Hauptgang: Geschmortes vom Schimborner Rind mit Knollenstampf und Möhren
Nachtisch: Süßes vom Kürbis, dazu kerniger Krokant
Eine Perfektionistin am Rande der Verzweiflung?
Ich sehe keine Perfektionistin, denn die würde sich nicht die ganze Küche verbauen, sondern zwischendurch aufräumen, um den Überblick nicht zu verlieren. Was ich sehe, ist eine reine Unübersichtlichkeit - sowohl was das Chaos um Nathalie herum betrifft,
als auch diese Geschichte um die Ochsenbäckchen.
Immerhin beschreibt Nathalie sich wiederholt und wiederholt als Perfektionistin. Worthülsen! Eine Schwarz-Weiß-Seherin sei sie ebenfalls. Ich sehe jedoch bald nur noch
Schwarz.
Die unvollständige und vermutlich auch wenig wahre Geschichte um die angeblich verdorbenen Ochsenbäckchen verhilft ihr am Ende zu
mehr als gut gemeinten und eher Mitleids-Punkten.
Hier entsteht ein kleiner Vorabend-Krimi für gebeutelte Dinner-Zuschauer, vielleicht mit dem Titel: Was ist mit den Bäckchen wirklich passiert?
Bevor sie das Fleisch zubereitet, riecht sie daran - und empfindet es als in Ordnung. Dann jedoch geht die Show bergab, denn es gibt nicht nur nicht das anvisierte Geschmorte,
sondern Nathalie bricht auch in viel beachteter Verzweiflung aus.
Aber besser für sie, sie gibt dem bösen Metzger oder Supermarkt-Verkäufer die Schuld, als sie selber auf sich zu nehmen. Denn nicht umsonst hat sie als Ersatz ein Rinderfilet vorrätig.
Hätte Vox die Sache mit ihrem Geruchstest nicht gezeigt - mein Beitrag würde vermutlich heute ganz anders ausfallen. Doch es ist wie es ist, und ich denke, der Fehler liegt
eindeutig bei Nathalie.
Fazit
Schließlich bereitet sie den Hauptgang vor, als sei es völlig egal, was zuerst seinem Garpunkt entgegenschmurgelt. Die Möhren sind servierbereit, als sie das Filet in den Ofen schiebt. Was ich nur ansatzweise sehe und daher nicht darauf schwören möchte, ist,
dass sie für die neue Soße aus dem Bäckchentopf eine Flüssigkeit abschöpft. Das spräche eindeutig dagegen, dass das Schmorfleisch verdorben ist.
Desweiteren habe ich keine Lust, dem wahren Täter, der Täterin, auf die Spur zu kommen.
Mit showmäßig zerknirschtem Gesicht erzählt sie von ihrem Desaster - und die Belohnung für "so viel Ehrlichkeit"
folgt sogleich in den Punkten:
Je 8 geben Laura und Ralf, je 9 Lars und Kerstin. 34 Punkte sind ihr Lohn für wenig Perkektionismus, aber einigen Ungereimtheiten.
Nun warte ich ab, wie perfekt sie ihre Konkurrenten bewertet. Irgendwo muss sich ihr Perfektionismus schließlich Bahn verschaffen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen