Freitag, 28. Juni 2019

27. Juni 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag im Ruhrgebiet (Castrop-Rauxel) bei Jan

Vorspeise: Mousse von der roten Paprika mit Serrano-Crisp im Salatreigen mit Balsamico-Tunke
Hauptgang: Involtini vom Maishähnchen, gefüllt mit Pilzen und Pistazien an Portweinjus auf Kartoffel-Sellerie-Stampf, dazu ein Gemüsekörbchen
Nachtisch: Erdbeercreme im Biskuitmantel an Prosecco-Vanille-Schmand


Das Auge isst mit

Die Augen sind ohnehin oft ausgeprägter als andere Sinne: Daher ein Foto vom Ruhrpott mit schwarzem Grund und rosaroten Blüten bei weißer Schrift. Das sticht ins Auge. Aber dies ist eine Geldbörse - und da kommt es auch noch stark auf die inneren Werte an. Wenn die nicht stimmen, sieht es mau aus. Und ob die stimmen oder nicht,

kann man nicht immer und von außen beurteilen.

Für Jan ist die äußere Ansicht seiner einzelnen Gänge von absolut großer Wichtigkeit und Bedeutung. Die Augen werden sozusagen bestochen, aber der Geschmackssinn ebenfalls -

und so soll eine Champignon-Füllung nach Undercover-Steinpilzen schmecken, weil - ja, weil ihm während seiner drei Probedurchläufe der Champignongeschmack nicht gereicht hat. Ein Steinpilz-Pulver (er sagt, dass er das selber hergestellt hat) soll es richten und wird unter die Pilze gemischt.  Ich höre nicht wirklich, dass dies jemand herausschmeckt.

Vegeta, ein Fertigwürzmittel, das Jan anpreist als sei es das Non-plus-ultra, kommt genau so zum Einsatz wie eine Fertig-Erdbeersoße, deren Haltbarkeit ihm selber bereits bedenklich erscheint. Jan hat es nicht so damit, dass die Lebensmittel nach sich selber schmecken dürfen, so lange es Möglichkeiten gibt, diese zu pimpen.

Um die Gäste ein wenig zum Denken zu verleiten, hat jeder ein Schächtelchen vor sich stehen und soll raten, was darin ist ... Nun, niemand hält die dort enthaltene Tonkabohne für ein Stück Kohle, das er aus Sentimentalität aus dem letzten Schacht gerettet hat. Selbst Wolf kennt diese Bohne. Überhaupt scheint Wolf ein bisschen vom Essen, aber rein gar nichts vom Kochen zu verstehen (was seinen vortägigen Auftritt umso bedenklicher macht).

Zur Bespaßung (oder auch zum Ignorieren) habe ich hier ein Rätsel, das ein klein wenig schwieriger zu lösen ist als jenes mit der Tonkabohne: Was sieht man auf dem Foto?



Wie an jedem Tag, an dem er Gast ist, hält Wolf auch heute nicht mit Lob hinterm Berg. Wirklich ernst nehmen kann ich seinen permanenten Überschwang allerdings nicht mehr. Eher sehe ich es, als hätte ihm jemand gesteckt: Immer loben, viele Punkte geben - und das Publikum lässt dich ungeschoren. Aber bei Jans Tellern, die wie gemalt rüberkommen, wäre das für meine eigene Einschätzung ausgesprochen wichtig ... na ja, so wichtig wie ich das "pDinner" eben nehme, also ... eigentlich nebensächlich.

Als einzige und wahr anzunehmende Kritik erfahre ich, dass das Essen überwiegend zu kalt auf den Tisch kommt (kein Wunder, wenn man zuvor noch Kunstwerke fabrizieren muss, um die Augen zu betören) - denn das bestätigt Jan auch selber.

Daher würde er sich glatt einen Punkt abziehen und sich und sein Können mit 9 Zählern einschätzen.

Der Eigeneinschätzung folgen Tanja und Linda. Wolf setzt den fehlenden Selbstbeweihräucherungpunkt obendrauf und zückt die 10. Fritz setzt sich von der Menge ab und gibt nur 7 Umdrehungen. Das wird ihm nicht gut bekommen auf der Vox-Facebook-Seite!

Insgesamt ergeben sich 35 Punkte. Das bedeutet die bisherige Führung. Das riecht nach Sieg.

Und am Ende noch eines: Ich kenne den Wohnort von Jan vom Vorbeifahren. Wie oft bin ich daran vorbeigefahren? Unzählige Male! Einmal einen Stop in Castrop-Rauxel einzulegen, ist mir bislang einfach noch nicht in den Sinn gekommen. Vermutlich ein Fehler. Den ich jedoch in naher Zukunft nicht wirklich korrigieren werde.


Guten Morgen, Gruß Silvia


1 Kommentar:

  1. Liebe Silvia,
    ich habe die Ruhrpott Woche gerade in der Mediathek geschaut und war doch sehr abgestoßen von dem Abend bei Jan, dem ewigen Nörgler. Bereits am Ende des ersten Abends war mir klar, wohin die Reise für ihn gehen sollte, als er der so freundlichen ersten Gastgeberin unverschämt wenige Punkte gab, weil ihm a) ihre Kultiviertheit nicht passte und er sich b) selbst einen guten Punktestand sichern wollte. Leider ist sein Plan dann ja auch aufgegangen.
    Vielen Dank, dass du es so pointiert und doch sachlich zusammengefasst hast.
    Liebe Grüße von Pidi

    AntwortenLöschen