Vorspeise: Caldeirada de Pexe (portugiesische Fischsuppe)
Hauptgang: Frango con Limao (portugiesisches Zitronenhuhn mit grünem Spargel)
Nachtisch: Pastei de Nata (portugiesisches Puddingtörtchen) dazu Ginja (portugiesischer Kirschlikör) im Schokoladenbecher
Da ist der Wurm drin
Lübeck find ich klasse, Travemünde noch besser - und nicht nur allein wegen der Ostsee und der Schnuckeligkeit, die dennoch Weltgewandtheit ausstrahlt, sondern auch wegen der Menschen, die ich dort getroffen habe. Aber selbstverständlich hat man als Besucherin keinen Rundumblick auf all die Einwohner, bildet sich dennoch ein Urteil. Meines fiel positiv aus und war voller Begeisterung.
Die Begeisterung an dieser Woche, die in Lübeck stattfindet, ist bereits am Montag vollkommen die Trave runter gegangen. Und ich finde sie auch nicht wieder,
denn in der Gruppe spukt ordentlich der Wurm.
Rebecca kocht am heutigen Donnerstag, und das wohl Lustigste (obwohl es bei weitem nicht wirklich witzig ist, denn würde ich das näher ausführen, könnte man es sogar traurig finden) findet statt, bevor die Gäste ins Haus schneien:
Die Nachbarin kommt am frühen Morgen kurz vorbei.
Kurz stimmt, aber nach einer langen Vorbereitung ihrerseits: Sabine heißt die Gute, und sie hat sich vor ihrem großen TV-Auftritt die Haare in Reih und Glied legen lassen und volles
Abendmake-up aufgelegt. Auch ihr Busen ist fernsehtauglich in Stellung gebracht. Sie schlürft ein Sektchen mit Rebecca, und dann ist der große Auftritt bereits Geschichte.
Fernseh-Profi?
Rebecca bewegt sich vor den Kameras, als hätte sie das bereits umfangreich geübt. Hat sie vielleicht auch, ich weiß es nicht. "Das perfekte Dinner" ist die einzige Doku-Soap, die ich gucke. Rebecca ist jedoch voll auf die Kameras und Essenszubereitung konzentriert, so dass es hieran nichts zu bemängeln gibt: Keine Füllwörter im Überfluss, keine großartige Aufregung, sie macht das gut.
Die Gäste
bringen anstatt frischen Wind den sprichwörtlichen Wurm in die Runde. Nicht alle, aber allen voran besonders Annelie und Christoph. Wer hat den beiden wann und warum die Petersilie derart verhagelt?
Als Rebecca die vielen Muscheln in das Eintopf-Fischwasser wirft, bemängelt ausgerechnet Annelie, dass zum Glück kein Tierschützer in der Runde ist,
sonst gäbe es einen Aufschrei. Hat sie zu dem Zeitpunkt noch nicht geglaubt, dass die Kameras voll draufhalten auf ihre
ausgestopften Geschöpfe aller Art, die zwar jagbar, aber doch weniger essbar sind?
Foto: S. B. |
Aber sie bekennt sich schließlich absolut zur Jagd. Und auch der Glaube an ihre eigenen Kochkünste und -kenntnisse ist nicht von schlechten Eltern.
Christoph empfindet den Hauptgang als keinen gelungenen Einstieg ins Dinner und zieht eine Schnute. Der Soldat und Stadtjäger muss es wissen ... ich halte mich aus jeglichem Urteil über das heute Gekochte völlig raus.
Und wünsche mir Rebeccas Nachbarin Sabine zurück ... bei näherer Betrachtung ihrer Person würden mir sicherlich noch ein paar Details auffallen, über die man treffend herziehen könnte.
Fazit
Die Punktevergabe begibt sich auf das untere Niveau. Angeblich ist der Hauptgang komplett kalt auf den Tisch gekommen und ... und ... und:
Anke, immer höflich und sachlich und neutral (abgesehen von ihrer 10er-Nummer für Florian), zückt 8 Punkte, während Annelie und Florian bereits bei je 6 Zählern ankommen und Christoph eine glatte 5 gibt.
Mit 25 Umdrehungen kann Rebecca nichts mehr reißen. Obwohl sie selber denkt, dass das Viele, das sie selbst hergestellt hat (inklusive Blätterteig) ihr einen kleinen Vorsprung zu den anderen verschaffen würde.
Ich freue mich nicht auf den letzten Abend bei Christoph, aber da muss ich durch ... wenn auch mit einem miesepetrigen Gesicht und nach unten abdriftenden Mundwinkeln.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen