Montag, 4. Juni 2018

3. Juni 2018 - ARD - Tatort München: Freies Land



Freies Land

Florian wird von seiner Mutter tot in der Badewanne aufgefunden. Was Batic und Leitmayr direkt im Anschluss daran machen, kann eigentlich nicht zum normalen Polizei-Alltag gehören, sondern dann doch und ausschließlich in die Kategorie "Fernseh-Krimi".

Weil Florians Mutter die Reichsbürger "Freiländer" erwähnt, denen Florian angehörte, düsen sie unverzüglich in das 3-Auto-Stunden entfernte Kaff, in dem sich die Freiländer niedergelassen haben. Weder checken sie erst mal im Präsidium irgendetwas ab, noch nehmen sie rein prophylaktisch ein wenig an Gepäck mit. So muss Batic auch am Abend in einem miesen Hotelzimmer seine Unterwäsche einmal kräftig durchwaschen ... 

In dem vermutlich ödesten Dorf der Welt stoßen die Ermittler auf eine Mauer und an Zäune, die man sie nicht überwinden lässt und auf jede Menge Hass:

Hier hat der ehemalige Koch Ludwig Schneider die "Freiländer" gegründet,

eine Horde von Verblendeten, die die Bundesrepublik Deutschland als ihren Staat ablehnen und meinen, alle Bürger seien lediglich Personal des Staates.

Beweis: Das Dokument, das wir alle besitzen: Den Personal-Ausweis.

Unwille kommt zusätzlich von den beiden Kollegen der Kommissare, die vor Ort dem geruhsamen Leben frönen wollen - und sich stattdessen mit diesen Freiländern rumschlagen müssen.

Hier und da glaube ich, ich bin im Western "Zwölf Uhr mittags", und dann wiederum platziert der Regisseur seine

Outländer, sorry Freiländer, an einer Tafel wie zum Letzen Abendmahl. Mittendrin Ludwig Schneider als Jesus,

die Jünger an seiner rechten und linken Seite.

Doch der Tod Florians beschäftigt auch diese Leute.


Anlaufstelle für Verblendete,

denen von Ludwig Schneider einmal die Gehirne auf rechts gedreht wurden und die nun nur noch die falschen Signale empfangen können. Weitere Anhänger werden folgen, denn seiner brennenden Rede gegen die Bundesrepublik Deutschland folgt großer Applaus von noch nicht "bekehrten" Dorf-Bewohnern.

Schneider ist verdächtig, Florian getötet zu haben. Schneider ist der Mann mit dem Charme eines Bolzenschneiders, doch hinter all seinem Tun für eine vermeintlich bessere Welt

steckt nur die Habgier.

Das hat Florian herausgefunden.

Unterdessen sieht man die Kommissare abwechselnd nackt in den Fluss springen oder als konfuse Figuren durch den Film laufen. Sie können allein hier überhaupt nichts ausrichten.


Fazit

Hier und da drohen meine Augenlider mühelos herunterzufallen, um sich auszuruhen von diesen 90 Minuten eines Hin und Hers, meist ohne Sinn und Verstand seitens Batic und Leitmayr. Da haben sie bereits in Diplomatenkreisen, die Immunität genießen, besser ermittelt

als gegen dieses seltsame Völkchen (wenn man es denn verharmlosen möchte).

Endlich kommt ein SEK zum Einsatz - und mit einer ungeladenen Waffe stellt Schneider sich der Elite-Truppe:

Suicide by Cop!

Damit wird er posthum zum Helden - und hat auch bereits eine Nachfolgerin. Die sitzt am Ende noch Jesus-liker als Schneider zwischen ihren "Jüngern".

Ermordet wurde Florian übrigens nicht. Er hat den Freitod gewählt. Nur hat seine Mutter alle Hinweise darauf und auch seinen Abschiedsbrief

versteckt, damit den Freiländern das Handwerk gelegt wird.

Das müssen nun richtige Polizisten im wahren Leben mit den wirklichen Reichsbürgern übernehmen.

Drei von fünf möglichen Sternen von dieser Stelle - und für diese innere und äußerliche Düsternis. Da helfen auch keine nackten Hintern.


Guten Morgen, Gruß Silvia




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