Vorspeise: acquerello / alpkäse fümegna / petersilie / zitronenzesten
Hauptgang: kalbsbäckchen / püree mit bärlauch / merlot von Minusio
Nachtisch: sahne / farina bóna / honig
"Schweizer zu sein ist eine große Ehr!
Schweizer zu werden sehr, sehr schwer!
Sauberkeit ist dem Schweizer nicht egal,
sogar das Geld wird dort gereinigt – fast legal." - Stefan Wittlin, geb. 1961
Die Crew des "perfekten Dinners" ist nicht zum ersten Mal in der Schweiz, aber erstmals im Tessin. Und zum Glück werden anstelle von Banken schöne Landschaftsaufnahmen gezeigt, die Rosamunde Pilchers Cornwall direkte Konkurrenz machen. Nur, dass hier im Hintergrund Berge zu sehen sind. Ein Grund für mich, das Tessin zu meiden - seitdem ich einst eine unschöne Begegnung mit der Zugspitze hatte. Das ist lange her, wirkt aber nachhaltig: Berge ... nicht meins!
Insofern kann bei mir auch kein Neid aufkommen, wenn andere dort leben ... wo die Touristen in Scharen einfallen. Einmal mehr wird mir klar, wie sehr ich mit meiner jetzigen und auch ursprünglichen Großstadt im Ruhrgebiet verwurzelt bin: Nichts auf der Welt kann schöner sein!
Und falls jetzt bemängelt wird, dass ich mich nicht ums Dinner kümmere, so kann ich nur antworten:
Wenn diese Sendung verlängert wird, so verlängere ich hier auch konsequent und abseits vom Thema. Denn die Verlängerung "tut nix" für die Sendung (würde Kretschmer sagen, wenn er es denn gucken würde). Selbst durch 2 Werbepausen ist die Veranstaltung noch immer ausführlicher als sonst. Und das ist so überflüssig, ich kann es gar nicht besser beschreiben als mit dem altbekannten Zitat: "In der Kürze liegt die Würze."
Im Ergebnis darf Alessandro sogar ausführlich den Aufzug erklären, der direkt bis in die Wohnung seiner Eltern fährt. Warum kocht er nicht in seiner eigenen? Die ist nur ein Stockwerk tiefer, aber sie wäre auf jeden Fall authentischer, egal, wie sie nun aussieht. Kurz gibt es einen Blick in sein eigenes Wohnzimmer: Seine Frau sitzt wie bestellt und nicht abgeholt mit dem gemeinsamen Kind auf der Couch ...
Flugs geht es zurück in die elterliche Zimmerflut, und er bereitet sein Dinner vor.
Unterdessen macht Anke sowohl die Autoren der Sendung als auch Daniel Werner, den Kommentator, beinahe arbeitslos:
Sie nimmt beides in ihre eigenen Hände, denn sie hat viel zu erzählen und redet druckreif: Übers Essen, über die italienischen Nachbarn und hastenichtgehört ...
Wenn man ihr zuhört, könnte man glauben, dass es sowohl den Italienern als auch den Tessinern nur ums Essen geht. Der eine guckt sich vom anderen etwas ab. Eine allgemeine Bereicherung also. Gibt es da keine Probleme? Alles purer Sonnenschein?
Zumindest das heutige Dinner von Alessandro mutiert zum Sonnenschein: Zwar ist sein Menü recht einfach in der Zubereitung (das Dessert sogar dürftig), aber die Gäste sind mehr oder weniger begeistert. Allen voran die redselige Anke, die zwar dieses und jenes bemängelt,
am Ende jedoch 10 Punkte gibt. Inklusive ihrem mehrfach angekündigten Bonus-Punkt für den ersten Gastgeber der Woche.
Oliver und Claudia zücken die Tafel mit der 8, Franco die mit der neutralen 7.
Insgesamt sammeln sich 33 Zähler an.
Unterdessen ziehen sich die überflüssigen 15 Minuten wie ein Kaugummi. Der Geschmack und die Freude daran ist längst verflogen, weil es nur noch fad schmeckt. Mal davon abgesehen, dass ich Kaugummis überhaupt nicht mag. Vielleicht kommt mir gerade deshalb der Vergleich in den Sinn?
Guten Morgen, Gruß Silvia
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