Montag, 5. März 2018

4. März 2018 - ARD - Tatort Ludwigshafen - "Waldlust"

Waldlust

Obwohl ich die erste Impro-Folge "Babbeldasch" von Regisseur Axel Ranisch in Verbindung mit der Ludwigshafener Truppe noch als warnendes Beispiel vor Augen hatte, eine schlechte Vorabkritik über "Waldlust" gelesen habe,

habe ich mich zum Glück nicht abschrecken lassen, dem ersten Eindruck eine zweite Chance hinzuzufügen:

Und ich wurde nicht enttäuscht, in keinster Weise und nicht mal ansatzweise:

Schon mal soviel: Ich gebe dem Krimi 4 von 5 Sternen mit Tendenz zu einem 5. Die Film-Musik bekommt glatte 5 Sterne.

Es verschlägt das Ludwigshafener Team rund um Lena Odenthal in den Schwarzwald und in ein herunter gekommenes Landhotel, um dort mit einem Coach ein Seminar über "Teamwork" im allgemeinen zu verinnerlichen.

Dazu kommt es dann nicht mehr, denn die Schräglage zwischen dem Besitzer, der lange wegen Mordes im Gefängnis gesessen hat, seiner Nichte, die autoaggressiv ist, und einer sehr alten Dame, die einst als großer Star und Diva ihre Vergangenheit so einfach nicht hinter sich lassen kann, ist auffällig

bis anfällig für eine endgültige Aufklärung.

Als der Coach dann noch einen Knochen im vegetarischen Essen findet, den der Kriminaltechniker als einen menschlichen identifiziert, ist die Sache klar: Ihr wird auf den Grund gegangen.

Zu Hilfe kommt ein Polizisten-Ehepaar, das vor Ort seinen Dienst verrichtet.

Es geschieht ein neuer Mord -

und die Pippi Langstrumpf in der zwar äußerlich aufgedrehten, aber innerlich traurigen Gestalt der jungen Nichte, hängt am Schweinehaken. Makaber.

Viel von Hitchcocks "Psycho" wähnt man in der alten Diva, die allerdings noch am Leben ist - und am Ende auch mal ein oder zwei Wörter reden darf, während sie ansonsten nur schön aussieht in ihren Walle-Gewändern aus möglicherweise noch Stummfilmzeiten.

Ein nackter Mann im Schnee, der am Ende ein Messer im Rücken hat - da half auch Feng Shui vorab nichts.

Empfindliche Mitmenschen werden sicherlich eine unruhige Nacht nach diesem Tatort verbracht haben, aber Krimi-Herzen dürften durchaus nur einen Ticken höher und heftiger geschlagen,

aber den Fall gut verdaut haben.

Am Ende gibt es eine Rehabilitation für den verurteilten Mörder, die dieser jedoch überhaupt nicht mehr nutzen kann -

weil er nun wirklich zum Mörder wird. Ein paar Tote zuviel, aber das passt in dieses morbide Spiel um die seltsamen

Seelen, die in diesem Hotel ihr Dasein gefristet haben.


Guten Morgen, Gruß Silvia


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