Samstag, 29. Februar 2020

29. Februar 2020 - Hamster-Käufe


Rechtschreibung spielt keine Rolle mehr, Hauptsache, man hat überhaupt noch etwas zu essen


Hamster-Käufe

Die Welt dreht durch und ich dreh mit.

Meine Oma stünde als Hamster-Beraterin sicher gern an meiner Seite, aber leider ist sie schon lange tot.

Sie kennt das Hamstern aus Nachkriegszeiten - jedenfalls hat sie mir das so vermittelt, und ich habe eher uninteressiert (leider) nur oberflächlich zugehört.  Damals war das allerdings ein richtiger Kraftakt, und die Leute mussten weit laufen, um sich Lebensmittel zusammenzuhamstern.

Und es konnte auch für die Hamsterer teuer werden: Denn eine Tausch-Erinnerungs-Goldkette gegen ein paar Eier war nicht selten, sondern die Regel.

Heute geht man in den nächsten Supermarkt und kauft den einfach leer ...

Und dann? Wenn alle schon alles weg gekauft haben?

Was essen wir morgen? Womit wischen wir uns bis zur Entwarnung den Popo ab? Hilfe, es gibt keine Tampons mehr!

Nach dem Hamstern kommt allerdings und zum Glück der Schwarzmarkt.

Irgendein Nachbar eröffnet sicher einen blühenden Handel mit Klopapier, Tampons, Zucker, Salz und Zigaretten. Die Nachfrage bestimmt den Preis. Und die Nachfrage wird im Falle eines Falles  groß sein ...

denn es gibt viele Leute, die jetzt endlich wissen:

Internet kann man nicht essen. Kann man aber das Internet leerkaufen?

Man kann es versuchen, aber da auch dort gehamstert wird, was das Zeug hält, sieht es mau aus.

Also korrigiere ich mich

und drehe einfach nicht mit durch.

Ich bleibe ruhig und gelassen, obwohl es schon an mir unbekannte Zustände erinnert, wenn ich im Supermarkt vor leeren Regalen stehe.

Oh, so unbekannt sind die mir nun auch nicht - denn an jedem Montagmorgen ist es reine Glückssache, ob man etwas Bestimmtes kaufen kann oder nicht.

Und bislang hält sich zumindest hier das Leerkaufen in Grenzen.

Lediglich die künftigen Schwarzhändler greifen ordentlich zu: Sie sehen die Chance ihres Lebens gekommen.

Nur nicht alles zu ernst nehmen. Lieber ein Stückchen Kuchen essen, denn der wird im Falle eines Falles zum Luxus-Genuss.


Guten Tag, Gruß Silvia


28. Februar 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag im Nahe-Kreis bei Sandra



Vorspeise: Spaghetti umarmt Kartoffel: Tre Gusti: Hirschschinken an Wildkräutersalat, Burrata, Jakobsmuschel auf Petersilienpesto
Hauptgang: Ciao Amici: Filet vom Simmenthaler Fleckvieh & Wagyu, Rotwein-Balsamico -Jus, Buttergnocchi mit Trüffel, Radicchio
Nachtisch: Heiliges Törtchen


Heiliger Bimbam

Beim Lesen der Speisekarte wusste ich bereits, dass ich beim Abarbeiten derselben durch Sandra den Überblick verlieren würde. So ist es dann auch.

Nach den bisherigen vier Tagen sieht Carsten sich mit seiner realistischen Selbsteinschätzung vorne, befürchtet jedoch, dass Sandra ihn "vom Thron stürzt". Dass es dann wirklich so kommt wie er es vorhersieht,

hat er augenscheinlich seinem Scherz über Vegetarier zu verdanken. So äußert sich zumindest Lilly, die ihm deswegen einen Punkt abgezogen hat. Sonst läge er gleichauf mit Sandra.

Hierzu fällt mir nur noch der Heilige Bimbam ein.

Da geht es Sandra auf dem Lande wesentlich besser, denn sie bekommt von der "bösen Welt" wenig mit, wie sie sagt. Internetfreies Land? Zeitungsfreies Land? Fernsehfreies Land? Oder bastelt sie sich nur ihre heile Welt durch Ignorieren des weitaus größeren Teils der Welt zusammen, der nicht mehr so heil ist?

Zu ihrer heilen Welt kommt heute noch ein Teil Gerechtigkeit, denn mit 36 Punkten gewinnt sie den Jackpot mit 3.000 Euro Füllung. Ob es mir gefällt oder nicht - ist eine andere Geschichte.

Man traut sich kaum noch, hier einen Scherz zu platzieren ... Wie leicht etwas missverstanden werden kann und wie lange das andere (besonders, aber wohl nicht nur Lilly) nachtragen, sieht man hier sehr deutlich:

Von Mittwoch bis Freitag ist diese Bemerkung von Carsten noch immer nicht abgekühlt. So heiß kommen in der Regel keine Gerichte auf die Tische.

Sandra, mit der ich persönlich mich schwer tue, bekommt folgende Zähler:

Je 8 von Carsten und Sarah und je 10 von Lilly und Philipp.

Das sitzt!

Besonders sitzt das Carsten schwer im Magen.

Der Sender meines Vertrauens hat es geschafft, dass diese 5 Folgen weder im Karneval noch in der allgemeinen Verunsicherung über das Corona-Virus untergehen. Sie haben also alles richtig gemacht.

Ansonsten ist Sandras "Metzger ihres Vertrauens" nur ein Schlagwort ohne größeren Inhalt. Man kann schon Vertrauen aufbauen, aber ob das wirklich gerechtfertigt ist, weiß niemand.

Desweiteren liebe ich diese Winter-Sendungen nicht besonders, denn es gibt in denen immer noch Leute, die ihre Fellkragen spazieren führen: Heute Philipp. Philipp hat sicher auch einen Metzger seines Vertrauens,

und was ist mit dem Pelzhändler? Hat der ebenfalls Philipps Vertrauen?

Genug lamentiert. Ich mache mich jetzt Andiamo. Sandra mit den italienischen Wurzeln wird das verstehen.

Ich gönne Sandra ihren Gewinn. Vor allem gönne ich allen Lesern ein schönes, gesundes Wochenende.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Freitag, 28. Februar 2020

28. Februar 2020 - Ein paar Gedanken zum perfekten Dinner


Ein paar Gedanken zum perfekten Dinner

Gemeint ist natürlich die Fernseh-Sendung und nicht etwa das in der Regel perfekte Dinner. Die sind nämlich auch in dieser TV-Reihe so selten wie andernorts. Vielleicht spiegelt genau das Unperfekte auch die Wirklichkeit, denn in der gibt es ebenfalls wenig Perfektes, aber Vieles, das viele Leute dafür halten.

Was im Kreise der Familie oder von Freunden als gut bis sogar perfekt bewertet wird, ist dann oft genug das gleiche, das fremde Personen - Mitstreiter genannt - aus einer völlig anderen Perspektive sehen:

Entweder aus einer ehrlichen, die dies auch nicht als perfekt ansieht. Oder auch aus einer dem eigenen Ich zugewandten Ansicht, die dann auf ein Taktieren hinaus laufen kann.

Das Ganze ist ein Wettstreit, und der muss nicht immer gerecht enden und den richtigen Wochensieger küren - es kann auch am Ende der total verkehrte Gewinner triumphieren. Denn wir

 sind hier nicht beim Hochsprung, wo allein die Weite der Sprünge über den Sieg am Ende entscheidet -

sondern bei einem subjektiv zu beurteilenden Koch-Wettbewerb.

Manchmal spielen auch völlig artfremde Faktoren hinein, zum Beispiel das jeweilige Umfeld des Hobby-Kochs:

Ist es zu nobel kann es dem Gewinn-Willigen ebenso zum Nachteil gereichen, als wenn es zu einfach und kleinbürgerlich ist.

Man steckt eben nicht in anderen Köpfen - und bewertet es als Zuschauer vom gemütlichen Couch-Platz, auf dem man auch nicht vergisst,

die Nase der Kandidaten mit in die eigene Bewertung einzubeziehen..

Denn so einfach ist es nicht, selbst als unmaßgebliche Stimme vor dem Schirm, neutral zu bleiben.

 Obwohl natürlich viele unmaßgebliche Zuschauer-Stimmen im Endeffekt über das Weiterbestehen der Sendung entscheidend sind.

Ich bemühe mich in meinen täglichen Beiträgen übers Dinner um Fairness - und kann sagen:

Nicht nur einmal ist mir das enorm schwer gefallen.

Meine Sympathien oder auch Anti-Pathien, die hier und da vorkommen und vorkamen, verteile ich nie nach den Kochkünsten, sondern frei Schnauze - und meist nur für mich allein, ohne dies öffentlich bemerkbar werden zu lassen.

Es gab ein paar Kandidaten, die ich ausgesprochen sympathisch fand - und ein paar, die mir den Reiz an dieser Sendung fast verdorben haben.

Mein schlechtes Gedächtnis in Bezug auf TV-Sendungen hilft dabei jedoch enorm: Falls ich im Anschluss an die Dinner-Abende keinen irgendwie gearteten persönlichen Kontakt zu den Teilnehmern bekam oder bereits vorher hatte - habe ich sie total vergessen. Und zwar die guten genau so wie die mir nicht so angenehmen.


Es ist nur eine Sendung

Nicht mehr und nicht weniger. Die meisten, die sich hier öffentlich ins Spiel bringen, möchten gern etwas vermarkten. Am häufigsten vermarkten sie sich selber, denn wer will nicht

einmal ins Fernsehen?

Ich zum Beispiel will das nicht. Vor vielen Jahren hatte ich über einen jahrelangen Zeitraum mit dem Medium TV zu tun, und gefallen hat mir das in der Regel beinahe nie. Noch nie habe ich derart viele (wirklich prominente) Selbstdarsteller erlebt, obwohl natürlich nicht alle selbstbezogen unterwegs waren  -

wen wundert es da, dass es solche auch in den Reihen von Nicht-Prominenten gibt. Nur können die meisten von ihnen weder

singen noch schauspielern.

Nun könnte man denken: Wenn sie doch wenigstens kochen könnten, da sie sich doch für eine Koch-Sendung beworben haben - aber das ist zu kurz gedacht:

Als Top-Model vielleicht zu alt und nicht groß oder dünn genug, als Frauentauscherin nicht dumm genug oder nicht bereit, gleich auszuwandern, um ins Fernsehen zu kommen,

bleibt ja nur noch, einen Kochakt hinzulegen. Und das oft auf Biegen oder Brechen.

Ich gönne es den Leuten von Herzen, schon, weil sie es im Anschluss an die Sendungen nicht einfach haben.


In der Luft zerreissen

ist auch wesentlich leichter als Fünfe gerade sein zu lassen. Natürlich kann man wie ich als Schreiberin nicht immer nur Fünfe gerade sein lassen - denn es gilt, die willig kochenden Protagonisten auf die Schippe zu nehmen.

Mal mehr, mal weniger. Mal etwas sanfter, mal etwas deutlicher. Das muss nicht alles gerecht sein, darf aber auch nicht als einzige Ungerechtigkeit ausarten.


Am Ende ist es eine Doku-Show

in der auch gekocht wird. Vorrangig geht es aber sicher nicht ums Kochen, sondern auch ums Vorführen - das dem Sender nicht fremd ist. Es ist schwer vorstellbar, dass die Kandidaten nach ihren Kochkünsten ausgesucht werden. Eher werden sie nach ihren Persönlichkeiten gecastet - und die sollen in jeder und jeder  Woche ruhig aufeinanderprallen.

Solch ein Sender ist schließlich keinem Wohltätigkeitsverein beigetreten - es geht einzig und allein um Einschaltquoten. Und die werden von Leuten erbracht, die polarisieren ...

wer gutes Kochen sehen möchte, muss sich andere Sendungen aussuchen. Da geht es dann aber wirklich nur ums Kochen,

falls nicht solch ein Clown (Clown ist mein freundliches Wort für eine Witzfigur) wie zum Beispiel Steffen Henssler in diesen den Hampelmann macht - und vom Sender aufgrund dessen gefördert wird - weil man ihn entweder liebt (warum auch immer, vielleicht weil man ähnlich tickt?) - oder hasst.

Das perfekte Dinner ... unterscheidet sich von anderen "Koch"-Sendungen. Es zeigt Menschen. Und die am liebsten mit all ihren Fehlern oder Vorzügen.

Ich sehe die Sendungen gerne. Mal mehr, mal weniger. Und ich gebe zu: Manchmal sehe ich wohlwollend  dem einen oder anderen beim völligen Scheitern zu. Oft genug jedoch sehe ich lieber das genaue Gegenteil.


Guten Tag, Gruß Silvia




27. Februar 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in der Nahe-Region bei Philipp




Vorspeise: Regional trifft Moderne: Kürbiscremesuppe mit Blutwurstpraline
Hauptgang: Backes-Kartoffeln
Nachtisch: Applecrumble mit Vanilleeis


Philipp will doch nur spielen

... mitspielen, um es genau zu sagen. Das spielt auch genau in seinen Beruf als Spielwaren-Verkäufer hinein. Schon als Kind hat der leidenschaftliche Verkäufer im Winzer-Ladens seines Vaters den Kunden die Weine nahe gebracht.

Heute denke ich einen kurzen Moment: Er hat bisher ein Poker Face ins Spiel um den Jackpot geworfen, und nun kommt der große Meister an Herd und Pfannen und Töpfen.

Nix da!

Philipp hat im Vorfeld der Wahrheit die Ehre gegeben: Er hat keinerlei Kocherfahrung, aber er kann lesen und hat für dieses simple Menü geübt, um es sich ein Stück weit zu erobern.

Doch am Ende spiegeln die massiven 33 Umdrehungen für all seine Bemühungen eher seine Beliebtheit in der Gruppe wider - und zum Teil auch Lillys Abneigung gegen Carsten.

"Sympathie spielt auch eine Rolle", sagt die Deutsch-Amerikanerin mit dem Hang zu allen amerikanischen Umtrieben:

"Drüben (in Amerika) ist nicht der Platz, Bescheidenheit und Zurückhaltung zu lernen." - Theodor Fontane

 Dabei zwinkert sie vielsagend,

und es ist klar: Sie ist nachtragend!


Empfindlichkeiten

Am Vortag hat Carsten eine Bemerkung über Vegetarier gemacht, die ihr als "Betroffene" derart aufgestoßen ist - während sie mir im Umkehrschluss vor dem Bildschirm nur als witzige Frotzelei aufgefallen ist - dass sie vermutlich

über Nacht von ihrem devoten Freund wieder aufgebaut werden musste. Man kann sich vorstellen, wie ihr Liebster ihre Wunden geleckt hat.

Es ist also gar nicht so einfach, beim "perfekten Dinner" Scherze zu machen, denn man hat es mit noch fremden Leuten zu tun - und diese haben meist auch

fremde Befindlichkeiten.

Carsten entschuldigt sich öffentlich, während Lilly ihre Betroffenheit herunter spielt, um am Ende den Dolch in Form einer Punktekarte zu zücken. Denn ihre 8 Zähler gelten weniger Philipp als der Hoffnung, Carsten vom Thron zu stoßen. Dass er bislang darauf sitzt, wird sie ahnen können - dumm ist sie schließlich nicht.


Philipps Dinner

Er lebt in einem Haus, das von klaren Linien und dezenten Farbtönen wie Silber beherrscht wird. Schließlich soll er der einzige wirklich Farbklecks in dem hübschen, wenn auch sehr sterilen Ambiente sein,

und das zeigt er auch erneut in der Wahl seines Outfits. Jeder Papagei wäre neidisch. Allerdings steht ihm das Knatschbunte.

Wenn er doch nur ein bisschen Farbe in sein Menü hinein zaubern würde:

Gut, die Kürbissuppe ist orange. Aber solche Art von Farben meine ich nicht.

Der Hauptgang ist in etwa das Einfachste, was man hinbekommen kann, um überhaupt etwas auf den Tisch zu bringen.

Das Leben als beliebter Typ kann so einfach sein: Denn als Belohnung setzen sich die 33 Zähler wie folgt zusammen:

7 von Carsten, je 8 von Lilly und Sandra und die absolute Höchstzahl 10 von Sarah.

Die 10 Punkte von Sarah lassen mich erstaunt zurück. Es verlangt niemand, das angenehme Wesen von Philipp zu beurteilen - sondern sein gekochtes Essen.

Die Welt ist ungerecht. Im Kleinen genau so wie im Großen.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Donnerstag, 27. Februar 2020

26. Februar 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in der Nahe-Region bei Carsten

Vorspeise: Kürbissüppchen mit Jakobsmuschel
Hauptgang: Kalbsbäckchen in Rosmarin-Balsamico-Jus, getrüffeltes Selleriepüree und Rotweinschalotten
Nachtisch: Crème brûlée von der Tonkabohne mit Kumquat-Kompott


Der Gegenentwurf zum Vortag

Carstens Haus ist übersichtlich mit einer durchgehend verfolgten Farb-Komposition, es steht kein Gerümpel herum und sieht vermutlich nicht nur sauber aus, sondern ist das auch. Selbst als der Plauderer Carsten kurzfristig ein wenig Chaos in seiner Küche verursacht, kann er diesen unseligen Zustand für ein gelingendes Kochvergnügen schnell wieder beseitigen.

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Seiner Redefreudigkeit kann man gut und gerne zuhören, teilweise ist er sogar dezent witzig.

Die Szene betritt er in einen Hoodie gekleidet, auf dem groß BVB prangt. Das Kleidungsstück und sein Sätzchen

"Komma bei mich bei"

ans Aufnahme-Team hört sich verdächtig nach einem "ausgewanderten" Dortmunder an.

Allerdings erfahre ich nicht wirklich viel über Carsten, außer, dass er eine hilfsbereite Nachbarin mit einem Dampfgarer und einen Kater namens Roger hat.

Er fährt gerne nach Dubai und liebt Gerüche, besonders die des Orients - soviel Outing darf dann doch noch sein.

Gerüche haben schließlich einen enormen Erinnerungs-Wert.

In seiner Küche kennt Carsten sich aus, und um die selbstverliebte  Lilly am Ende des Tages ebenfalls erfreuen zu können,

hat er eine (andere) Nachbarin gefragt, was man einer Vegetarierin anbieten könnte. Manchmal hilft der Zufall: Genau diese Nachbarin ist eine Freundin von Lilly und kennt ihren Geschmack.

Lilly ihrerseits ist erstaunt, dass ihr die Freundin nichts davon erzählt hat - und ein wenig aufgebracht über den Vorteil, den Carsten sich gegenüber den anderen Teilnehmern "erschlichen" hat.

Offenbar wollte Lilly aus ihrem Geschmack für vegetarisches Essen lieber ein Geheimnis machen, sonst hätte sie bereits am Montag allen erzählt, was sie gerne und was sie gar nicht gerne isst.

Ich ziehe meine Vermutung zurück, dass sie nur für ihren Youtube-Kanal und um ins Fernsehen zu kommen an dieser Veranstaltung teilnimmt:

Sie rechnet sich obendrein tatsächlich Gewinnchancen aus!  Welch eine Überschätzung der eigenen Fähigkeiten! Vegetarisch kochen ist sehr lobenswert, aber Lillys Ergebnis war ausgesprochen langweilig und beliebig und von Billigprodukten getragen. Folglich hat sie bereits gewonnen, und zwar den Großteil der Aufwandsentschädigung. Das muss reichen!

Natürlich möchte ganz sicher auch Carsten gewinnen. Von einer Siegprämie würde er erst einmal alle Konkurrenten zu einem großen Essen einladen.

Zu diesem könnte Philipp dann auch wieder den rot-schwarzen Anzug ausführen, den er heute trägt: Nicht alltags-, aber ausgesprochen kamera- und showtauglich.

Zum Hauptgang bemerkt Lilly etwas angefressen (sie bekommt übrigens Austernpilze statt des Fleisches), dass sie jetzt noch viermal mit der Gabel reinstechen kann ... und dann ist der Teller leer.

Ich meine auch, dass die Teller ein wenig zu spartanisch angerichtet sind. Allerdings gibt es für mehr Appetit Nachschlag. So weit ich es sehe, verzichtet Lilly auf Nachschlag.

In Form von Punkten hört sich Carstens Dinner wie folgt an: 8 gibt Lilly, und je 9 geben Sarah, Sandra und Philipp. Gesamtsumme 35. Bislang 1. Platz.

Carsten selber freut sich über ein gelungenes Menü ... und würde, wie er es früher oft getan hat, gern seine Mutter anrufen, um ihr davon zu erzählen.

Aber das geht nicht mehr.

Diese Aussage kommt wie selbstverständlich und ohne Mitleid damit einstreichen zu wollen über seine Lippen.

Vor den Bildschirmen sitzen sicher viele Menschen, die diesen Wunsch gut nachvollziehen können.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Mittwoch, 26. Februar 2020

25. Februar 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in der Nahe-Region bei Sarah

Vorspeise: Lasagne
Hauptgang: Ossobuco mit Gnocchi in Rosmarin geschwenkt
Nachtisch: Tiramisu


Der heimliche Küchenchef

ist heute ein Thermomix, und Sarah als seine Küchenhilfe muss ihn öfter reinigen als sonst irgendwas, damit er das nächste zusammenmischen, häckseln oder pürieren kann oder was er sonst noch als Boss auf der Schüssel hat. Sie reicht ihm die Zutaten, er macht den Rest.

Natürlich ist auch eine Küchenmaschine nur so gut wie derjenige, der sie füttert: Stimmen die Maße nicht, stimmt auch das Ergebnis nicht. Aber Boss Thermomix ist wie ein heller Stern in dieser ansonsten nicht so hellen, freundlichen Küche - er fällt völlig aus dem Rahmen.

Das erst vor 5 Monaten von Sarah und Thorsten erworbene Haus ist eine Baustelle. Und manchmal ist es einfach der falsche Zeitpunkt und auch mit einer Baustelle der falsche Ort, in einer Show aufzutreten, die auch vom Ambiente lebt - und natürlich vom guten Kochen profitiert.

Um auf das Kochen zu sprechen zu kommen:

Lasagne in der Vorspeise und Ossobuco im Hauptgang - passt nicht. Dann noch ein Tiramisu als Nachtisch macht jegliches Völlegefühl komplett.

Gelungen ist das Dinner obendrein auch nicht.

Wie Sarah das alles - natürlich mit Hilfe ihres Rührmeisters - in dieser zugestellten Küche hinbekommt, ist am Ende wie erwartet:

Nicht herausragend! Nicht erinnerungswürdig!

Sarah hat vermutlich viel Freude daran, noch mehr Staub aufzuwirbeln als bereits vorhanden ist, als sie die Beinscheiben hoch aus der Luft heraus mehlt, als würde sie

Konfetti drüber streuen.


Könnte der Thermomix sprechen, er hätte so einiges zu Vielem zu sagen. Aber er ist nicht nur der Herr in Sarahs Haus, sondern auch ihr stiller und stummer Diener.

Viel Applaus bekommt er heute nicht:

Je 6 Punkte von Lilly und Sandra und je 5 von Carsten und Philipp ergeben 22 dürftige Umdrehungen.

Ich bin vorhin mit einem Besen


durch meinen Beitrag gehuscht. Der hat so einiges weg gewirbelt, was man ohnehin nicht unbedingt schreiben muss.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Dienstag, 25. Februar 2020

24. Februar 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in der Nahe-Region bei Lilly

Vorspeise: Bundesrepublik Amerika: Vegetarischer Soft-Taco & Spinach-Artichoke-Dip
Hauptgang: Quinoa-Frikadelle mit Senfdipp, gebackener Kartoffelstampf und Spinat-Salat
Nachtisch: United Sweets of America


Eine Lektion in America First

Die ganze Zeit frage ich mich, was Donald Trump wohl twittern würde, wenn er Lilly bei ihrer einstündigen Werbesendung über die USA und sich selber beobachten könnte:

"Good Girl! Very patriotic!"

Lilly betont ihre amerikanische Staatsangehörigkeit in einem Maße, dass ich mich selber so völlig ohne dieses Attribut ganz klein fühle.

Ob auch ihr Freund Timo ein gutes Quentchen dieser Selbstherrlichkeit schlucken musste, bevor er so pariert wie er heute pariert? Mit einem Lächeln, das er nie verliert, führt er alle von Lillys sanft vorgetragenen Befehlen aus. Erziehung zahlt sich eben aus.

Und Lilly wischt Vaterland weg und verquirlt Muttersprache mit Mutterland - denn ihre Mutter ist der amerikanische Teil in der Ehe ihrer Eltern.

Seit 8 Jahren lebt sie vegetarisch, weil sie das Leid der Tiere nicht ertragen kann. Das ist löblich und darf hervorgehoben werden.

Weniger lobenswert sind ihre billigen Zutaten: Insgesamt reichen ihr die Yes-Produkte einer deutschen Lebensmittelkette wie

zum Beispiel fertig geriebener Käse. Artischocken aus dem Glas erleichtern ihr die Arbeit, wie sie zugibt. Billiger sind die aber auch. Und Timo hätte durchaus noch

Kapazitäten gehabt, frische Artischocken zu schälen.

Insgesamt düst Lilly wie eine Profi-Fernsehdarstellerin durch die Sendung. Sie betreibt schließlich einen Youtube-Kanal ... oder muss ich hier Channel sagen? ... da ist sie ziemlich geübt. Auf dem Kanal bringt sie

Deutschen die amerikanische und Amerikanern die deutsche Küche näher.

"Dieser Channel macht sooo viel Arbeit" (erzählt Lilly) - da können Straßenarbeiter vermutlich direkt froh sein, dass sie einen anderen Beruf ergriffen haben.

Nebenbei trainiert sie Leute in Englisch. Aber Vorsicht an alle künftigen Kunden: Hier wird aus dem Englischen leicht

ein kultivierter amerikanischer Akzent. Den bekommt man dann nicht mehr aus dem Kopf.

Ich bekomme den Nachtisch-Muffin auch nicht aus dem Kopf: Stellvertretend für alles andere, bewerte ich diesen einmal als

eine simple Angelegenheit mit nicht wirklich guten Zutaten und sage "Nein Danke". Oder sollte ich besser sagen "No thanks". Alternativ könnte ich anstatt

"You're welcome" = Bitte schön ... You're welcome, but not for me ... sagen.

Lilly bekommt 28 Punkte. Die Mitstreiter verteilen jeweils die diplomatische 7.

Aber Donald Trump könnte seine attraktive patriotische Bürgerin ganz sicher ausgesprochen gut gefallen: America First geht ja immer.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Montag, 24. Februar 2020

23. Februar 2020 - ARD - Tatort Schwarzwald: "Ich hab im Traum geweinet"


Ich hab im Traum geweinet,
Mir träumte, du lägest im Grab.
Ich wachte auf, und die Träne
Floss noch von der Wange herab.
Ich hab im Traum geweinet,
Mir träumt', du verließest mich.
Ich wachte auf, und ich weinte
Noch lange bitterlich.

Ich hab im Traum geweinet,
Mir träumte, du bliebest mir gut.
Ich wachte auf, und noch immer
Strömt meine Tränenflut. - Heinrich Heine


Ich hab im Traum geweinet

oder einfach nur beim Anblick dieses Werkes das Heulende Elend getroffen, hautnah, ein paar Meter entfernt auf meinem Bildschirm - und zum Glück ist dieses Drama überhaupt nicht auf die Tonqualität fixiert. Den Inhalt zu verstehen, ist reine Glückssache.

Sofort überprüfe ich via anderen Sendern, ob mein TV-Gerät vielleicht die Macke hat, oder ob es dann doch an den üblichen Verdächtigen (den Tatorten) liegt.

Fernseher ist in Ordnung. Andere Sender haben die beste Tonqualität.

Mit dem Ton bei diesem Tatort ist es vielleicht ein bisschen so, als wenn jemand, der die Unwahrheit sagt oder sich total schämt, ganz leise und undeutlich spricht ... Man dürfte sich beim Sender zu Recht für dieses

absurde Theater schämen.

Es geht um die Fasnet im Schwarzwald, die schon derart depressiv über den Schirm kommt, dass ich sogar die im Ruhrgebiet entspannter finden darf.

Es geht um jede Menge Alkohol.

Es geht um Sex. Selbst zwischen den Kommissaren Tobler (Eva Löbau) und Berg (Hans-Joachim Wagner) geht es zur Sache. Das wirkt wie in einem Schmuddel-Film.

Hauptperson und spätere Mörderin (falls ich das überhaupt richtig mitbekomme - denn eine Garantie übernehme ich hier nicht für die Richtigkeit des Endergebnisses)

Romy wird durch ein Hotelzimmer gezerrt, geprügelt und erniedrigt. Warum der Mann, ein früherer Freier?, das macht,

weiß ich nicht,

denn die Tonqualität ist derart miserabel, dass man als Zuschauerin weitgehend im Dunkeln tappt. Es wird geschrieen, laut geredet - aber hier kommt gar nichts an.

Eine Idee für einen nächsten Tatort:

Eine Zuschauerin ist derart genervt von den unfähigen Ton-Technikern, dass sie den ersten umbringt - aber weiterhin nach Ton-Tätern sucht: Die Kommissare finden erst keinen Zusammenhang - bis sie sich einmal ihre Filme ansehen. Da macht es dann Klick.

Einige andere Protagonisten sind der zum stets vögelbedürftigen, eifersüchtigen Arzt mutierte Freund von Romy, der sich auf Schönheits-Operationen spezialisiert hat

sowie seine Patientin Elena Kiehl und nicht zuletzt das spätere Opfer. Wie es heißt, habe ich vergessen - denn auch Namen sind nicht zu verstehen.

Dieser Tatort "Ich hab im Traum geweinet" ist noch nicht einmal so schlecht, dass er schon wieder gut ist. Er hinterlässt das bedrückende Gefühl,

etwas beigewohnt zu haben, das uns alle nichts angeht. Und das auch sicher nicht viele Leute sehen wollten.

Ein Filmchen für eine absolute Minderheit. Ohne Respekt für den Zuschauer, der wegen der schlechten Tonqualität nicht wirklich weiß, worum es eigentlich geht. Die Schauspieler dürfen sich fragen, warum sie eigentlich Sprechunterricht in ihren Schauspielschulen hatten,

wenn ihre Sprache derart zum Unwichtigen verkommt.

Von 5 möglichen Sternen ... kann ich leider keinen einzigen spendieren.


Guten Tag, Gruß Silvia


Samstag, 22. Februar 2020

22. Februar 2020 - Eines Tages



Eines Tages

... sind meine Hände vielleicht zittrig, das Gedächtnis zwischen all den Lücken den Bach runter gerutscht, sitze ich irgendwo - und alle anderen wissen, wo das ist. Nur mir wird es fremd sein. So wie mir mein früheres Ich unbekannt sein wird,

wenn es soweit kommt, dass ich im wenig heldenhaften Nebel verschwinde. Wie wird sich das anfühlen? Welche Bedürfnisse sterben zuletzt? Wen werde ich zuvor bis aufs Blut ärgern, bis derjenige erkennt:

Die Alte kann ja nichts dafür!

Sie ist dement!

Im Pflegeheim verweist man die tapferen wirklichen Helden des Alltags, die PflegerInnen auf mein früheres Ich hin, indem man ihnen meinen Blog vorstellt:

Ah ja, ah ja, könnte ich hören, falls ich dieses Seufzen überhaupt verstehen würde. Sie hat sich vorwiegend mit einer Doku-Soap beschäftigt.

Und während man mir ein Lätzchen umbindet, um mich unfallfrei füttern zu können, denn man hat bereits genug Arbeit mit mir,

stellt man mir eventuell Fragen,

nach meinem Drang zum Schreiben vielleicht. Ich würde jeden nur ungläubig ansehen,

denn was ist "Schreiben"?

Wird man mit mir Mitleid haben, weil ich eine liebe Alte bin - oder bin ich eher die Gefürchtete. Eine, die nur noch böse Wortfetzen findet, wenn sie überhaupt noch Wörter artikulieren kann? Und eine, die wild gestikuliert, anstatt ein freundliches, aber leeres Lächeln aufzusetzen.

Demenz

Demenz ist der Teufel, der uns allen im Nacken sitzt. Es ist wie in einer Lotterie: Den einen trifft es, den anderen nicht. Und wer denkt,

Demenz sei nur für die Angehörigen der Betroffenen schlimm, der irrt:

Am Beginn der irreparablen Erkrankung spüren die Dementen  selber noch, dass mit ihnen etwas nicht stimmt und der Kopf mit seinen wertvollen Inhalten sich mehr und mehr leert.

 Urteilsfähigkeiten gehen verloren, das Gedächtnis funktioniert nicht mehr - und zuletzt gehen alle motorischen Fähigkeiten ihren zerstörenden, zerstörerischen  Weg.

Der Demenzkranke lebt in seiner ureigenen Welt, die sicherlich nicht frei von Ängsten und Bedrohungen ist.

In den kommenden Jahren wird sich die Zahl der Demenzkranken stark erhöhen. Angehörige müssen lernen, mit depressiven oder aggressiven Zuständen ihrer Liebsten zurecht zu kommen. Nicht jedem wird diese Leistung glücken,

und manchmal ist es sicherlich besser, den kranken Menschen in andere Hände zur Pflege zu überlassen.

Man muss ihn ja nicht aus den Augen verlieren - auch, wenn der Kranke den Angehörigen mehr und mehr vergisst und sich seiner nicht einmal erinnert, wenn er ihm ganz nah ist.

Ein Angehöriger möchte das Vergessen aufhalten - während ein Betroffener sich längst im dunklen Strudel ohne Wiederkehr befindet.


Guten Tag, Gruß Silvia

Freitag, 21. Februar 2020

21. Februar 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Düsseldorf bei Christopher

Vorspeise: Jakobsmuscheln auf Wildkräuter-Pesto mit Blaubeerschaum und Walnuss-Creme
Hauptgang: Steak mit kaltem Ratatouille und warmen Blaubeeren
Nachtisch: Blaubeersorbet und Walnusseis mit einem in Walnusslikör getränkten Biskuit-Törtchen und einer Vanille-Champagner-Creme


Die Überheblichkeit der Jugend

kann so verstörend wirken wie eine Maus im Haus, genau dort, wo sie nicht hingehört. Seit Montag drücke ich mich davor, den heutigen Gastgeber Christopher auch nur als einen annähernd guten Typn zu beschreiben. Ich mag ihn nämlich. Ich wollte diesem Gefühl jedoch ein paar Tage mehr Zeit geben, um es manifestieren zu können.

Er ist unfassbar ungeduldig, übersieht nicht die kleinsten Fehler und hat eine richtig große Klappe,

Damit - und falls er die demnächst großen Klappen seiner Ausbildungs-Köche auch  einstecken kann,

wird er irgendwann ein richtig guter Koch werden.

Er liebt seine Cappi-Sammlung, aber was genau seinen vielen Kritikern bitter aufstößt, ist ihm vermutlich herzlich egal.

Vielleicht nicht mehr ganz so egal nach all den vielen Negativ-Kommentaren auf Vox-Facebook.

Der schicke Hans unterliegt einer Wette, die ich selber nicht für möglich halte, zu unterliegen:

Er kann Altbier nicht von Kölsch unterscheiden.

Das ist eigentlich das Dramatischste, was heute passiert.

Denn Altbier ist lecker und geht direkt vom Schlückchen in die Birne,

während Kölsch

das noch lernen muss.

Man unterscheide Wasser vom übrigen, das auch trinkbar ist.

Ich habe niemanden in dieser Woche wirklich kennen gelernt, denn ansonsten könnte auch mein Weltbild hier und da aus dem Gleichgewicht kommen,

aber nach alle dem, was ich gesehen habe,

gefällt mir der Joungster am besten.

Er ist neben jeder Spur. Er kocht so gut,

dass er sich bei seinem künftigen Ausbilder

einen guten Stand erobern kann,

und vielleicht wird er sogar und irgendwann ein ganz großer Koch.

Fazit

Vorlieben hege ich hier und da auch für Cappi-Träger. Für die Außenseiter der Allgemeinheit.
 Selbstkritik kann Christopher auch,

und ich hoffe für ihn,

wenn er irgendwann Koch sein wird,

dass er sie nicht verliert.


Nach dem Fazit kommt die Einschätzung

Christopher ist so authentisch wie es seine Lebensjahre vorgeben.  - Er hat in dieser Woche gezeigt, wie sehr es ihn umtreibt, ein Koch werden zu wollen -

dabei ist er hier und dort übers Ziel hinaus geschossen.

Aber in etwa fünf Jahren hätte ich gerne eine Einladung in das Lokal, in dem er kocht.

Christopher bekommt 30 Punkte: Es gewinnen die beiden Frauen Vanessa und Nina.

Das ist richtig so - würde aber in 5 Jahren anders aussehen.


Guten Abend, Gruß Silvia




21. Februar 2020 - Daniela Büchner: Image in der Reparatur-Werkstatt

Foto: S. B.

Daniela Büchner

"Fallen und Aufstehen: Das Schicksal
der Daniela Büchner"

Dieses Stück Tränengeschichte in Wörtern und Bildern ist online auf TVnow zu finden:


Image in der Reparatur-Werkstatt

Man kennt es von Auto-Reparaturen: Da kommt das gute Mobil in die Werkstatt, und am Ende ist der Fehler so was von gar nicht behoben, dass man nach dem nächsten Profi suchen muss, der das endlich in den Griff bekommt.

In diese Rubrik "von keinem Profi, sondern nur von Laien begleitet" fällt die kurze halbstündige Rechtfertigungs-Arie der Daniela Büchner, die nun allen und endgültig zeigen soll,

wie die Erfinderin des Neo-Witwen-Tums wirklich tickt. Sie tickt eben neben jeder Spur wirklich trauernder Witwen, und da sie wohl auch keiner Beratung zugänglich ist,

sieht man sie in diesem Bericht genau so wie man sie kennt: Langweilig, selbstbezogen, als überproportionierte Heulsuse!

Von vorne bis hinten ist dieser Film-Beitrag eine selbst komponierte, aber miserable Arie über ihr trauriges Leben.

 Mitleid oder Mitgefühl der Zuseher

kommen gar nicht erst auf, weil die Witwe einfach nichts davon für andere übrig lässt und jedes Mitleid für sich selbst benötigt.

Klartext:

Sie benötigt kein Mitgefühl der Zuseher, weil sie selber zur Genüge davon für sich empfindet

und dies ohne überflüssigen Wasserverbrauch beim Weinen auf dem Trockendock in die Öffentlichkeit transportiert,

aber mit der Miene einer tief um sich selber trauernden  (obwohl sie sich im Hoch ihrer Existenz glaubt)  und besorgten und vermutlich auch eiskalten  Person.

Das lässt viele so kalt, dass sie sich nicht einmal schämen,  kein Gefühl aufbringen zu können, das abseits von

Gib endlich mal Ruhe

spaziert.

Dabei hört sich vieles überhaupt nicht gut an, was sie erleben musste:

Prügel für ihre Mutter waren ebenso an der Tagesordnung wie Prügel für sie selber von einem ihrer Lebensgefährten.

Die Schule hat sie nach der 8. Klasse ohne Abschluss verlassen - will diesen aber später nachgeholt haben und sogar eine Friseurinnen-Ausbildung bis zum Ende absolviert haben. Warum sie dann öffentliche Klos putzen musste,

bleibt daher ein Rätsel.

Die Erklärung dafür nehme ich ihr mal rein spekulativ ab:

Mit dem Mindestlohn, dem Kindergeld und jedweder Hilfe öffentlicher Kassen  kam sie nicht klar. Da musste sie noch ran, ran ans Klo-Putzen.

Eben solch ein Rätsel ist es, wie eine angeblich öffentlichkeitsscheue Frau es bis ins "Dschungel-Camp" geschafft hat.

Kann das daran liegen, dass ihre Scheu vor der Öffentlichkeit von ihr frei erfunden worden ist?

Nicht, dass mich jetzt noch jemand ins Fach "Naiv" einstuft, ist diese Erklärung  nur ein Good-Will von mir,  keine Erkenntnis, sondern die Hilflosigkeit darüber,

wer so alles in der Öffentlichkeit stattfindet, ohne jemals einen Nutzen für eben jene erbracht zu haben.

Dennoch betrübt es mich ein wenig, dass ich auch nach Minute 22 des Beitrages noch kein Mitgefühl aufbringen kann,

denn so un-empathisch bin ich eigentlich gar nicht.

Aber wenn Mitleid derart offensiv eingefordert wird wie von Daniela Büchner, verweigere ich grundsätzlich den Gehorsam.

Für mich sind das alles nur Geschichten:

Sie können stimmen, müssen sie aber nicht. Sie können auch manche berühren, müssen sie aber nicht. Sie können einen gleichgültig lassen, müssen sie aber nicht.

Sie hat es immerhin weit gebracht: Von einem nicht so guten Viertel in Delmenhorst bis ins Privat-Fernsehen - aber damit nicht genug, auch bis in den "Stern", "Spiegel" ... und ich weiß nicht, wo sonst noch hin.

Da hänge ich mich jetzt auch mal wieder dran. Und zwar völlig ohne Mitleid oder Mitgefühl,

denn die Image-Reparatur ist ihr gründlich misslungen.

Und in schweren Zeiten redet es sich um so leichter über Nonsens, Quatsch und vollkommen Überflüssiges.


Guten Tag, Gruß Silvia

20. Februar 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Düsseldorf bei Nina

Vorspeise: Düsseldorfer Senfsuppe mit Einerlei vom Lachs
Hauptgang: Boeuf Bourguignon mit Zweierlei von der Kartoffel
Nachtisch: Süßes mit allerlei Zucker


Das perfekte Dinner ist kein Wunschkonzert

Das anvisierte Ziel von Nina sind glatte und glamouröse 40 Punkte. Eine höhere Umdrehungs-Zahl ist in diesem Spiel nicht möglich, und selten haben Gäste diese Übersprungs-Handlung geleistet und je 10 Zähler gegeben. Sie muss sehr von sich überzeugt sein, wenn ihr eigene Vorschuss-Lorbeeren derart leicht über die Lippen kommen.

Aber es ist am Ende so wie mit der Deutung ihres Hundes Nelly:

Nina meint, die Hündin freue sich, weil im Haus endlich etwas los ist - als die Kleine sich in Wirklichkeit ängstlich vor der eintreffenden Crew hinter ihr versteckt. Freude und eingekniffener Schwanz samt ängstlich aufgerissenen Augen passen nicht zueinander.

Zum Einkaufen nimmt sie Nelly mit: Es ist ja einfacher, Hundesausgang und Einkauf miteinander zu verbinden, als beides gesondert zu erledigen. So geschieht es, dass sie Nelly vor der Metzgerei anbinden muss ...

manch einer hat seinen Hund vor Geschäften festgetackert - und danach nie wieder gesehen. Ist also keine gute Idee, den Hund aus den Augen zu lassen, weil man sich um etwas anderes kümmern muss.

Es ist eigentlich eine einfache Intelligenzleistung, manche Situationen nach einem Durchspielen der Möglichkeiten im Vorfeld zu verhindern.

So ... wie es einen simplen Gedanken braucht, um kein Plastikschälchen in den heißen Backofen zu stellen.

Brotbacken ist für Nina jedenfalls kein Hexenwerk, Hauptsache, es ist so weit es jedem möglich ist, selbst hergestellt, und sei es mit Hilfe einer Backmischung. Manche gehen gleich zu einem Bäcker ... die können dann leider nicht davon reden, dass sie das Brot, wenn auch nicht in vollem Umfang, selber gebacken haben.

Aber das ist eine Kleinigkeit. Nina hat in den vorangegangenen Tagen immer gut, wenn auch langweilig jeweils mit einer 8 (ihre Mindest-Höflichkeit) und bei Vanessa sogar mit einer 9, gewertet. Sieht man auf den Montag und Dienstag zurück - so versteht man die von ihr begehrten 40 Punkte ein bisschen besser ...

denn diese Tage toppt sie locker.

Allerdings will sie die Senfsuppe selber "erfunden" haben? Kaum denkbar, denn beim Googlen bekomme ich gleich mehrere Rezepte angezeigt - mit dem Prädikat: Einfach und lecker. Es gibt ja auch beinahe nichts, was nicht bereits jemand anderer gesagt, getan, unterlassen hat ...

Der Lachs ist übergart. Hans ist müde oder gelangweilt oder beides. Vielleicht gefällt es ihm auch nicht, in

Christopher sein absolutes "Gegenstück" gefunden zu haben.

Christopher ist mit dem Mundwerk immer an vorderster Linie. Ob sein Qualitätsanspruch bis zum eigenen Herd reicht, muss er noch beweisen. Immerhin polarisiert er so sehr, und zu verdanken hat man ihm als ZuschauerIn auch etwas:

Dass man vor den Bildschirmen nicht in einen tiefen Schlummer fällt, der einem am Ende die wirkliche Nachtruhe vermiesen könnte.


Fazit, Endergebnis

Die Selbstüberschätzung ist die am häufigsten vorkommende Un-Tugend. Obwohl sie auch hier und da zu Höchstleistungen anspornt. Aber heute hält sie nicht den Tatsachen stand, und das zu Recht:

Manfred und Christopher zücken je 8 und Vanessa und Hans je 9 Punkte. Das sind im Ergebnis 34 Umdrehungen - und somit liegt sie gleichauf mit Vanessa.

Nun warten die Gäste gespannt und mit vorbereiteten scharfen Wörtern auf den Abend bei Christopher. Ich denke, Nina wird am Ende seines Abends wiederum die 8 ziehen ... Hans noch müder als heute nach Hause gehen, und Vanessa und Nina sich in den Armen liegend freuen oder ärgern, dass sie der jeweils anderen einen Punkt zu viel gegeben haben, um den Jackpot allein abzuräumen.

Das sind Mutmaßungen, denn ich weiß gar nichts.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Donnerstag, 20. Februar 2020

19. Februar 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Düsseldorf bei Vanessa

Vorspeise: Avocado-Mango-Tatar mit Rucola und Rinderfiletstreifen
Hauptgang: Lachs auf Erbspüree mit Marktgemüse und Yuzu-Reduktion
Nachtisch: Schokoküchlein auf Himbeerspiegel mit Himbeer-Minz-Sorbet und gesalzenem Karamell


Girls Kitchen

Es fehlt die dritte Frau in dieser Zweier-Wohngemeinschaft, denn sie hätte vielleicht von dem ewigen Einerlei Schokoküchlein, Himbeerspiegel abgeraten und eine Idee im Kopf gehabt, die Vanessa dann mit tatkräftiger Hilfe von

Lena

hätte umsetzen können. Natürlich essen nicht die Teilnehmer selber jeden Tag ein Schokoküchlein, aber wer das "perfekte Dinner" nur ein bisschen verfolgt, wird dieser Nachmittagskaffee-Beilage bereits überdrüssig sein. Warum kann niemand mehr einen richtigen Nachtisch zubereiten?

Natürlich gibt es heute außerdem noch ein Himbeer-Minz-Sorbet,

von dem ich leider nicht weiß, wer es zubereitet hat. Mit leichter Hand holt Vanessa das Vorbereitete aus dem Gefrierschrank.

Zudem kommt auch wieder Lachs auf den Tisch. Warum der gerne für viele Teilnehmer die 1. Wahl ist, kann ich leider nicht beantworten.

Vanessa wird derart tatkräftig von Lena in der Küche unterstützt, dass ich beinahe den Namen der eigentlichen Teilnehmerin Vanessa mit dem ihrer Schnibbelhilfe verwechsel. Falls das noch passieren sollte: Es steckt keine Absicht dahinter.

Lena ist beschäftigter mit den Küchen-Arbeiten als Vanessa. Sie muss gefühlte 948 Zutaten klein-klein schneiden

(und die Tisch-Deko fällt auch in ihren Arbeitsbereich),

während ich sehe, dass Vanessa einen Kuchen backt: Unter anderem mit Instant-Kakao. Na, ja, eigentlich kann am Ende alles nur so schmecken wie die Zutaten qualitativ hochwertig oder eben nicht hochwertig sind. Dieser Kuchen ist nicht mein Ding.

Eher als Durcheinander nach Farben ausgewählt sehe ich ihr sogenanntes Marktgemüse an: Etliche Arten von Gemüsen mit zwei Pilzsorten (Pfifferlinge und Steinpilze) gemischt. Dass es ihr dabei mehr ums Aussehen geht, vermitteln auch die Tomaten mit dem nicht essbaren Strauch, den die Gäste selber entfernen dürfen.

Trotz all der Vorbereitungen durch Lena schafft Vanessa es am Ende nicht, oft bei ihren Gästen zu verweilen - obwohl sie das dringend im Vorfeld geplant hatte.

Immerhin würde sie sich für ihr Dinner selber eine sehr gute 8 zuteilen. Da ziehen die Gäste glatt mit und sogar noch daran vorbei:

Je 8 bekommt sie von Hans und Manfred, je 9 von Ina und Christopher.

Mit 34 Gesamt-Zählern ist sie derzeit an der Spitze.

Über die Gäste könnte ich noch einiges schreiben, aber das sprengt meinen Rahmen am heutigen Donnerstagmorgen, dem Altweiber-Tag.

Ich wünsche allen Karnevals-Jecken, aber auch den Nicht-Jecken, heute viele Krapfen und Berliner und Mutzenmandeln (keinen Schokokuchen) -

und vor allem genau den Tag, den sich jede wünscht:

Die eine wird diesen um 11.11 Uhr im Rathaus beginnen, die andere gaanz weit weg davon.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Mittwoch, 19. Februar 2020

18. Februar 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Düsseldorf bei Hans


Vorspeise: Mediterranes Neandertal: Raffinierte rote und gelbe Paprikasuppe und würzige Minibrioche
Hauptgang: Osso bucco mit "pestorisierten" Kartoffelecken, dazu Herbstgemüse aus dem Bratentopf
Nachtisch: Fiadone: (Käse)-Kuchen mit Orangenzesten in einer Umgebung von Myrtenspiegel, dazu hausgemachter Limoncello in gekühlten Gläsern und selbstgemachte Feigenmarmelade mit Mandelsplittern


Respekt und Kritik

Fange ich erst einmal mit dem einfachen Ding, dem Respekt, an: Den verdient der 80jährige Hans ganz sicher, weil er sich den

Strapazen von fünf Drehtagen stellt. Da werden schon einmal alt eingefahrene Tagesfahrpläne durcheinander gewirbelt, Ruhezeiten ausgehebelt und mehr Aufmerksamkeit verlangt, als man noch zu geben bereit ist. Allerdings kenne ich Hans nicht, und es ist klar, dass 80jährige ziemlich unterschiedlich sein können.

Hans macht einen fitten Eindruck, treibt noch Sport, hat ein Kochbuch heraus gegeben ... aber hier fängt es an, zu haken:

Eine Internet-Schönheit von Fotobearbeitungs-Programmes Gnaden sollte sich auch niemals in eine andere Öffentlichkeit begeben als in die selbst geschaffene.

Ein Kochbuch-Autor sollte daher vorsichtig sein, wenn er ausgerechnet im Fernsehen vor vielen Zuschauern kochen will ...

Die höchste Kritik am heutigen Abend allerdings gilt der verlängerten Sendezeit: Genau durch die wird es jedem Zuschauer bewusst,

wie quälend sich etwas in die Länge ziehen kann, von dem man auch in einer kurzen, würzigen Sendung mehr mitbekommen würde als man eigentlich will. Also, das mit dem Willen, ein bisschen skandalös sein zu wollen, unterstelle ich jedem privaten Sender - andererseits ist

Hans ein hellwacher Mensch, der weiß, was er tut, warum er es tut - und warum das am Ende auch schief gehen kann. Mit Hilfe seiner eigenen Mitwirkung lässt er sich vorführen. Das wird ihm in seinem Leben nicht oft passiert sein.


Theorie und Praxis

Offenbar hat Hans am Vortag viel Koch-Wissen locker (und voreilig) raus hängen lassen. Das habe ich selber weniger mitbekommen als seine Mitstreiter.

Christopher, 22 Jahre jung und mit Kodderschnauze (ist allerdings in dem Alter nicht unüblich und sollte nicht überbewertet werden), meint dazu, dass alles viel freundlicher aufgenommen würde, wenn Hans nicht geprahlt hätte.

Schwierig:

Small-Talk während der Aufzeichnung einer Koch-Sendung. Worüber redet man? Besonders, wenn man sich noch fremd ist? Vermutlich nicht über all seine Koch-Unfälle oder über die letzte Liebesbeziehung, sondern über Erfolge an Herd und Schüsseln. Und einen guten Geschmack fürs Essen kann auch jemand haben, der am eigenen Herd den Versager gibt.

Leider versagt Hans heute. Die Vorspeise besteht aus zweierlei Breien, Jing und Jang sieht hier nicht einmal vom TV her betrachtet schön aus. Zusätzlich vergisst er die fischliche Beigabe oder aber, er vergisst sie nicht,

sondern hat einfach keinen Platz mehr auf dem Herd für eine weitere Pfanne.

Denn kurzfristig setzt Hans sein Schmor-Hauptgericht auf, so kurzfristig, dass man bereits wieder bangen muss, wie viele Wörter besonders seine Gäste Christopher und Manfred finden, um die lange Wartezeit zu beanstanden.

Am Ende fehlt dem Hauptgang eine Soße - und vor allem die Begeisterung der Gäste. Aber ich mag dem Elend kaum noch zusehen, vielleicht steht sie ja irgendwo auf dem Tisch und ich sehe vor lauter Desaster das  Kochevent nicht mehr.


Fazit

Hans ist nicht der erste und wird auch nicht der letzte Kandidat sein, der in dieser Alibi-Kochsendung so richtig abschmiert. Davon geht das Neandertal, in dem er lebt, nicht unter, sondern höchstens der Verkauf seines Kochbuches, den er wohl eigentlich ankurbeln wollte.

Ein Manfred, der sogar fehlendes Salz bemängelt

(seit wann kann man nicht nachsalzen? Allerdings sehe ich kein Salz auf dem Tisch und Hans erhebt sich nicht, um diesen Mangel zu beheben.)

ist ebenso eine "Zutat" für "Das perfekte Dinner" wie Christopher, der sich im Übereifer seiner jungen Jahre als Oberkochguru aufspielt. Hingegen ist Nina besonders nachsichtig.

Die Punkte: 8 gibt Nina, 7 Manfred, 6 Vanessa und 4 kleine gönnt Christopher dem Dinner.

Mit 25 Punkten ist Hans insgesamt gut bewertet.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Dienstag, 18. Februar 2020

17. Februar 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Düsseldorf bei Manfred



Vorspeise: Tomaten-Rucola-Baguette mit Blaubeeren
Hauptgang: Spare Ribs mit Rosmarin Fries und Bacon Rosenkohl
Nachtisch: Schokokuchen mit flüssigem Kern,  gegrillter Pfirsich und Vanilleeis


Gegrillt, im Abgang zu wenig abgegrillt

Gott hat Adam einst eine Rippe entnommen und das Beste daraus gemacht, was ihm auf die Schnelle eingefallen ist: Eva. Heute, so kurz vor dem katholisch begründeten Karneval, widmet sich Manfred einer mächtigen Portion an Rippchen,

und heraus kommen viel zu viele Punkte, die er einstecken darf,  und zu wenig wird er von seiner Konkurrenz gegrillt.

Karneval stammt von "Carne vale" = Fleisch, lebe wohl. Denn direkt nach dem Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit, in der besonders zu früheren Zeiten für 40 Tage auf alle Fleischprodukte verzichtet wurde.

Das müsste Manfred als Vorjahres-Karnevals-Prinz (2018?)  wissen. Vielleicht weiß er aber auch nur, wie er Frohsinn verbreiten kann.

Er wäscht und pudert und ölt seine Rippchen, die ihn so sehr in Anspruch nehmen, dass er für andere Bestandteile seines Dinners eigentlich keine Zeit hat. Oder auch keine Lust.

Das Baguette kauft er bei einem Bäcker, der seinen eigenen kurzen Auftritt im TV hat - plus Schwenk auf die Tüte mit seinem Namen. Es handelt sich um irgendeinen Bäcker in Grevenbroich. Auch, wenn mir der Name noch präsent wäre, würde ich ihn nicht erwähnen.

Desweiteren setzt Manfred auf gekaufte BBQ-Soßen, und auch das Vanille-Eis für den Nachtisch kommt aus irgendeiner Fabrik.

Die hochgelobte Majonnaise: Zutaten in den Thermomix schmeißen, den Rest richtet dieser. Warum soll er sich lange mit den Nebendarstellern seines Dinners aufhalten?

Immerhin ist Manfred gut gelaunt, und vor allem liebt er seine Ansammlung von Grill-Geräten aus tiefem Herzen.

Manfred ist 27 Jahre alt, wirkt aber abgeklärter. Besonders seine Gabel hält er in der linken Hand wie eine Schaufel, mit der er eine tiefe Grube aushöhlen möchte. Da steckt langjährige Bauarbeiter-Erfahrung drin.

Der Jüngste der Runde rund um Düsseldorf und in Düsseldorf selber ist er damit nicht, denn Christopher ist mit 22 Jahren noch jünger,

aber mit dem Mundwerk bereits vorne weg. Das meine ich in diesem Fall überhaupt noch nicht negativ.

Der Älteste ist mit 80 Jahren Hans. Er hat kürzlich ein Kochbuch herausgebracht. Als ehemaliger Bibliothekar hat er vielleicht gute Verbindungen zu Verlagen?

Christopher ist Erzieher, will aber demnächst eine Ausbildung zum Koch beginnen. Es könnte also gut möglich sein, dass er an seinem Dinner-Tag, dem Freitag, um viele Vorschusslorbeeren kämpfen wird - um somit eines Tages in dem Voxschen Suchspiel "Wer ist der Profi-Koch" mitwirken zu dürfen.

Darüber vergesse ich den emeritierten Prinz Karneval Manfred fast völlig. Aber seine Punkte will ich noch schnell raushauen:

Eine 8 gibt ihm Nina, je 7 bekommt er von Vanessa und Hans und eine 6 von Christopher.

28 Gesamt-Umdrehungen sind gar nicht mal so dürftig für dieses Menü, das mehr oder weniger nur um die gegrillten Rippchen kreist.

Ich schalte schnell auf ZDFneo um, glaube mich aber im ersten Augenblick weiterhin im "perfekten Dinner",

denn in dem Moment steht eine Schüssel mit Wasser, Eiern und lebenden Aalen auf dem Tisch -

und flugs wird das erste Opfer des Abends darin ertränkt.

So drastisch ist das "Dinner" natürlich nicht.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Samstag, 15. Februar 2020

15. Februar 2020 - Nomen est Omen


Nomen est Omen


Annegret Kramp-Karrenbauer
- lässt sich vor einen Karren spannen.

Hannelore Kraft - ging die Kraft aus

Friedrich Merz - will sie alle, alle ausmerzen

Karl Lagerfeld - großes Ideen-Lager, weites Feld

Lars Klingbeil - Beil und Klangschale werden der SPD auch nicht mehr helfen

Michael Wendler - Wendemanöver vom altgedienten Ehemann zum Sugar-Daddy

Claudia Roth - nicht wenige sehen rot, wenn sie um  die Ecke kommt

Josef Ratzinger - bekannt für ratz-fatz verstörende Aussagen

Axel Prahl - prahlt nicht viel weniger als sein Kumpel Professor Boerne

Christian Hirte - war kein guter Hirte für seine Vorgesetzte

Marco Wanderwitz - folgt Hirte als Ostbeauftragter, und in seinem Namen steht bereits sein Schicksal: Traurig

Barbara Schöneberger - schön und bergig, schon von Weitem nicht zu überhören


Diese Reihe ließe sich beliebig fortsetzen. Es ist manchmal erstaunlich, wie gut Name, Person und Funktion zusammen passen. So auch beim bisher unerwähnten Alexander Gauland - ja, Alexander der Große fällt mir hierzu nicht ein, aber in seinem Nachnamen ist ein böser Teil enthalten.

Trefflich streiten ließe sich auch über Ursula von der Leyen - die doch eher keine Anleihen gemacht hat, sondern Gelder der Steuerzahler verplempert hat. Sie war so freundlich, all ihre Berater zu sanieren.

Ein ziemlich kühner Kerl ist Kevin Kühnert. Wenn ihm da nicht mal eines Tages sein Vorname einen Strich durch die Pläne zieht.


Guten Tag, Gruß Silvia


14. Februar 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Lübeck bei Christoph

Foto: S. B.

Vorspeise: Rindercarpaccio und Seeteufel
Hauptgang: Wildfilet mit Petersilienkartoffeln, Steckrüben und Kürbis-Chutney
Nachtisch: Weiße Schokoladen-Orangen-Mousse auf Amarettini-Boden mit Orangen-Ingwer-Salat



Ein bisschen Michel aus Lönneberga?

Christophs hellblonde Haare drängen mir diesen Vergleich auf. Und sofort ist der Wunsch vorhanden, dass Christoph sich mit einem Schwein zurück zieht und gegorene Früchte genießt. Das macht er aber nicht, sondern

holt ein Kaninchen aus seinem engen, dunklen Stall, um es kurz zu streicheln. Menschliche Wärme für die Kameras und ein armes Wesen,   die sicher nur so lange andauert, bis die Bilder im Kasten sind. Da bin ich jedoch wieder bei Michel angekommen.

Immerhin ist die Serie in den 1970er Jahren gedreht worden, da waren wir alle noch botter und unsensibler  - aber wir schreiben 2020.

Andere seiner Tiere leben freier, so viel Wahrheit muss ich die Ehre geben.

Christoph ist Soldat, Viehwirt, und im Ehrenamt ist er Jäger, Stadtjäger. Welche Aufgaben genau ein Stadtjäger hat, weiß ich nicht - und ich google das auch nicht. Falls ich jedoch in meiner Stadt mal jemanden mit einem Gewehr rumlaufen sehe,

rufe ich unverzüglich die Polizei. Natürlich muss man verunfallte und schwer verletzte Tiere von ihrem Leid befreien - aber das macht hier ein Förster.

Fazit: Christoph ist weniger Michel aus Lönneberga als ich.

Und ich lebe nicht auf einem Hof, der seit 5 Generationen im Besitz meiner Familie ist. Bescheiden (kann ja jeder sehen, dass der Hof nicht klein ist) betitelt er diesen als "klein". Das trifft allerdings für die armen Häschen zu, denn für die ist der Platz so eingeschränkt, dass sie kaum Luft zum Atmen haben.

Die Gäste allerdings haben genug Luft. Luft, um sein Menü zu kritisieren, und auch ihn selber nicht ungeschoren zu lassen.

Er ist nicht der charmante Christoph der letzten Tage, bemängelt Anke, sondern angespannt.

Jetzt habe ich den Sender erwischt: Dass Christian charmant gewesen sein soll - hat mir niemand gezeigt. Eher habe ich das genaue Gegenteil wahrgenommen.

Im übrigen habe ich am Freitagnachmittag auf der Vox-Seite quergelesen. Dort hat sich Christoph auch selber schriftlich niedergelassen -

und in seinem Post verraten, dass er nicht der Sieger der Woche ist. Durfte er das? Vor der Ausstrahlung? Ist ihm sicher nur im Übereifer rausgerutscht.

Verbissen rutscht ihm heute nichts einfach so raus, sondern gibt Anlass zum Bemängeln. Ich halte mich zurück, was sein Menü angeht,

aber die Gäste bewerten es wie folgt:

Anke gibt ihre verlässliche Mindestpunktzahl von 8 Zählern, Rebecca und Florian geben je 7 und Auch-Jägerin und Fan von ausgestopftem ehemaligen Leben Annelie 6 Punkte.

Mit 28 Punkten kann er den bisher führenden Florian (31 Punkte) nicht schlagen.

Der Küchen-Chaos-Verursacher gewinnt also die Show und 3.000 Euro.

So leicht bringt mich nichts auf der Fassung, aber in dieser Woche hatte ich schwer damit zu kämpfen, diese zu behalten.

Was für die einen das Normalste auf der Welt zu sein scheint, ist für mich völlig daneben: Man kann Jäger oder Jägerin sein, aber daraus

ein jeweils abendfüllendes Thema zu machen und die Begeisterung darüber wie eine Fahne vor sich her zu tragen, ist schwierig. Auch schwierig, das anzusehen und anzuhören.

Da lobe ich doch eher Rebeccas nettes Gedicht. Aber nicht alles, was sich reimt, ist auch ein Gedicht.

Egal, Schwamm drüber. Woche vorbei.

Ich wünsche allen Lesern ein schönes Wochenende.


Guten Morgen, Gruß Silvia



Freitag, 14. Februar 2020

14. Februar 2020 - Alternative Fakten: Bäckermeister Mehlig feuert seinen Gesellen Hörnchen

Alternative Fakten:

Bäckermeister Mehlig
feuert seinen Gesellen Hörnchen

Bäckermeister Mehlig ist ein knallharter Chef, der seine Filialen und die dazugehörige Großbäckerei mit strenger Hand regiert.

Mit dem Prinzip, anderen Angst zu machen, ist er jedoch immer bestens gefahren. Alle Mitarbeiter würden ihm zur Not die Füße küssen, manche machen dies sogar ohne große Not,

doch zumindest backen sie alle die vielen Brötchen für ihn, denn Mehlig möchte reich und berühmt werden. Sein Ziel ist es zudem, in die Geschichtsbücher

als großartigster Großbäcker einzugehen.

Für dieses Ziel ist ihm jedes Mittel recht,

und sollte der das verwendete Mehl mit Halluzinogenen strecken müssen.

Einer seiner Bäckergesellen heißt

Paul Hörnchen.

Hörnchen ist ein kleines Licht unter den Fittichen von Mehlig, aber bislang konnte er sich stets auf die Treue seines Hörnchens verlassen.

Und beim Rundwirken ist er in etwa der beste Geselle, den Mehlig je hatte.

Doch in der letzten Woche hat sich Hörnchen etwas Entsetzliches geleistet:

Ein Kollege von Hörnchen, der in einer anderen Bäckerei tätig ist, hat eine Auszeichnung erhalten, die ihm lt. Mehlig nicht zustand,

und Hörnchen hat ihm via Twitter dazu

mit herzlichen und herzerweichenden Worten gratuliert.

Das bedeutete für Paul Hörnchen den sofortigen Stoß von der Mehl-Front in die Arbeitslosigkeit:

Bäcker Mehlig hat ihn gefeuert.


Alternative Fakten? Gewiss! Zumindest, was den Betrieb vom Bäcker Mehlig angeht. Mehlig ist nämlich ein ganz lieber Kerl - schon, weil es ihn gar nicht gibt.

Doch in der wirklichen Welt kommt so etwas durchaus vor. Siehe Ostbeauftragter Hirte: Ein Tweet brach seine politische Karriere entzwei, als würde man ein Hörnchen in zwei Stücke brechen.


Guten Tag, Gruß Silvia


13. Februar 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Lübeck bei Rebecca

Foto: S. B.

Vorspeise: Caldeirada de Pexe (portugiesische Fischsuppe)
Hauptgang: Frango con Limao (portugiesisches Zitronenhuhn mit grünem Spargel)
Nachtisch: Pastei de Nata (portugiesisches Puddingtörtchen) dazu Ginja (portugiesischer Kirschlikör) im Schokoladenbecher


Da ist der Wurm drin

Lübeck find ich klasse, Travemünde noch besser - und nicht nur allein wegen der Ostsee und der Schnuckeligkeit, die dennoch Weltgewandtheit ausstrahlt, sondern auch wegen der Menschen, die ich dort getroffen habe. Aber selbstverständlich hat man als  Besucherin keinen Rundumblick auf all die Einwohner, bildet sich dennoch ein Urteil. Meines fiel positiv aus und war voller Begeisterung.

Die Begeisterung an dieser Woche, die in Lübeck stattfindet, ist bereits am Montag vollkommen die Trave runter gegangen. Und ich finde sie auch nicht wieder,

denn in der Gruppe spukt ordentlich der Wurm.

Rebecca kocht am heutigen Donnerstag, und das wohl Lustigste (obwohl es bei weitem nicht wirklich witzig ist, denn würde ich das näher ausführen, könnte man es sogar traurig finden) findet statt, bevor die Gäste ins Haus schneien:

Die Nachbarin kommt am frühen Morgen kurz vorbei.

Kurz stimmt, aber nach einer langen Vorbereitung  ihrerseits: Sabine heißt die Gute, und sie hat sich vor ihrem großen TV-Auftritt die Haare in Reih und Glied legen lassen und volles

Abendmake-up aufgelegt. Auch ihr Busen ist fernsehtauglich in Stellung gebracht. Sie schlürft ein Sektchen mit Rebecca, und dann ist der große Auftritt bereits Geschichte.


Fernseh-Profi?

Rebecca bewegt sich vor den Kameras, als hätte sie das bereits umfangreich geübt. Hat sie vielleicht auch, ich weiß es nicht. "Das perfekte Dinner" ist die einzige Doku-Soap, die ich gucke. Rebecca ist jedoch voll auf die Kameras und Essenszubereitung konzentriert, so dass es hieran nichts zu bemängeln gibt: Keine Füllwörter im Überfluss, keine großartige Aufregung, sie macht das gut.


Die Gäste

bringen anstatt frischen Wind den sprichwörtlichen Wurm in die Runde. Nicht alle, aber allen voran besonders Annelie und Christoph. Wer hat den beiden wann und warum die Petersilie derart verhagelt?

Als Rebecca die vielen Muscheln in das Eintopf-Fischwasser wirft, bemängelt ausgerechnet Annelie, dass zum Glück kein Tierschützer in der Runde ist,

sonst gäbe es einen Aufschrei. Hat sie zu dem Zeitpunkt noch nicht geglaubt, dass die Kameras voll draufhalten auf ihre

ausgestopften Geschöpfe aller Art, die zwar jagbar, aber doch weniger essbar sind?

Foto: S. B.

Aber sie bekennt sich schließlich absolut zur Jagd. Und auch der Glaube an ihre eigenen Kochkünste und -kenntnisse ist nicht von schlechten Eltern.

Christoph empfindet den Hauptgang als keinen gelungenen Einstieg ins Dinner und zieht eine Schnute. Der Soldat und Stadtjäger muss es wissen ... ich halte mich aus jeglichem Urteil über das heute Gekochte völlig raus.

Und wünsche mir Rebeccas Nachbarin Sabine zurück ... bei näherer Betrachtung ihrer Person würden mir sicherlich noch ein paar Details auffallen, über die man treffend herziehen könnte.


Fazit

Die Punktevergabe begibt sich auf das untere Niveau. Angeblich ist der Hauptgang komplett kalt auf den Tisch gekommen und ... und ... und:

Anke, immer höflich und sachlich und neutral (abgesehen von ihrer 10er-Nummer für Florian), zückt 8 Punkte, während Annelie und Florian bereits bei je 6 Zählern ankommen und Christoph eine glatte 5 gibt.

Mit 25 Umdrehungen kann Rebecca nichts mehr reißen. Obwohl sie selber denkt, dass das Viele, das sie selbst hergestellt hat (inklusive Blätterteig) ihr einen kleinen Vorsprung zu den anderen verschaffen würde.

Ich freue mich nicht auf den letzten Abend bei Christoph, aber da muss ich durch ... wenn auch mit einem miesepetrigen Gesicht und nach unten abdriftenden Mundwinkeln.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Donnerstag, 13. Februar 2020

12. Februar 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Lübeck bei Florian

Foto: M. M.

Vorspeise: Kartoffelsuppe mit karamellisiertem Apfel und Chili, dazu flambierter Lachs mit Feldsalat und Walderdbeerdressing
Hauptgang: Hirschfilet mit Haselnusskrokant, Rotkohlpüree, Butterapfel und Erdbeermarmelade mit Chili, gebratene Pilze und Pilz-Risotto
Nachtisch: Crepes Suzettes mit Apfel, Frischkäse und flambierten Brombeeren


Versuchs-Küche nach Murphys Gesetz

Florian ist General-Manager eines Aquariums. In seiner Küche möchte er am Ende vermutlich nur nicht völlig im Chaos untergehen. Von Anfang an geht schief, was schief gehen kann - man mag manchmal kaum noch hinsehen. Ob dieser Dinner-Tag eigentlich eine Demonstration an die Adresse seiner Frau ist? Mit der Botschaft:

Lass mich einfach nicht mehr in die Küche! Ich kann Fische im Aquarium managen, aber doch keine Küche!

Die Sendung zieht sich in die Länge, und jedes seiner Dilemmas wird ausgekostet. Manche mögen das lustig finden, aber wenn gezeigt werden muss, wie er Kartoffelwasser abgießt, dann ist jegliche Spannung dahin. Mir kommt auch der Nervenkitzel abhanden, ob er nun seine Küche

abfackelt oder einfach nur ein Feuerwerk an dilettantischen Unternehmen abspult.

Hier und da kann die Aufregung eine kleine Rolle, aber niemals die Hauptrolle spielen. In seiner Versuchs-Küche geht einfach nur schief was schief gehen kann,

und für mich geht vor allem die gute Fernseh-Unterhaltung den Bach runter.

Ich sitze nicht einmal vor dem Bildschirm und leide mit, sondern empfinde das alles als Zumutung für die Zuschauer.

Endlich kommen die Gäste, die ein bisschen mehr Spannung ins Geschehen bringen könnten. Und besonders Annelie hat es Florians hübscher Kater angetan:

Ob sie sich vorstellt, wie der Kater wohl ausgestopft aussehen könnte?

Zum Aperitif reicht Florian ein Glas mit Obstsalat und Irgendwas. Irgendwas an Alkohol. Bald schon befürchte ich, dass hier propagiert wird,

wie ein Einäugiger der König unter den Blinden wird:

Schon kommt die Vorspeisen-Kartoffelsuppe in Fläschchen daher (Sylter-Soße-Flaschen?), Strohhalm rein - und fertig ist die Herausforderung des Essens!

Der Nachtisch macht sprachlos: Misslungen, aber notdürftig repariert.


Fazit

Dann köpft Florian noch eine Flasche Champagner mit dem Schwert, und mindestens ein Viertel der Flüssigkeit ergießt sich über die Terrasse und macht nun alles, was darauf an Kleinvieh kreucht und fleucht, besoffen.

Auch ich fühle mich wie besoffen: Wenn man bereits mit völliger Verpeiltheit denkt, man könnte ein fernsehtaugliches Dinner wuppen ...

und  dann auch noch vorläufig Recht bekommt.

Mit 31 Umdrehungen setzt Florian sich nämlich an die bisherige Spitze: Je 7 Punkte bekommt er von Annelie, Rebecca und Christopf und die 10, die eigentlich Seltenheitswert haben sollte, von Anke.

Schlimmer ist nur noch, dass er bislang sogar verdient an der Spitze liegt.

Das allerdings spricht nicht für Florian, sondern gegen seine vorkochende Konkurrenz.


Guten Morgen, Gruß Silvia