Freitag, 22. Juli 2022

22. Juli 2022 - Alternative Fakten: Blind Dates

 


Alternative Fakten
Blind Dates

Von Zeit zu Zeit braucht die Welt Neuheiten, mal in diesem, mal in jenem Bereich. Letztens hat Herminio Müller-Sonnenberg-Wautzig eine solche eingeführt:

Die von ihm organisierten Blind Dates versprechen allen Teilnehmern etwas sehr Besonderes. Und die Leute laufen ihm quasi die Bude bzw. seine Homepage ein. Die Buchungen knallen nach oben, obwohl niemand genau weiß, um welche Neuerungen es in diesen Blind Dates eigentlich geht. Manch einer

hofft wohl auf eine 100%ige Erfolgs-Garantie, andere hoffen gar, prominente Partner-Suchende kennenzulernen. Wieder andere sind offen für alles Neue, weil ihnen langweilig ist und sie die Abwechslung zum Aufwerten ihrer öden Zeit benötigen.

Aber alles ist völlig anders: Herminios neue Geschäftsidee ist nur, dass diese Dates wirklich "blind" ablaufen und daher nicht nur völlig fremde Menschen aufeinander losgelassen, sondern ihnen als Zusatzhürde auch noch blickdichte Augenbinden verpasst werden. Zwar kommt ihm kurz in den Sinn, dass das Wort "blind" diskriminierend sein könnte, aber noch darf man es für "Blind Dates" benutzen. Hofft er zumindest.

Dann sitzen sich die Leute gegenüber und tappen völlig im Dunkeln darüber, wer eigentlich ihr  vis-à-vis ist. Kevin

freut sich, dass seine Überraschungs-Kandidatin Chantal heißt: so passen die Namen schon mal gut zueinander.

Ansonsten ist der Geruchssinn gefragt: ist das Parfum des Gegenübers teuer genug? Oder ist es nur aufdringlich? Die verschärfte Sinneswahrnehmung hat allerdings auch Tücken: die Nasen können von Knoblauchfahnen leicht benebelt werden oder die genaue Menükarte des letzten Essens des Gegenübers identifizieren.

Immerhin kann man sich an den Stimmen und persönlichen Ausdrucksweisen orientieren. Ist die klug daherredende Frau aber auch hübsch genug? Ist sie so angenehm wie ihre Stimme - oder hat sie diese durch lange Übungen verkleidet?

Nach einem recht erfolglosen 1. Durchgang, die Dates völlig zu verdunkeln, gibt Herminio Müller-Sonnenberg-Wautzig auf - und schaltet um auf die Ursprünge der "Blind Dates". In denen erfährt man außer dem

Aussehen auch nicht viel mehr von der gegenübersitzenden Person, aber die Augen möchten eben nicht vernachlässigt werden.

Sie bestimmen, ob dem ersten Eindruck tieferschürfende Erkenntnisse folgen oder eben nicht.


Guten Tag, Gruß Silvia 

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