Mittwoch, 28. Februar 2018

27. Februar 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Stadtbergen bei Susanne

Vorspeise: Lachs-Teriyaki an Chirashi-Sushi
Hauptspeise: Rostbeefbraten in Portweinsoße mit Brezen-Guglhupf und Spitzkohl
Nachspeise: Frozen Rum-Pie mit Bluberry Jelly


Exatamente oder Chodo

Susanne ist mit ihren Gedanken noch oft in Japan und beginnt ihre kulinarische Reise auch dort, während die Tour zum Nachtisch in den USA endet. Unterdessen erklimmt Poodle-Doodle- (oder so ähnlich) Hündin Holly ihre Hundetreppe, um von der Fensterbank aus dem Kochgeschehen besser zusehen zu können.

Zur Begrüßung der Gäste gibt es einen Cidre, damit man genau weiß, womit Susanne und ihr Mann Christopher Geschäfte machen. Am Ende soll eine Teilnahme am Dinner ja nicht nur Spaß machen, sondern auch etwas einbringen.

Spaß hat die Gruppe bislang jede Menge, und Romina erzählt von ihrer Oma und ihrem Onkel, die nach Brasilien ausgewandert sind - und da sie auch perfekt portugiesisch spricht, kennt sie sicherlich das Wort "genau" ebenfalls in genau dieser Sprache:

Exatamente!

Ob Susanne japanisch spricht, weiß ich nicht, aber die Lautsprache für das Lieblingswort der meisten aus dieser Gruppe klingt nett:

Chodo!

Besser ist es, als Marius das Klavier entdeckt, und schon sitzt er davor, und es klingt richtig fetzig, als er zu spielen anfängt. Wenn ihm dadurch mal nicht einige Herzen zufliegen.

Die Überdosis an Saurem in der Vorspeise macht alle noch viel lustiger als sie ohnehin bereits sind,

und Polizist Volker gehen die Verhörthemen nicht aus,

obwohl er natürlich am liebsten über sich selber spricht.

Und es klingt bereits nach einem frühzeitigen Freispruch von jeglichem Gezicke in dieser Woche, wenn Volker suggestiv von den einmaligen Kollegen Mit-Kochender spricht. Wehe, wenn sich jetzt doch noch einer als schuldig am Taktieren herausstellen sollte ...

und das passiert auch nicht, obwohl es reichlich Kritik hagelt.

Er hat schon eine gewisse Autorität, der Herr Bundeskirminalbeamte, und lenkt die Gruppe in die für ihn richtige Richtung. Vielleicht. Vielleicht sind auch einfach alle nur ganz lieb.

Susanne bekommt 33 Punkte und zieht mit Romina gleich.

Exatamente und Chodo!


Guten Morgen, Gruß Silvia

Dienstag, 27. Februar 2018

26. Februar 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Augsburg bei Romina

Vorspeise: Schwarzwurzelsuppe mit selbstgemachten Birnen-Nuss-Crostini
Hauptspeise: Kalbsfilet mit Steckrübenpüree und karamellisierten Möhren, dazu eine Weißweinsoße
Nachspeise: Zitronentiramisu mit selbstgemachtem Lemon-Curd und Limoncello


Die Augsburger Puppenkiste

wird an diesem Montag stolze 70 Jahre alt, und genau heute startet Romina, um die Augsburg-Woche des perfekten Dinners einzuläuten.

Halt!

Ich darf mich von diesem heute wieder in Überdosierung gebrauchten Wort "Genau" nicht anstecken lassen. Aber wenn ich an eine der Verkäuferinnen (zum Glück nur eine) in "meiner" Bäckerei denke, die ich täglich aufsuche, die ständig "Gerne" sagt und das vermutlich weniger so meint als dass es eine dumme Angewohnheit ist, ist mir dann noch jedes "Genau" auch keinen Ticken lieber.

Romina arbeitet in einem Autohaus, und sie darf sogar die Marken nennen, die dort verkauft werden. Die Produktplatzierung klappt schon mal.

Einen Brückenschlag zur Puppenkiste finde ich in dem Polizisten Volker (nun ja, eigentlich ist er ja Bundeskriminalbeamter) und es wäre wirklich schön gewesen, hätte der Sender auch einen Lokomotiv-Führer gefunden, der einen Kater Mikesch hat.

Romina hat keine Tiere, und sie lebt als Single. Da Vox der Meinung ist, man müsse alle von diesem Single-Dasein befreien, darf sie einen Aufruf starten - dabei hat es durchaus Vorteile, alleinstehend zu sein.

Es werden sich ohnehin einige melden, die Romina kennen lernen möchten. Ihr Traum-Prinz müsste nicht mal kochen können ...

Dass die Augsburger mürrisch sein sollen, wie Romina und auch Renate erzählen, merkt man an diesem ersten Tag so überhaupt nicht,

denn im Nu wird aus der zusammen gewürfelten Runde eine lustige Truppe, die sich viel zu erzählen hat. Nur nicht am ersten Abend alles Pulver verschießen!

Hobbys werden durchgehechelt, und da entpuppt sich der Bibliothekar als leidenschaftlicher Kirchenmusiker und Renate strickt gerne, während Volker in seiner Freizeit zaubert. Und nein, ich möchte an seinem Dinner-Abend am Freitag bitte keine Kostprobe davon sehen.

Kollektiv wird am Tisch eine Art Bündnis geschlossen, fair bewerten zu wollen ... und die Rädelsführer für die feine Absicht ziehen somit die anderen leicht mit in den Strom,

so dass Romina für ihren Dinner-Abend

33 Punkte bekommt.

Ob Jim Knopf, Lukas, der Lokomotivführer oder Urmel aus dem Eis dies ähnlich hoch bewertet hätten, ist unsicher,

denn Puppen müssen nun mal nicht essen.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Montag, 26. Februar 2018

25. Februar 2018 - ARD - Tatort Kiel - Borowski und das Land zwischen den Meeren

Foto: I. N.


Borowski
und das Land zwischen den Meeren

Eigentlich hat man die Täterin sofort im Sinn, doch in einer im Nachhinein eher als Traum-Sequenz anmutenden Szene ist sie nur die Finderin ihres in der Badewanne ermordeten Freundes.

Langsam nähert sich Borowski als einsamer Wolf der Insel Suunholt - und die Szenen schwanken wie ein

Land zwischen den Meeren.

Oliver Teuber, der sechs Monate zuvor Frau und Kind hinter sich gelassen hat, um einem Korruptions-Skandal und somit der Justiz zu entgehen,

hat in Famke Oejen eine Frau gefunden, mit der er eine Amour fou eingeht, die so obsessiv gelebt wird wie

am Ende einer von beiden in einer Obsession sterben muss.

Auch Borowski ist dieser Frau gegenüber nicht abgeneigt ...

Hier hätte seine aus dem Dienst geschiedene Kollegin gefehlt, um den Kommissar auf den Boden der Tatsachen zurück zu bringen.

Schöne Bilder, gute Schauspieler und eine Insel, die es in Wirklichkeit nicht gibt, aber auf der die Menschen so sind wie man sie sich im rauen Klima und Kopf-Klischee vorstellt.

In der Dorfkneipe hat Famke ihren großen Auftritt, als sie in einem Rundumschlag pauschal alle beschuldigt, die gerade anwesend sind

und Borowski eindringlich darum bittet, den Täter zu finden.

Mag sein, dass ihr Unterbewusstsein ihn verzweifelt ersucht, sie selber zu entlarven.

Am Ende findet die Frau, die sich an nichts zu erinnern glaubt, zurück zu ihrem eigenen Ich - und sie gesteht die bizarre Tat:

Beim Sexspiel in der Badewanne hat sie ihr Gesäß so lange auf seinen Kopf gedrückt, bis er tot war. Es muss jede Menge Wut im Spiel gewesen sein,

denn so klar ist es überhaupt nicht, dass das Opfer sich sonst aus dieser mißlichen Lage nicht hätte retten können.

Borowski ist immer etwas anders, agiert anders als man es Kommissaren im wirklichen Leben empfehlen möchte,

und ich bin mir nicht sicher, ob dies ein guter Plot ist oder

etwas, was ich zwischen Tag und Traum ein bisschen albtraummässig erlebt habe.

Drei von fünf möglichen Sternen von dieser Stelle.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Samstag, 24. Februar 2018

24. Februar 2018 - Treuepunkte


Treuepunkte

Was sind Treuepunkte, die mir die Kassiererin anbietet, während ich keine Lust habe, ihr diese Frage zu stellen, um nicht die Antwort abwarten zu müssen. Ich habe es eilig und bin diesem Laden sowieso nur treu, weil es in der Nähe -

und ich lebe immerhin in einer Großstadt-City -

nur noch zwei andere Möglichkeiten gibt, sich für den täglichen Bedarf einzudecken.

Die Frau hinter mir schiebt mir erst ihren Einkaufswagen in die Rippen und fragt dann, ob sie meine Treuepunkte haben könnte,

denn sie sei scharf auf die Messer und Pfannen, die sie dafür kaufen kann.

Nun weiß ich ungefragt, was es mit den Treuepunkten auf sich hat.

Nicht mal Schuhe gibt es gegen Treuepunkte ...?

Das ist ja erbärmlich!

Trotzdem überlasse ich ihr gern meine Treuepunkte. Ist man mit denen bei dem Lebensmittelhändler eigentlich besser angesehen? Steht es mir auf der Stirn geschrieben, dass ich keine Treuepunkte sammel?

Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich auch ansonsten nichts sammel. Nicht mal Geld, denn das rinnt mir allein in diesem Laden schon wie nix durch die Finger.

Der Laden an und für sich ist mir gegenüber im Gegenzug auch nicht der treueste, denn sobald ich eine Frage hätte,

finde ich niemanden, der sie mir beantworten könnte. Und grammgenau abwiegen können die auch nur in ihrer Werbung,

während mir trotzdem die Frage

"Darfs ein bisschen mehr sein"

schon lange nicht mehr untergekommen ist. Inzwischen wird erwartet, dass es ein bisschen mehr sein darf. Alles andere würde nur als Geiz auf meinem Konto "Kundin" und "wir erkennen dich wieder" verbucht,

und wer möchte dies schon, wenn man bereits auf Treupunkte verzichtet?

Die heißbegehrten gebe ich nun regelmässig weiter, denn offenbar sind alle scharf auf die Messer und Pfannen.

Ich warte dann mal, bis es endlich Schuhe gegen Treuepunkte gibt.


Guten Tag, Gruß Silvia




23. Februar 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Düsseldorf bei Oliver

Vorspeise: Rote-Bete-Ravioli mit Mohnbutter und Weißweinschaum
Hauptspeise: Sous-vide-Steaks mit Steinpilz-Risotto
Nachspeise: Rosiges Eton Mess, Knisterbrause


Am Ende wird alles gut,
und dies ist das Ende


... der Düsseldorfer Runde, die Oliver mit Charme, Esprit und Kochkünsten gewinnt. Insgesamt läuft er mit 34 Punkten den anderen den Rang ab,

obwohl natürlich Sanja gewonnen hätte, wenn sie nicht Pfui Gras auf ihrer Karte gehabt hätte. Träumen darf sie selbstverständlich und posthum der armen Leber von der armen Gans die Schuld zuschustern. Die ist ohnehin nicht mehr zu retten.

Ob Sanja trotz klarer Worte von Chris noch zu retten ist, darf bezweifelt werden. Sie ist einfach festgetackert in ihrer "besonderen" Welt.

Vor einem Hafen der Ehe konnte sich Oliver jedoch bisher stets retten - und die Frage nach seiner Traumfrau mag er nicht wirklich beantworten,

denn es könnten jene verschreckt sein, die ebenfalls in sein Beuteschema passen. Düsseldorf und die Welt überhaupt ist voll von Frauen,

warum also soll man sich an eine binden, wenn die Möglichkeiten breit gefächert sind? Viel Glück bei den nächsten Eroberungen,

die auch in seiner Küche mit einem liebevoll gestalteten Menü beginnen könnten.

Viel erfahren wir ansonsten nicht über Oliver, der insgesamt nicht so gesprächig ist und auch auf  neugieriges Nachfragen von Sigrid kaum reagiert.

Somit fährt er genau die richtige Taktik, um beim Event "Das perfekte Dinner" gut dazustehen, gut abszuschneiden

und manchen sogar ein wohlwollend und freundliches Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

An Chris gefällt mir heute seine offene und ehrliche Art, die Sanja naturgemäß natürlich nicht besonders gefällt.

Jürgen kriegt die Kurve und gibt 8 Punkte,

eine ähnliche Kurve nehme ich nun auch und wünsche allen ein schönes Wochenende.


Guten Morgen, Gruß Silvia







Freitag, 23. Februar 2018

23. Februar 2018 - Blühende Phantasie - In aller Freundschaft



Blühende Phantasie

ist der Zustand zwischen Tag und Traum und zwischen Denken (auch Nach-Denken) und Hoffen. Nicht zwangsläufig, sondern eher selten hat eine blühende Phantasie etwas mit

Lügen

zu tun,

denn ohne Phantasie wären Autoren, Dichter, Querdenker und viele andere hoffnungslos verloren, aber Lügner hoffnungslos überfordert.

Als erkennbarer Querschläger notiert die blühende Phantasie manchmal Zustände, wie sie sein könnten - und nicht wie sie sind.

Die Lügner, die sich eine mundgerechte Phantasie zusammen basteln, lassen ich weiterhin außen vor, denn die haben keine

blühende Phantasie,

sondern bewegen sich in Welten, von denen sie gehört haben, aber in denen sie nicht zu Hause sind.

Eine sehr blühende Phantasie liegt der Serie "In aller Freundschaft" zugrunde - und das ist auch gut so, obwohl ziemlich wenig bis rein gar nichts

mit der Realität zu tun hat.

Ärzte lassen sich von Patienten nicht vorführen - eher passiert es andersrum. Ärzte sind noch immer den Köchen in Richtung Arroganz einen Ticken weit überlegen,

aber dann kommt solch eine Serie wie "In aller Freundschaft"

und macht glauben, dass Einzelschicksale wichtig sind.

Das ist auch gut so, denn wer nicht träumen kann, hat sowieso bereits verloren. Und natürlich sind Einzelschicksale mit besonders

seltenen Erkrankungen selbst für Ärzte derart wichtig,

dass sie hier und da über ihre Schatten springen.

Und auch unter Ärzten gibt es Ausnahmen, aber die greifen nicht in jedem beliebigen Fall, der ein Krankenbett bevölkert.

Die blühende Phantasie ist auch eines: Ein Schutz vor der Realität, in den manche flüchten, um sich nicht mit den Tatsachen auseinander setzen zu müssen,

in die sie zwangsweise geführt werden und mit denen sie am Ende fertig werden müssen

Es lebe die blühende Phantasie und wer sie nicht besitzt, greift eben auf die anderer zurück und macht zu Recht eine Sendung wie

"In aller Freundschaft"

zu einem großen verdienten Erfolg.


Guten Tag, Gruß Silvia

22. Februar 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Düsseldorf bei Sanja

Vorspeise: Pastinaken-Birnen-Suppe mit Cranberries und Walnüssen
Hauptspeise: Foie Gras auf Txogitxu-Rinderfilet, mit Kartoffel-Knoblauch-Stampf, Quitten-Konfit, Blauschimmelkäse und Macadamianüssen
Nachspeise: Blattgold auf Crème Brulée mit frischen Himbeeren


Pfui Gras

und herzlichen Dank an Sanja für die treffende Umschreibung der Gänsestopfleber, von der sie selber (halb so wild) weder weiß, wie man den französischen Begriff für "fette Leber" ausspricht, noch hat sie die geringste Ahnung, wie Foie Gras in Bild und Ton und mit absoluter Tier-Qual entsteht.

"Dummheit, die man bei anderen sieht,
wirkt meist erheiternd aufs Gemüt" - Wilhelm Busch

Von Heiterkeit kann in diesem Fall keine Rede sein. Doch eine Tendenz zum Lügen scheint vorhanden zu sein, denn auf Nachfrage, was Foie Gras eigentlich ist und wie der Entstehungs-Prozess abläuft,

greift sie kurzerhand in die Luft und erfindet eine Story, die so hanebüchen wie die der meisten Lügner ist.

Hauptsache, Sanja kann von etwas Besonderem reden ... wenn es auch noch so ohne Plan, Sinn und Hintergrundwissen passiert. Der Schwerpunkt liegt auf: Es ist so besonders, dass man es nur in sehr, sehr guten Restaurants bestellen kann ...

... Sanja dies jedoch ihren Gästen, die allesamt keine Innereien mögen,

unbestellt und absolut ungewollt vorsetzt.

"So ist es in alter Zeit gewesen,
so ist es, fürcht' ich, auch noch heut:
Wer nicht besonders auserlesen,
dem macht die Tugend Schwierigkeit" - Wilhelm Busch

Folglich kommt es nach einer breiigen Vorspeisen-"Suppe", die noch ihre Fans sucht, beim Hauptgang beinahe zu einer

Ethik-Debatte, die dann doch nicht öffentlich geführt wird. Sanja, immer noch im Tal der Ignoranten, die dem Besonderen frönen,

würde sich selber für diesen zudem entsetzlich langweiligen Abend 8,5 bis 9 Punkte geben und sieht sich auf dem 1. oder zumindest auf dem 2. Platz der Gesamt-Wertung.

Doch dann geschieht das wirklich Besondere:

Chris ist angewidert von Foie Gras und zückt 5 Punkte, während es in der Summe

27 Umdrehungen sind, mit deren gedrosselter Geschwindigkeit Sanja nun zufrieden sein muss. Sie wird bei der Bekanntgabe vermutlich die Welt nicht mehr verstehen, andere für Banausen halten

anstatt sich selber zu hinterfragen:

Schließlich dekoriert sie noch mit Blattgold - und all das soll nix genützt haben? Obwohl doch Blattgold allemal schöner ist als ein bisschen

Bildung, Wahrheit und Denkvermögen?


Guten Morgen, Gruß Silvia

Donnerstag, 22. Februar 2018

21. Februar 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Düsseldorf bei Sigrid

Vorspeise: Rote-Bete-Carpaccio mit fruchtigem Himbeer-Walnuss-Dressing und Rote-Bete-Panna Cotta mit Meerrettichcreme-Topping
Hauptspeise: Enten-Sauerbraten, Klöße
Nachspeise: Grießflamerie mit Apfelspalten und Passionsfruchtsorbet


Yoga und Grießbrei

und die Welt ist für Sigrid derart in Ordnung, dass sie sich selber gleich die volle Punktzahl für ihren Dinner-Abend geben würde,

und angesichts der eher seltsam anmutenden Hauptspeise und des gewöhnlichen Nachtisches zeigt das ein Selbstbewusstsein, das vermutlich in vielen Lobhudeleien der Familie und der Freunde ihren Ursprung hat.

Vielleicht liegt dieses Selbstbewusstsein aber auch nur an der letzten Yoga-Übung ...

Ich mag Grießbrei und sogar Milchreis, aber für etwas, das der Bezeichnung perfekt nahe kommen soll, ist diese Nachspeise eher ungeeignet und zu simpel. Dass ich von einem Enten-Sauerbraten noch nie gehört habe, ist sicherlich nur mein "Problem", aber die

zart aussehend-könnende Entenbrust sieht hier völlig übergart aus.

Zum Teil finden die Gäste dieses Gesamt-Paket

"interessant ... spannend ...".

Da muss ich an Alfred Biolek denken, für den diese Attribute eine Umschreibung für nicht so gute Koch-Ergebnisse waren.

Folglich liegen mir die 10 Punkte schwer im Magen, denn sie zeigen die Differenz der Eigen- und der Fremdwahrnehmung:

Sigrid bekommt immerhin und trotzdem 31 Punkte, Jürgen schustert ihr allerdings nur 6 zu ... Und? Hat er vielleicht Recht?

Chris hätte gern auf die Yoga-Einlage verzichtet. Hätte ihm als Fan von Helene-Fischer eine olympische Einlage ihrer

Turnkünste wohl besser gefallen?

Wobei sich mir die Frage - ganz abseits vom Dinner - stellt, warum Helene nicht bei den olympischen Spielen mitwirkt und stattdessen

immer noch  singt.

Sigrid darf sich heute - vorerst - freuen und vielleicht auch ein Liedchen zwitschern, denn bislang liegt sie auf dem 1. Platz

und hat somit den kritischen Jürgen mit einem Punkt überholt.

Ich frage mich am Ende, ob Sigrid auch sonst mit einem baumelnden Schal um den Hals, der jeweils nur knapp den Berührungen mit Töpfen und Pfannen entgeht, kocht - oder ob sie auch so locker sein kann

wie Yoga es ihr empfiehlt?

Guten Morgen, Gruß Silvia



Mittwoch, 21. Februar 2018

20. Februar 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Meerbusch bei Düsseldorf bei Chris

Vorspeise: Gemüse-Risotto mit Jakobsmuschel oder Lachs
Hauptspeise: Wagyu-Beef vom Grill mit grünem Spargel, geröstetem mediterranen Baguette und Salat
Nachspeise: Apfelstrudel mit Vanilleeis


Angst vorm Fliegen

hat Chris - und fliegt trotzdem einmal jährlich mit seinen Kegelclub-Kumpeln nach Mallorca. Da er ohne drei oder vier Pillen intus zu haben keinen Flieger besteigt,

könnte es sein, dass man ihn am ersten Tag auf Malle und nachdem Bier (oder was auch immer) die Pillen verdünnt haben,

als lustiges Haus erleben kann.

Hier und heute sehe ich einen ernsten Menschen, der zumindest keine Angst vorm Kochen hat und selbstbewusst in die Show startet. Doch am Ende geht die Rechnung nicht wirklich auf, und er selber redet sein gegrilltes Fleisch in die Niedrig-Punkte-Schiene -

eine bessere Vorlage für insgesamt  nur 24 Punkte kann er den Gästen überhaupt nicht liefern. Die steuern noch ein paar zusätzliche

Kritikpunkte hinzu

und so zückt Jürgen 5, während Sanja und Sigrid 6 und Oliver trotzdem 7 Punkte rausrücken.

Als Tribut an seine Oma gibt es Apfelstrudel - und die Oma sitzt sicher bangend vor dem Schirm und muss miterleben,

dass auch der nicht wirklich gut ankommt.

Für Sigrid gehört solch ein Strudel ohnehin nur in eine Skihütte ... Ja, Sigrid, nun wissen wir, dass du regelmäßig Winterurlaub machst!

Sanja hat am Ende des Dinners noch Hunger! Manche Leute sollten manches einfach überhaupt nicht erwähnen ...

Aber mit Chris warm zu werden, ist ebenfalls ein schwieriges Unterfangen ... mir gelingt das bislang nicht.

Auch wenn die Eigenbewertung mit  7 Zählern zum Schluss ein klein wenig mehr Bescheidenheit vermuten lässt, als er am Anfang demonstriert hat.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Dienstag, 20. Februar 2018

20. Februar 2018 - Der 65. Geburtstag aller Koch-Sendungen


Hawaii


Gibt es Toast Hawaii auf Hawaii?

Dass es Bier auf Hawaii gibt, ist längst geklärt - doch wie verhält es sich eigentlich mit dem Toast Hawaii auf den Sehnsuchts-Inseln im Pazifik? Mir ist der dort auf jeden Fall nicht untergekommen, und man musste schon aufpassen, dass man nicht in die amerikanische Fast-Food-Falle tappte - und sich sorgfältig ansehen, wohin man zum Essen ging.

Der Toast Hawaii ist eine der Erfindungen des ersten Fernsehkochs überhaupt, Clemens Wilmenrod, und ob er ihn in der Tat alleine kreiert hat oder ein Troß von Mitarbeitern des Fernsehens, das damals mit dem 1. Programm noch eine Alleinstellung hatte, lässt sich nicht mehr beantworten.

Wilmenrod war Schauspieler, arbeitslos und auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung - die er dann am

20. Februar 1953 (bis Mai 1964) in der 1. Koch-Sendung

Clemens Wilmenrod bittet zu Tisch

des ARD-Ablegers NWDR fand.

Die Zuschauer begrüßte er mit "Ihr lieben goldigen Menschen", woraus dann "Liebe Freunde in Lucullus" und letztendlich "Verehrte Feinschmeckergemeinde" wurde.

Ein gefeierter Höhepunkt wurde eben jener "Toast Hawaii" neben der skandalös und erstmals mit einer frechen Mandel gefüllten Erdbeere!  Wem sonst hätte solch eine Erdbeer-Revolution einfallen können?

Ob er seine Kochtätigkeiten wirklich ernst nahm, kann ich natürlich ohne Kenntnis seiner Sendungen gar nicht beurteilen - ob meine Mutter oder meine Oma das ernst nahmen und zu den Leuten zählten, die am jeweiligen Tag nach seinen Sendungen die Geschäfte leer kauften von den fernsehtechnisch verarbeiteten Lebensmitteln - leider kann ich sie nicht mehr fragen.

Vermutlich revolutionierte er die eigene "Koch"-Sendung als ein Schauspieler, der vielleicht gerne in Komödien die Hauptrollen gespielt hätte ...


Heute feiern die Kochsendungen ihre Mutter-Sendung

... denn die wird genau 65 Jahre alt. Rentenalter könnte man meinen, und dass das Fernsehen, das auf viele Sender angewachsen ist, sich längst davon distanziert hat.

So ist es jedoch nicht: Denn es wird noch immer und mit Vorliebe gekocht im Fernsehen.

Und mal mit mehr, mal mit weniger Herz wird - wie es auch schon damals gewesen sein soll - nebenher für alles geworben, was auch nur am Rande irgendwas mit Kochen zu tun haben könnte.

Köche selber sind zu heimlichen Superstars mutiert, und jeder andere Koch-Begeisterte kann sich ebenfalls im TV profilieren und seine Künste ins Publikum streuen.

Also kann vom Renteneintritt der Koch-Sendungen auch nach 65 Jahren überhaupt keine Rede sein.

Auf ein fröhliches Weiterkochen, mal mehr, mal weniger gekonnt ...

Guten Appetit und guten Tag, Gruß Silvia


19. Februar 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Neuss bei Jürgen

Vorspeise: Kalbs-Consommé mit Maronennocken und feinen Gemüsestreifen
Hauptspeise: Geschmorter Rehrücken mit Rotwein-Birnen und winterlichem Spitzkohl, dazu schlesische Kartoffelklöße
Nachspeise: Schokoküchlein mit Vanille-Parfait, Waldbeeren und steirischem Kürbiskernöl


"Olle Möbel"

heißt hier ein An- und Verkaufsgeschäft von in der Tat alten Möbeln (ich denke mal, keine antiken), das ich vom Vorbeifahren kenne. Umzüge machen die vielleicht auch ...

und eventuell sieht Jürgens Umzugsunternehmen ähnlich aus - oder ganz anders. Egal, ich habe nur nach einem Aufhänger gesucht, um in Jürgens Abend einzutauchen,

der als erster in dieser Düsseldorf-Woche schon mal überhaupt nicht in Düsseldorf stattfindet.

Es folgen also Dinner-Veranstaltungen rund um und vielleicht sogar in Düsseldorf.

Jürgen lebt von seiner Frau getrennt, hat zwei Söhne und der 11jährige Sebastian besucht ihn kurz, um seinen Berufswunsch "Schauspieler" vorzutragen.

Das ist natürlich der Wunsch von vielen, aber der kleine Basti sieht wirklich niedlich aus und in einem Kinderfilm könnte ich ihn mir schon gut vorstellen.

Unterdessen gibt der Rezepte-Hobby-Koch Jürgen am Herd alles - ob er nun die immense Koch-Erfahrung aufweist, weiß ich nicht,

denn vielleicht greift hier das Motto: "Wer lesen kann, kann auch kochen"?

Über seine Gäste ist Jürgen überrascht, denn "es scheint eine lustige Truppe zu sein".  Zwar erwarte ich, dass nun vier Miesepeter und -petras die Szene betreten - aber das ist natürlich nur ein Joke, denn warum sollen sich die Gäste nicht erst einmal von einer guten Seite zeigen? Gelegenheiten für eine andere Sicht auf die Leute gibt es schließlich noch reichlich.

Jürgen bekommt gute 30 Punkte für sein Dinner -

und eine kleine Vorschau zeigt bereits, dass Sanja ziemlich viel gar nicht mag. Das ist natürlich dann nicht mehr lustig - für die anderen Kandidaten.

Mein Wunsch: Ein bisschen mehr Power bitte!


Guten Morgen, Gruß Silvia







Montag, 19. Februar 2018

19. Februar 2018 - News . News . News

Foto: "Petra Silie"


News . News . News

Deniz Jücel ist nach einem Jahr aus türkischer Haft entlassen worden - und das ist auch gut so. Allerdings war mir der Journalist der "Welt" bis vor einem Jahr überhaupt nicht bekannt. Und leider habe ich auch inzwischen noch nicht die Zeit gefunden,

mich mit seinen Beiträgen zu befassen.

Unterdessen können die Fans von Helene Fischer so was von aufatmen, denn nach all den Bad News über ihren angeschlagenen Gesundheitszustand gibt es endlich Entwarnung:

Sie hat ihre Erkältung überstanden!

Niemals zuvor wurde in deutschen Landen eine Unpässlichkeit ernster genommen, und selbst ich muss endlich die Wichtigkeit dieser Frau anerkennen,

wünsche ihr weiterhin gute Besserung, ein langes Leben und dass ihr nie mehr die Töne verloren gehen.

An anderer Stelle wundere ich mich schon sehr: Nach Monaten der Abstinenz habe ich mir gestern mal wieder die Lindenstraße angesehen -

und gleich beim Einschalten (es war nicht der Anfang der Sendung)  zucke ich zurück, hoffe, dass, wenn ich demnächst einen Polizisten sehe, dem ein übel aussehender Zeitgenosse zu nahe rückt -

dieser dem Ordnungshüter nicht die Waffe entreißen kann.

Polizeischule: 1. Tag! Wie befestige ich meine Pistole im Holster?
Polizeischule: 2. Tag! Wie sichere ich meine Waffe?

Ahnungslos geblieben, denn sie war vermutlich bei diesen Lektionen erkältet und lag im Bett, lässt sich Nina von Enzo den Ballermann im Handumdrehen entreißen, und gesichert ist der auch nicht,

so dass sich schnell ein Schuss löst.

Schuss nicht gehört?

Ganz anders geht es mit unserer Großbaustelle mitten in der City weiter: Vorerst bleibt sie dort, wo sie schon so lange ist. Die Fertigstellung hat sich enorm verzögert,

aber ich bin bereits derart an diese Baustelle gewöhnt, dass ich mir die Stadt gar nicht mehr ohne vorstellen möchte:

Der morgendliche Hindernis-Lauf würde mir schon sehr fehlen.

Also: Alles toll!

Baustelle Forever!


Guten Morgen, Gruß Silvia


Samstag, 17. Februar 2018

17. Februar 2018 - Flocki und ich und Parallelen ...


Flocki und ich  ... und Parallelen

Wie könnte ich jemals den süßesten Pudel aller Zeiten vergessen, der Flocki hieß und intelligent bis zum Anschlag und integer und mutig und alles war, was man Pudeln nachsagt, ohne dass die

meisten ihrer menschlichen Freunde

dies jemals verstehen werden. Denn viele bereiten diesen superschlauen Tieren eine "Couch fürs Leben" - und damit hat es sich dann.

Gabi, eine Freundin meiner Mutter, sagte sich in den späten  1990er Jahren: "Probiere ich es mal mit einem Hund" - und hat sich einen für den Schoss  gekauft, den sie Flocki nannte.

Doch Gabi, derart belagert von Flocki mangels anderer Aktivitäten, fühlte sich schnell gestresst von Flocki -

und er kam zu seiner Wurf-Schwester Panni, die meiner Mutter gehörte.

Dort hatte Panni bereits den Status "Couch-Potatoe" derart verinnerlicht, dass für Flocki kein Platz blieb. Falls Flocki es einmal auf den Schoss meiner Mutter geschafft hatte, drängte die clevere Panni ihn beiseite und

übernahm die Regentschaft über Frauchen, Leben und - wenn man so will, auch über die Langeweile.

Bei aller Liebe zu Panni entwickelte meine Mutter keine wirkliche für Flocki. Sie versorgte ihn, er hatte ein warmes Zuhause, genug zu Fressen - aber wenig Zuwendung ...

geschweige denn Alternativen zum Couch-Leben.

Kam ich  zu Besuch - damals noch ohne eigene Hunde - unternahm ich  mit Flocki lange Spaziergänge - und wenn ich wieder nach Hause fahren wollte,

sprang er einfach ins Auto:

Es war klar, er wollte mitfahren, er wollte mehr Action in seinem Leben haben, und die hoffte er, bei mir zu finden.

Jedesmal brach mein Herz, denn abgeben wollte meine Mutter Flocki absolut nicht ...


Parallelen

Natürlich wollte meine Mutter auch mich niemals "abgeben", doch, wenn ich Glück hatte (was ich niemals so genau überprüfen konnte), so war ich lediglich ihre Nummer 2 oder hinter meinem Vater die Nummer 3. Nummer 1 war definitiv mein Bruder,

der sich zum Glück niemals darauf berufen oder sich gar etwas drauf eingebildet hat.

Vielleicht - und da kommt die Vorgeschichte meiner Mutter als "ostpreußische Prinzessin" ins Spiel (heute kein Thema) - war ich auch nur die Nummer Irgendwas,

doch definitiv blieb Heinz ihr Herzensmensch. Er war lustig, er brachte sie täglich zum Lachen, während sie mich als

zu ernst und humorlos eingestuft hat.

Ich ging durch die harte Schule ihres Sarkasmus - gelernt habe ich daraus durchaus. Zwar keinen Sarkasmus, aber eine leichte Tendenz, alles ironisch zu betrachten und mich selber nicht wichtiger zu nehmen als ich bin.

Mitleid muss nun auch bitte niemand haben, denn auch sie war nicht meine Nummer 1,

was einen Ausgleich schaffte, den es in den meisten Leben gibt.

An Flocki jedoch habe ich erkannt, wie menschlich meine Mutter agierte:

Sie klassifizierte!

Die eine hat mehr Liebe verdient, der andere weniger! Oder in umgekehrter Geschlechter-Folge.

Das tat mir weh und leid für den anhänglichen Flocki, dem am Ende nichts blieb als ein umsorgtes, aber liebloses Leben -

verstoßen von Gabi, aufgenommen von meiner Mutter - verantwortungsvoll, aber ohne großartige Zuneigung.


Zueinander finden ...

haben meine Mutter und ich  kurz vor ihrem Tod gelernt. In 2010 - als sie mir das Wertvollste in vollem Vertrauen auf mich anvertraute, das sie besaß:

Ihre Malteser-Hündin Bienchen.

Für Flocki war es leider zu spät, er ist bereits Ende der 1990er Jahre über den Regenbogen gegangen.


Guten Tag, Gruß Silvia


16. Februar 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Saalfelden im Salzburger Land bei Lars

Foto: I. M.-S.

Vorspeise: Zweierlei von der Leoganger Lachsforelle auf Salatbett
Hauptspeise: Filet vom Pinzgauer Rind mit Erdäpfelnidei und Sellerie-Püree
Nachspeise: Topfenknödel an Birnenkompott


Der spröde Sauerländer

Dass die Sauerländer spröde sind, ist mir während meiner Internat-Zeit dort überhaupt nicht aufgefallen. Vielleicht liegt es daran, dass wir Westfalen auch unterkühlt sind? Ich weiß es nicht, aber Lars hat für sich die Konsequenz gezogen und ist nach Österreich ausgewandert -

und verbreitet an seinem Dinner-Abend eine frostige Stimmung, dass sich sogar die Eiszapfen auf dem obigen Foto nicht mehr wohlfühlen. Dass er selber spröde ist, glaube ich  allerdings.

Natürlich ist er nicht allein für die Launen der einzelnen zuständig, sondern serviert nur die Essens-Begleitung für die traurige Veranstaltung.

Die Luft ist raus. Die Gäste sind mehr oder weniger müde oder haben sich schlicht und einfach nicht viel zu erzählen.

Ein paar Anekdoten aus seiner Reiseleiter-Zeit gibt Lars ebenfalls nicht zum Besten, obwohl es doch so wunderbar klingt,

wenn die mit Handtüchern bewaffneten Touristen jeden Reiseleiter zur Verzweiflung treiben.

Bevor die Gäste eintreffen, erzählt er die Story von dem Urlauber, der sich auf einer Busfahrt in die Hose gepinkelt hat und vom Veranstalter dafür Schadenersatz forderte, weil er unterwegs nirgendwo pinkeln konnte ...

Das ist sicherlich unter den Reisebegleitern eine sehr beliebte Story - denke ich.und unterstelle mal locker einen geringen Wahrheitsgehalt.

Wahr ist, dass Lars Marlis zusammen faltet, als sie meint, dass das Fleisch blutet. Nein, es ist Saft! Und dieser barsche Ton erstickt jedes weitere Widerwort.

Lars bekommt 32 Punkte, und Michael gewinnt verdient die Chose.

Gut, dass Marlis und Karin uns in dieser Woche begleitet haben - so konnte man sich noch ein wenig amüsieren. Mehr so dröge Kameraden wie Lars - und "Das perfekte Dinner" wäre ein rezeptpflichtiges Schlafmittel.

Michael kann mit seiner Gewinn-Prämie von 3.000 Euro vielleicht einen Benimm-Kurs besuchen, in dem man ihm ebenfalls erklärt,

dass man nicht pauschal die Gleichgültigkeit (ist mir wurscht, ob die Deutschen mich verstehen) über das deutsche Publikum ausposaunt, und wenn es noch so sehr der eigenen Wahrheit entspricht.

Am besten gefällt mir der gezeigte Schnee - obwohl sie den gern für sich behalten können, weil hier alles im Chaos versinken würde bei diesen Schneemassen.

Ein schönes Wochenende und

guten Morgen, Gruß Silvia


Freitag, 16. Februar 2018

16. Februar 2018 - ZDF - Ein starkes Team - "Preis der Schönheit" - vorab auf Smart-TV gesehen

Foto: S. St.


Der Preis der Schönheit

Vorab mag ich schon mal sagen, dass dies ein eher schwächerer Krimi aus der Serie "Ein starkes Team" ist und nicht nur

Otto mit vielen Plattitüden überfordert ist:

Z. B. mit der, dass ein Häkel-Magazin einst mit "Westen" getitelt hat - und dadurch in der ehemaligen DDR unten durch war.

Model Leonie wird ermordet. Sie ist 24 Jahre alt geworden - und hatte Angst, bald zum Alten Eisen zu gehören,

und darum hat sie Appetitzügler, Aufputschmittel und weiteres konsumiert,

und vor allem war sie die Wasserträgerin der Young-Girls

für ihren Fotografen.

Verschobene Wahrnehmungen der Models verführen zu dem Gedanken, dass dies Usus in der Szene ist.

Leider kenne ich mich darin gar nicht aus, und somit muss ich mich ein bisschen auf die öffentlich-rechtlichen Hinrichter dieser Szenen stürzen,

die mich denken lassen, dass alle Vorurteile auch genau so zutreffen wie man sie sich wünscht oder denkt.

Mager sein ist das oberste Prinzip! Otto nennt solch ein Model "Röntgen-Bild" - und so ist es vielleicht, wenn nichts außer einer

Erinnerung an ein Skelett übrig bleibt und ein junges Mädchen beschreibt.

Zu dick ist nicht gut, zu dünn auch nicht. Doch was um Himmels willen ist zu dick, zu dünn - und wo ist die Grenze?

Doch um wirkliches Dick-Sein geht es hier gar nicht, sondern nur um das Gefühl, dick zu sein.

Gut, dass Sputnik wieder dabei ist - und dem Ganzen einen Touch von abstruser Normalität verleiht, denn

ansonsten gibt es lediglich Probleme und mehr als einen Hauch von

#MeToo.

Viele Verdächtige, viele Urteile -

und am Ende kommt es ein bisschen anders als gedacht -

aber auch darauf kann man irgendwie und irgendwann kommen und den Fall

für sich selber abschließen.

Höchstens drei von fünf möglichen Sternen für diesen Plot, wenn nicht sogar einen halben Stern weniger. Er gehört nicht in die Kategorie "Prämienleistung",

obwohl es natürlich niedlich ist, wenn Otto sich in der

Model-Szene versucht, zurecht zu finden.


Guten Tag, Gruß Silvia


16. Februar 2018 - Helen Dorn & Tom Barnaby & schlechte & gute Träume




Helen Dorn & Tom Barnaby & schlechte & gute Träume

Ein schöner Fernseh-Abend bedeutet für mich in erster Linie: Krimi! Dann darf es gern schon dunkel sein, ich im Bett liegen

um von dort aus Mord und Totschlag so richtig zu genießen. Sehr genussversprechend sind die skurrilen Mordfälle aus Midsomer,

und wenn dann Tom Barnaby ermittelt, geht solch ein Abend gemütlich zu Ende, und obwohl man meinen könnte, das Thema würde eher Unruhe und Schlaflosigkeit verursachen, ist das Gegenteil der Fall.

Jeden Montag sehe ich mir zunächst Krimi Nr. 1 in voller Länge an, während ich zu Krimi Nr. 2 die Augen schließe und langsam ins Reich der Träume wechsel,

denn mein Fernseher schaltet sich nach einer gewissen Zeit selbstständig ab,

so dass die frohen Träume nicht unterbrochen werden,

weil als nächste Sendung zum Beispiel ein lautes Rock-Konzert folgt.

Plötzlich, mitten im Schlaf und mit hörenden Ohren, befinde ich mich mit DCI Barnaby auf einem ausgesprochen gruseligen, aber doch friedfertigen Ort der letzten Ruhe -

oder wir sitzen gemeinsam vor einem Kamin, jeweils ein Glas Whisky in den Händen haltend - und schwadronieren über den Täter, der wieder einmal das idyllische Landleben rund um Midsomer durcheinander wirbelt.

Wir rekonstruieren den Mistgabel-Mord oder die irren Morde an Orchideen-Sammlern und was sonst noch alles inmitten der Beschaulichkeit passiert -

- und ganz langsam komme ich aus der REM- in die Non-REM-Phase,

begleitet von der ausgesprochen angenehmen Synchronstimme von John Nettles,

bei der einem sicherlich zu aller Letzt ein Schauer über den Rücken läuft oder gar Albträume das Resultat sind.

Dazu sind die Morde einfach zu bizarr-beschaulich und die handelnden Personen liebevoll überzeichnet, so dass man ihnen auch gern mehr als nur einen Ticken Verständnis entgegen bringt.

Auf diese Art sanft in den Schlaf zu gleiten, ist fast noch schöner als den ersten Fall bei vollem Wachsein zu genießen.


Aber ...

ich sollte dieses Hinübergleiten in gute Träume nicht auf alle Krimis übertragen. So neulich geschehen und mit Helen Dorn erlebt,

deren Stimme mich nun mal so gar nicht zu Traum-Dream-Höchstleistungen verführt,

sondern zu Albträumen verdonnert.

Plötzlich war ich in einem Lost Place gefangen ... und der depressive Klang von Helen Dorns Stimme zeigte mir leider

keinen Ausweg aus der Misere.

Ich hatte die Macht der Fernseh-Geräuschkulisse während des Einschlafens und vor allem Schlafens völlig unterschätzt -

wurde zum Glück schnell wach und habe erst einmal manuell den Fernseher ausgeschaltet,

bevor es in weitere Albtraum-Dschungel gegangen wäre.

Einschlafen vor dem Fernseher? Ja!
Aber höchstens mit den beiden DCIs Barnaby - doch niemals mit Helen Dorn!


Guten Tag, Gruß Silvia








15. Februar 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Zell am Seel bei Michael

Foto: M. M.

Vorspeise: Tatar vom Gamsfilet
Hauptspeise: Zweierlei vom Hirsch
Nachspeise: Topfen 2.0


Lost in Translation

Anfangs verstehe ich Michael einigermaßen gut und folge ihm zur Schau-Fütterung für das zutrauliche - zu zutrauliche? - Wild. Später kapituliere ich vor den immer mehr in die heimischen Dialekte verfallenden Leutchen auf dem Schirm.

Marlis weist Michael darauf hin, dass "die Deutschen" jetzt nichts mehr verstehen. Das aber ist ihm wurscht, wie ich gerade eben noch mitbekomme,

bevor ich mich nur noch an die Bilder halte.

Michael lebt mit Elisabeth und dem Jagd-Hund Gustl sowie Katze Zimt in einer Wohnung, in der nicht nur nebenbei so einige Trophäen ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Ausgestopfte ganze Köpfe wechseln sich mit prachtvollen Geweihen ab,

und ich habe Sorge, dass sich irgendjemand an diesen teils spitzen Relikten die Augen ausstechen könnte.

Immerhin ist die Bude voll - nicht nur von seinen Gästen bevölkert, sondern auch vom Dreh-Team. Zu meinem Erschrecken okkupiert noch eine Kapelle Michaels heimische Hallen und schmettert "Hello Dolly".

Unterdessen und während Michael in der Küche sein Menü zubereitet, beklagt Marlis sich über Muskelkater, beim gestrigen "Kochen" erworben. Damit disqualifiziert sie sich locker von allen Übungen, die irgendetwas mit Bewegung zu tun haben.

Und sie mag doch Michael so gerne ... er ist genau ihr Typ.

Etliche Bewerber für Marlis vor den Bildschirmen wissen nun, ob sie sich ernsthaft melden oder es lieber lassen sollten.

Für Michaels Menü gibt es viel Lob und ein wenig Kritik und insgesamt 35 Punkte, von Marlis gar 10 auf einen Schlag. Wenn das mal kein Statement ist!

Damit zieht er locker an Karin vorbei, was nun viele erfreuen dürfte.

Leise Zweifel, ob er seinen Nachtisch, den er ohnehin nicht gern zubereitet, völlig selbstständig hergestellt hat, bleiben. Aber hier zählen nur die Punkte und die Interpretationen

der Gäste. Und so steht beinahe schon der Sieger fest. Beinahe! Es darf noch der Mann aus dem Sauerland kochen, der in Österreich seine zweite Heimat gefunden hat - und der sicherlich alles geben wird, was er auf der Pfanne hat.


Guten Morgen, Gruß Silvia




Donnerstag, 15. Februar 2018

14. Februar 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Kitzbühel/Tirol bei Marlis

Kitzbühel - "Am Rehbühel"

Vorspeise: geräucherte Entenbrust mit Sellerie und Apfel
Hauptspeise: Beiried Sous Vide gegart mit Rotebeete und Mais
Nachspeise: Esmeraldas Ecuador- Erdnussbuttereis mit Moosbeeren


Man kann auch drüber lachen

anstatt sich großartig aufzuregen, zu ärgern und am Ende die ganze Show zu verdammen.

Eine Show aber muss sich gelegentlich neu erfinden.

Sicherlich ist einer wichtigen Mitarbeiterin von itv-studios neulich auf ihrer Sause durch Kitzbühel ein Fingernagel abgebrochen -

Marlis war als helfende Hand zur Stelle, und flupps,

schon hatte sie den letzten freien Platz in der Tirol-Runde.

Da Marlis jedoch jeglicher Hang zu Kochtöpfen und Pfannen abhanden geht, dachte sie kurz nach - und Christine kam ihr in den Sinn,

die zu den 8 angesagtesten Jung-Köchinnen Österreichs zählt.

In anderer Konstellation oder vorheriger Bekanntschaft, und wenn Karin nicht selber mitkochen würde, hätte sie vielleicht sogar diese engagiert -

aber die ist heute für die persönliche Schnappatmung zuständig.

Während Christine Hand, Ideen und Kenntnisse an den Tag legt, muss Marlis noch schnell in ihren Beauty-Salon, um sich von Sohn Andreas die Haare locken zu lassen. So geht Arbeitsteilung! Und nach einem kleinen Belohnungs-Kneipen-Bummel mit Christine steht

endlich der Einlauf der Gäste an.

Da schwillt bereits Karins "Hahnenkamm" auf Größe Hennenkampf an, und das gefährlichste Abfahrtsrennen der Welt kann starten.

Nur, wenn Marlis und auch Karin so gerne "Gell" (jenes, ohne "ll" ausgesprochen - und von mir so gerne gehört)

entdecke ich eine winzige Gemeinsamkeit zwischen den beiden Frauen.


Was macht man aus solch einem Abend?

Auch, wenn Marlis an den Wettbewerbsregeln des "perfekten Dinners" mit voller Absicht vorbei schrammt, weil sie so gut wie nichts selber kocht oder zubereitet,

kann man als Gast diesen Abend durchaus genießen. Immerhin kocht eine ambitionierte Profi-Köchin.

Nur Vox hat sich durch diesen Marlis-Dreh die Chance vergeben, Christine irgendwann undercover als gesuchte Profi-Köchin ins Rennen zu schicken.

Karin jedoch möchte weniger genießen und lieber selber kochen. Sah man an ihrem Abend, an dem sie selber kaum zum Essen Lust hatte - und lieber die Küche schrubbte.

Die 2 Punkte von Karin und Michaela sind natürlich gerechtfertigt und könnten ebenso gut gegen Null tendieren.

Doch ist all die Kritik, vorgetragen von Karin und Michaela,  am Menü von Christine noch gerechtfertigt? Das kann ich von hier aus leider nicht beurteilen,

doch die je 10 Punkte für Christine,

von Michael und Lars vergeben, sprechen eine andere Sprache.

Für Marlis vergeben die Männer dann allerdings nur 5 (Lars) und 6 (Michael) Umdrehungen

im angesagten Kitzbühel.

Insgesamt tummeln sich 15 Zähler auf Marlis' Konto.

Jetzt darf der Schnee über diese Veranstaltung fallen ... nicht ausrutschen bei all dem Spaß.


Guten Morgen, Gruß Silvia





Mittwoch, 14. Februar 2018

13. Februar 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Wörgl/Tirol bei Karin

Vorspeise: Tiroler Kwell-Saibling mit Kartoffel-Sellerie Rieslingschaum
Hauptspeise: Tiroler Berg-Lamm mit Thymiankruste, Polentastrudel und Gemüsetörtchen
Nachspeise: Topfen-Soufflé auf Orangensalat


Klappern gehört zum Handwerk

und Karin wurde zur Koch-Kaiserin von Wörgl gekürt. Nicht offiziell sicherlich, und manchmal vielleicht sogar mit einem bisschen Häme hinter vorgehaltener Hand versehen -

aber nach all den Koch-Wettbewerben, an denen sie teilgenommen und vielleicht den einen oder anderen sogar gewonnen hat,

zu Recht. Bei der Aufzählung der diversen Veranstaltungen komme ich leider nicht mit und so schnell kann ich auch diverse - oder viele - Urkunden an einer Wand nicht lesen.

Seit Montag ist bekannt: Die anderen sind jung, und Karin kann kochen! Ihre eigene Aussage, die sie heute gerne unter Beweis stellen möchte -

doch so wirklich klappt das gar nicht.

Zum obsessiven Kochen fand sie nach einem Schicksalsschlag, den sie nicht näher erörtert (zum Glück) und hat sich bis in die Wettbewerbsreife hineingekocht.

Für die Verkäuferin in Rente war es also längst überfällig, am perfekten Dinner teilzunehmen - aber so oft ist das Dreh-Team nicht im Ausland. Aber nun ist ihre Chance gekommen ...

Die Karin gar nicht mal so ausgewogen nutzt.

Sie ist nervös, sitzt kaum einmal zum Essen mit am Tisch, räumt ihre Küche auf, mosert enttäuscht über ihr heutiges Menü

und was der Polenta-Obelisk

auf dem Hauptgang-Teller bezwecken soll, ist unklar. Schön sieht das jedenfalls nicht aus.

Soßen pimpt sie mit Brühen aus Gläsern auf,

und vielleicht ist sie überhaupt im falschen Film.

Doch Karin klappert noch immer, wie gut sie kochen kann und überhaupt. Und wenn alles nichts mehr nützt, nennt sie Marlis "Modepüppchen" und will "abwarten, was diese auf die Teller bringt".

Zumindest stapelt Marlis viele Hochhaus-Etagen tiefer als Karin - was schon mal cleverer ist.

32 Zähler bekommt Karin dennoch -

und zu manchen Finalen will man vielleicht überhaupt nicht mehr wissen, wie der eine oder andere Sieg zustande gekommen ist.

Denn gewinnen könnte sie die Dinner-Woche durchaus.

Was ich in der Vorschau über Marlis' Dinner sehe, lasse ich erst einmal sacken und warte ab ...

Mir reicht für heute Karins unangenehme Veranstaltung.


Guten Morgen, Gruß Silvia





Dienstag, 13. Februar 2018

12. Februar 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Kirchberg/Tirol bei Michaela

Vorspeise: Kaspressknödel auf Suppe
Hauptspeise: Rindsroulade mit Schupfnudeln und Gemüse
Nachspeise: Heidelbeernocken mit Vanilleeis


Hausmannskost und Schneevergnügen

Dort, wo der Schnee zu Hause ist, dürfen in dieser Woche die verdientesten itv-Mitarbeiter drehen und sich an der Landschaft erfreuen - und falls es gut kommt, auch an den Kandidaten: Tirol. Heute in Kirchberg.

Michaela hat sich für Hausmannskost entschieden - während ich mich frage, ob dieses Wort noch nicht den Sprach-Sheriffs aufgefallen ist und dringend geändert werden muss. Gleichzeitig fällt mir auf, dass ich keinen weiblichen Begriff für Sheriff finde ...

Michaela ist Malerin und Lackiererin, Ehefrau und Mutter zweier Kinder. Sie lebt in einem großzügigen Haus und möchte den Zuschauern die regionale Tiroler Küche nahe bringen.

Möglicherweise ist der eine oder die andere bereits nach den mächtigen Kaspressknödel satt? Nur eine Vermutung, denn ich kann mich nicht erinnern, die schon mal gegessen zu haben - stelle sie mir aber recht mächtig vor.

Mächtig auf den Putz haut auch bereits Karin, während sie sich kopfüber beinahe in manchen Teller plumpsen lässt - telegen essen sieht anders aus.

Allerdings soll sie diverse Erfolge als Wettbewerbs-Köchin vorweisen können -

und hier kommt Marlis ins Spiel,

die kontrovers beteuert, nicht viel Ahnung vom Kochen zu haben.

Immerhin wohnt Marlis dafür in Kitzbühel, und das ist schon mal eine Adresse für einen TV-Sender und fürs Mondäne.

Ganz unmondän, sondern recht ungewöhnlich ist es, als sie ihr Puderdöschen auf den Tisch legt, sich selbst

und dann auch noch alle anderen abpudert. Kosmetikerin eben! Die Werbung beginnt bereits am ersten Dinner-Tisch der Woche.

Michaela würde sich selber für ihren Abend 7 Punkte geben - und im Schnitt bekommt sie die mit 28 Umdrehungen auch.

Total lustig findet Michaela ihren Abend - und da bitte ich um nähere Erörterung, denn ich bemerke nichts Lustiges, sondern viel, viel

Stille bei Tisch, und Gespräche geraten ins Stocken anstatt in Gang zu kommen.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Montag, 12. Februar 2018

12. Februar 2018 - Rosenmontag - und ich habe noch nicht mal eine Pappnase



Es ist Rosenmontag ...
und ich habe noch nicht mal eine Pappnase

Natürlich könnte ich mir die von Rudi, the red nosed reindeer, leihen - aber Rudi ist unwillig. Er verweigert die Herausgabe.  Und wie sähe das auch aus und fühlte sich an,

wenn ich heute am frühen Abend zum "perfekten Dinner"  ganz alleine vor dem Fernseher sitze und die rote Nase zwickt und drückt?

Schon lange bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass ich einfach nicht der Pappnasen-Typ bin, und man soll kein scherzhaftes Bild abgeben wollen, wenn es einem überhaupt nicht steht - und dies nur ein falsches Selbstbildnis widerspiegeln würde..

Folglich überlasse ich das ausgelassene Feiern den anderen - die hier und heute die Stadt zu einem johlenden Parkett machen werden. Billigste Kamelle schnappen inklusive, und ich kenne die natürlich nicht vom selber Schnappen,

sondern weil sie an den Nelken-Dienstagen noch überall herumliegen.

Den Zug muss ich mir auch überhaupt nicht ansehen, aber mit Sicherheit fliegen auf dem einen oder anderen die unruhigen Haare von

Donald Trump herum,

während ich hoffe, dass sich die Zug-Macher Witze über

Martin Schulz in Verbindung mit Alkohol

(gibt ja genug andere Witze, die man über ihn machen kann)

verkneifen können.

Alkohol wird heute ohnehin so reichlich fließen, dass sich jeder an seine eigene Pappnase fassen kann -

 und dass mir morgen in aller Frühe die Stadt fast alleine gehört, steht jetzt bereits fest. Das sind Tage, an denen die Großstadt ihr ruhigstes Morgengesicht zeigt.

Allen einen schönen Rosenmontag, ob mit oder ohne Pappnase, ob mit oder ohne Verkleidung und ob mit oder ohne Spaß an der Freude.


Guten Morgen, Gruß Silvia



.                                                                     




Samstag, 10. Februar 2018

10. Februar 2018 - Gab es keinen anderen Weg?



Gab es keinen anderen Weg?

Auf dieser oben abgebildeten Brücke (die sogenannte Zoobrücke) treffe ich oft einen der größten Eisenbahn-Fans, den ich kenne (wenn ich mal davon absehe, dass ich gar keine anderen Fans kenne, halte ich ihn dennoch für einen ziemlich großen). Der Mann, knapp über 70 Jahre alt, fotografiert hier die Güterzüge, die unter der Brücke fahren.

Neben Zügen aller Art fotografiert er Greifvögel - seine Foto-Sammlung ist auf etwa 500.000 angewachsen - in wie vielen Jahren, weiß ich nicht. Man oder frau interessiert sich viel zu wenig für Menschen, die man im Vorübergehen trifft.

Und diesen Mann kenne ich auch nur flüchtig, und ich weiß nicht einmal seinen Namen. Als ich ihn allerdings einmal bei starker Sonneneinwirkung darauf hinwies, dass er doch besser einen Hut tragen sollte,

erfuhr ich, dass er bereits Hautkrebs - und nicht nur diesen gehabt hat.

Das erzählte er mir sehr sachlich und ohne Anflug von Selbstmitleid. - Sein ewig melancholischer Zug um die Mundwinkel spricht aber auch die Sprache von vielem körperlichen Leid. Ob es ins Seelische übergegangen ist, weiß ich natürlich nicht,

aber genau das dachte ich kurzzeitig.

Ich treffe ihn regelmäßig mehrmals jede Woche, denn diese Brücke führt auch in unseren Wald, in den ich täglich gehe, um meinen beiden Hunden (und mir selber) viel Freude in der Natur zu bieten.


Vor etwa drei Wochen stürzte sich ein Mensch von einer oder vielleicht auch dieser Brücke - es gibt mehrere in unmittelbarer Nähe - vor einen Zug.

Von dem Zeitpunkt an traf ich den Eisenbahn-Fan nicht mehr.

Dass er der Selbstmörder sein könnte, kam mir nach ein paar Tagen in den Sinn, weil die Umstände ein bisschen passend sind:

Eisenbahn-Fan, sehr krank, melancholisch, männlich (diese Todesart sehe ich nämlich eher als eine von Männern gewählte an).


Die Auflösung

Jeder Tag, der verging und an dem ich ihn nicht traf, wurde mein Verdacht größer.

Doch:

Gestern habe ich ihn an seiner üblichen Stelle wieder getroffen. Und er war auch an vielen Tagen seit dem Todessprung eines anderen Menschen dort gewesen -

nur unsichtbar für mich. Denn er war unter die Brücke gegangen, um die Züge aus einer anderen Perspektive zu fotografieren.


Es bleibt

die Tatsache, dass ein verzweifelter Mensch von der Brücke vor einen Zug und in den Tod gesprungen ist. Dieser unglückliche Mensch hat den

betreffenden Lokführer in sein Verderben mit hinein gerissen. Mitleidslos gegen den eigenen Körper und die Seele eines Lokführers hat jemand seinem Leben ein dramatisches Ende gesetzt.

Hineingezogen hat dieser Mensch außerdem noch die Polizisten, die sich die Überreste ansehen - und diejenigen, die diese am Ende beseitigen mussten. Selbst erfahrene Helfer geraten da schon mal an ihre Grenzen.

Gab es keinen anderen Weg?


Guten Tag, Gruß Silvia






9. Februar 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Dresden bei Lidia

Vorspeise: Gravlax-Tatar, Blini-Röllchen mit rotem Kaviar, Rastegaj (Hefeteig-Tasche) und vegetarischer Borschtsch
Hauptspeise: Entenbrust in Cahors-Honig-Moosbeeren-Soße auf gebackenem Kürbis mit Hirse
Nachspeise: Napoleon-Taler, dazu Obst und Bitterschokoladensoße


Die Schöne und die Schweigenden

Lidia ist Sängerin mit russischer Seele und führt charmant durch ihren Dinner-Abend in Dresden, das sie so sehr liebt. Dass ihr Backofen am Tag zuvor in eine interne Sprengung seiner Glasfront verwickelt war, merkt man ihr in keiner Minute an,

denn sie sucht nach Lösungen und nicht nach Ausreden. So werden z. B. die Blini kurzerhand von Ehemann Helge zu seiner Mutter gekarrt und dort gebacken.

Gabi, die auch sonst von ihrem Mann Norbert auf einen hinteren Platz verwiesen wird und daran gewohnt sein müsste, nicht im Mittelpunkt des Interesses zu stehen,

verbreitet heute gemeinsam mit David, der eher überhaupt nicht kochen kann, eine schlechte Stimmung, geprägt von Schweigen. Das berührt unangenehm.

Doch das Drehteam hat zumindest für das Publikum eine Auflockerung vorgesehen und hält die Kamera voll auf

Kater Charles,

der munter über die Arbeitsplatten auf die Suche nach Leckerchen geht.

Während sich David vielleicht vom schönen Ambiente erschlagen fühlt, Kurt zu jung ist, um neben großer Bewunderung für Lidia Neid zu empfinden,

ist mir diese negative Eigenschaft an Gabi nicht schlüssig. Gabi fährt Stacheln aus, David fühlt sich bestätigt und haut in dieselbe Kerbe ... und ein Abend, der eigentlich schön ist,

wird durch zwei Gäste zerstört.

Ich gebe meine Menschenkenntnis um 19.00 Uhr ab und finde sie auch um 20.00 Uhr und bis jetzt nicht wieder.

Es treffen meistens sehr unterschiedliche Menschen beim Dinner aufeinander, und das beste Prinzip, durch die Show zu kommen ist immer noch

Leben und leben lassen!

Ein schönes Ambiente bleibt ein schönes Ambiente, auch, wenn es nicht jeden Geschmack trifft. Ein gutes Menü bleibt ein gutes Menü - auch, wenn es die offensichtlich Falsche zubereitet.

Lidia bekommt insgesamt 34 Punkte, und damit gewinnt sie

dank Monika und Kurt, die je 10 Zähler zücken, während David und Gabi nur 7 rausrücken,

die Chose.

Und: Wenn andere etwas besitzen, das mir fehlt - bekomme ich es auch nicht dadurch, dass ich neidisch bin. Es ist also ein völlig überflüssiges Gefühl, das letztendlich nur einem selber im Wege steht.

Ich freue mich über Kurt, der heute die Kurve kriegt und mit seiner Begeisterung nicht hinter dem Berg hält. Er ist eben noch ein etwas größerer Junge:

Mal haut er sinnlos drauf, mal reißt es ihn einfach weg.

Und ich bin nun auch weg und wünsche allen ein schönes Wochenende.


Guten Morgen, Gruß Silvia






Freitag, 9. Februar 2018

9. Februar 2018 - Alternative Fakten - Polemik ohne jeden Wahrheitsgehalt



Polemik ohne jeden Wahrheitsgehalt

Ein irgendwo aus den Weiten des Internets sicher hundertfach geteilter Satz ist mir in den letzten Tagen in meiner Timeline bei Facebook mehrfach über den Weg gelaufen. Der sinngemäße Inhalt lautet:

"Im Radio kam ein Beitrag,
wie man sein Smart-Phone
vor Kälte schützt -
aber kein Wort über
Obdachlose"

Hier hat sich ein dichtender Mensch mal wieder an der Kunst der Polemik probiert, und wer das jetzt nicht weiter hinterfragt,

behält im Hinterkopf, dass Radio-Sender nicht über Obdachlose berichten, aber sehr wohl über unseren Alltags-Luxus.

Jeglicher Wahrheitsgehalt geht flöten, und der um die Obdachlosen besorgte Bürger und Dichter kann sich zufrieden ob der vielen Zustimmungen zurücklehnen - in dem Glauben, etwas Gutes geleistet zu haben.

In Wahrheit hat er oder sie jedoch nur Unsinn in die Welt gesetzt.

Es gibt so viele Radio-Sender, dass man das schon mal anders ausdrücken müsste anstatt von dem Radio-Sender zu schreiben.

Desweiteren berichten alle Sender über alle möglichen Themen, aber sie werden nicht zwangsläufig Obdachlose erwähnen,

wenn sie über einen Kälteschutz für Smartphones berichten.

So wie sie auch keine kleinen Kinder, Hunde, alte Menschen oder Karnevals-Berliner in diesem Zusammenhang erwähnen oder auch nur erwähnen müssten.

Aber gut: Da knallt mal jemand einen Unsinn raus, und die Welt freut sich über eine weitere Ungerechtigkeit, die

überhaupt keine ist.

In anderen Radio-Beiträgen dreht es sich dann sehr wohl und oft um Obdachlose. Jetzt beschwert sich jedoch kein Smart-Phone-Besitzer darüber,

dass das Lieblingsspielzeug überhaupt keine Erwähnung findet.

Dies ist nur ein Beispiel über all den Nonsens, der in den "sozialen" Medien so beliebt unterwegs ist, dass das selbstständige Denken mal wieder auf allen Ebenen versagt und überhaupt auf verlorenem Posten steht.

Minimales Denken hilft gegen maximalen Schwachsinn. War schon immer so.


Guten Tag, Gruß Silvia





8. Februar 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Dorfhain bei Dresden bei David

Foto: S. B.

Vorspeise: Feldsalat mit Entenbrust und Kürbis
Hauptspeise: Rosa gebratener Rehrücken auf Rotweinzwiebeln, dazu gebackene Kartoffel und Omas Kloß
Nachspeise: Karamell-Bananen


In eigener Sache

Ach Weib, warum sitzt du vor dem Fernseher anstatt mit den anderen Närrinnen die Sau raus zu lassen - muss sich meine Satelliten-Schüssel gedacht haben

und hat mir einen Stotter-Strich durch diese Sendung gemacht:

Erst fangen Bilder und Sprachen auf dem Bildschirm an zu stottern, dann schwimmt das Gesamtpaket weg.

Und es dauert 50 Minuten, bis am Ende der Sendung  Bild und Ton endlich wieder eine stabile Sendefrequenz haben.

Doch es trifft nicht allein den Sender Vox, denn selbst wenn gerade die heute-Show im ZDF laufen würde -

Oliver Welke würde gnadenlos herumstottern.

Hier folglich der unvollständige Beitrag über die Sendung:


Der Mehl-Schwitzer

David, von Beruf Maurer und nebenher Hobby-Winzer und Freizeit-Imker, geht flott ans Werk, um möglichst viele regionale Produkte zu verwerten,

und ich frage mich, woher kommt eigentlich die eine und andere Tüte Mehl (vom Korn bis zur Verarbeitung),

die hier in verschwenderischer Manier in eine heiße Pfanne gekippt, "angebraten" und zu einer Mehl-Schwitze verarbeitet wird, um am Ende damit die Soße zu vergewaltigen?

Ich schwöre, so eine Mehl-Orgie (und dann noch in verkehrter Reihenfolge)  habe ich selbst bei meiner Oma niemals gesehen, und ich habe ihr gern in die Töpfe geschaut, solange ich nicht selber Hand anlegen musste.

Das Enten-Fleisch in der Vorspeise soll zäh sein, während die Kartoffeln des Hauptganges im Ofen so lange angefeuert werden, dass sie krachen und knirschen.

Davids Kochkünste würde ich in engen Grenzen vermuten,

und besonders der Nachtisch spricht eine lieblose oder vielleicht auch nur einfallslose Sprache:

Ist sie ein Relikt aus früheren bananenarmen Zeiten? Und was um Himmels willen soll die Milchmädchen-Konserve hier noch retten?

Wenigstens sehe ich seinen Freund Sören, der unbedingt mal ins Fernsehen möchte - vieles dazwischen bleibt mir heute verborgen.

Gabi nennt David "authentisch" - und das kann man jetzt so oder anders verstehen oder auch als vorsichtige Aussage werten.

Er kassiert 29 Punkte für seinen stressreichen Tag.

Und das ist schon eine hohe Hausnummer für diese Veranstaltung, denn alle Koch-Ergebnisse kann ich am Ende der Sendung dank wieder sendewilligem TV sehen.


Guten Morgen, Gruß Silvia