Dienstag, 10. Oktober 2023

9. Oktober 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Mannheim/Heidelberg bei Gerhard

 



„Duett vom Thunfisch“
Vorspeise: Thunfischtatar, marinierte Avocado mit Kapern, Sardellen und Kresse, Thunfischpraline mit Wasabi-Espuma
Hauptgang: An Aromaten gebratenes Schweinefilet, gegrilltes Paprikagemüse, Tomaten-Hollandaise, gratinierte Polenta-Ecken
Nachtisch: Aprikosentarte an Aprikosen-Bier-Sorbet, Joghurtcreme mit Aprikosen-Gel und Malz-Baiser


"Jeder Zimpel kommt heute ins Fernsehen"

tönt Gerhard, der sich für seinen voxschen Besuch ein paar Humorbrocken zurechtgelegt hat, die er später für seine Konkurrenten ebenfalls benutzt, und bezeichnet sich selbst als Zimpel. Ich weiß gar nicht genau, was das ist - habe aber eine Idee - und stimme ihm somit gerne zu. Eines Tages würde er gern ins Dschungel-Camp ziehen - und was er scherzhaft rüberbringt, würde er sicher nicht von sich weisen, falls man von der Produktionsfirma auf ihn zurückgreifen würde.

Die suchen schließlich stets Leute, die für gar nichts prominent sind, die niemand kennt, niemand kennen will - weil die sich vermutlich nicht auszurufen wagen:

"Ich bin ein Star, ..."

Der gelernte Bäcker und jetzige ITler hat einen weiteren Grund, sich in dieser Sendung bekannt zu machen: als Hobby-Bierbrauer gibt er Seminare. Die Biere, die er heute zum Dinner reicht, sind allerdings nicht selbst gebraut - und nicht jeder akzeptiert gerne diesen bierreichen Abend. Na ja, bierreich ist vielleicht übertrieben - denn der beste Gastgeber scheint Gerhard nicht zu sein: manches Glas wird viel zu spät wieder gefüllt.

Von dem Spruch "wie der Herr, so's Gescherr" scheint Gerhards schüchterner großer schwarzer Hund "Schnitzel" noch nie etwas gehört zu haben: verhuscht ergreift er die Flucht, sobald ihm einer der vielen fremden Leute im Haus näherkommt ... Eine hündische Angst, an der man arbeiten sollte.


Das Menü

Heute ist allerdings nicht die Zeit für Hunde-Trainingsstunden, denn Gerhard muss kochen, backen und sich auf die Gäste vorbereiten. Beim Abschmecken ist er leider nicht der Ordnungsfan wie er es beim Aufräumen in der Küche ist: Löffel ins Essen, abschlecken, Löffel zurück ins Essen ... da schlägt meine Kritik-Waage nicht ins Positive aus.

Schweinefleisch an einem Montag anzubieten, ist mutig (oder einfach nur ignorant?): nicht jeder mag Schweinefleisch, und aus religiösen Gründen wird es oft sogar gemieden.

Die Iranerin Ella mag kein Schweinefleisch - aber sie isst es trotzdem. - Tobias hat andere Gründe, Schweinefleisch zu meiden - und isst es heute ebenfalls: bis vor ein paar Jahren hatte er zwei Hängebauchschweine - und isst seitdem kein Schweinefleisch mehr. Im übrigen ist er abseits von seinem dieswöchigen Speiseplan sowieso Vegetarier, wie er angibt, und

andererseits stellt sich mir die Frage, wie man auf die Idee kommt, Hängebauchschweine als Haustiere zu halten. Denn: als sie zu groß und zu schwer geworden waren,

zogen die Schweine auf einen Gnadenhof um. Gnadenhöfe (unter anderem) müssen die menschlichen Fehler auffangen ...


Fazit

Gerhard gelingt ein unterhaltsamer erster Abend in der Ecke zwischen Mannheim und Heidelberg. Das eine oder andere Bier hätte ich gern probiert.

Die Punkte: je 8 geben Carl und Tobias, je 7 geben Heidi und Ella.

Mit 30 Punkten muss sich Großmaul Gerhard, der glaubt, ein perfektes Dinner zubereitet zu haben, zufrieden geben. Gerhard dürfte ruhig ein bisschen mehr "Schnitzel" sein, während "Schnitzel" ein bisschen mehr von Gerhard haben dürfte.


Guten Morgen, Gruß Silvia




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