Montag, 13. November 2023

12. November 2023 - ARD - Polizeiruf 110 - "Cottbus Kopflos"



Vincent Ross – André Kaczmarcyk
Alexandra Luschke – Gisa Flake
Karl Rogov – Frank Leo Schröder
Wiktor Krol – Klaudiusz Kaufmann
Karol Pawlak – Robert Gonera
Marian Kaminski – Tomek Nowicki
Monika Oelßner – Johanna Falckner
Markus Oelßner – Andreas Döhler
Krystina Bukol – Pia-Micaela Barucki
Dawid Bukol – Niklas Bruhn
Petra Schirmer – Julika Jenkins
Janine Küppers – Julia-Maria Köhler
Nikolaus Behrend – Christoph Bach
Jurek Bukol – Sigi Polap
Manfred – Karsten Kaie



Polizeiruf 110
"Cottbus Kopflos"

Wenn schon nicht kopflos, so doch im höchsten Grade kopfschüttelnd hat mancher Sonntagsabend-Krimi die Zuschauer negativ erstaunt zurückgelassen. Vermutlich sind viele Filme überhaupt nicht wirklich für die Zuschauer gemacht, sondern geben den Egos der Macher Auftrieb - oder diese stöbern wahlweise in den Tiefen der eigenen Seelen, um am Ende seltsame Ergebnisse zutage zu fördern.

Das ist im heutigen Polizeiruf anders. Es ist, als käme er als Wiedergutmachung diverser Höhenflüge, die eigentlich Abstürze waren, für die Zuschauer um die Ecke. Aber immer vorsichtig,

denn ein

Narr macht noch keinen Karneval!

Derselbige ist in Cottbus angebrochen, auch, wenn ich selber dort eher weniger Karneval vermutet hätte, lasse ich mich immer gern überraschen. Aber in der Tat wäre jeweils im Kölner oder Münchner Tatort wesentlich mehr Lokalkolorit vorhanden gewesen als in diesem Film.


Der Fall

Jurek Bukol, stadtbekannter Querulant, aber auch Wagenbauer für den Karneval, wird ermordet aufgefunden. Der Tatort ist weitläufig abgebrannt, so auch sein Projekt "Karnevals-Wagen".

Hat der Mord etwas mit dem Motivwagen zu tun? Oder hängt er mit einem Behördenfehler zusammen, in dem Jurek Bukol zum Bauernopfer geworden ist?

Beides trifft zu. Und wie immer vergehen knapp 90 Minuten, bis der Fall aufgeklärt wird:

auf dem Motivwagen, dessen Figuren durch eine komplizierte und evtl. sogar noch nicht einmal in der Wirklichkeit vorhandenen Technik, rekonstruiert werden, befinden sich vier Leute, die einander jeweils Geld in die Tasche stecken:

darunter der Vorstand des Elferrates und ein Polizeibeamter.


Das "Personal"

Die Wagenfigur des Polizei-Beamten steht hier für den Dienststellenleiter Markus Oelßner, der aus Selbstschutz natürlich die Ermittlungen torpediert. Da spielen allerdings die beiden

im Wesen und Aussehen ziemlich unterschiedlichen Ermittler Vincent Ross und Alexandra Luschke nicht mit: während sie sich mehr und mehr

einander annähern und vielleicht sogar Gemeinsamkeiten entdecken, schieben sie die Puzzles des Mordfalles zu einem Gesamtbild zusammen.


Fazit

Herausragend ist das Zusammenspiel der so unterschiedlichen Ermittler, obwohl weder Vincent noch Alexandra eine private Seite zum größeren Interesse der Zuschauer angedichtet werden muss: ihr Privatleben bleibt außen vor, und das ist nicht nur erfrischend im

Tatort/Polizeiruf-Format, sondern auch ausreichend, damit die beiden interessant sind.

Der Mörder? Ist der Sohn des Opfers, Dawid Bukol, der mit der Ehefrau des Polizei-Dienststellenleiters ein Verhältnis hat, von dieser, die bei der Stadt beschäftigt war, erfahren hat ...

ja, so hat eines eine Verbindung mit dem anderen: und Dawid erpresst die beteiligten Personen.

Elternmord ist immer besonders schlimm - vermutlich hat sich Dawids Vater damals überglücklich über dessen Geburt gezeigt ... dann ist auf dem Lebensweg so einiges schief gelaufen ... bis hin zu diesem Mord.

Ich habe dem Krimi gern zugesehen: er verbreitet keine große Aufregung, ist aber ganz sicher auch kein Ärgernis-Krimi  - und gebe von hier 3,5 von 5 möglichen Sternen.


Guten Morgen, Gruß Silvia 


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