Das Foto habe ich in England aufgenommen
Anzeige im Midsomer-Dorfblatt und überregional, denn Midsomer selber ist nicht angesprochen:
Zuwanderer für Midsomer ... dringend gesucht
Da dem wunderschönen und idyllisch gelegenem Ort langsam sowohl die Täter als auch Opfer ausgehen, suchen wir überregional nach Menschen, die daran interessiert sind, sich in Midsomer und Umgebung niederzulassen.
Inzwischen mangelt es uns an Ärzten und einem Bestattungs-Institut sowieso. Entweder waren die Ärzte Opfer oder Täter und die Bestatter, die sich vormals um
die Opfer gekümmert haben, mutierten letztendlich ebenfalls zu Opfern.
Unser umtriebiger DCI Barnaby klärt zu viele bis alle Morde auf, so dass ein Teil der Einwohner mittlerweile durch
Mord
dezimiert wurde, während der andere Teil in einem Gefängnis sitzt und ob der häufig sehr skurrilen Morde
mit anschließender Sicherheitsverwahrung rechnen darf.
Das bringt Midsomer nachhaltig in die Bredouille.
Während London überquillt vor Menschen und Hochzeitsvorbereitungen, möchte Midsomer nicht taten- und menschenlos am Rande stehen und sucht darum
Leute, die sich hier niederlassen möchten.
Bevorzugt werden niedliche alte Damen, die vor nichts zurückschrecken oder auch ihre "Agatha Christie" in- und auswendig kennen.
Zudem benötigen wir ein paar Halbwüchsige - deren Eltern nur das Beste in ihrem Nachwuchs sehen und mit nach Midsomer ziehen dürfen - die sich mal die Dorf-Pubwirte zu vornehmen,
denn gesoffen wir hier ohne Ende und da hilft auch keine Sperrstunde.
Obdachlose, die mit Füchsen durch die Gegend ziehen, werden hingegen weniger gesucht. Doch wenn sich einer finden lässt,
so entscheidet der Stadtrat darüber, ob er bleiben darf oder doch als nächstes Opfer in die ewigen Jagdgründe gehen muss.
Maler und Künstler im allgemeinen sind willkommen, falls sie sich dazu hinreißen lassen, spätere Opfer abzugeben,
während DCI Barnaby keinen Täter davon kommen lassen wird - und auch die Opfer genau unter seine Lupe nehmen wird. Da gibt es weder Verhandlungen noch Erklärungen,
es ist einfach so.
Gesagt sei zu guter Letzt noch, dass er das stets derart charmant über die Bühne bringt, damit sich weder Täter noch
Opfer gruseln müssen.
Niemand hingegen muss Angst vor einem Mord am eigenen Leib haben oder Sorge, dass er als Täter verrucht rüber kommt - denn es kommt einfach nur so
wie es in Midsomer kommen muss.
Guten Tag, Gruß Silvia
Samstag, 31. März 2018
31. März 2018 - Zur falschen Zeit am falschen Ort
Zur falschen Zeit am falschen Ort
kann mitunter böse und nachhaltige Folgen haben. Hat es jemand gerade einmal und natürlich nur ausnahmsweise sehr eilig mit dem rasend schnellen Porsche unterm Hintern und düst direkt in die erstbeste Radarfalle, ist der Lappen erst mal für einen Monat weg,
während sein Fahrer die Radarfallen zur falschen Zeit am falschen Ort einordnet.
Wenigstens ist der Führerschein nun für eine Zeit lang an einem sicheren und richtigen Ort.
Eine Frau steht vor ihrer Haustür und findet den Schlüssel nicht. Sicher ist nur, dass sie ihn zur falschen Zeit am falschen Ort verloren haben muss - doch wo ist nur dieser Ort, und wann war das überhaupt? Für ein kleines Vermögen öffnet ein Schlüsseldienst die Tür, denn diese Mitarbeiter sind immer zur rechten Zeit am richtigen Ort.
Manch einer, der vor einem Standesbeamten sein Ja-Wort mit einer schwungvollen Unterschrift bekräftigt, weiß noch gar nicht, dass er an einem falschen Ort zur vermutlich auch falschen Zeit ist.
Und wer am Karfreitag eine Disco sucht, wird feststellen, dass es nicht die richtige Zeit zum Tanzen ist. Der Ort bleibt geschlossen.
Wer sich allerdings am Karsamstag ins Supermarkt-Getümmel stürzt, ist selber verantwortlich, wenn er am Ende erschöpft feststellen muss: Falscher Ort, falsche Zeit.
Ostern im Schnee? Ist das eigentlich die falsche Zeit? Sind nicht einige Ski-Orte froh, wenn es Ostern noch schneit?
Und ich schwöre: Dieser Beitrag war längst fertig (und nun ändere ich ihn etwas ab), als ich meinen Briefkasten heute morgen öffne und prompt denke:
Bin ich in der falschen Zeit? Was ist denn mit meiner Tageszeitung passiert? Sie sieht aus wie vor 70 Jahren.
Wirklich nett, dass dieses 70jährige Jubiläum zur richtigen Zeit am richtigen Ort stattfindet, um den Beitrag rund zu machen.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Freitag, 30. März 2018
30. März 2018 - Karfreitag - Der größte Zufall überhaupt ...
Der größte Zufall überhaupt ...
ist der, geboren zu werden.
Abhängig von so vielen Faktoren, kann jeder seine eigene Geschichte darüber erzählen. Und ob man das Leben mehr als Lust oder Last ansieht, hat mit diesem Zufall nichts zu tun und wird hier auch nicht thematisiert. Denn ewig lange bleibt es in der Schwebe, welche Menschen geboren werden, daher ist es immer ein Wunder.
Hierzu meine eigene Geschichte:
Zum Ende des 2. Weltkrieges war meine Mutter ein Kind und floh mit ihrer Mutter aus Allenstein in Ostpreußen. Allein der Weg bis an die Ostsee war lang und gefährlich, die Überfahrt nach Dänemark nicht weniger -
und der Aufenthalt in einem dortigen Lager für Frauen, alte Menschen und Kinder am gefährlichsten.
Sie und ihre Mutter bekamen Typhus, den meine Oma, die ich folglich niemals kennen lernte, nicht überlebte. Meine Mutter blieb jahrzehntelang Dauerausscheiderin von Typhus-Erregern, aber sie lebte.
Noch im Nachhinein und weil ich das Leben eher als Lust empfinde, könnte ich um mein Geboren-Werden bangen. Eine kleine Weile bleibe ich bei diesem Gedanken hängen ...
Denn weitere Zufälle spielten eine Rolle.
Meine Mutter kam als Waise zunächst zu Verwandten nach Bochum. Wie sie über Bochum letztlich nach Dortmund kam, weiß ich gar nicht so genau,
aber ich bin froh darum,
denn dort traf sie irgendwann meinen Vater.
Das allein hätte nichts genutzt, wenn sie sich nicht ineinander verliebt hätten. Doch es passierte. Das Mädchen, die junge Frau aus Ostpreußen und der Mann aus Westfalen,
die sich in normalen Zeiten niemals über den Weg gelaufen wären, verliebten sich, heirateten - und gründeten später eine Familie.
Dem Zufall, dass ich geboren werden konnte, wurde auf die Sprünge geholfen.
Wobei es ein zusätzlicher Zufall ist, dass auch mein Vater den Krieg überhaupt überlebte, denn er wurde mit
gerade mal 14 Jahren als Kanonenfutter eingezogen und war längere Zeit in französischer Kriegsgefangenschaft.
Das wirklich Traurige ist am Ende,
dass ich nicht auf der Welt wäre, hätte es den 2. Weltkrieg nicht gegeben.
Ich wünsche allen einen besinnlichen Karfreitagabend - und Besinnlichkeit muss nichts mit Glauben zu tun haben.
Guten Tag, Gruß Silvia
29. März 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Stuttgart bei Luigi
Hauptspeise: Selbstgemachte Salsiccia-Rape mit gegrillter Paprika und karamellisiertem Fenchel
Nachspeise: Castagnaccio mit Mango-Kaki-Sorbet
Nur nicht den Rücken zudrehen ...
und schon werden die verbalen Messer gewetzt.
Eben noch froh und glücklich, einander kennen gelernt zu haben, kritisieren Thomas und Jan, dem an seinem Dinner-Tag so manches Herzchen zuflog, was die Redeschwall-Keule hergibt. Kaum ein Detail von Luigis Dinner bleibt negativ unerwähnt. Eine Nummer kleiner geht nicht, denn hier müssen noch mal alle Register gezogen werden,
und hätte ich nicht wenigstens den Blick aufs Dinner gehabt, würde ich denken: Das muss ja eine Katastrophe gewesen sein!
Doch Muriel gibt den Ausgleich zum Ablästern über Nudelteig und Castagnaccio, denn ihr scheint alles hervorragend geschmeckt zu haben.
Ihre 9 Zähler fallen dann aus dem Rahmen, während die Kollegen auch noch 7 (Jan) und 6 (Thomas) zücken.
Immerhin hatten Luigi und Muriel bereits im Vorfeld dieser Veranstaltung gemeinsame Freunde - und dürften nun auf einem Weg sein, ebenfalls Freunde zu werden.
Thomas denkt vielleicht an den von ihm geschiedenen italienischen Ehemann zurück und vermischt hier einiges. Zwar erwähnt er lobend, dass er keine Jakobsmuscheln, sondern alternativ Steinpilze serviert bekommt ... aber die seien auch schon das Beste an der Vorspeise gewesen. Nun denn.
Jans 7 Zähler sind womöglich in Ordnung - wenn da nicht die vielen Wörter wären, die diese Bewertung durchaus herunterqualifizieren.
Die Schnibbelhilfe von Sepp wird angemosert, obwohl Jan am Vortag gleich drei Spülhilfen, nämlich seine Mit-Streiter, hatte. Sie hatten einfach Mitleid mit dem völlig überforderten Typen.
Ist Jan vorher noch "heiß drauf", in Luigis Küche einmal selbst zu probieren, eine Salsiccia zu würzen und zu rollen, Luigi durchaus mutig,
ihn überhaupt in seine Küche zu lassen,
ist Jan jetzt nur noch heiß auf den Wochengewinn-Topf von 3.000 Euro.
Und was soll ich sagen: Es klappt! Jan gewinnt,
während Luigi mit 22 Umdrehungen den letzten Platz belegt.
Jan kann sein Glück kaum fassen, und als er sagt "darf ich euch alle ..." verstehe ich zuerst, dass er von seinem Sieger-Geld alle einladen möchte ...
doch nein, er möchte alle nur einmal umarmen.
Einen besinnlichen Karfreitag, ein Stoßgebet zu Thomas' mannshohem Gekreuzigten
und guten Morgen, Gruß Silvia
Donnerstag, 29. März 2018
28. März 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Stuttgart bei Jan
Vorspeise: S' Ländle und's Meer: Zander an Linsen
Hauptspeise: Schwobadällr: Rostbraten, handgemachte Maultasche und handgeschabte Spätzle
Nachspeise: Schwarzwälderkirsch-Schicht-Dessert mit eisigem Parfait
Tango tanzt man nicht allein
... und zum wirklich guten Kochen gehört auch ein einigermaßen strukturiertes Verhältnis des Kochs zu seiner Küche. Während Thomas noch glaubt, sein gestriges Küchen-Chaos sei nicht zu schlagen, gibt Jan alles, um Klein-Chaos mit Groß-Katastrophe zu toppen. Selber sagt Jan über sich, er hätte einen Riesen-Schatten. Selbsterkenntnis? - Ein Wunder, dass er in all dem Durch-, Über- und Untereinander seine Fertigfonds, flüssige und gekörnte, überhaupt findet.
Am Ende meint Thomas jubelnd: "Hab es geschafft!" - Doch da irrt er gewaltig, denn die meiste Arbeit liegt vor und nicht hinter ihm. Es könnte Tage brauchen, diese Küche wieder auf Vordermann zu bringen.
Beruflich ist Jan Projektleiter für irgendwas - Projekte leitet heute ja fast jeder dritte - und dort lebt er angeblich sein zweites Ich mit jeder Menge Planung aus.
Privat zelebriert er mit Freunden gern Krimi-Dinner,
und dieses mutiert rein küchentechnisch auch zu einem. Das erste Mord-Opfer könnte sein piependes Sous-Vides-Gerät sein,
das mir - neben dem Gastgeber selber - den letzten Nerv raubt. Man möchte Jan ruhig stellen und den Kameramann ein bisschen entlasten, der diesem Gesamt-Blödsinn stets folgen muss. Über wie viele im Weg stehende Hürden der dabei springen muss, ist ungewiss, übersteigt aber jedes Springreit-Turnier an Hindernissen, und ist sicherheitstechnisch ziemlich bedenklich.
Jede Spurensicherung käme an ihre Grenzen, denn selten zuvor hinterlässt ein Hobby-Koch derart viele auf dem Weg zu
27 von 30 möglichen Punkten.
In der Zwischenzeit spülen seine Gäste scheinbar freiwillig (oder doch ein Regie-Einfall?) Geschirr in dem Raum ab, der eine Küche darstellen soll.
Woher so viele Umdrehungen für sein Menü kommen? - Tut mir leid, ich sehe vor lauter Misswirtschaft kein Ergebnis mehr.
Obendrein serviert er Thomas einen seiner "Freunde", einen Fisch. Thomas hat zwar im Vorfeld großzügig auf eine Alternative verzichtet,
aber ein wirklich guter Gastgeber hätte ihm dennoch eine zubereitet. Doch woher hätte Jan den Platz nehmen sollen für noch mehr Hyper-Aktivitäten in seiner Küche? Auch wieder wahr.
Nach dem Küchen-Kollaps hoffe ich, dass nicht auch der von einem Total-Aktivismus angestochene Jan zusammen bricht -
doch das passiert zum Glück nicht.
Gut möglich bis wahrscheinlich, dass Jan die Chose und 3.000 Taler gewinnt - er kann sie gebrauchen, um damit schon mal im Vorfeld seinen Koch-Bereich auf Vordermann bringen zu lassen.
Sogar RTL II dürfte sich dafür interessieren, diese Lotterwirtschaft in geordnete Bahnen zurück zu führen.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Hauptspeise: Schwobadällr: Rostbraten, handgemachte Maultasche und handgeschabte Spätzle
Nachspeise: Schwarzwälderkirsch-Schicht-Dessert mit eisigem Parfait
Tango tanzt man nicht allein
... und zum wirklich guten Kochen gehört auch ein einigermaßen strukturiertes Verhältnis des Kochs zu seiner Küche. Während Thomas noch glaubt, sein gestriges Küchen-Chaos sei nicht zu schlagen, gibt Jan alles, um Klein-Chaos mit Groß-Katastrophe zu toppen. Selber sagt Jan über sich, er hätte einen Riesen-Schatten. Selbsterkenntnis? - Ein Wunder, dass er in all dem Durch-, Über- und Untereinander seine Fertigfonds, flüssige und gekörnte, überhaupt findet.
Am Ende meint Thomas jubelnd: "Hab es geschafft!" - Doch da irrt er gewaltig, denn die meiste Arbeit liegt vor und nicht hinter ihm. Es könnte Tage brauchen, diese Küche wieder auf Vordermann zu bringen.
Beruflich ist Jan Projektleiter für irgendwas - Projekte leitet heute ja fast jeder dritte - und dort lebt er angeblich sein zweites Ich mit jeder Menge Planung aus.
Privat zelebriert er mit Freunden gern Krimi-Dinner,
und dieses mutiert rein küchentechnisch auch zu einem. Das erste Mord-Opfer könnte sein piependes Sous-Vides-Gerät sein,
das mir - neben dem Gastgeber selber - den letzten Nerv raubt. Man möchte Jan ruhig stellen und den Kameramann ein bisschen entlasten, der diesem Gesamt-Blödsinn stets folgen muss. Über wie viele im Weg stehende Hürden der dabei springen muss, ist ungewiss, übersteigt aber jedes Springreit-Turnier an Hindernissen, und ist sicherheitstechnisch ziemlich bedenklich.
Jede Spurensicherung käme an ihre Grenzen, denn selten zuvor hinterlässt ein Hobby-Koch derart viele auf dem Weg zu
27 von 30 möglichen Punkten.
In der Zwischenzeit spülen seine Gäste scheinbar freiwillig (oder doch ein Regie-Einfall?) Geschirr in dem Raum ab, der eine Küche darstellen soll.
Woher so viele Umdrehungen für sein Menü kommen? - Tut mir leid, ich sehe vor lauter Misswirtschaft kein Ergebnis mehr.
Obendrein serviert er Thomas einen seiner "Freunde", einen Fisch. Thomas hat zwar im Vorfeld großzügig auf eine Alternative verzichtet,
aber ein wirklich guter Gastgeber hätte ihm dennoch eine zubereitet. Doch woher hätte Jan den Platz nehmen sollen für noch mehr Hyper-Aktivitäten in seiner Küche? Auch wieder wahr.
Nach dem Küchen-Kollaps hoffe ich, dass nicht auch der von einem Total-Aktivismus angestochene Jan zusammen bricht -
doch das passiert zum Glück nicht.
Gut möglich bis wahrscheinlich, dass Jan die Chose und 3.000 Taler gewinnt - er kann sie gebrauchen, um damit schon mal im Vorfeld seinen Koch-Bereich auf Vordermann bringen zu lassen.
Sogar RTL II dürfte sich dafür interessieren, diese Lotterwirtschaft in geordnete Bahnen zurück zu führen.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Mittwoch, 28. März 2018
27. März 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Stuttgart bei Thomas
Vorspeise: Pilz-Consommé mit Trüffel-Kartoffel-Ravioli
Hauptspeise: Auf Niedrigtemperatur gegarter Schulterbraten mit Biersoße, Semmelknödeln, Kartoffelsalat, Blattsalat und glasierten Schalotten
Nachspeise: Mozart-Creme und Panna-Cotta
Zeichen der Zeit
Die aktuelle Zeit ist hier in Form einer mannshohen, blutenden und schmerzverzerrten Jesus-Figur so gut umgesetzt, dass niemand vergisst:
Der Karfreitag ist nah! Ostern steht schon so gut wie vor der Tür.
Ob Thomas in seine Bewerbungs-Mappe für "das perfekte Dinner" ein Foto des Kreuzes gepackt hat, ist so wahrscheinlich wie die Tatsache, dass Vox daraufhin gleich zugegriffen und ihn als Kandidaten mit Wonne akzeptiert hat.
Hinzu kommt, dass er gern seine Mutter erwähnt, die als größter Dinner-Fan durchgeht und darum telefonisch ausdrücklich zwischen 19.00 und 20.00 Uhr nicht zu erreichen ist. Das macht die Sache rund, steckt sie in trockene Tücher,
und wenn sein extrovertiertes Wesen hinzugerechnet wird,
darf Thomas endlich anfangen, zu kochen.
Früher besaß Thomas eine Parfümerie, und man kann sich leicht vorstellen, wie er die verführerischen Düfte angepriesen hat. Und als er noch von seiner Insolvenz erzählt,
sehe ich, wie seine Consommé in dieselbe abdriftet.
Die ist nicht genießbar, doch Thomas weiß Rat: Er fischt eine fertige aus der Tiefkühltruhe.
Obwohl er eine Nudelteig-Zubereitung als simpel bezeichnet, fehlt ihm heute die Zeit, den Ravioli-Teig selber herzustellen. Selbst seinem erklärten Hobby, dem Brotbacken, geht er nicht nach,
obwohl andere Dinner-Teilnehmer in den vielen Stunden bis zur Ankunft der Gäste
noch in z. B. eine Kletterbude gehen oder zum Friseur.
Zeit ist eben relativ.
Von 30 möglichen bekommt Thomas 24 Punkte.
Und nach einem umtriebigen Berufsleben ist er nun vielleicht auf einem Reality-Show-Trip. Aber das ist unbewiesen und würde mich in Erklärungsnot bringen,
obwohl ich mir eine Sendung, in der ein First-Date in einem von Thomas empfohlenen Bett stattfindet, vorstellen kann. Nach dem Privatsender-Motto:
Es gibt keinen falschen Ort für ein erstes Date.
In der Zwischenzeit muss er weiterhin die Lattenroste von Betten anpreisen und verkaufen.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Hauptspeise: Auf Niedrigtemperatur gegarter Schulterbraten mit Biersoße, Semmelknödeln, Kartoffelsalat, Blattsalat und glasierten Schalotten
Nachspeise: Mozart-Creme und Panna-Cotta
Zeichen der Zeit
Die aktuelle Zeit ist hier in Form einer mannshohen, blutenden und schmerzverzerrten Jesus-Figur so gut umgesetzt, dass niemand vergisst:
Der Karfreitag ist nah! Ostern steht schon so gut wie vor der Tür.
Ob Thomas in seine Bewerbungs-Mappe für "das perfekte Dinner" ein Foto des Kreuzes gepackt hat, ist so wahrscheinlich wie die Tatsache, dass Vox daraufhin gleich zugegriffen und ihn als Kandidaten mit Wonne akzeptiert hat.
Hinzu kommt, dass er gern seine Mutter erwähnt, die als größter Dinner-Fan durchgeht und darum telefonisch ausdrücklich zwischen 19.00 und 20.00 Uhr nicht zu erreichen ist. Das macht die Sache rund, steckt sie in trockene Tücher,
und wenn sein extrovertiertes Wesen hinzugerechnet wird,
darf Thomas endlich anfangen, zu kochen.
Früher besaß Thomas eine Parfümerie, und man kann sich leicht vorstellen, wie er die verführerischen Düfte angepriesen hat. Und als er noch von seiner Insolvenz erzählt,
sehe ich, wie seine Consommé in dieselbe abdriftet.
Die ist nicht genießbar, doch Thomas weiß Rat: Er fischt eine fertige aus der Tiefkühltruhe.
Obwohl er eine Nudelteig-Zubereitung als simpel bezeichnet, fehlt ihm heute die Zeit, den Ravioli-Teig selber herzustellen. Selbst seinem erklärten Hobby, dem Brotbacken, geht er nicht nach,
obwohl andere Dinner-Teilnehmer in den vielen Stunden bis zur Ankunft der Gäste
noch in z. B. eine Kletterbude gehen oder zum Friseur.
Zeit ist eben relativ.
Von 30 möglichen bekommt Thomas 24 Punkte.
Und nach einem umtriebigen Berufsleben ist er nun vielleicht auf einem Reality-Show-Trip. Aber das ist unbewiesen und würde mich in Erklärungsnot bringen,
obwohl ich mir eine Sendung, in der ein First-Date in einem von Thomas empfohlenen Bett stattfindet, vorstellen kann. Nach dem Privatsender-Motto:
Es gibt keinen falschen Ort für ein erstes Date.
In der Zwischenzeit muss er weiterhin die Lattenroste von Betten anpreisen und verkaufen.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Dienstag, 27. März 2018
26, März 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Stuttgart bei Muriel
Vorspeise: Pflücksalat mit Ziegenkäse-Tartelettes und Feigen
Hauptspeise: Bœuf bourguignon mit Spätzle
Nachspeise: Maracuja-Joghurt-Törtchen
Die 4-Tage-Woche
Nachdem wir alle der Zeit einen Kredit von einer Stunde gewährt haben, den wir ungefragt abgeliefert haben (weil die Politik im allgemeinen wenig an unseren Meinungen interessiert ist), und den wir Ende Oktober zinslos zurück bekommen,
ist es in den Köpfen noch recht früh, als das Dinner bei Muriel beginnt. Das verhindert zumindest das vorzeitige Einschlafen vor den Bildschirmen, unter denen einige hier und da beim Dinner leiden.
Muriel ist Osteopathin und versucht sich neben der Ausarbeitung erzieherischer Methoden an ihrer einjährigen Boxer-Hündin Polly
am perfekten Dinner. Mit kleinen Abstrichen gelingt es ihr in vollem Ausmaß und der eigenen Meinung nach am Ende des Montags, der genau wie die nächsten drei Tage dem Osterfest noch im Wege steht.
Drei Männer kreuzen ihren Weg und in ihrer Wohnung auf - Luigi ist gar ein flüchtiger Bekannter, einer, den sie kennt, weil sie Leute kennt, die er auch kennt und das kennt man, denn hin und wieder passiert es. Ob er deswegen am Ende die 10-Punkte-Tafel zückt?
Thomas lernt alle erst heute kennen - und ist ein Geheimnisträger ... als größter Dinner-Fan aller Zeiten soll seine Mutter überraschend bei der Ausstrahlung von seiner Teilnahme erfahren. Ob er es tatsächlich geschafft hat, alle Gelegenheiten zu umschiffen, in denen er es ihr doch vorab erzählen konnte, ist natürlich ungewiss. Manchmal sollen Mütter auch ganz intuitiv ahnen, dass da irgendwas im Busch ist ...
Unterdessen verfrachtet Muriel Tulpen und Playboy-Hefte ins Gästeklo (nur die Regie weiß, ob einer der Männer mit längerer Abwesenheit glänzte), macht sich an ihr Dinner mit einem niedrigen Schwierigkeitsgrad, aber hoher Wahrscheinlichkeit, dass alles gelingt - und hat für genügend Getränke vorgesorgt.
Zum Glück serviert sie keinen Fisch, denn Thomas als Taucher sieht Fische als seine Freunde an - und Freunde isst man natürlich nicht.
Alles geht glatt über die Bühne. Nach vielen prozentualen Umdrehungen aus diversen Alkoholika direkt in den Blutkreislauf gespült, bekommt sie
von 30 möglichen hervorragende 26.
Wenn die Gäste meinen, dass sie das verdient hat, dann hat sie es auch verdient.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Hauptspeise: Bœuf bourguignon mit Spätzle
Nachspeise: Maracuja-Joghurt-Törtchen
Die 4-Tage-Woche
Nachdem wir alle der Zeit einen Kredit von einer Stunde gewährt haben, den wir ungefragt abgeliefert haben (weil die Politik im allgemeinen wenig an unseren Meinungen interessiert ist), und den wir Ende Oktober zinslos zurück bekommen,
ist es in den Köpfen noch recht früh, als das Dinner bei Muriel beginnt. Das verhindert zumindest das vorzeitige Einschlafen vor den Bildschirmen, unter denen einige hier und da beim Dinner leiden.
Muriel ist Osteopathin und versucht sich neben der Ausarbeitung erzieherischer Methoden an ihrer einjährigen Boxer-Hündin Polly
am perfekten Dinner. Mit kleinen Abstrichen gelingt es ihr in vollem Ausmaß und der eigenen Meinung nach am Ende des Montags, der genau wie die nächsten drei Tage dem Osterfest noch im Wege steht.
Drei Männer kreuzen ihren Weg und in ihrer Wohnung auf - Luigi ist gar ein flüchtiger Bekannter, einer, den sie kennt, weil sie Leute kennt, die er auch kennt und das kennt man, denn hin und wieder passiert es. Ob er deswegen am Ende die 10-Punkte-Tafel zückt?
Thomas lernt alle erst heute kennen - und ist ein Geheimnisträger ... als größter Dinner-Fan aller Zeiten soll seine Mutter überraschend bei der Ausstrahlung von seiner Teilnahme erfahren. Ob er es tatsächlich geschafft hat, alle Gelegenheiten zu umschiffen, in denen er es ihr doch vorab erzählen konnte, ist natürlich ungewiss. Manchmal sollen Mütter auch ganz intuitiv ahnen, dass da irgendwas im Busch ist ...
Unterdessen verfrachtet Muriel Tulpen und Playboy-Hefte ins Gästeklo (nur die Regie weiß, ob einer der Männer mit längerer Abwesenheit glänzte), macht sich an ihr Dinner mit einem niedrigen Schwierigkeitsgrad, aber hoher Wahrscheinlichkeit, dass alles gelingt - und hat für genügend Getränke vorgesorgt.
Zum Glück serviert sie keinen Fisch, denn Thomas als Taucher sieht Fische als seine Freunde an - und Freunde isst man natürlich nicht.
Alles geht glatt über die Bühne. Nach vielen prozentualen Umdrehungen aus diversen Alkoholika direkt in den Blutkreislauf gespült, bekommt sie
von 30 möglichen hervorragende 26.
Wenn die Gäste meinen, dass sie das verdient hat, dann hat sie es auch verdient.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Montag, 26. März 2018
25. März 2018 - ARD - Polizeiruf 110 - "Starke Schultern"
Starke Schultern
Die Schauspielerin Claudia Michelsen überspringt in nur wenigen Tagen einen Zeitraum von 60 Jahren, denn nachdem sie die ehrgeizige Mutter in "Ku'damm 59" gespielt hat, gibt sie heute wieder einmal die
verhaltensauffällige Ermittlerin Brasch.
Zum Glück verschluckt sie in dem Polizeiruf nicht so viele Silben wie als Tanzlehrerin, um dieser vielleicht noch mehr Strenge zu verleihen, aber zum Teil dadurch kaum verstanden wird. Heute gibt sie auch nicht die Frau, die "froh sein kann, wenn sich in meinem Alter überhaupt noch ein Mann für mich interessiert",
sondern eine, die sich auf modernere Art und Weise schwer tut, dass der Rest der Welt überhaupt etwas mit ihr zu tun haben will.
Brasch und ihrem Kollegen Köhler wird der Polizeipsychologe Wilke zur Seite gestellt, um das Verhältnis der beiden Ermittler zu verbessern. Bislang erscheint Brasch jedoch therapie-resistent. Allerdings steht es jedem Drehbuch-Autor frei, dies in Zukunft zu ändern, und die Figur Brasch ein wenig umgänglicher zu gestalten.
Während zeitgleich im ZDF "Venus im vierten Haus" läuft, läuft Brasch Gefahr, weiterhin die nervige Xanthippe des Polizeirufs aus Magdeburg zu geben.
Einen Kriminalfall gibt es nebenher auch noch, und manchmal denke ich, der läuft nur als Dekoration.
Auf den Bauunternehmer Ottmann wird ein Brandanschlag verübt. Der skrupellose Baulöwe hat jede Menge Feinde - und ein kleines Geheimnis mit seiner Schwägerin:
In Anlehnung an Hitchcocks "Vertigo" ersetzt er seine in einer Lawine tödlich verunglückte Frau durch seine verheiratete Schwägerin. Die muss sich bei den Treffen mit dem Schwager nach dem Ebenbild ihrer Schwester stylen.
Diese psychische Verwirrung hätte man ein bisschen mehr durch-designen dürfen. Aber Drehbuch und Regie wenden sich lieber der flapsigen Kommissarin zu, um den Nervfaktor fürs Publikum noch mehr auszureizen.
Doch während selbst der Psychologe seltsam fasziniert von der Ermittlerin ist, sehe ich sie am liebsten mit ihrem Motorrad davondüsen und hoffe auf viel frische Luft, die ihr um die Ohren fegt und sie endlich ein bisschen umgänglicher macht.
Einen Toten gibt es erst zum Ende Gelände: Bei einem Raubüberfall auf ihren Juwelierladen hat der Schwager von Ottmann zwei Jahre zuvor den Täter erschossen. Seine Frau hat Ottmann zur Hilfe gerufen, um die Leiche zu beseitigen -
dieser hingegen hat sie im Anschluss erpresst, in die Rolle ihrer verstorbenen Schwester zu schlüpfen.
Für den Brandanschlag ist wiederum sie verantwortlich.
3 von 5 möglichen Sternen von hier aus. Zuviel Ermittler-Kram, zu wenig Krimi.
Und bitte: Ich möchte nicht erfahren, was diese Frau Brasch so verbittert gemacht hat.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Die Schauspielerin Claudia Michelsen überspringt in nur wenigen Tagen einen Zeitraum von 60 Jahren, denn nachdem sie die ehrgeizige Mutter in "Ku'damm 59" gespielt hat, gibt sie heute wieder einmal die
verhaltensauffällige Ermittlerin Brasch.
Zum Glück verschluckt sie in dem Polizeiruf nicht so viele Silben wie als Tanzlehrerin, um dieser vielleicht noch mehr Strenge zu verleihen, aber zum Teil dadurch kaum verstanden wird. Heute gibt sie auch nicht die Frau, die "froh sein kann, wenn sich in meinem Alter überhaupt noch ein Mann für mich interessiert",
sondern eine, die sich auf modernere Art und Weise schwer tut, dass der Rest der Welt überhaupt etwas mit ihr zu tun haben will.
Brasch und ihrem Kollegen Köhler wird der Polizeipsychologe Wilke zur Seite gestellt, um das Verhältnis der beiden Ermittler zu verbessern. Bislang erscheint Brasch jedoch therapie-resistent. Allerdings steht es jedem Drehbuch-Autor frei, dies in Zukunft zu ändern, und die Figur Brasch ein wenig umgänglicher zu gestalten.
Während zeitgleich im ZDF "Venus im vierten Haus" läuft, läuft Brasch Gefahr, weiterhin die nervige Xanthippe des Polizeirufs aus Magdeburg zu geben.
Einen Kriminalfall gibt es nebenher auch noch, und manchmal denke ich, der läuft nur als Dekoration.
Auf den Bauunternehmer Ottmann wird ein Brandanschlag verübt. Der skrupellose Baulöwe hat jede Menge Feinde - und ein kleines Geheimnis mit seiner Schwägerin:
In Anlehnung an Hitchcocks "Vertigo" ersetzt er seine in einer Lawine tödlich verunglückte Frau durch seine verheiratete Schwägerin. Die muss sich bei den Treffen mit dem Schwager nach dem Ebenbild ihrer Schwester stylen.
Diese psychische Verwirrung hätte man ein bisschen mehr durch-designen dürfen. Aber Drehbuch und Regie wenden sich lieber der flapsigen Kommissarin zu, um den Nervfaktor fürs Publikum noch mehr auszureizen.
Doch während selbst der Psychologe seltsam fasziniert von der Ermittlerin ist, sehe ich sie am liebsten mit ihrem Motorrad davondüsen und hoffe auf viel frische Luft, die ihr um die Ohren fegt und sie endlich ein bisschen umgänglicher macht.
Einen Toten gibt es erst zum Ende Gelände: Bei einem Raubüberfall auf ihren Juwelierladen hat der Schwager von Ottmann zwei Jahre zuvor den Täter erschossen. Seine Frau hat Ottmann zur Hilfe gerufen, um die Leiche zu beseitigen -
dieser hingegen hat sie im Anschluss erpresst, in die Rolle ihrer verstorbenen Schwester zu schlüpfen.
Für den Brandanschlag ist wiederum sie verantwortlich.
3 von 5 möglichen Sternen von hier aus. Zuviel Ermittler-Kram, zu wenig Krimi.
Und bitte: Ich möchte nicht erfahren, was diese Frau Brasch so verbittert gemacht hat.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Samstag, 24. März 2018
24. März 2018 - Alternative Fakten - Zeugnis für Kommissar Overbeck
Foto: S. B.
Es wird immer wieder gemunkelt, dass die Bielefelder Kripo an einer Mitarbeit von Kommissar Overbeck interessiert ist. Daher hat der umtriebige Mann sich vorsorglich ein Zwischenzeugnis der Münsteraner Behörde ausstellen lassen:
Zeugnis
Anlässlich der Ausstellung des gewünschten Zwischenzeugnisses wird von hier aus festgestellt, dass Kommissar Overbeck ohne Vornamen durchs Leben läuft und die Behörde vornamslos unterwandert hat.
Ob das strafrechtlich relevant ist oder doch nur eine Ordnungswidrigkeit darstellt, wird später einer genaueren Prüfung unterzogen.
Ansonsten ist Kommissar Overbeck stets erfolgreich bemüht, den Gangstern jede Menge Freiräume zu schaffen, damit diese unbehelligt ihre Taten vollbringen können. Rein zufällig ist er immer genau nicht dort, wo sich ein Bibliothekar tummelt, um Verbrecher zu jagen und zur Strecke zu bringen.
Overbeck selber ist ein handy-affiner Kollege, der seine Sonnenbrillen von der Steuer absetzt. Da sie ihn dienstlich so weit verschleiern und potenziellen Gegnern der Polizei den freien Blick auf seine blitzgescheiten Augen verwehren, ist dagegen nichts einzuwenden.
Manchmal sollen seine Augen jedoch einfach nur müde sein - und das muss erst recht nicht der Öffentlichkeit in voller Breite bekannt werden.
Zu dienstlichen Highlights verhilft unserem Kommissar Overbeck stets der berühmte Kommissar Zufall, der ebenfalls ohne Vorname auskommt.
Da Münster eine Stadt der Fahrräder ist, kümmert Overbeck sich lieber um den um sich greifenden Diebstahl der Drahtesel als um die Mörder, die in Münster gute Aussichten auf ein Entwischen hätten,
gäbe es nur Kommissar Overbeck,
der sich zwar gerne über seine Vorgesetzte hinwegsetzt und den Chef raushängen lässt, aber das niemals böse meint.
Sein allgemeines Verhältnis zu Vorgesetzten ist denkwürdig und wird bisweilen als aufmüpfig beschrieben.
Rechtschaffene Münsteraner können ein bitteres Lied von seinen ungerechtfertigten Verdächtigungen singen oder kennen seine Attacken, die "Gefahr im Verzug" heißen.
Insgesamt würden wir Herrn Overbecks Weggang zugunsten von Bielefeld sehr bedauern.
Allerdings können wir uns überhaupt nicht vorstellen, dass ausgerechnet Overbeck glaubt, dass es Bielefeld wirklich gibt -
und sind frohen Mutes, dass der Schwerenöter uns noch lange erhalten bleibt.
Die gebeutelte Polizei-Präsidentin der Stadt
Guten Tag, Gruß Silvia
Es wird immer wieder gemunkelt, dass die Bielefelder Kripo an einer Mitarbeit von Kommissar Overbeck interessiert ist. Daher hat der umtriebige Mann sich vorsorglich ein Zwischenzeugnis der Münsteraner Behörde ausstellen lassen:
Zeugnis
Anlässlich der Ausstellung des gewünschten Zwischenzeugnisses wird von hier aus festgestellt, dass Kommissar Overbeck ohne Vornamen durchs Leben läuft und die Behörde vornamslos unterwandert hat.
Ob das strafrechtlich relevant ist oder doch nur eine Ordnungswidrigkeit darstellt, wird später einer genaueren Prüfung unterzogen.
Ansonsten ist Kommissar Overbeck stets erfolgreich bemüht, den Gangstern jede Menge Freiräume zu schaffen, damit diese unbehelligt ihre Taten vollbringen können. Rein zufällig ist er immer genau nicht dort, wo sich ein Bibliothekar tummelt, um Verbrecher zu jagen und zur Strecke zu bringen.
Overbeck selber ist ein handy-affiner Kollege, der seine Sonnenbrillen von der Steuer absetzt. Da sie ihn dienstlich so weit verschleiern und potenziellen Gegnern der Polizei den freien Blick auf seine blitzgescheiten Augen verwehren, ist dagegen nichts einzuwenden.
Manchmal sollen seine Augen jedoch einfach nur müde sein - und das muss erst recht nicht der Öffentlichkeit in voller Breite bekannt werden.
Zu dienstlichen Highlights verhilft unserem Kommissar Overbeck stets der berühmte Kommissar Zufall, der ebenfalls ohne Vorname auskommt.
Da Münster eine Stadt der Fahrräder ist, kümmert Overbeck sich lieber um den um sich greifenden Diebstahl der Drahtesel als um die Mörder, die in Münster gute Aussichten auf ein Entwischen hätten,
gäbe es nur Kommissar Overbeck,
der sich zwar gerne über seine Vorgesetzte hinwegsetzt und den Chef raushängen lässt, aber das niemals böse meint.
Sein allgemeines Verhältnis zu Vorgesetzten ist denkwürdig und wird bisweilen als aufmüpfig beschrieben.
Rechtschaffene Münsteraner können ein bitteres Lied von seinen ungerechtfertigten Verdächtigungen singen oder kennen seine Attacken, die "Gefahr im Verzug" heißen.
Insgesamt würden wir Herrn Overbecks Weggang zugunsten von Bielefeld sehr bedauern.
Allerdings können wir uns überhaupt nicht vorstellen, dass ausgerechnet Overbeck glaubt, dass es Bielefeld wirklich gibt -
und sind frohen Mutes, dass der Schwerenöter uns noch lange erhalten bleibt.
Die gebeutelte Polizei-Präsidentin der Stadt
Guten Tag, Gruß Silvia
23. März 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Bonn bei "Poschi"
Foto: M. M. - Die Beethoven-Gang
Vorspeise: Gebackene Auberginen mit Linsen und gezupftem Kalbsnacken
Hauptspeise: Safran-Reis mit karamellisierten Berberitzen, einer Walnuss- Granatapfelsoße und Entenbrust
Nachspeise: Blätterteig geschichtet mit einer Vanille-Creme
Der berühmteste Sohn der Stadt
bleibt Beethoven, auch, wenn Poschi ihm dicht auf den Fersen ist. Er muss sich also um seinen Status keine Sorgen machen und würde sich ohnehin mehr wundern als ärgern, womit man heute berühmt werden kann.
Poschi versucht es mit einem You-Tube-Kanal, der von einem Fernseh-Sender hier ein bisschen Antriebshilfe erfährt und sicher für eine Weile durch die Decke geht.
Es sei anstrengend, fame zu sein - meint sie und schwingt den Kochlöffel, wendet Töpfe und sieht bei alledem auch noch entzückend aus. Als Kulisse der Veranstaltung dient ihr Elternhaus, und ob sie hier tatsächlich noch wohnt oder nicht, ist unwichtig.
Unterdessen nennt Timo sie "Drama-Queen" - und davon habe ich in der zurückliegenden Woche gar nichts mitbekommen. Vermutlich sind all die Diven-Ausbrüche einem gnädigen Cutter zum Opfer gefallen, der den Start in eine friedliche Vor-Ostern-Zeit gewährleisten wollte.
Einzig heute findet ein Beinahe-Drama statt: Der Lichtkreislauf bricht kurzzeitig zusammen - so wie vor den Bildschirmen vielleicht einige Männer, die von Poschi völlig hin und weg sein dürften.
Leider ist der Zeitpunkt ihres Auftrittes nicht wirklich gut gewählt: In NRW beginnen heute die Osterferien - und da sind nicht nur einige wenige "On the Road" oder sonstwo unterwegs und vielleicht bereits angekommen. Da nimmt man erst mal einen Drink und macht hundert andere Sachen, und die Sendung einschalten gehört sicher nicht dazu.
Poschi bekommt satte und wohl verdiente 34 Punkte.
Mit zwei winzigen Umdrehungen mehr gewinnt Anna die Chose, 3.000 Euro und vielleicht sogar ein paar "Fans".
Andere Frauen würden einen Teil des Geldes sicherlich in ihre Schönheit investieren, eine Rundumbehandlung beim Friseur ansteuern und einen schicken Fummel kaufen.
Derartige Verschwendung ist von Anna nicht zu erwarten. Oder doch? Von grauer Maus auf flotter Feger dauert es nur ein paar Stunden - die nötigen Taler sind vorhanden.
Das Wichtigste ist jedoch, dass eine neidfreie Woche zu Ende geht. Und das bei der Spitzenbesetzung mit vier Frauen und nur einem Mann.
Man könnte fast sagen: Vier Frauen und ein Pferde-Fan.
Doch Timo ist weniger Fan von Pferden. Sie schmecken ihm nur gut.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Vorspeise: Gebackene Auberginen mit Linsen und gezupftem Kalbsnacken
Hauptspeise: Safran-Reis mit karamellisierten Berberitzen, einer Walnuss- Granatapfelsoße und Entenbrust
Nachspeise: Blätterteig geschichtet mit einer Vanille-Creme
Der berühmteste Sohn der Stadt
bleibt Beethoven, auch, wenn Poschi ihm dicht auf den Fersen ist. Er muss sich also um seinen Status keine Sorgen machen und würde sich ohnehin mehr wundern als ärgern, womit man heute berühmt werden kann.
Poschi versucht es mit einem You-Tube-Kanal, der von einem Fernseh-Sender hier ein bisschen Antriebshilfe erfährt und sicher für eine Weile durch die Decke geht.
Es sei anstrengend, fame zu sein - meint sie und schwingt den Kochlöffel, wendet Töpfe und sieht bei alledem auch noch entzückend aus. Als Kulisse der Veranstaltung dient ihr Elternhaus, und ob sie hier tatsächlich noch wohnt oder nicht, ist unwichtig.
Unterdessen nennt Timo sie "Drama-Queen" - und davon habe ich in der zurückliegenden Woche gar nichts mitbekommen. Vermutlich sind all die Diven-Ausbrüche einem gnädigen Cutter zum Opfer gefallen, der den Start in eine friedliche Vor-Ostern-Zeit gewährleisten wollte.
Einzig heute findet ein Beinahe-Drama statt: Der Lichtkreislauf bricht kurzzeitig zusammen - so wie vor den Bildschirmen vielleicht einige Männer, die von Poschi völlig hin und weg sein dürften.
Leider ist der Zeitpunkt ihres Auftrittes nicht wirklich gut gewählt: In NRW beginnen heute die Osterferien - und da sind nicht nur einige wenige "On the Road" oder sonstwo unterwegs und vielleicht bereits angekommen. Da nimmt man erst mal einen Drink und macht hundert andere Sachen, und die Sendung einschalten gehört sicher nicht dazu.
Poschi bekommt satte und wohl verdiente 34 Punkte.
Mit zwei winzigen Umdrehungen mehr gewinnt Anna die Chose, 3.000 Euro und vielleicht sogar ein paar "Fans".
Andere Frauen würden einen Teil des Geldes sicherlich in ihre Schönheit investieren, eine Rundumbehandlung beim Friseur ansteuern und einen schicken Fummel kaufen.
Derartige Verschwendung ist von Anna nicht zu erwarten. Oder doch? Von grauer Maus auf flotter Feger dauert es nur ein paar Stunden - die nötigen Taler sind vorhanden.
Das Wichtigste ist jedoch, dass eine neidfreie Woche zu Ende geht. Und das bei der Spitzenbesetzung mit vier Frauen und nur einem Mann.
Man könnte fast sagen: Vier Frauen und ein Pferde-Fan.
Doch Timo ist weniger Fan von Pferden. Sie schmecken ihm nur gut.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Freitag, 23. März 2018
23. März 2018 - Bis dass der Tod euch scheidet ...
Bis dass der Tod euch scheidet ...
gilt für die Paare, die sich nicht vorher von einem Gericht scheiden lassen und mit einem Versprechen für die gesamte Lebenszeit nichts anfangen können. Ist eben nicht einfach, sich irgendwann und für immer auf einen anderen Menschen festzulegen - und das Versprechen auch noch zu halten. Unterwegs lauern Versuchungen, und Menschen und ihre Lebenspläne können sich ändern.
Das ist nicht verwerflich, sondern gehört zum Prinzip des Lebens: Ehrlich gemeinte Versprechen werden gebrochen und eine Liebe kann zerbrechen.
Wenn es dann jedoch und trotz allen Hindernissen, die im Wege stehen, gelingt, eine gute Partnerschaft zu führen, in der niemand daran denkt, diese aufzugeben -
kommt irgendwann dennoch das Leben dazwischen,
und einer der beiden geht zuerst. Er oder sie stirbt.
Niemand verhindert das Unvermeidliche, von dem jeder weiß und das viele ganz weit in den Hintergrund einer weit in der Ferne liegenden Möglichkeit von sich schieben. Doch dann wird die Möglichkeit zur Wahrscheinlichkeit - etwa bei einer schweren Erkrankung - und schließlich zur Gewissheit.
Wie der oder die Hinterbliebene damit weiter lebt, liegt an dem eigenen Wesen und ein bisschen vielleicht auch am Lebensalter desjenigen, der bleibt.
Manch eine Frau blüht noch einmal richtig auf, während andere in tiefer Trauer einfach stecken bleiben. Zeit als Wundheiler - kennen nicht alle, akzeptieren nicht alle, glauben viele in einer Akut-Situation nicht.
Manch ein Mann steht plötzlich verloren in seinem Leben - während viele jüngere sich vermehrt in die Arbeit stürzen oder ältere neue Interessen entwickeln. Andere entwickeln eine vermehrte Anhänglichkeit an die Angehörigen und Freunde,
die den Trauernden zunächst gern auffangen, aber sich später teils genervt abwenden.
Es gibt nicht umsonst die lustige Witwe, während andere darum bemüht sind, dem Verblichenen einen posthumen Heiligenschein zu verpassen. Da wundern sich viele Freunde, denn zu seinen Lebzeiten hörte sich einiges völlig anders an.
Trennung durch den Tod erfordert Trauerarbeit, und die bewältigen manche eben auch durch ureigene Geschichten, die den Tatsachen nur bedingt standhalten,
während andere sich nach der Trauer
langsam wieder aufrappeln, tief durchatmen und mit ihren Erinnerungen im Gepäck einen neuen Lebensabschnitt beginnen.
Leben bedeutet immer, dass man hier und dort Abschied nehmen muss.
Guten Tag, Gruß Silvia
23. März 2018 - Doppelmoral anhand des "perfekten Dinners"
Doppelmoral anhand des "perfekten Dinners"
Selbst Leute, die mit Religionen im allgemeinen überhaupt nichts im Sinn haben, zeigen volles Verständnis, wenn muslimische Dinner-Teilnehmer kein Schweinefleisch essen wollen. In der Tat hätte derjenige Hobby-Koch die Arschkarte, der einem Moslem ein Schweinefilet kredenzen oder ihm auch nur in versteckter Form etwas vom Schwein zumuten würde.
In dieser Woche servierte ein Teilnehmer seinen Gästen Sauerbraten vom Pferd, das auch noch furztrocken daher kam - und das machte einige Zuschauer mal so richtig sauer,
wie man in den Facebook-Kommentarleisten des "Dinners" lesen konnte.
Noch saurer wurden diejenigen, die pro Pferd auf Essgeschirr schriftlich zur Sache gingen.
Dass der Ablehnung von z. B. Pferdefleisch auf Tellern ethisch-moralische Gründe einzelner Zuschauer zugrunde liegen, interessiert nur selten jemanden,
denn offenbar ist eine Religion höher zu bewerten als die (jeweilige und natürlich nicht für alle gültige) Moral von der Geschichte, was ansonsten auf den Tellern zu liegen hat und was nicht.
Warum eigentlich? Einer Religion folgt nicht jeder! Moral sollten jedoch alle haben, selbst, wenn sie nicht bei allen auch die Teller dominieren muss.
Glaubt man den Kommentatoren, dann muss, wer Lamm und Kalb isst, auch Pferd essen - ein Einheitsbrei, der meinetwegen gern unter bornierte Meinungsfreiheit fallen kann,
aber den Kern der Sache überhaupt nicht trifft.
Stattdessen wird den Gegnern von Pferdefleisch generell unterstellt, dass sie ohnehin Lamm und Kalb essen. Das geschieht mit der Selbstverständlichkeit,
als hätten die Kommentatoren bereits einen Blick in sämtliche Küchen des Landes geworfen.
Pauschal wird Doppelmoral angeprangert, wenn manche das eine essen - und das andere lassen. Das Leben kann so einfach sein - und so schwarz-weiß.
Kulturelle Unterschiede - etwa, wenn (in anderen Ländern) Hundefleisch gefuttert wird - werden von vielen anerkannt,
während moralisch-ethische Gründe, die dagegen sprechen, im selben Satz verurteilt werden.
Wer hat hier wirklich die Karte, auf der
"Doppelmoral"
steht?
Guten Tag, Gruß Silvia
22. März 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Bonn bei Astrid
Vorspeise: Kalte Fisch-Variationen: Lachstatar, Matjestatar, dazu Rote-Bete-Salat und selbst gebackenes Baguette
Hauptspeise: Mit Niedrigtemperatur gegartes Entrecôte (dry aged) am Stück mit Jus, Kartoffelstampf und Gemüse
Nachspeise: Eingelegte Orangenfilets, dazu Schokoladenküchlein mit flüssigem Kern und selbstgemachtes Vanilleeis
In Vino Veritas
In den vorhergehenden Tagen ist mir Astrid neben Poschi am allerwenigsten aufgefallen, und ich habe sie in der ganz stillen und ruhigen Ecke vermutet. Doch gleich zu Beginn der Sendung beschreiben ihre heutigen Gäste ihren ausgeprägten Humor und ihr liebenswertes Wesen - und zumindest der Humor muss bis heute dem Schnitt zum Opfer gefallen sein. Ein bisschen was ist ja immer, und daher hat die Regie sich entschieden, jeden Wortfetzen von Anna aufzusaugen, die gern mit Sprüchen um sich haut.
Heute kann man jedoch Astrid nicht länger ignorieren. Die Meute der Fernsehleute - und ich korrigiere meine frühere Aussage, dass diese allesamt Daniel heißen, denn zumindest sind auch ein Timo und ein Peter unter ihnen - wird von zwei Golden Retrievern freudig begrüßt. Endlich Leben in der Bude, mögen diese denken - und werden leider ausquartiert, bevor die Gäste kommen.
Astrid steht ihr Mann Ralph als seelische Unterstützung zur Seite, und sie darf endlich loslegen, um sich für ihren in viel späteren Jahren geplanten Auftritt an der Himmelstür mit Erinnerungen zu wappnen, die ihr keiner mehr nehmen kann:
Mit einem Auftritt beim Dinner im Gepäck wird in ferner Zukunft selbst Petrus staunen, was Astrid alles gewuppt hat.
Gut gelaunte Gäste werden zunächst aus dem Haus in die Hütte quartiert, und dort bekommen sie weitere Quentchen guter Laune in Form einer Weinprobe verpasst. Ralph lässt diverse Sorten verkosten und das eine oder spätestens das andere Pröbchen kann schon leicht angetüddelt machen.
Unterdessen verbreitet Astrid Hektik, denn lange bevor sie "da oben" und bei Petrus mit einer Teilnahme beim Dinner punkten kann,
muss sie hier und vor Ort für viele Punkte sorgen.
Die regnet es schließlich auch. Insgesamt sind es 35. Sehr knapp liegt sie mit nur einer winzigen Umdrehung hinter Anna.
Das mag auch an ihrer fehlenden Präsenz an diesem Abend liegen, dass sich ihr Dinner ein wenig in die Länge zieht und sie ständig auf dem Sprung ist, wenn sie gerade einmal zur Ruhe kommt.
Ein netter Abend in unser aller früheren Hauptstadt Bonn geht zu Ende, und es bleibt die Frage, ob Bonn nicht doch die bessere Wahl für ein Verbleiben der Regierungs-Sippe anstatt des Umzuges nach Berlin gewesen wäre - denn hier geht es allemal beschaulicher zu und der rheinische Frohsinn ist auch nicht klein zu reden. Am Ende könnte der sogar ansteckend wirken.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Hauptspeise: Mit Niedrigtemperatur gegartes Entrecôte (dry aged) am Stück mit Jus, Kartoffelstampf und Gemüse
Nachspeise: Eingelegte Orangenfilets, dazu Schokoladenküchlein mit flüssigem Kern und selbstgemachtes Vanilleeis
In Vino Veritas
In den vorhergehenden Tagen ist mir Astrid neben Poschi am allerwenigsten aufgefallen, und ich habe sie in der ganz stillen und ruhigen Ecke vermutet. Doch gleich zu Beginn der Sendung beschreiben ihre heutigen Gäste ihren ausgeprägten Humor und ihr liebenswertes Wesen - und zumindest der Humor muss bis heute dem Schnitt zum Opfer gefallen sein. Ein bisschen was ist ja immer, und daher hat die Regie sich entschieden, jeden Wortfetzen von Anna aufzusaugen, die gern mit Sprüchen um sich haut.
Heute kann man jedoch Astrid nicht länger ignorieren. Die Meute der Fernsehleute - und ich korrigiere meine frühere Aussage, dass diese allesamt Daniel heißen, denn zumindest sind auch ein Timo und ein Peter unter ihnen - wird von zwei Golden Retrievern freudig begrüßt. Endlich Leben in der Bude, mögen diese denken - und werden leider ausquartiert, bevor die Gäste kommen.
Astrid steht ihr Mann Ralph als seelische Unterstützung zur Seite, und sie darf endlich loslegen, um sich für ihren in viel späteren Jahren geplanten Auftritt an der Himmelstür mit Erinnerungen zu wappnen, die ihr keiner mehr nehmen kann:
Mit einem Auftritt beim Dinner im Gepäck wird in ferner Zukunft selbst Petrus staunen, was Astrid alles gewuppt hat.
Gut gelaunte Gäste werden zunächst aus dem Haus in die Hütte quartiert, und dort bekommen sie weitere Quentchen guter Laune in Form einer Weinprobe verpasst. Ralph lässt diverse Sorten verkosten und das eine oder spätestens das andere Pröbchen kann schon leicht angetüddelt machen.
Unterdessen verbreitet Astrid Hektik, denn lange bevor sie "da oben" und bei Petrus mit einer Teilnahme beim Dinner punkten kann,
muss sie hier und vor Ort für viele Punkte sorgen.
Die regnet es schließlich auch. Insgesamt sind es 35. Sehr knapp liegt sie mit nur einer winzigen Umdrehung hinter Anna.
Das mag auch an ihrer fehlenden Präsenz an diesem Abend liegen, dass sich ihr Dinner ein wenig in die Länge zieht und sie ständig auf dem Sprung ist, wenn sie gerade einmal zur Ruhe kommt.
Ein netter Abend in unser aller früheren Hauptstadt Bonn geht zu Ende, und es bleibt die Frage, ob Bonn nicht doch die bessere Wahl für ein Verbleiben der Regierungs-Sippe anstatt des Umzuges nach Berlin gewesen wäre - denn hier geht es allemal beschaulicher zu und der rheinische Frohsinn ist auch nicht klein zu reden. Am Ende könnte der sogar ansteckend wirken.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Donnerstag, 22. März 2018
21. März 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Bonn bei Timo
Vorspeise: Feldsalat mit Speck , Walnüssen und Rotweinbirnen
Hauptspeise: Rheinischer Pferdesauerbraten mit Rotkohl und Semmelknödel
Nachspeise: Apfel-Walnusskuchen mit einer Wattleseed-Crème-Brûlée
Ein Mann sieht Rot
... und das ganz wunschgemäß, denn drei seiner Konkurrentinnen erscheinen in roter Kleidung, während nur Poschi sich für schwarz entschieden hat. Dahinter steckt sein Gedanke, dass es einen fließenden Übergang zur recht unschönen roten Deko gibt, während er sich mit strahlend weißem Hemd und roter Fliege von diesem Bild absetzt.
Ein herrliches "Gemälde", denn nun sieht es aus, als würden die letzten SPD-Mitglieder einen Parteitag abhalten, streng unterwandert von schwarzen Gedanken.
An frühere Zeiten anknüpfen würde die rote Partei auch liebend gern, doch heute übernimmt der 28jährige Timo diesen Part,
der gerne nach alten Rezepten kocht und altes Gemüse großzieht, weil ihm neue Sorten einfach nicht schmecken. Hoffentlich ist sein Rotkohl alt genug.
Anfangs ist es fraglich, ob allen sein Pferdesauerbraten in den Geschmack passen wird. Immerhin fühlt Anna sich "auf einem Pferderücken wohler als auf einem Stuhl". So ganz unwohl fühlt sie sich dann auf einem seiner Stühle auch nicht und spachtelt selbst den Pferdebraten weg, als gäbe es keinen nächsten Ritt auf einem Pferderücken. Nebenher wirft die derbe Anna noch ein paar grobschlächtige Pferdewitze in die Runde, und damit geht jede Sentimentalität flöten.
An zwei Tagen zuvor gab es jeweils Lämmchen, heute also Pferd. Was ist der Unterschied? Lämmer sind süße Tierchen -
und das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.
Pferde haben jedoch Namen: Sie heißen vielleicht "Stella" oder "Tunichtgut" - und aus Timos Bratentopf auf die Teller drapiert, stellen sie heute niemanden so recht zufrieden:
Nach einer simplen Vorspeise, sieht das angeschnittene Pferdefleisch - Aua - dröge aus.
Wann Timo den Nachtisch zubereitet hat - keine Ahnung. Der kommt als mächtige Bombe zu drei rot- und einer schwarz-gekleideten Frau auf den Tisch, so dass am Ende alle reichlich abgefüllt sind.
"Erst kommt das Fressen, dann die Moral" (Brecht) ist vorbei. Und was kommt, wenn alle satt sind?
Die Punkte!
Timo selber würde sich 9 geben, so sehr ist er von seinem Können am Herd überzeugt,
doch es hagelt keine einzige Neun.
Insgesamt bekommt er 29 Punkte.
Ich denke an viele Jahre, die ich in der Nähe von Pferden verbracht habe - und mir hätte sich beim Hauptgang schlicht und ergreifend der
Magen rumgedreht.
Lamm esse ich übrigens auch nicht. Ist allein meine Sache. Denn wie man es dreht und wendet, heute kann man sich nur an die Köppe kriegen:
Der eine verteidigt Pferd auf dem Teller, der andere lehnt es ab.
Gut möglich, dass Timo ausgewählt wurde, fürs "Dinner" zu kochen, weil sein Menü polarisiert.
Ansonsten sehe ich in ihm wenig TV-Potenzial:
Er singt nicht, spielt nicht Blockflöte - möchte auch kein eigenes Mode-Label bewerben oder gar über große Schatten springen.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Hauptspeise: Rheinischer Pferdesauerbraten mit Rotkohl und Semmelknödel
Nachspeise: Apfel-Walnusskuchen mit einer Wattleseed-Crème-Brûlée
Ein Mann sieht Rot
... und das ganz wunschgemäß, denn drei seiner Konkurrentinnen erscheinen in roter Kleidung, während nur Poschi sich für schwarz entschieden hat. Dahinter steckt sein Gedanke, dass es einen fließenden Übergang zur recht unschönen roten Deko gibt, während er sich mit strahlend weißem Hemd und roter Fliege von diesem Bild absetzt.
Ein herrliches "Gemälde", denn nun sieht es aus, als würden die letzten SPD-Mitglieder einen Parteitag abhalten, streng unterwandert von schwarzen Gedanken.
An frühere Zeiten anknüpfen würde die rote Partei auch liebend gern, doch heute übernimmt der 28jährige Timo diesen Part,
der gerne nach alten Rezepten kocht und altes Gemüse großzieht, weil ihm neue Sorten einfach nicht schmecken. Hoffentlich ist sein Rotkohl alt genug.
Anfangs ist es fraglich, ob allen sein Pferdesauerbraten in den Geschmack passen wird. Immerhin fühlt Anna sich "auf einem Pferderücken wohler als auf einem Stuhl". So ganz unwohl fühlt sie sich dann auf einem seiner Stühle auch nicht und spachtelt selbst den Pferdebraten weg, als gäbe es keinen nächsten Ritt auf einem Pferderücken. Nebenher wirft die derbe Anna noch ein paar grobschlächtige Pferdewitze in die Runde, und damit geht jede Sentimentalität flöten.
An zwei Tagen zuvor gab es jeweils Lämmchen, heute also Pferd. Was ist der Unterschied? Lämmer sind süße Tierchen -
und das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.
Pferde haben jedoch Namen: Sie heißen vielleicht "Stella" oder "Tunichtgut" - und aus Timos Bratentopf auf die Teller drapiert, stellen sie heute niemanden so recht zufrieden:
Nach einer simplen Vorspeise, sieht das angeschnittene Pferdefleisch - Aua - dröge aus.
Wann Timo den Nachtisch zubereitet hat - keine Ahnung. Der kommt als mächtige Bombe zu drei rot- und einer schwarz-gekleideten Frau auf den Tisch, so dass am Ende alle reichlich abgefüllt sind.
"Erst kommt das Fressen, dann die Moral" (Brecht) ist vorbei. Und was kommt, wenn alle satt sind?
Die Punkte!
Timo selber würde sich 9 geben, so sehr ist er von seinem Können am Herd überzeugt,
doch es hagelt keine einzige Neun.
Insgesamt bekommt er 29 Punkte.
Ich denke an viele Jahre, die ich in der Nähe von Pferden verbracht habe - und mir hätte sich beim Hauptgang schlicht und ergreifend der
Magen rumgedreht.
Lamm esse ich übrigens auch nicht. Ist allein meine Sache. Denn wie man es dreht und wendet, heute kann man sich nur an die Köppe kriegen:
Der eine verteidigt Pferd auf dem Teller, der andere lehnt es ab.
Gut möglich, dass Timo ausgewählt wurde, fürs "Dinner" zu kochen, weil sein Menü polarisiert.
Ansonsten sehe ich in ihm wenig TV-Potenzial:
Er singt nicht, spielt nicht Blockflöte - möchte auch kein eigenes Mode-Label bewerben oder gar über große Schatten springen.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Mittwoch, 21. März 2018
20. März 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Bonn bei Sabine
Vorspeise: Orangen-Fenchel-Salat mit gebeiztem Lachs
Hauptspeise: Agnello di brodettato (Lammgulasch in Zitronensoße) mit selbstgemachter Pasta, dazu Rotweinschalotten
Nachspeise: Orangen-Zitronen-Panna-Cotta mit Frucht
Der saure Faden
Für ihr Dinner hat die Architektin und Gelegenheits-Sängerin Sabine eine halbe Supermarkt-Ladung Zitronen geplündert, und damit das Saure am Ende einen süßlichen Beigeschmack bekommt, singt sie ihr Lieblingslied aus den 1950er Jahren:
"Ich will keine Schokolade ..."
Doch genau Schokolade oder etwas anderes ungesäuert Süßes fehlt am Ende.
Eigentlich hätte sie besser bereits nach einer mehr als leicht säuerlichen Vorspeise die Zitronen in den Ruhestand schicken sollen, denn zu sauer macht keinesfalls lustig, sondern zieht die Mundwinkel zusammen und quält die Geschmacksnerven.
Immerhin soll das Menü dringend zu ihrem 50er-Jahre-Kleid passen, auf dem ebenfalls Zitronen und nur Zitronen die Hauptrolle spielen.
Kaum jemals zuvor hat jemand einen sogenannten "Roten Faden" derart konsequent durchgezogen, und nur die Farbe rot wird durch gelb ersetzt. Es fehlt lediglich eine heiße Zitrone als Aperitif, um eventuellen Verschnupfungen vorzubeugen.
Äußerst gewillt, ihre Gesangskünste zum Besten zu geben, lässt sie sich nicht lange bitten, stellt die Musik an, die sich auch nicht wehren kann, um die derart mit Saurem gefütterten Gäste mittels
süßer, leider nur besungener Schokolade, den Mund wässrig zu machen.
Doch als sie singt, sehe ich eine Ampel auf Gelb kurz vor Rot stehen. Sabine ist allerdings nicht aufzuhalten und zieht ihren Gesang durch.
Währenddessen sitzen die vier Gäste in Reih und Glied wie in einer Geisterbahn, halten sich tapfer und klatschen am Ende höflich,
obwohl der Gesang einerseits und das Liedgut andererseits aus den frühen 50er Jahren nicht jedermanns Geschmack treffen kann.
Sabine ist mit sich selber jedoch sehr zufrieden, würde sich 8 Punkte für ihren Abend geben (wobei die Aufteilung Essen vs. Gesang nicht deutlich wird),
doch die Gäste haben Kritikpunkte.
Die Zitronen sind unschuldig an dieser Kritik, denn sie haben niemals erwartet, eine derart prominente Rolle in einem Dinner zu spielen
und sind als Hintergrund-"Musik" eigentlich eine Wonne.
29 Good-Will-Zähler darf Sabine auf ihrem Konto verbuchen.
Der Star des Abends, die Zitrone an und für sich, ist nun wirklich angesäuert bis total übersäuert, weil der absolute Vordergrund ihr nicht schmeckt. Sie ist einfach ein feines Früchtchen und keine aufdringliche Diva.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Hauptspeise: Agnello di brodettato (Lammgulasch in Zitronensoße) mit selbstgemachter Pasta, dazu Rotweinschalotten
Nachspeise: Orangen-Zitronen-Panna-Cotta mit Frucht
Der saure Faden
Für ihr Dinner hat die Architektin und Gelegenheits-Sängerin Sabine eine halbe Supermarkt-Ladung Zitronen geplündert, und damit das Saure am Ende einen süßlichen Beigeschmack bekommt, singt sie ihr Lieblingslied aus den 1950er Jahren:
"Ich will keine Schokolade ..."
Doch genau Schokolade oder etwas anderes ungesäuert Süßes fehlt am Ende.
Eigentlich hätte sie besser bereits nach einer mehr als leicht säuerlichen Vorspeise die Zitronen in den Ruhestand schicken sollen, denn zu sauer macht keinesfalls lustig, sondern zieht die Mundwinkel zusammen und quält die Geschmacksnerven.
Immerhin soll das Menü dringend zu ihrem 50er-Jahre-Kleid passen, auf dem ebenfalls Zitronen und nur Zitronen die Hauptrolle spielen.
Kaum jemals zuvor hat jemand einen sogenannten "Roten Faden" derart konsequent durchgezogen, und nur die Farbe rot wird durch gelb ersetzt. Es fehlt lediglich eine heiße Zitrone als Aperitif, um eventuellen Verschnupfungen vorzubeugen.
Äußerst gewillt, ihre Gesangskünste zum Besten zu geben, lässt sie sich nicht lange bitten, stellt die Musik an, die sich auch nicht wehren kann, um die derart mit Saurem gefütterten Gäste mittels
süßer, leider nur besungener Schokolade, den Mund wässrig zu machen.
Doch als sie singt, sehe ich eine Ampel auf Gelb kurz vor Rot stehen. Sabine ist allerdings nicht aufzuhalten und zieht ihren Gesang durch.
Währenddessen sitzen die vier Gäste in Reih und Glied wie in einer Geisterbahn, halten sich tapfer und klatschen am Ende höflich,
obwohl der Gesang einerseits und das Liedgut andererseits aus den frühen 50er Jahren nicht jedermanns Geschmack treffen kann.
Sabine ist mit sich selber jedoch sehr zufrieden, würde sich 8 Punkte für ihren Abend geben (wobei die Aufteilung Essen vs. Gesang nicht deutlich wird),
doch die Gäste haben Kritikpunkte.
Die Zitronen sind unschuldig an dieser Kritik, denn sie haben niemals erwartet, eine derart prominente Rolle in einem Dinner zu spielen
und sind als Hintergrund-"Musik" eigentlich eine Wonne.
29 Good-Will-Zähler darf Sabine auf ihrem Konto verbuchen.
Der Star des Abends, die Zitrone an und für sich, ist nun wirklich angesäuert bis total übersäuert, weil der absolute Vordergrund ihr nicht schmeckt. Sie ist einfach ein feines Früchtchen und keine aufdringliche Diva.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Dienstag, 20. März 2018
19. März 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Bonn bei Anna
Vorspeise: Salat mit Rote-Bete-Rosen, gebratenem Honig-Ziegenkäse, karamellisierten Walnüssen und Granatapfelkernen, dazu selbstgebackenes Brot
Hauptspeise: Lammlachse auf Erbsen-Minz-Püree, Kartoffelrosen, Rosenkohl mit einem Hauch Chili, kleinen Tomaten und Rotwein-Soße
Nachspeise: Apfel-Blätterteig-Rosen und selbstgemachtes Tonkabohnen-Eis an Schokoladen-Deko
Have a Drink
... auf eine schöne Woche. So fängt es immer an, und neben vier Frauen bewirbt sich ein einzelner Mann um die Ehre und den Jackpot dieser Veranstaltung in Bonn und um Bonn herum. Allerdings legt Anna bereits mit aufgeplusterten
36 Punkten
vor. Das wird schwer zu toppen sein. Annas schlimmste Befürchtungen, dass ein Hinrich (siehe Marokko-Woche) dabei sein könnte, ist somit bereits positiv verneint. Der Paradiesvogel Hinrich gab auch schon mal für ein ordentliches Dinner 2 Zähler und selten mehr, was ihm einen Platz in der Erinnerungs-Halle aller Dinner-Kandidaten nachhaltig gesichert hat.
Anna, die Zoologie studiert hat, kann sich erleichtert zurück lehnen, denn solch ein seltsamer Vogel ist in dieser Woche nicht dabei.
Inzwischen ist Anna als Nachrichten-Redakteurin und willige Dienerin ihres Katers Paul tätig. Auf seine Wünsche achtet sie neben den Dinner-Vorbereitungen - mal maunzt Paul dazu die Hintergrundmusik, mal möchte er einen Spaziergang an der frischen Luft unternehmen.
Offenbar ist Paul noch einen Ticken forscher als die Dienerin für sein Katzenglück,
obwohl auch Anna gerne und viel redet.
Positiv an ihren verbalen Ergüssen ist zu vermerken, dass sie völlig ohne das Füllwort "genau" auskommt, und das macht das Zuhören schon mal angenehmer.
Lass Rosen regnen, dachte Anna wohl im Vorfeld, obwohl sie überhaupt nicht "der romantische Typ" ist - und entschied sich nicht nur für Rosen in allen Bestandteilen des Dinners,
1 Rose aus Rote Beten, 1 aus Kartoffeln und 1 aus Äpfeln mit Blätterteig,
sondern auch für viele Rosen auf dem Tisch.
Zur Zeit der Dreharbeiten lag sicher auch noch weniger Schnee als jetzt bei uns vor Ostern,
denn gerade wieder hat es hier geschneit, ganz frisch und völlig überflüssig -
und ich stelle mir Rosen im Schnee auch sehr niedlich und vor allem malerisch dekorativ vor. Schnee im Ruhrgebiet stellt uns alle vor eine fast so große Herausforderung wie Kandidaten sie beim "Dinner" erleben:
Daher bekommt der Schnee heute von mir Null Zähler.
Die 36 Umdrehungen für Anna sind hingegen ein bisschen hoch gegriffen, aber heute kennt die Begeisterung offenbar keine Grenzen.
Vielleicht hat Anna ihren Gästen auch zuvor Hinrich in Erinnerung gebracht ...
Guten Morgen, Gruß Silvia
Hauptspeise: Lammlachse auf Erbsen-Minz-Püree, Kartoffelrosen, Rosenkohl mit einem Hauch Chili, kleinen Tomaten und Rotwein-Soße
Nachspeise: Apfel-Blätterteig-Rosen und selbstgemachtes Tonkabohnen-Eis an Schokoladen-Deko
Have a Drink
... auf eine schöne Woche. So fängt es immer an, und neben vier Frauen bewirbt sich ein einzelner Mann um die Ehre und den Jackpot dieser Veranstaltung in Bonn und um Bonn herum. Allerdings legt Anna bereits mit aufgeplusterten
36 Punkten
vor. Das wird schwer zu toppen sein. Annas schlimmste Befürchtungen, dass ein Hinrich (siehe Marokko-Woche) dabei sein könnte, ist somit bereits positiv verneint. Der Paradiesvogel Hinrich gab auch schon mal für ein ordentliches Dinner 2 Zähler und selten mehr, was ihm einen Platz in der Erinnerungs-Halle aller Dinner-Kandidaten nachhaltig gesichert hat.
Anna, die Zoologie studiert hat, kann sich erleichtert zurück lehnen, denn solch ein seltsamer Vogel ist in dieser Woche nicht dabei.
Inzwischen ist Anna als Nachrichten-Redakteurin und willige Dienerin ihres Katers Paul tätig. Auf seine Wünsche achtet sie neben den Dinner-Vorbereitungen - mal maunzt Paul dazu die Hintergrundmusik, mal möchte er einen Spaziergang an der frischen Luft unternehmen.
Offenbar ist Paul noch einen Ticken forscher als die Dienerin für sein Katzenglück,
obwohl auch Anna gerne und viel redet.
Positiv an ihren verbalen Ergüssen ist zu vermerken, dass sie völlig ohne das Füllwort "genau" auskommt, und das macht das Zuhören schon mal angenehmer.
Lass Rosen regnen, dachte Anna wohl im Vorfeld, obwohl sie überhaupt nicht "der romantische Typ" ist - und entschied sich nicht nur für Rosen in allen Bestandteilen des Dinners,
1 Rose aus Rote Beten, 1 aus Kartoffeln und 1 aus Äpfeln mit Blätterteig,
sondern auch für viele Rosen auf dem Tisch.
Zur Zeit der Dreharbeiten lag sicher auch noch weniger Schnee als jetzt bei uns vor Ostern,
denn gerade wieder hat es hier geschneit, ganz frisch und völlig überflüssig -
und ich stelle mir Rosen im Schnee auch sehr niedlich und vor allem malerisch dekorativ vor. Schnee im Ruhrgebiet stellt uns alle vor eine fast so große Herausforderung wie Kandidaten sie beim "Dinner" erleben:
Daher bekommt der Schnee heute von mir Null Zähler.
Die 36 Umdrehungen für Anna sind hingegen ein bisschen hoch gegriffen, aber heute kennt die Begeisterung offenbar keine Grenzen.
Vielleicht hat Anna ihren Gästen auch zuvor Hinrich in Erinnerung gebracht ...
Guten Morgen, Gruß Silvia
Montag, 19. März 2018
18. März 2018 - ARD - Tatort Köln: "Mitgehangen"
Mitgehangen
... und in meiner Papierzeitung wird die Folge rund um das Kölner Duo und seinem neuen Zuarbeiter schon mal als die beste seit "Franziska" beschrieben. Mangels eines umfangreichen Köln-Tatort-Archivs oder gar einem so guten Gedächtnis,
möchte ich nicht einmal widersprechen. Den 4 von 5 möglichen und aus Sicht des Journalisten, der sich diesen Tatort vorab angesehen hat, will ich mich trotzdem nicht anschließen. So viele Sterne sehe ich einfach nicht am Himmel dieses Tatorts.
Florin Baciu wird tot in einem in einem Baggersee versenkten Auto aufgefunden - und fortan lässt die Geschichte kein gutes Haar an dem Opfer. Trotzdem, denn ein Mord wird ja nicht dadurch gerechtfertigt, dass ein Opfer ein ziemlich schlimmer Zeitgenosse war,
wird sein Teilhaber Matthias Grevel verhaftet. Der zunächst sympathisch wirkende Familienvater bekommt von seinem Sohn ein falsches Alibi, während seine Frau von Otto, dem dubiosen undurchsichtigen Freund der Familie, ob der Verhaftung getröstet wird.
Ballauf und Schenk kriegen sich an die Köpfe: Schenk, selbst Familienvater, sieht den Verfall einer heilen Familie, während er Ballauf Empathielosigkeit unterstellt, die von seiner Bindungsferne herrührt.
Pauschal gesagt und von mir beklagt: Ledige Menschen haben offenbar keine Ahnung von Familien.
Hier greift absolut das Klischee. So auch im Falle des Opfers, der ein Rumäne ist und es mit fremden Eigentum nicht so genau nimmt.
Ob der Titel "Mitgehangen" sich nicht nur auf das gesamte Familienkonzept des Verdächtigen bezieht, sondern auch auf die Tatsache,
dass er sich nach einem Besuch seiner Frau und einem Akt der Vergewaltigung in seiner Zelle erhängt,
ist nicht bekannt, wäre aber als makabrer Querausläufer durchaus zu verstehen.
Als mir in den Sinn kommt, den Plot als frühzeitige Einschlafhilfe an einem Sonntagabend zu nutzen, werde ich brutal aus dieser Absicht heraus gerissen:
Gefühlt alle paar Minuten wird einer der Darsteller von einem Tobsuchtsanfall mehr als heimgesucht. Nicht mal die kleine Tochter des Verdächtigen ist davon ausgenommen.
Ausrasten als Mittel der Wahl, um seine Verzweiflung auszudrücken, ist im wirklichen Leben natürlich nicht die einzige Möglichkeit, um auf zerstörte Seelenzustände hinzuweisen. Hier nervt das kolossal.
Nach dem Suizid des Verdächtigen ist für Ballauf die Schuldfrage geklärt, während Freddy nicht aufgeben will, anderen Möglichkeiten nachzugehen.
Es ist keine großartige Wende, dass der verdächtige Matthias Grevel am Ende dennoch der Täter war.
Von hier aus eher 3 matt-glänzende von fünf möglichen Sternen. Ein solider Tatort, in dem dennoch manche Dialoge gestelzt wirken - und der meiner Meinung nach nicht im Entferntesten an "Franziska" heranreicht. An sie und diesen Kölner-Tatort erinnere ich mich ohne Archiv sehr gut.
Guten Morgen, Gruß Silvia
... und in meiner Papierzeitung wird die Folge rund um das Kölner Duo und seinem neuen Zuarbeiter schon mal als die beste seit "Franziska" beschrieben. Mangels eines umfangreichen Köln-Tatort-Archivs oder gar einem so guten Gedächtnis,
möchte ich nicht einmal widersprechen. Den 4 von 5 möglichen und aus Sicht des Journalisten, der sich diesen Tatort vorab angesehen hat, will ich mich trotzdem nicht anschließen. So viele Sterne sehe ich einfach nicht am Himmel dieses Tatorts.
Florin Baciu wird tot in einem in einem Baggersee versenkten Auto aufgefunden - und fortan lässt die Geschichte kein gutes Haar an dem Opfer. Trotzdem, denn ein Mord wird ja nicht dadurch gerechtfertigt, dass ein Opfer ein ziemlich schlimmer Zeitgenosse war,
wird sein Teilhaber Matthias Grevel verhaftet. Der zunächst sympathisch wirkende Familienvater bekommt von seinem Sohn ein falsches Alibi, während seine Frau von Otto, dem dubiosen undurchsichtigen Freund der Familie, ob der Verhaftung getröstet wird.
Ballauf und Schenk kriegen sich an die Köpfe: Schenk, selbst Familienvater, sieht den Verfall einer heilen Familie, während er Ballauf Empathielosigkeit unterstellt, die von seiner Bindungsferne herrührt.
Pauschal gesagt und von mir beklagt: Ledige Menschen haben offenbar keine Ahnung von Familien.
Hier greift absolut das Klischee. So auch im Falle des Opfers, der ein Rumäne ist und es mit fremden Eigentum nicht so genau nimmt.
Ob der Titel "Mitgehangen" sich nicht nur auf das gesamte Familienkonzept des Verdächtigen bezieht, sondern auch auf die Tatsache,
dass er sich nach einem Besuch seiner Frau und einem Akt der Vergewaltigung in seiner Zelle erhängt,
ist nicht bekannt, wäre aber als makabrer Querausläufer durchaus zu verstehen.
Als mir in den Sinn kommt, den Plot als frühzeitige Einschlafhilfe an einem Sonntagabend zu nutzen, werde ich brutal aus dieser Absicht heraus gerissen:
Gefühlt alle paar Minuten wird einer der Darsteller von einem Tobsuchtsanfall mehr als heimgesucht. Nicht mal die kleine Tochter des Verdächtigen ist davon ausgenommen.
Ausrasten als Mittel der Wahl, um seine Verzweiflung auszudrücken, ist im wirklichen Leben natürlich nicht die einzige Möglichkeit, um auf zerstörte Seelenzustände hinzuweisen. Hier nervt das kolossal.
Nach dem Suizid des Verdächtigen ist für Ballauf die Schuldfrage geklärt, während Freddy nicht aufgeben will, anderen Möglichkeiten nachzugehen.
Es ist keine großartige Wende, dass der verdächtige Matthias Grevel am Ende dennoch der Täter war.
Von hier aus eher 3 matt-glänzende von fünf möglichen Sternen. Ein solider Tatort, in dem dennoch manche Dialoge gestelzt wirken - und der meiner Meinung nach nicht im Entferntesten an "Franziska" heranreicht. An sie und diesen Kölner-Tatort erinnere ich mich ohne Archiv sehr gut.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Samstag, 17. März 2018
17. März 2018 - Gedanken zu den 1950er Jahren anhand des Mehrteilers "Ku'damm '56"
Gedanken zu den 1950er Jahren
anhand des Mehrteilers
Ku'damm '56
Schnell runterzählen: 60 Jahre, 50 Jahre, 40, 30, 20, 10 Jahre - und im Jetzt und Hier ankommen. Es hat sich in diesen für die Welt-Geschichte wenigen Jahren vieles verändert - dass vor allem die Emanzipation der Frauen nicht völlig ergebnislos ist, sieht man anhand dieses Mehrteilers deutlich.
In den 50er Jahren wurde eher auf dem "Standesamt promoviert" anstatt in der Universität. Es war immens wichtig, verheiratet zu sein - und sei es auch (wie im Film) unter gewissen Umständen mit dem eigenen Vergewaltiger. Getrieben von einer ehrgeizigen Mutter gibt Monika diesem Begehren beinahe nach und jubelt dem Geläuterten fast das Kind eines anderen unter. Denn wenn Frauen schon tolerieren müssen, was Männer ihnen aufbürden, so haben sie zumindest diese eine Macht, ihnen ein Kuckucks-Kind als eigenes in die Wiege zu legen. Ledige Mütter stehen am Rande der Gesellschaft.
Wie auch Homosexuelle. Im Film ist Monikas Schwester Helga mit einem Juristen verheiratet, der schwul ist. Er ist bei einem "Irrenarzt" in Behandlung, der ihm diese "Krankheit" austreiben soll.
Ursächlich sieht der Arzt die Homosexualität in z. B. einem Schlag auf den Kopf begründet. Er empfiehlt seinem "Patienten" eine - heute sagen wir dazu Borderline - Therapie, die bei lustvollen Begierden die Selbstverletzung empfiehlt.
Zum Glück fällt das irre Wort "Irrenarzt" in unserer Zeit komplett weg, obwohl es damals für viele Ärzte dieser Fachrichtung durchaus treffend war. Doch sie wussten es anscheinend nicht besser, und wandten sogar noch Elektroschocks an.
Hat man in den 1950er Jahren wirklich geglaubt, Homosexualität sei eine Krankheit? Schwer nachzuvollziehen, weil wirklich noch nicht so viele Jahre seitdem vergangen sind - was werden eines Tages unsere Nachfahren über unsere Vorurteile und festgefahrenen Meinungen äußern, die wir heute für relevant und richtig halten,
obwohl sie vielleicht nur zeitgetreu sind?
Auch der "Irrenarzt" im Film ist ein Kind seiner Zeit - und hat schon für die Nazis viel Nicht-Wissen angewandt. Eine Zeit, die an den 50ern ziemlich dicht dran ist und Ausläufer auf dieser Seite kennt wie auch die auf der anderen: Den Opfern der Nazis.
Finger in allen Wunden!
Unterdessen litten viele Schwule unter Schuldgefühlen ob ihrer sexuellen Ausrichtung. Nach dem Motto: Wenn alle sagen, dass es nicht normal ist ... dann ist das auch nicht normal. Helgas schwuler Film-Ehemann denkt sogar an Kastration - während sie "wegen der Leute" an einer Ehe festhalten will, die keine ist.
Gut, dass wir heute einen Schritt weiter sind, auch, wenn noch viele Schritte vor uns liegen, die wir gehen müssen,
um uns endgültig von den 50er Jahren unserer Eltern und Großeltern verabschieden zu können.
In denen war es in etwa so:
Vergewaltigung in der Ehe: Unbekannt!
Rebellion einer Frau: Hysterie!
Erlaubnis des Ehemannes nötig, um berufstätig zu sein.
Kerle vs. Weibchen: unterstützt von der Gesellschaft zugunsten der Männer, auch von vielen Frauen.
Fußballer verdienen noch keine Millionen. BigSmile.
Viele Gründe für Befreiungsschläge von Frauen!
Auch Männer sind "Produkte" ihrer Generation, und wenn ihnen die zuerkannte Vorherrschaft so leicht in die Hände spielt ... nutzen sie diese.
Es war eine Zeit der diffusen Moral, ohne im Innern moralisch zu sein.
Heute sind wir freier - aber verbesserungswürdig ist die Welt allemal.
Ein paar Dinge sind jedoch auch ziemlich erfreulich an diesen Jahren: Dazu zählt die Mode. Und für Monika der Rockn'Roll. Sie ist eine begeisterte Tänzerin,
obwohl sie in einer Hauswirtschaftsschule lernen sollte, eine begeisterte Ehefrau zu werden.
Hoffnungsvoll für die Zukunft, die nun Gegenwart ist, gab es damals bereits Frauen, die sich diesen Normen nicht unterworfen, sondern eigene Wege beschritten haben.
Als künftige ledige Mutter hatte Monika auch keine andere Wahl, als sich von dem eigenen prägenden Jahrzehnt zu befreien.
Wie ihr Leben weitergeht, wird ab dem 18. März 2018 in einem folgenden Dreiteiler erzählt, der Ku'damm '59 heißt. Ob immer noch über allem die Mutter thront, die nicht nur ihre Tanzschule, sondern vor allem die drei Töchter orchestriert, werden wir erfahren.
Guten Tag, Gruß Silvia
anhand des Mehrteilers
Ku'damm '56
Schnell runterzählen: 60 Jahre, 50 Jahre, 40, 30, 20, 10 Jahre - und im Jetzt und Hier ankommen. Es hat sich in diesen für die Welt-Geschichte wenigen Jahren vieles verändert - dass vor allem die Emanzipation der Frauen nicht völlig ergebnislos ist, sieht man anhand dieses Mehrteilers deutlich.
In den 50er Jahren wurde eher auf dem "Standesamt promoviert" anstatt in der Universität. Es war immens wichtig, verheiratet zu sein - und sei es auch (wie im Film) unter gewissen Umständen mit dem eigenen Vergewaltiger. Getrieben von einer ehrgeizigen Mutter gibt Monika diesem Begehren beinahe nach und jubelt dem Geläuterten fast das Kind eines anderen unter. Denn wenn Frauen schon tolerieren müssen, was Männer ihnen aufbürden, so haben sie zumindest diese eine Macht, ihnen ein Kuckucks-Kind als eigenes in die Wiege zu legen. Ledige Mütter stehen am Rande der Gesellschaft.
Wie auch Homosexuelle. Im Film ist Monikas Schwester Helga mit einem Juristen verheiratet, der schwul ist. Er ist bei einem "Irrenarzt" in Behandlung, der ihm diese "Krankheit" austreiben soll.
Ursächlich sieht der Arzt die Homosexualität in z. B. einem Schlag auf den Kopf begründet. Er empfiehlt seinem "Patienten" eine - heute sagen wir dazu Borderline - Therapie, die bei lustvollen Begierden die Selbstverletzung empfiehlt.
Zum Glück fällt das irre Wort "Irrenarzt" in unserer Zeit komplett weg, obwohl es damals für viele Ärzte dieser Fachrichtung durchaus treffend war. Doch sie wussten es anscheinend nicht besser, und wandten sogar noch Elektroschocks an.
Hat man in den 1950er Jahren wirklich geglaubt, Homosexualität sei eine Krankheit? Schwer nachzuvollziehen, weil wirklich noch nicht so viele Jahre seitdem vergangen sind - was werden eines Tages unsere Nachfahren über unsere Vorurteile und festgefahrenen Meinungen äußern, die wir heute für relevant und richtig halten,
obwohl sie vielleicht nur zeitgetreu sind?
Auch der "Irrenarzt" im Film ist ein Kind seiner Zeit - und hat schon für die Nazis viel Nicht-Wissen angewandt. Eine Zeit, die an den 50ern ziemlich dicht dran ist und Ausläufer auf dieser Seite kennt wie auch die auf der anderen: Den Opfern der Nazis.
Finger in allen Wunden!
Unterdessen litten viele Schwule unter Schuldgefühlen ob ihrer sexuellen Ausrichtung. Nach dem Motto: Wenn alle sagen, dass es nicht normal ist ... dann ist das auch nicht normal. Helgas schwuler Film-Ehemann denkt sogar an Kastration - während sie "wegen der Leute" an einer Ehe festhalten will, die keine ist.
Gut, dass wir heute einen Schritt weiter sind, auch, wenn noch viele Schritte vor uns liegen, die wir gehen müssen,
um uns endgültig von den 50er Jahren unserer Eltern und Großeltern verabschieden zu können.
In denen war es in etwa so:
Vergewaltigung in der Ehe: Unbekannt!
Rebellion einer Frau: Hysterie!
Erlaubnis des Ehemannes nötig, um berufstätig zu sein.
Kerle vs. Weibchen: unterstützt von der Gesellschaft zugunsten der Männer, auch von vielen Frauen.
Fußballer verdienen noch keine Millionen. BigSmile.
Viele Gründe für Befreiungsschläge von Frauen!
Auch Männer sind "Produkte" ihrer Generation, und wenn ihnen die zuerkannte Vorherrschaft so leicht in die Hände spielt ... nutzen sie diese.
Es war eine Zeit der diffusen Moral, ohne im Innern moralisch zu sein.
Heute sind wir freier - aber verbesserungswürdig ist die Welt allemal.
Ein paar Dinge sind jedoch auch ziemlich erfreulich an diesen Jahren: Dazu zählt die Mode. Und für Monika der Rockn'Roll. Sie ist eine begeisterte Tänzerin,
obwohl sie in einer Hauswirtschaftsschule lernen sollte, eine begeisterte Ehefrau zu werden.
Hoffnungsvoll für die Zukunft, die nun Gegenwart ist, gab es damals bereits Frauen, die sich diesen Normen nicht unterworfen, sondern eigene Wege beschritten haben.
Als künftige ledige Mutter hatte Monika auch keine andere Wahl, als sich von dem eigenen prägenden Jahrzehnt zu befreien.
Wie ihr Leben weitergeht, wird ab dem 18. März 2018 in einem folgenden Dreiteiler erzählt, der Ku'damm '59 heißt. Ob immer noch über allem die Mutter thront, die nicht nur ihre Tanzschule, sondern vor allem die drei Töchter orchestriert, werden wir erfahren.
Guten Tag, Gruß Silvia
17. März 2018 - Im Bus: Manchmal möchte man sich ...
Manchmal möchte man sich
... in Gespräche einmischen, die einen überhaupt nichts angehen, aber durch deren Lautstärke und Nähe man zwangsläufig hineingezogen wird - und eine Meinung dazu bildet:
Besonders dann, wenn man im Bus sitzt, die Gegend, durch die er fährt, längst "auswendig" kennt und gelangweilt die Fahrt hinnimmt, um an ein Ziel zu kommen.
So saßen vor ein paar Tagen zwei Männer mir schräg gegenüber, die in etwa zwischen 40 und 45 Jahre alt sind, und die zogen mal so richtig vom Leder über eine "unfähige" Kollegin.
Diese hat sich dann auch noch "in den Personalrat wählen lassen". Na so was! Wobei keine Rede davon sein kann, dass sie sich bewusst hat wählen lassen,
sondern nur davon, dass sie gewählt wurde.
Vielleicht sehen andere Kollegen diese Personalrätin ja doch nicht als so unfähig an wie die beiden es tun.
Nachdem sie ihre Kollegin genug durch den Dreck gezogen hatten, gingen sie verbal der nächsten ans Leder,
die noch nicht einmal fähig sei, "Aufträge zu schreiben", geschweige denn ihrer sonstigen Arbeit nachkommen könne.
Nachdem die Kerle von einem Personalrat sprachen und nicht von einem Betriebsrat, gehe ich mal von einer Behörde aus, in der
diese beiden bedauernswerten Frauen mit solchen Läster-Brüdern zusammen arbeiten müssen.
Kaum ist der Internationale Frauentag vorbei - wobei ich nicht davon ausgehe, dass die Schwafler in irgendeiner Form daran interessiert waren - geht es schon wieder los.
Für eine dritte Kollegin hatten sie nur ein müdes Lächeln übrig, denn "wie die sich anzieht ..." - nein, und ich schreibe hier nicht weiter,
und war nur von Herzen froh,
dass die beiden dann ausgestiegen sind.
Denn hier war ich an dem Punkt angelangt, mich einzumischen.
Und während sie raus gingen, habe ich ihnen hinterher gesehen - und fand, dass ihre Klamotten dringend einer Waschmaschine bzw. Reinigung bedurften - ihre Frisuren einer Generalüberholung, und
von ihren Kodder-Schnauzen gar nicht mehr zu reden.
Guten Tag, Gruß Silvia
16. März 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Mannheim bei Fatih
Vorspeise: Maronencrèmesuppe mit schwarzem Trüffel
Hauptspeise: Dry-aged-Beef: Filet-Steak, Black-Beer-BBQ-Sauce, Violetta-Stampf, Octopus Ceviche
Nachspeise: Berries on crème (Weiche Frischkäsecrème mit Waldbeeren)
Hauptspeise: Dry-aged-Beef: Filet-Steak, Black-Beer-BBQ-Sauce, Violetta-Stampf, Octopus Ceviche
Nachspeise: Berries on crème (Weiche Frischkäsecrème mit Waldbeeren)
Au Backe!
Der Wirtschaftsingenieur Fatih vermarktet und exportiert eine eigene Biermarke, ist politisch engagiert und verheirateter Familienvater von zwei Töchtern. Bevor er und seine Welt in Szene gesetzt werden,
darf sich Thilo noch einmal über den grünen Klee loben lassen:
Er serviert Raimund im Schnelldurchgang sein Dinner vom Vortag. Raimund kann erst heute an seinem Tisch Platz nehmen, weil er durch den Tod seiner Schwiegermutter am gestrigen Dinner nicht teilnehmen konnte.
Für diese besondere Mühe und sicher nicht allein für Thilos Kochkünste zückt Raimund - wie erwartet - die 10er Tafel. Damit darf Thilo insgesamt 36 Punkte auf seinem Dinner-Konto verbuchen,
die für Fatih schwerlich zu toppen sind.
Erschwerend kommt hinzu, dass er eine kleine Operation hatte, die ihm durch ein Hämatom eine dicke Backe, sorry, Wange beschert hat. Daher muss er schnell noch mal ins Krankenhaus - und für den heldenhaften Entschluss, trotz Schönheits-Makel die Dinner-Veranstaltung nicht abgesagt zu haben, bekommt er von mir schon mal einen Extrapunkt.
Ob sich Thilo mit einer dicken Backe ins Fernsehen getraut hätte - darf angezweifelt werden, denn sie kann das Bild von einem schönen Menschen schon reichlich verzerren.
Nicht verzerrt ist das Bild von Fatihs wundervollem Grillgerät, einem besonderen Liebling des Gastgebers, das nicht nur schön, sondern auch intelligent ist und sich mit seinem Handy verbinden lässt. Sachen gibt es!
Sehr schick gemacht wie für die ganz große Show-Bühne empfängt Fatih seine Gäste. Die neue Busenfreundin Eva bekommt von Thilo einen Kuss auf den Mund und allesamt bekommen sie einen Drink in die Hände gedrückt.
Die dominante Herausforderung an diesem Abend besteht für Fatih darin, sein edles Outfit nicht durch simple Fettspritzer zu ruinieren.
Lila Stampf auf grünem Teller - ein letzter Versuch, den Jackpot ins Haus zu holen?
Währenddessen sehe ich Sabine, die sich verkrampft die Bissen in den Mund schiebt als wäre ihr jeder einzelne reichlich suspekt (ich mag gar nicht hinsehen) - und der zickig-affektierte Thilo macht mich auch nicht froh.
Das recht einfache Dessert pimpt Fatih mit essbaren Diamanten und Goldstaub auf, damit es spektakulärer rüber kommt als es ist.
Doch auch Gold und Diamanten helfen nur bedingt, bringen ihm zwar 32 Umdrehungen ein, doch den Wochen-Gewinn
sichert sich Thilo. Als I-Tüpfelchen gibt es zum Geldsegen ein Küsschen von Eva auf seinen Schmollmund, der seine Zickigkeit so niedlich unterstreicht.
Ich wünsche allen ein schönes Wochenende mit perfekten Dinnern, und falls die nicht perfekt sein sollten, dann eben mit lieben Menschen, die gerne essen, was auf die Tische kommt.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Der Wirtschaftsingenieur Fatih vermarktet und exportiert eine eigene Biermarke, ist politisch engagiert und verheirateter Familienvater von zwei Töchtern. Bevor er und seine Welt in Szene gesetzt werden,
darf sich Thilo noch einmal über den grünen Klee loben lassen:
Er serviert Raimund im Schnelldurchgang sein Dinner vom Vortag. Raimund kann erst heute an seinem Tisch Platz nehmen, weil er durch den Tod seiner Schwiegermutter am gestrigen Dinner nicht teilnehmen konnte.
Für diese besondere Mühe und sicher nicht allein für Thilos Kochkünste zückt Raimund - wie erwartet - die 10er Tafel. Damit darf Thilo insgesamt 36 Punkte auf seinem Dinner-Konto verbuchen,
die für Fatih schwerlich zu toppen sind.
Erschwerend kommt hinzu, dass er eine kleine Operation hatte, die ihm durch ein Hämatom eine dicke Backe, sorry, Wange beschert hat. Daher muss er schnell noch mal ins Krankenhaus - und für den heldenhaften Entschluss, trotz Schönheits-Makel die Dinner-Veranstaltung nicht abgesagt zu haben, bekommt er von mir schon mal einen Extrapunkt.
Ob sich Thilo mit einer dicken Backe ins Fernsehen getraut hätte - darf angezweifelt werden, denn sie kann das Bild von einem schönen Menschen schon reichlich verzerren.
Nicht verzerrt ist das Bild von Fatihs wundervollem Grillgerät, einem besonderen Liebling des Gastgebers, das nicht nur schön, sondern auch intelligent ist und sich mit seinem Handy verbinden lässt. Sachen gibt es!
Sehr schick gemacht wie für die ganz große Show-Bühne empfängt Fatih seine Gäste. Die neue Busenfreundin Eva bekommt von Thilo einen Kuss auf den Mund und allesamt bekommen sie einen Drink in die Hände gedrückt.
Die dominante Herausforderung an diesem Abend besteht für Fatih darin, sein edles Outfit nicht durch simple Fettspritzer zu ruinieren.
Lila Stampf auf grünem Teller - ein letzter Versuch, den Jackpot ins Haus zu holen?
Währenddessen sehe ich Sabine, die sich verkrampft die Bissen in den Mund schiebt als wäre ihr jeder einzelne reichlich suspekt (ich mag gar nicht hinsehen) - und der zickig-affektierte Thilo macht mich auch nicht froh.
Das recht einfache Dessert pimpt Fatih mit essbaren Diamanten und Goldstaub auf, damit es spektakulärer rüber kommt als es ist.
Doch auch Gold und Diamanten helfen nur bedingt, bringen ihm zwar 32 Umdrehungen ein, doch den Wochen-Gewinn
sichert sich Thilo. Als I-Tüpfelchen gibt es zum Geldsegen ein Küsschen von Eva auf seinen Schmollmund, der seine Zickigkeit so niedlich unterstreicht.
Ich wünsche allen ein schönes Wochenende mit perfekten Dinnern, und falls die nicht perfekt sein sollten, dann eben mit lieben Menschen, die gerne essen, was auf die Tische kommt.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Abonnieren
Posts (Atom)