahrtschiffen gearbeitet, und ob sie ihren Mann, den gelernten Koch, dort oder doch woanders kennen gelernt hat, wird nicht nachgefragt. Man erfährt nicht einmal, was genau sie auf den Schiffen gearbeitet hat. Zuviel Information braucht der Zuschauer eben nicht, er ist ohnehin zu neugierig ... und soll sich aufs Dinner konzentrieren.

Ich konzentriere mich:

Merles Mann ist Koch, und ihre später hochgelobte Vorspeise steht bereits vorbereitet im Kühlschrank. Wer da keinen Zusammenhang sieht, glaubt auch an den Klabautermann. Inzwischen ist es in der Regel wurscht, ob jemand etwas vorbereitet  ... aber nicht mit einem Koch im Nacken.

Als Merles Mutter mitsamt ihres Saxophons eintrifft, denkt man an frühere Dinner, zu denen künstlerische Begleitungen gang und gäbe waren.

Und bereits zum Aperitif spielt Erika auf: Ist das eine Melodie aus "Cats"? Vor allem ist es Katzenmusik. Geld kann sie dafür eher nicht nehmen.

Zur Deko fällt mir Shopping-Queen-Dompteur Guido M. -Kretschmer ein: Diese Teller "tun nix" für die Gerichte.

So schön sich die Nachspeise via Text anhört ... es ist nur ein Schichtdessert, das zweite am zweiten Tag in dieser Woche. Zumindest bewirbt Merle dies mit den so wertvollen lokalen Äpfeln aus dem Alten Land. Allerdings relativiert sich die Liebe zum Regionalen bei den Topinambur enorm. Die haben eine weite Reise hinter sich.

6 Punkte würde Merle sich selber für ihr Dinner geben ... und ich höre da durchaus den nächsten falschen oder vielleicht, wenn ich es positiver sehe,  auch nur koketten Ton raus.

Im falschen Film bin ich jedoch erst bei der Punkte-Vergabe:

35 Zähler!

Melanie spendiert 10, während die anderen auch nicht gerade geizen.

Wenn Merle wenigstens herzlich oder verbindlich oder auch nur fröhlich rüber gekommen wäre, könnte ich das noch verstehen ...

doch dieser Abend ist nur dröge.

Ich muss nun erst wieder diese Saxophon-Töne aus dem Kopf bekommen, denn ich kenne jemanden, der das Instrument wirklich spielen kann.


Guten Tag, Gruß Silvia


1 Kommentar:

  1. nur ein kleiner Zusatzkommentar: wertvolle heimische Äpfel aus dem alten Land zur Spargelzeit? Da staunt der Zuschauer und wundert sich, schaut in seinen eigenen Garten und denkt: "Wann hatten wir zum letzten Mal reife Äpfel im Mai am Baum hängen?". Nein, der wertvolle heimische Apfel wird mit vielerlei Tricks eingelagert, damit er auch im Mai wie frisch nach der Ernte schmeckt! Mit Nachhaltigkeit und Frische kann er damit absolut mit der aktuellen Ernte aus Neuseeland konkurrieren!

    Es gab da ja mal den Zusammenhang zwischen "Regional und Saisonal", doch Schwamm drüber.....

    AntwortenLöschen