Vorspeise: Zurek (traditionelle polnische saure Mehlsuppe)
Hauptspeise: Rinderfilet im Teigmantel mit Selleriepüree
Nachspeise: Ricotta-Törtchen
Sauer macht auch nicht immer lustig
Es ist ein müder Donnerstag, und nur Jessica, die heute kochen darf, ist voll konzentriert, auf Fleckenjagd, sobald einer auftaucht, verwirft eine fusselige Schürze als nicht fernsehtauglich - und bereitet eine Vorspeise zu,
für die man
geboren sein muss, um sie zu mögen. Sie hat Mehl mit diversen, meinem Vergessen anheim gefallenen Erinnerungen, konserviert, tagelang gehütet und hin und wieder geschüttelt - und ja, mich schüttelt es auch bei dieser Suppe.
Durften und dürfen die Kinder in Polen dazu sagen: "Nein, meine Suppe ess' ich nicht!"?
Jessica wird sie wohl häufiger zubereiten, denn sie und ihr Verlobter David stammen beide aus Polen, dem Land, in dem die Suppe erfunden wurde.
Inzwischen hat David ihr einen Heiratsantrag gemacht. Das wäre also abgehakt, das gemeinsame Party-Leben ist auch Geschichte, und die beiden frönen der Gemütlichkeit. Hund Lennox wird es freuen, wenn Frauchen und Herrchen an den Wochenenden nicht
sauer eingelegt
bis in die Puppen die Spuren der Nacht wegschlafen und stattdessen mit ihm etwas hundisch-fröhliches unternehmen.
Die Gäste sind heute allerdings auch nicht auf Party und Stühlerücken aus, sondern machen aus der Veranstaltung einen müden Donnerstag.
Es hagelt viel Kritik,
und dann zückt doch jeder die Acht-Punkte-Tafel.
Zweiunddreissig Punkte darf Jessica sich also insgesamt ins Haus holen, und die reichen nicht für eine Siegesfeier, sind aber verdammt freundlich.
Alexander darf als Letzter kochen und dann die Hamburger
Lichter löschen.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Jessica - reich mir mal die Küchenrolle!
AntwortenLöschenWir besuchen Jessica im schmucken Eigenheim in der Nähe von Hamburg. Die Küche auf Hochglanz, die Möbel dem Trend entsprechend und der Garten muss noch wild werden! So weit, so wie immer, einen Rundgang durchs Haus können wir uns sparen.
Ein zusätzlicher Einkauf ist auch nicht notwendig, Jessica hat alle Zutaten bereits im Haus und ihr Dinner gut vorbereitet. Gewürzgurken wurden eingekocht, rote Beete eingemacht und der Teig für das Rinderfilet lebt bereits im Kühlschrank.
Die Suppe zur Vorspeise basiert auf alten Familienrezepten und hat ihren Ursprung in Polen. Ohne Probleme hat dieses Süppchen mehr Komponenten wie so mancher Hauptgang. Da tauchen dicke Würste auf, werden Eier gekocht, Brotlaibe ausgehöhlt und ein Suppenansatz aus dem Einmachglas hervorgezaubert. Das Ganze sieht nach einem deftigen Gericht aus, welches wohl eher in den Winter passt und eine komplette Mahlzeit darstellt. Dennoch mutig, mal wieder kein Blattsalat, Lachstatar oder Carpaccio von der roten Bete!
Apero: schmeckt nach Almdudler und verschwindet im Kupferbecher!
VS: sind die Gäste jetzt tapfer, ist die Suppe durchaus schmackhaft? Ganz ehrlich, die Reaktionen der Gäste lassen viele Möglichkeiten zur Interpretation! Dori muss nach der Suppe mit Kaffee gepäppelt werden, damit sie nicht schlafend unterm Stuhl verschwindet.
HG: viel Zeit verbringt die Jessica in der Küche bis der Hauptgang endlich fertig ist. Warum? Leider ist ihr Rinderfilet komplett durchgebraten und auch der restliche Gang ist eher schwach. Die Gäste vermitteln das Gefühl, dass ihnen die Gewürzgurken am Besten geschmeckt haben!
Dessert: Sahne-Mascarpone-Schnitte! Mächtig, kalorienreich und ein cremiger Abschluss des Abends!
Es ist zwar gerne mal ein Vorurteil, aber die heutige Gastgeberin hat durchaus vorgeführt, dass manchmal die Kaloriendichte je nach heimischer Region variabel ist!
Der Abend war gezeichnet von müden Gästen mit müden Sprüchen, dazu einer wirklich nette Gastgeberin die ein wenig lange in der Küche gewirbelt hat!
Die Gäste, gewohnt kulinarisch entspannt, setzen Jessica auf den momentan zweiten Platz!