Freitag, 21. Juli 2017

21. Juli 2017 - 100 Erlebnisse, die man sich verkneifen sollte: 4. Mahnung: Finger weg von Waschmitteln



100 Erlebnisse, die man sich verkneifen sollte.

4. Mahnung:


Finger weg von Waschmitteln

Es geschieht, dass die vernünftigsten Menschen die dümmsten Ideen haben, und genau diesen Einfall äußerte meine Mutter eines Tages mir gegenüber

als wir an eben jenem oben abgebildeten Brunnen vorbeikamen:

Ihr Traum sei es, einmal eine Packung Waschpulver mit dem Wasser zu einer Union und einer Milliarde Seifenblasen zu vereinen  -

und damit flockiges, schäumendes Glück in die Umgebung strömen zu lassen..

Natürlich blieb es nur ein Gedanke, den sie nie in die Tat umgesetzt hat. Hoffe ich, weil ich es so ganz genau natürlich nicht weiß.

Denn zumindest manchmal war sie für jeden Jux zu haben,

was vielleicht auch daher rührte,

dass ihre Kindheit mit knapp 14 Jahren vom Krieg abrupt beendet wurde.

Da hat so mancher Mensch im Erwachsenenalter Nachholbedarf an Unsinns-Gedanken, die man in die Tat umsetzen könnte.


Am 18. Juli 2010 starb meine Mutter im Alter von 80 Jahren.


Ich besorgte mir ein paar Pakete Waschpulver - weil ich sicher war, dies würde ihr besser gefallen als irgendein Kranz mit Schleife und der Aufschrift "In langem Gedenken" (ewiges Gedenken gibt es ja nicht, weil die Hinterbliebenen auch nicht ewig leben) -

und machte mich in der Dunkelheit der Nacht auf den Weg

zu allen Brunnen in unserer Innenstadt.

In jeden kippte ich eine große Portion Waschpulver hinein.

Es schäumte und schäumte und überflutete das, was sonst die Einkaufsstraße ist und nun kaum noch zu sehen war.


Dann wurde ich wach, denn ich hatte das nur geträumt.

Aber wenigstens im Traum hatte ich ihren unsinnigen Gedanken für sie in die Wirklichkeit umgesetzt.

Auf meinen Kranz für sie  hatte ich nur schreiben lassen "Tschüss".



Guten Tag, Gruß Silvia




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