Foto: S. B. |
Die perfekten "Dinner"-Kandidaten
haben sich aus gutem Grund, nämlich, weil sie kochen können, für die Sendung "Das perfekte Dinner" beworben. Sie sind obendrein sympathisch, haben eine Abneigung gegen die Füllwörter
"genau" und "tatsächlich", und sie leben in einem schönen Zuhause - das allerdings nicht den Neid von diversen Zuschauern ernten sollte. Alle Kandidaten untereinander werden ratzfatz wirklich gute Freunde, die auch im Anschluss an die Aufzeichnungen große Teile ihres Privatlebens miteinander verbringen. Zudem sind sie alle gutaussehende Menschen, die keine Zoten und keine dummen Witze reißen.
Das wahre Leben sieht indes etwas anders aus ... und ist eben, wie das wahre Leben nun mal ist, kein Wunschkonzert.
Meistens findet sich in jeder Woche mindestens ein Kandidat, der bei den Zuschauern eher aneckt als gut ankommt.
Und die Sache mit dem Kochenkönnen ... ist doch glatt geschenkt, wenn zumindest der Einsatz der Kandidaten für den Unterhaltungswert stimmt.
Hochleistungskochen kann man nun wirklich nicht oder eher selten erwarten, und das ist in den etwa 19 Jahren seit Beginn der Sendereihe nicht anders geworden.
Und nicht zwangsläufig wirkt jemand sympathisch, nur, weil er gut kochen kann. Obwohl dieses Talent natürlich die Zuschauer milde stimmt - auch, wenn es keine Charaktereigenschaft ist, sondern antrainiertes Wissen und Können, hier eben fürs Kochen.
Der ideale Dinner-Kandidat macht ein bisschen Spaß, ist ein bisschen ernsthaft, ist nicht nervig oder langweilig und kann halbwegs gut kochen.
Aber auch diese Eigenschaften kommen selten zu einem Zusammenschluss: der eine macht ein wenig Spaß, der andere ist eher ernsthaft - und was
nervig ist, empfindet am Ende jeder Zuschauer für sich.
Es gibt sie also gar nicht, die idealen Dinner-Kandidaten, es gibt aber die Ansprüche, die Zuschauer an eine
kleine Unterhaltungs-Sendung am Vorabend stellen und die nie allesamt erfüllt werden können.
Und nun?
Ja, was machen wir nun?
Zum Beispiel das TV-Gerät ausschalten oder den Sender in der Zeit von 19.00 bis 20.15 Uhr ignorieren -
oder einfach
Konsumieren, was in der Flimmerkiste und in dieser Sendung präsentiert wird.
Immerhin hebt sich die Sendung mit ihren vielen freundlichen und sympathischen Kandidaten erfrischend ab von Formaten, in denen
die Kandidaten sich selbst und gegenseitig zum "Affen" machen - und in den Zuschauern derbe Wünsche zum Vorschein bringen. Ein bisschen
Trash ist gut, aber diese Sendung ist kein Trash (oder nur sehr selten), sondern in ihr wirken ganz normale Menschen wie
du und ich
mit, die vielleicht nur mal "ins Fernsehen" wollen oder auch Werbung in eigener Sache im Sinn haben, aber sich in der Regel
gut benehmen können und vernünftigen und vielfach angesehenen Berufen nachgehen.
Trotzdem
kann es natürlich sein, dass dem einen und der anderen diese Reihe nicht gefällt, weil eben nicht wirklich oft wirklich gut gekocht wird ...
dann verabschiedet man sich eben von dem Format. Ist ja kein Problem.
Es ist eine Sendung, die nicht mehr als nur unterhalten will ... und keine großartige, sondern eine leicht verdauliche Angelegenheit ist. Mir macht sie selbst dann
Spaß, wenn sie mich langweilt, was oft genug passiert, auch, wenn dann die wahre Freude erst um 20.15 Uhr beginnt.
Guten Tag, Gruß Silvia
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