Montag, 17. Oktober 2022

16. Oktober 2022 - ARD - Tatort Frankfurt: Leben Tod Ekstase




Margarita Broich als Anna Janneke
Wolfram Koch als Paul Brix
Martin Wuttke als Dr. Adrian Goser
Aenne Schwarz als Ellen Jensen
Pit Bukowski als John
Frederik von Lüttichau als Syd
Isaak Dentler als Jonas
Uisenma Borchu als Isabelle von Kanis
Doguhan Kabadayi als Azad
Friederike Ott als Sabine

Autor: Nikias Chryssos
Co-Autor und Regie: Michael Comtesse


Tatort Frankfurt
Leben
Tod
Ekstase

Ein bisschen Zuschauer-Erschrecken, um diese in psychedelische Albträume zu schicken? Rache des Autors an seinem eigenen Psychiater? Oder einfach nur ein weiteres Kapitel im Abgesang des "Tatorts" als recht beliebte Sendereihe?

Mein größter Schreckmoment ist allerdings, als Dr. Adrian Goser, der als Gefängnisinsasse den Vogel, den er eigentlich tief in seinem Kopf beherbergt, und der, dort hin- und herflatternd an Hirnregionen anstößt, die folglich irreparabel zerstört sind - in der Hand hält. Hoffentlich kommt das kleine, lebendige Vögelchen heil aus dieser heillos verworrenen Geschichte raus.

Ja, am Ende lässt er es fliegen ... und dann ist es doch noch gefangen: in seiner Gefängniszelle.

Viele inhaltliche Angaben möchte ich nicht machen: sechs Leute sterben während einer Psycholyse des irren Doktors. Weitere Tote folgen.

Während einer Psycholyse werden den Probanden Substanzen verabreicht, die als Ticket zur Reise ins tiefe Innere fungieren sollen.

Zuvor muss der Psychiater Dr. Goser jedoch unbedingt wissen, welcher Patient welchen Film von Arnold Schwarzenegger bevorzugt: die Wahl auf den Film stelle eine Art von erweitertem Sternzeichen dar und verriete viel über die Personen. Gut, dass ich keinen einzigen Schwarzenegger-Film kenne ... ich benötige auch kein weiteres Sternzeichen.

Drogen sind keine Heilmethode, sondern verursachen weitere Probleme, wie der

ehemalige Bundeswehrsoldat und Patient des völlig falschen Therapeuten seiner Traumata in diesem Filmchen anschaulich beweist: er ist auch der Verursacher dieses Massakers.

Aber so ernst nehme ich den Plot nicht. Im Grunde ist es völlig gleichgültig, wer wen und warum ermordet.


Fazit

Dr. Adrian Goser könnte die Wiederkehr von "Rosemaries Baby" sein, das Adrian genannt wurde. Aber der Schauspieler hinter der Rolle liefert ein

grandioses Spiel ab: Martin Wuttke zeigt, was Schauspielkunst bedeuten kann. Mit seinen Aus- und Einbrüchen trägt er den Film,

der dadurch allerdings nicht an allgemeingültiger Qualität gewinnt. Dieser Krimi dümpelt ziemlich verloren vor sich hin und sucht vergeblich seinen Sinn als spannende Sonntagabend-Unterhaltung.

Dr. Goser nimmt am Ende in seiner Gefängniszelle eine Substanz zu sich, die ihn vermutlich von seinem dramatischen Auftritt auf der Erde befreien soll.

Dann: Abspann. Das Desaster ist vorbei. - Ich weiß, ich hätte den Film nicht bis zum Ende verfolgen müssen - aber er dient auch als Wahl-Kriterium: wer je einen Psychiater benötigt,

sollte sich diesen ganz genau ansehen. Es ist nämlich keine gute Wahl, wenn der verrückter als seine Klienten ist und sie erst in den wahren Wahnsinn treibt.

Eine Sternenbewertung ist mir nicht möglich. In diesem Tatort wird schließlich der Tatort selber ermordet ...


Guten Morgen, Gruß Silvia 

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