Die "wunderbare" Lindt-Familie
Auch zu diesem Weihnachtsfest kommt rechtzeitig das glänzende Lindt-Broschürchen auf den Markt, darf kostenlos mitgenommen und als zuckersüße Verführung viele, viele Käufer zu ebenfalls süßen Schandtaten gegen ihre Figuren animieren.
Wer könnte dem Inhalt widerstehen, wenn doch nicht ein einziges Mal von gerade schwierigen Zeiten die Rede ist? Lieber wird an die wunderbare Zeit von vor mehr als 140 Jahren erinnert, in der Rudolphe Lindt die Conche erfand. Während wir uns alle im Kreis drehen,
nicht wissen, wie es weitergeht, dreht Lindt weiterhin seine Schokolade.
Ein Stück Normalität in unsicheren Zeiten. Zumindest lässt sich über Corona nicht sagen:
Aus der Schweiz in die Welt!
Für Lindt gilt das jedoch allemal.
Auch Johann Lafer ist erneut an diesem Werk beteiligt. Er lässt uns Genießer in der Vorweihnachtszeit "dahinschmelzen" - und offeriert einige Desserts. Als Zugeständnis an eine noch zu erobernde Gruppe gibt es auch ein veganes Rezept für ein Dessert.
Dahinschmelzen - vor Traurigkeit - werden andernorts und abseits der Lindt-Schmiede viele Menschen, die an Weihnachten mehr oder weniger allein sein werden. Da hilft vielleicht ein kräftiger Biss in den Schoko-Weihnachtsmann,
der als Boxbeutel für den Mund dient?
Bezaubernd sind auch wieder die Großeltern der wunderbaren Lindt-Familie. Ist es sonst gar nicht sicher, dass sie pünktlich zu Heiligabend einlaufen,
weil sie ihr ausgeklügeltes Erscheinungsbild noch mehr perfektionieren müssen -
ist es in diesem Jahr und in Wirklichkeit nicht so, dass alle Großeltern ihre Enkelkinder sehen.
Unterdessen sitzen Mama und Papa Lindt vor dem Kamin und schnabulieren ein paar Pralinen - zu nah am Feuer! Da könnte glatt die Schokolade wegschmelzen!
Die süßen Kinder sehen glücklich und zufrieden aus. Aber wehe, ihnen läuft die Schokolade aus den Mündern - das ruiniert sofort die
schicken Klamotten.
Aber ganz verschmitzt und putzsauber lauscht der kleine Junge den Klängen von Papa, der am Klavier klimpert (kann das Fotomodell etwas klavierspielen bzw. war das Voraussetzung für den Job?).
Alles ist so heimelig wie immer. Nur die
Türsteher, wie Lindt die Pantoffeln nennt, die am 6. Dezember auf
wohlige und knatschsüße Füllungen warten,
könnte es unter bösen Umständen auch in der Wirklichkeit geben:
Eine Virus-Polizei, die kontrolliert, ob jeder sich auch dort befindet, wo er hingehört oder zu wem er gehört - nur keine Menschenansammlungen.
Aber die Lindt-Kinder haben sowieso nur ein Großelternpaar. Das wird schon klappen. Das zweite Großelternpaar hat es noch nie in die Broschüre geschafft ...
ob man die wohl lieber totschweigt und versteckt?
Ich wünsche allen eine schöne Zeit. Und morgen einen guten 1. Advent. Ob mit oder ohne Lindt oder Schokolade. Bleibt gesund.
Guten Tag, Gruß Silvia