Samstag, 15. Juni 2019

15. Juni 2019 - Interview mit Heinz - meinem mit 19 Jahren verstorbenen Bruder


Interview mit Heinz -
meinem mit 19 Jahren verstorbenen Bruder

Mir ist klar, dass ich kein Interview mit meinem Bruder führen kann, aber um so wichtiger ist mir das Ergebnis dieser Fragen, in den "Himmel", man kann auch sagen "Ins Blaue", gestellt, denn es ist durchaus möglich, dass man auf viele seiner Fragen selber die Antworten kennt.


Wen vermisst du am meisten?

Dich - alle anderen sind bei mir. Aber: Lass dir Zeit, ich kann warten.


Vermisst du nicht auch Sigrid, deine letzte Freundin?

Zwinker, zwinker. Ich habe so gern gelebt ...  Ich hoffe, sie hat ein schönes Leben.


Was hättest du aus deinem Leben gemacht?

Auf der Erde hatte ich nur schlappe 19 Jahre Erfahrung. Wie soll ich wissen, wie es weiter gegangen wäre?


Wie alt wärst du gerne geworden?

Weiß ich gar nicht. Ich bin jetzt schließlich ewig jung.


Werden wir uns wiedersehen?

Wenn du daran glaubst!


Was ärgert dich am meisten, wenn du die Erde heute siehst?

Ich ärgere mich nicht mehr. Hier und da wundere ich mich nur.


Was freut dich?

Dass du mich nie vergessen hast.


Wohin führt mein Weg?

Ich bin nur dein Bruder, nicht der Liebe Gott.


Warum warst du als Dortmunder eigentlich Bayern-München-Fan?

Fehler macht doch jeder.


Wie war es, als Papa dich in Frankfurt in der Rechtsmedizin identifizieren musste?

Es war das Schlimmste überhaupt. Er tat mir so leid.


Ich frage nicht wirklich, wie dein Tod im Feuer war und ob es diesen einen Schuldigen gab.

Es war nichts Vorsätzliches, das auf keinen Fall. Wie ich hörte, hat er unter meinem Tod immens gelitten ... vielleicht lebt er auch nicht mehr.


Was sagst du über die Feuerwehr, über den Hotelbesitzer ... irgendwo in der Nähe von Frankfurt am Main?

Während ich starb, habe ich solche Dinge nicht mitbekommen.


Ich weiß aber aus der Presse, dass die Feuerwehr ein Fest hatte, zu spät vor Ort war - und dem Hotelbesitzer dieser Brand nicht gerade unrecht war.

Ja, mein Silviken - kann sein. Vergiss es! Es ändert nichts mehr.


Hast du - als Abschluss - einen Rat an uns?

Genießt jeden Augenblick, denn wie schnell alles vorbei sein kann, sieht man an mir ...


Ich danke dir für dieses Interview.

Und jetzt lass mir meine Ruhe. Tschüss!



Guten Tag, Gruß Silvia





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