Halloween
"Oh Scheiße", ruft Schimmi aus Duisburg-Ruhrort in die Nacht der seltsamen Gestalten und beklagt sich erst einmal öffentlich und als Götz, dass ihm ausgerechnet dieser Kommissar an den Hacken klebt, obwohl er doch viele andere Rollen gespielt hat. Schnell kommt ein Ermittler namens Stoever alias Manfred Krug um die Ecke
des beschaulichen Ruhrort und meint, als in Duisburg Geborenem hätte ihm die Rolle zugestanden. Pillepalle, erwidert Horst Schimanski, "wir wollten doch beide hier nicht wohnen. Nicht mal tot übern Zaun hängen."
Dann lachen sie, gucken einander von oben bis unten und ziemlich arrogant an, damit ihnen am Ende auch niemand die Show stehlen kann. Geübt ist geübt.
Doch der liebe Kommissar Haferkamp kommt ins Spiel und erklärt, dass Schimmi nur sein Nachfolger sei. Manche Befindlichkeiten enden nie.
Es fehlen noch diese und jene ehemaligen und verstorbenen Kommissare - und sie fliegen auch schnell ins Halloween-Geschehen ein. Da ist erst mal Schimmis Kollege Thanner, der viel früher und viel zu früh die Waffe aus der Hand legen musste - im Folgenden erscheint
im Jenseits-Look Kommissar Trimmel (Walter Richter).
Er reklamiert für sich, der erste Tatort-Kommissar überhaupt gewesen zu sein - und sein Taxi fuhr damals nach Leipzig.
Auch ein bayrisches Urgestein scheut sich nicht, nach Ruhrort zu reisen: Kommissar Veigl (Gustl Bayrhammer), und er stöhnt schnell und laut "Sau-Preissn".
Die Runde ist noch lange nicht vollständig, und jährlich können neue Halloween-Geister hinzu kommen. Doch heute wird erst einmal das Jahr 2017 begangen,
das selbst schon an Grusel nicht zu überbieten ist. Manch einem Fernseh-Kommissar kommt hier der Einfall und dringende Wunsch, ein paar Politikern die Handwerke zu legen.
Aber es ist zu spät. Sie können und dürfen nicht mehr eingreifen. Nichtsdestotrotz ballern sie ein paar Schuss-Salven in die Nacht, ganz in Erinnerung an ihre früheren Kaliber.
Doch es fliegt noch einer in Ruhrort ein, um ein bisschen Wiener Schmäh und die sogenannte weite Welt in die schnöde Ruhrgebietslandschaft zu bringen: Max Becker (Klaus Wildbolz) ruft "Mein ist die Rache" - warum er nur ein einziges Mal einen Tatort-Kommissar gegeben hat, erklärt er damit, dass ihm die Reihe insgesamt
zu gruselig ist.
Von Grusel können heute auch alle Ruhrorter sprechen, wenn sie diverse Schatten durch die Gegend tanzen sehen, Schüsse hören, die im Nichts landen und einen, der immer wieder
Scheiße
ruft.
Das ist schon Scheiße, dass das Leben irgendwann und für viele zu früh endet.
Diese Nacht endet am frühen Morgen in der
Happy Halloween, Gruß Silvia
Dienstag, 31. Oktober 2017
30. Oktober 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Using i. T. bei Karl
Vorspeise: Tranchen vom Taunus-Landschwein an Frankfurter-Sieben-Kräuter-Sud, bunten Linsen und Kartoffel-Speck-Focaccia
Hauptspeise: Zander auf karamellisierten Kohlrabi-Würfeln in Knoblauch-Schittlauch-Schmand und Kartoffel-Sellerie-Stampf
Nachspeise: Zitronen-Posset an karamellisierten Pfirsichen
Superlative
Bleibe ich ehrlich - oder zolle ich 80 Lebensjahren, die Karl auf dem natürlich Nicht-Buckel hat, Kredit? Ohne langes Zögern entscheide ich mich für Ehrlichkeit,
denn Karl ist zwar schon recht alt, aber er hat alle Sinne beisammen und zehrt von jahrzehntelangen Erfahrungen,
die ihm eigentlich einen anderen Auftritt empfohlen hätten:
Ist es noch sehr süß, dass er seine ihm seit über 50 Jahren angetraute Hedi "mein Ein und Alles" nennt,
relativiert sich das leider rasch,
denn kaum haben die vier Gäste an ihren Aperitifs genippt, rutscht ihm raus: "Ich hab euch richtig lieb!"
Dieses Lippenbekenntnis gibt es später nochmals, und mir kommt eine Idee von Suggestion.
Auch, wenn es sich nicht ums Kochen dreht, ist Karl umtriebig:
In jungen Jahren war er ein bekannter Karate-Kämpfer, der schon mal 18 Dachziegel auf einen Streich zertrümmert hat. Oh je, dagegen sieht Al Bundy alt aus mit seinen 4 Touchdowns in einem Spiel. Ich erstarre in Ehrfurcht,
doch sogleich kommt eine weitere Superlative:
Er ist zwar nun ein Ex-Büttenredner, aber schreibt sich selber einen
großen Humor
zu.
Insgesamt babbelt er viel zu viel und viel zu viel über sich selber, darum wird mir schwindelig - sein Essen dürfen zwar die Gäste im Anschluss mit Punkten bewerten,
aber er selber nimmt auch dieses schon mal vorweg - mit je 9 Punkten (seine Bescheidenheit hindert ihn wohl daran, nicht gleich die 10 zu nehmen) würde er sich gut und auch fair bewertet sehen.
Die Gäste sehen es ähnlich - und geben ihm insgesamt fünfunddreissig Zähler.
Ein Richter hätte diese Bewertung streng unter die Lupe genommen,
ob sie nicht doch auf vielen Suggestivfragen beruht.
Bei diesen endlosen Selbstbeweihräucherungen bleibt mir ein bisschen die Spucke weg, und ich hoffe nur, dass der Cutter ihm in den folgenden Tagen
an den Kragen geht.
Denn ich habe es längst kapiert:
Karl ist der Beste, Karl ist der Größte, Karl ist ein richtig toller Kerl!
Und ich bin richtig fertig von dieser Überdosis Karl.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Hauptspeise: Zander auf karamellisierten Kohlrabi-Würfeln in Knoblauch-Schittlauch-Schmand und Kartoffel-Sellerie-Stampf
Nachspeise: Zitronen-Posset an karamellisierten Pfirsichen
Superlative
Bleibe ich ehrlich - oder zolle ich 80 Lebensjahren, die Karl auf dem natürlich Nicht-Buckel hat, Kredit? Ohne langes Zögern entscheide ich mich für Ehrlichkeit,
denn Karl ist zwar schon recht alt, aber er hat alle Sinne beisammen und zehrt von jahrzehntelangen Erfahrungen,
die ihm eigentlich einen anderen Auftritt empfohlen hätten:
Ist es noch sehr süß, dass er seine ihm seit über 50 Jahren angetraute Hedi "mein Ein und Alles" nennt,
relativiert sich das leider rasch,
denn kaum haben die vier Gäste an ihren Aperitifs genippt, rutscht ihm raus: "Ich hab euch richtig lieb!"
Dieses Lippenbekenntnis gibt es später nochmals, und mir kommt eine Idee von Suggestion.
Auch, wenn es sich nicht ums Kochen dreht, ist Karl umtriebig:
In jungen Jahren war er ein bekannter Karate-Kämpfer, der schon mal 18 Dachziegel auf einen Streich zertrümmert hat. Oh je, dagegen sieht Al Bundy alt aus mit seinen 4 Touchdowns in einem Spiel. Ich erstarre in Ehrfurcht,
doch sogleich kommt eine weitere Superlative:
Er ist zwar nun ein Ex-Büttenredner, aber schreibt sich selber einen
großen Humor
zu.
Insgesamt babbelt er viel zu viel und viel zu viel über sich selber, darum wird mir schwindelig - sein Essen dürfen zwar die Gäste im Anschluss mit Punkten bewerten,
aber er selber nimmt auch dieses schon mal vorweg - mit je 9 Punkten (seine Bescheidenheit hindert ihn wohl daran, nicht gleich die 10 zu nehmen) würde er sich gut und auch fair bewertet sehen.
Die Gäste sehen es ähnlich - und geben ihm insgesamt fünfunddreissig Zähler.
Ein Richter hätte diese Bewertung streng unter die Lupe genommen,
ob sie nicht doch auf vielen Suggestivfragen beruht.
Bei diesen endlosen Selbstbeweihräucherungen bleibt mir ein bisschen die Spucke weg, und ich hoffe nur, dass der Cutter ihm in den folgenden Tagen
an den Kragen geht.
Denn ich habe es längst kapiert:
Karl ist der Beste, Karl ist der Größte, Karl ist ein richtig toller Kerl!
Und ich bin richtig fertig von dieser Überdosis Karl.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Montag, 30. Oktober 2017
29. Oktober 2017 - ARD - Tatort - "Fürchte dich"
Fürchte dich
Ist dies ein Sternstunden-Tatort, einer, der völlig daneben geht - oder kann der eine oder die andere sogar darüber lachen?
Ein alter Mann im Nachthemd dringt in das Haus ein, in dem Kommissar Brix und Fanny leben - und will es, mit weggetretener Miene, anzünden -
im letzten Moment hindern ihn Geisterhände an einer furchtbaren Tat.
In den darauf folgenden Stunden findet Kommissar Brix ein Kinderskelett, lernt Merle kennen, die Enkelin des verhinderten Brandstifters - während seine Kollegin Anna sich um
Fanny kümmert, die langsam durchdreht.
Desweiteren ergibt sich ein Sachverhalt: Dieses Haus war in den fünfziger Jahren ein Kinderheim. Die Leiterin verlor durch einen bösen Streich der Kinder ihr Leben -
und wollte post-mortem, dass ihr kleiner Sohn (der nun alte Mann) Rache nimmt. Dieser wollte das jedoch nicht, vielmehr hat er die kleine Helga vor dem pädophilen Heimleiter retten wollen - und sie dabei versehentlich getötet.
In Fanny fährt im Folgenden ein ziemlich unguter schräger Geist ein, und alles endet letztlich doch noch in einer Flammenhölle.
Kommissar Brix, nach mehreren schlaflosen Tagen, die er mit Merle gemeinsam hat und gemeinsam verbracht hat - ist nun erst einmal obdachlos. Dass die beiden tagelang so völlig ohne Schlaf auskommen,
ist mir im Grunde suspekter als der gruselige Geisterkram
kurz vor Halloween.
Gut, man hätte auch einen Tatort drehen können, der in der evangelischen Kirche spielt, da ja vor allem der Reformationstag am 31. Oktober begangen wird -
und Halloween nur ein Exportartikel ist.
Und so komme ich zu meiner Bewertung dieses außergewöhnlichen Tatortes - und bescheinige ihm mit fünf von fünf möglichen Sternen,
dass er selber eine Sternstunde ist.
Viel Grusel, böse lebende Menschen und böse tote - ein bisschen Klischee wie Nebel und Blitze - und dennoch neben dem Geister-Szenario auch
eine Krimi-Handlung.
Wie Anna am Ende des Tatorts schon sagt: Sie kann nichts von dem beschwören, was sie erlebt hat ...
Beschwören kann ich, dass der Tatort sehr zarte Gemüter ein bisschen schlaflos machen könnte - und man ihn vielleicht lieber tagsüber ansehen sollte -
und da bieten sich nun die zwei kommenden Feiertage an.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Sonntag, 29. Oktober 2017
29. Oktober 2017 - Suche Frosch - keinen König
Suche Frosch - keinen König
Prinzessin Sensibella war ihren Märchen schon immer weit voraus, und selbst ihr Vater, König Egoistus, konnte ihren freien Geist nie zügeln. Er bemühte sich, sie für die wohlhabenden Prinzen aus anliegenden Königreichen zu begeistern, doch selbst ein König, nämlich der mit Namen Drosselbart gefiel ihr auf Dauer nicht. Im Palast ging das Gerede um, sie wäre eine gar nicht mehr jungfräuliche Rebellin, die zwar gern
einen Frosch zum Haustier nehmen wollte, aber er sollte bitteschön niemals und von niemandem geküsst werden, damit am Ende nicht doch noch ein Prinz aus der grünen Hülle des guten Tieres springen konnte.
König Egoistus dachte selbstverständlich in erster Linie an die Nachkommen, die auch Sensibella nicht ohne den entsprechenden Prinzen zeugen konnte -
und er bat sie auf Knien, seine und ihre Lage zu überdenken.
Aber Sensibellas Rebellion ging viel weiter als ihr Vater, der König, je gedacht hätte - denn sie fand Königreiche so altmodisch,
dass man sie nach und nach und wenn man sie schon nicht sofort abschaffen konnte, aussterben lassen musste.
In der Folgezeit hatte sie kleine Affären mit dem Prinzen, der eigentlich für Dornröschen vorgesehen war und mit dem, der Schneewittchen den Apfel aus dem Mündchen schütteln sollte. Von diesen Kerlen ging keine Gefahr aus, denn sie liebten andere Märchenprinzessinnen.
Auf der Suche nach einem passenden Frosch wurde König Egoistus in einem nahen Bach fündig, und das Tier war keines, das schon mit einer Krone auf dem Kopf im Bach geboren worden war,
sondern ein richtig derber Frosch, der immer dann quakte, wenn es unangebracht war. Er wollte seine Tochter mit diesem kleinen Kerl verschrecken und sie auf den Trichter bringen, dass ein schnuckeliger Prinz es viel besser richten könnte.
In den Nächten quakte sich der arme Frosch durch den ganzen Palast, und man flüsterte bereits, dass sowohl die Prinzessin als auch der König
verrückt geworden waren.
König Egoistus schämte sich abgrundtief, während Sensibella laut über die vielen Streiche des Frosches lachen musste und das immer schriller werdende Gerede spurlos an ihr vorüber ging. Und nicht im Traum dachte sie auch nur einen Moment daran,
den Frosch zu küssen.
Natürlich dachte auch der König nicht an solch eine Geste der Zärtlichkeit, denn wenn er den Frosch sah und hörte, war ihm alles andere zumute, nur nicht zärtlich.
In einer Nacht trieb der Frosch es dermaßen lautstark, dass sogar die von ihren schweren Arbeiten todmüden Bediensteten des Schlosses davon wach wurden.
Egoistus sprang wütend aus seinem Bett, öffnete die Tür zu einem langen Gang - und sah auch schon den Übeltäter,
der zu lachen schien. Es war ihm sogar, als lachte der Frosch ausgerechnet über ihn, den König.
Da packte Egoistus eine nie gekannte Wut - die er manchmal ansatzweise gegen seine Tochter hegte - und er lief dem flüchtenden Tier hinterher, holte es ein, griff nach ihm
und schleuderte es gegen die Wand (ich weiß, Märchen sind grausam).
Danach war Ruhe:
Und vor ihm stand ein wunderschöner junger Prinz. Sensibella, die ihren Vater und den Knall gegen die Wand gehört hatte,
kam aus ihrem Zimmer geeilt.
Den Prinzen sehen und sich verlieben war eins für Sensibella.
So entgeht niemand seiner Bestimmung.
Guten Tag, Gruß Silvia
Samstag, 28. Oktober 2017
28. Oktober 2017 - Die Lindt-Familie zeigt uns wieder mal, wie Weihnachten funktioniert
Die Lindt-Familie macht es uns vor
und nun kann uns nichts passieren, denn sie wissen, wie man Weihnachten feiert und die Adventszeit zelebriert, wenn man nicht gerade auf die Billig-Schokolade von Discountern angewiesen ist. Aber wer ist das schon,
bedenkt man die wenigen Kinder, die ohne Frühstück zur Schule gehen müssen - und deren Eltern sich niemals einen Kino-Besuch leisten können?
Wenige, wenige - und die wenigen lassen wir jetzt mal außen vor - und widmen uns der Lindt-Strategie:
"Die Frisuren sitzen, Klamotten und Haus sind vom Feinsten".
Fast möchte man sagen: Wenn da mal die Qualität der Schokolade mit jener der Marketingstrategie rundum mithalten kann! Aber das wäre dann Meckern auf mittlerem Niveau!
Die liebe Omi in einem rosa Pullover-Traum gewandet und bis zur vermutlichen Unkenntlichkeit retuschiert zeigt dem Enkelkind mit den langen braunen Haaren und passendem Jackchen zu Omis Outfit die Köstlichkeiten des Adventskalenders, während im Nebenzimmer ein Kaminlicht
von heimeliger Gemütlichkeit zischt. Und wenn die besagte durchgestylte Enkelin ihren ebenso durchgestylten Bruder in den Arm nimmt und sie beide ein Lindt-Bärchen vermutlich so lange in den Händen halten, bis beide Schoko-Tiere gnadenlos schmelzen,
dann ist die Welt so was von in Ordnung, dass man sie jedem nur so und nicht anders wünschen will.
Die Mami der beiden, gerade so sexy in ihren Bademantel gewandet, dass es noch einer Schokoladen-Werbung entspricht, lässt sich eine Wanne einlaufen. Wirft sie ein paar Kilo Schokolade hinein? Für die Schönheit? Ach, noch schöner kann sie kaum werden!
"Bis zu 400 Aromen können geübte Gaumen aus einer einzigen Tafel unserer Schokolade heraus schmecken", verspricht der mit ordentlicher Mütze bekleidete Schoko-Macher, beißt herzhaft in ein Stückchen -
und ich werde regelrecht unglücklich, denn 400!!! Aromen schmecke ich nirgendwo raus. Oder? Besserwisser vor!
Und was wäre Lindt ohne den Märchenonkel Johann Lafer, der in diesem Jahr ein Hexenhäuschen kreiert hat, damit die Adventszeit endlich so verzaubert ist
wie sie es verdient hat.
Wir vergessen immer mehr die armen Kinder ...
Und widmen uns dem flotten Opa unserer beiden Süßen,
denn sein Foto könnte eine ebenso gute Figur bei "Elite-Partner" oder diesem "... alle elf Minuten"
abgeben.
Pralinen gibt es zu jedem Anlass, Kerzenschein und sentimentale Eindrücke und Lichterketten und pralle Tische -
und es wird einem ganz schummerig bei all dieser Harmonie.
Nur die im Dunkeln sieht man nicht.
Guten Tag, Gruß Silvia
28. Oktober 2017 - Der Zeit-Unsinn/Zeitumstellung
Der Zeit-Unsinn
Die Politiker haben noch keine Stunde Zeit gefunden, um diesem halbjährlichen Unsinn mit der Zeitumstellung zu Leibe zu rücken. Doch ein neuer Tag bringt auch für sie eine neue Chance,
sich eine Stunde lang damit zu beschäftigen:
In der Nacht zu Sonntag werden die Uhren mal wieder zurück gedreht, und das bedeutet, wir alle haben einen verlängerten Tag.
Zwar wird die permanente Zeitumstellung mehrheitlich als blanker Unsinn empfunden, aber immerhin treiben wir diesen gemeinschaftlich und merken wieder einmal mehr, wie wenig der mündige Mensch und Bürger wirklich mitreden darf. Und ist ein Unsinn erst einmal etabliert, wird man ihn kaum je wieder los werden.
Es fehlt jedoch eine Gebrauchsanweisung für die überflüssige Stunde Ende Oktober: Sonntage können sich auch sonst schon oft wie Gummi ziehen,
und diese Stunde mehr macht mich zu einer Sekundenzählerin - und Gedankengänge, was passieren kann, wenn der Tag länger als gewöhnlich ist, sind reichlich vorhanden:
Man könnte von einem Auto überfahren werden - in eben genau dieser dummen Stunde. Oder der Nachbar bricht einen Streit übern Zaun - wenn es schlecht kommt, erledigt man es selber, den Streit anzuzetteln.
Man führt eine ewig aufgeschobene, aber dringend nötige Diskussion - mit wem auch immer. Irgendwie muss die Stunde abgearbeitet werden.
Überhaupt besteht die erhöhte Möglichkeit, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.
Ein erstes Opfer könnte am Abend der "Tatort" sein, dem die Zuschauer kurz vor Ende und Auflösung des Falles einfach
wegschlummern.
Von nachfolgenden Sendungen gar nicht zu reden.
Und nein, ich finde nichts Positives, das mir in einer Stunde, die ich ungewollt mehr zur Verfügung habe, zustoßen könnte.
Außer vielleicht der Tatsache, dass es jeweils Ende März
noch schlimmer ist,
wenn plötzlich eine Stunde fehlt.
Nicht vergessen, die Uhren zurück zu stellen
und ein schönes Wochenende, Gruß Silvia
Freitag, 27. Oktober 2017
26. Oktober 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in der Pfalz bei Andreas/Glommy
Vorspeise: Three Suppenkasper-Battle - Drei kalte Suppen, dazu Pflücksalat mit süßer Vinaigrette
Hauptspeise: Three Meat-Desaster - Drei Scheiben Fleisch mit Tomatenjus Provençal, dazu Süßkartoffeln mit Basilikum, Erdnussbutter und süß-saurer Chilisoße und Bulgur
Nachspeise: Three Cream-Bomb - Speisequark mit Vanilleeis, Zimt und Nektarinen, Mangokompott und Streusel
Melodie ist Glommys ganzes Glück
Andreas alias Glommy, warum auch immer er sich so nennt und nennen lässt, ist "voller Liebe, sozial eingestellt" und liebt die Farbe gelb. Vor allem liebt er seine kleine Tochter Melodie, die so gar nichts vom Papa, aber von einer Angepasstheit hat, die auch nicht unsympathisch ist.
Am Ende bleiben Andreas alias Glommy neunundzwanzig Punkte - und ein Feuerwerk, das nicht die nun beendete Woche feiert, aber sie zu einem guten Abschluss bringt,
und fröhlich Funken in die Luft speit.
So lange eine Teilnehmerin wie Katharina I, jene, die am Montag gekocht hat, mitwirkt, kann es mit der Leiter auf ein Punkte-Konto aufwärts
nur zufällig etwas werden.
Bei Andreas klappt das nicht mit dem Gewinn und der Sorge darüber: Was mache ich jetzt nur mit
3.000 unerwarteten Euros?
Die darf Katharina II ausgeben, wofür auch immer - und selbstverständlich zu Recht.
Es war eine tolle Woche, meint eine derjenigen, die gerade
das Gegenteil aus dieser Woche gemacht haben.
Einen Sieger der Herzen finde ich zwar nicht,
doch vielleicht ist mir nur nicht danach, nach ihm oder ihr zu suchen -
aber am Ende gefällt mir
Tochter Melodie und Hund Leo.
Welch eine Freude wäre es, wenn Melodie ein neues Smart-Phone und Leo einen Super-Knochen abstauben könnten?
Und wenn Glommy schon etwas mit Cannabis serviert, warum dann nicht auch mit
THC,
damit die mal locker werden, die
eine ganze Woche blockiert haben?
Aber diese psychoaktive Substanz ist natürlich illegal.
Doch nicht mal Glommy ist wirklich Gaga. Er ist nur geringfügig neben der Spur, während andere total daneben sind - und liegen.
Nur Karl ist schwer in Ordnung.
Guten Abend, Gruß Silvia
27. Oktober 2017 - Ich war noch nie an den Masurischen Seen und in Allenstein
Mama mit Waldo
Ich war noch nie an den Masurischen Seen
und in Allenstein
Meine tiefen Wurzeln sind im westfälischen Ruhrgebiet und hier besonders in Dortmund so fest getackert, dass ich in den meisten Zeiten überhaupt nicht an die anderen Wurzeln gedacht oder ihnen Beachtung geschenkt habe.
Meine Mutter kam aus Ostpreußen, und sie ist als Vierzehnjährige mit wiederum ihrer Mutter über Dänemark nach Westdeutschland
geflüchtet und strandete als immer noch blutjunges Mädchen in Dortmund. Dort lernte sie irgendwann meinen Vater kennen, und ich hoffe, dass er
ihr, der Prinzessin, ein klein wenig die verlorene Heimat ersetzen konnte. Denn genau weiß ich das nicht.
Nicht einmal sicher bin ich, dass sie am Ende ihres Weges nicht lieber einen anderen Weg gegangen wäre, nämlich den, der ihr in Allenstein vorgezeichnet war. Aber sie war hier im Westen angekommen und hatte diesen herrlichen Humor, der
manchmal so bitterböse war, dass sie mir Zeit ihres Lebens ein Stück weit die fremde Mutter war.
Das Prinzessinnen-Gehabe hat sie irgendwann zugunsten oder auch als Opfer an die Realität abgelegt, obwohl sie für meinen
Vater, solange er lebte, die Prinzessin seines Herzens blieb.
Da kommen mein verstorbener Bruder und ich ins Spiel. Er hat sich niemals für ihre Geschichte, bevor sie seine Mutter war, interessiert -
ich schon, aber nach ihren Aussagen zu wenig.
Heinz ist jung bei einem Hotelbrand gestorben - solche bitteren Erlebnisse kannte sie, seitdem sie aus ihrer über alles geliebten
Heimat in ein gegenüber Deutschen feindlich eingestelltes Dänemark
flüchten musste.
Trotzdem war sein Tod das Schlimmste, was ihr im Leben zugestoßen ist. Da konnte selbst der verheerende 2. Weltkrieg wohl nicht mithalten.
Und ich als Tochter und ihr sehr ähnlich - habe es nie geschafft, diesen Verlust auch nur ansatzweise auszugleichen.
Obwohl ich vermutlich mehr von der ostpreußischen Seele - oder vielleicht sogar deswegen - mitbekommen habe als mein Bruder.
Warum ich trotzdem noch nie an den von ihr so geliebten masurischen Seen und in Allenstein, ihrem Geburtsort, war, weiß ich gar nicht -
mit dem Auto ist es gar nicht so weit. Von Dortmund aus gibt es einen durchgehenden Zug bis dorthin.
Vielleicht ist es nicht gut, in der Vergangenheit seiner Eltern zu leben - und ich habe es einfach gelassen. Vielleicht hat es mich leider zu wenig interessiert.
Ganz sicher jedoch bin ich nicht sentimental - obwohl das eigentlich das ostpreußische in meiner Seele mir verordnen würde.
Aber auch meine Mutter hatte das Sentimentale irgendwann abgelegt - und die Welt so genommen wie sie war und ist.
Trotzdem fehlt mir die Kenntnis über die vermutlich phantastische Landschaft meiner anderen Wurzel.
Guten Tag, Gruß Silvia
26. Oktober 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Böckingen/Pfalz bei Karin
Vorspeise: Fränkisches Karpfenfilet im Bierteig mit Bouillonkartoffeln im Endiviennest
Hauptspeise: Pfälzer Wildschweinfilet an Schalotten und Feigen, dazu Keschdemus (Esskastanien-Mousse), Grumbeere-Stampf (Kartoffelpüree) und glasierte Möhrchen
Nachspeise: "Pfälzer Schätze unter der Blumenerde": Geschichteter Joghurt mit marinierten Trauben, Schokokeks-Bröseln und essbaren Blüten
Dinner auf Bestellung
ist nicht das einzige, das Karin hinbekommt, denn allen Ernstes behauptet sie, dass sie vor vielen Jahren ihren jetzigen Lebensgefährten Reinhard "bestellt" hat. Nach drei Wochen "Lieferzeit" sei er in ihr Leben getreten.
Und ich trete bei solchen Äußerungen durch die Decke. Näher erklären möchte Karin das aus gutem Grund nicht, denn damit ist sie schon öfter auf alarmierte und aggressive Gegner gestoßen. Aber dass es etwas mit Esoterik zu tun hat, steht fest ...
Tätig ist sie als Heilpraktikerin - und nein, solch eine Urkunde bedeutet nicht soviel Qualifikation wie im Vox-Kommentar dazu vermerkt wird. Jeder Dachdecker hat eine solidere Ausbildung. Inzwischen gibt es ein Bestreben "Ärzte gegen Heilpraktiker". Denn das einzige, was Heilpraktiker für ihre Zulassung nachweisen müssen, ist, dass sie keinen Schaden anrichten. Doch den Schaden hier und dort möchte ich überhaupt nicht ausschließen ...
Ansonsten ist Karin eine freundliche Kandidatin, die nicht viel spricht, sich jedoch über ihr Menü viele Gedanken gemacht hat. Besonders ihr Nachtisch im farbenfrohen Blumentöpfchen ist innovativ nett - wenn auch der Inhalt simpel ist. Die Vorspeise ist üppig, und das arme Wildschwein scheinbar tot nicht so ansprechend wie lebendig.
Glommy ist schwer gefährdet, dass ein paar #MeToo ihm gelten könnten, denn die knackige Figur, die er Katharina II zuschreibt, könnte in manch einem Kopf bereits als unangenehm ankommen, während seine Geste über die Brust
der Gastgeberin
in der Tat so überflüssig ist, dass es ihn nicht sympathischer macht. Ein Tütchen zuviel?
Karl ist lieb und zaubert eine Zigarette ins Nirgendwo, um die lange Pause bis zum Hauptgang zu überbrücken, die auch prompt bemängelt wird.
Dennoch ist Karl der einzige, der keine sechs, sondern acht Zähler verteilt - und das ist einfach fair. Denke ich, denn probieren kann ich natürlich gar nichts.
Ich gehe in mich, und als ich wieder raus komme, hoffe ich, dass die Bewertung für Karl durch Andreas/Glommy nicht getoppt werden kann.
Denn irgendwie mag ich es, wenn "meine" Dinner-Welt am Ende der Woche auch für mich in Ordnung ist.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Hauptspeise: Pfälzer Wildschweinfilet an Schalotten und Feigen, dazu Keschdemus (Esskastanien-Mousse), Grumbeere-Stampf (Kartoffelpüree) und glasierte Möhrchen
Nachspeise: "Pfälzer Schätze unter der Blumenerde": Geschichteter Joghurt mit marinierten Trauben, Schokokeks-Bröseln und essbaren Blüten
Dinner auf Bestellung
ist nicht das einzige, das Karin hinbekommt, denn allen Ernstes behauptet sie, dass sie vor vielen Jahren ihren jetzigen Lebensgefährten Reinhard "bestellt" hat. Nach drei Wochen "Lieferzeit" sei er in ihr Leben getreten.
Und ich trete bei solchen Äußerungen durch die Decke. Näher erklären möchte Karin das aus gutem Grund nicht, denn damit ist sie schon öfter auf alarmierte und aggressive Gegner gestoßen. Aber dass es etwas mit Esoterik zu tun hat, steht fest ...
Tätig ist sie als Heilpraktikerin - und nein, solch eine Urkunde bedeutet nicht soviel Qualifikation wie im Vox-Kommentar dazu vermerkt wird. Jeder Dachdecker hat eine solidere Ausbildung. Inzwischen gibt es ein Bestreben "Ärzte gegen Heilpraktiker". Denn das einzige, was Heilpraktiker für ihre Zulassung nachweisen müssen, ist, dass sie keinen Schaden anrichten. Doch den Schaden hier und dort möchte ich überhaupt nicht ausschließen ...
Ansonsten ist Karin eine freundliche Kandidatin, die nicht viel spricht, sich jedoch über ihr Menü viele Gedanken gemacht hat. Besonders ihr Nachtisch im farbenfrohen Blumentöpfchen ist innovativ nett - wenn auch der Inhalt simpel ist. Die Vorspeise ist üppig, und das arme Wildschwein scheinbar tot nicht so ansprechend wie lebendig.
Glommy ist schwer gefährdet, dass ein paar #MeToo ihm gelten könnten, denn die knackige Figur, die er Katharina II zuschreibt, könnte in manch einem Kopf bereits als unangenehm ankommen, während seine Geste über die Brust
der Gastgeberin
in der Tat so überflüssig ist, dass es ihn nicht sympathischer macht. Ein Tütchen zuviel?
Karl ist lieb und zaubert eine Zigarette ins Nirgendwo, um die lange Pause bis zum Hauptgang zu überbrücken, die auch prompt bemängelt wird.
Dennoch ist Karl der einzige, der keine sechs, sondern acht Zähler verteilt - und das ist einfach fair. Denke ich, denn probieren kann ich natürlich gar nichts.
Ich gehe in mich, und als ich wieder raus komme, hoffe ich, dass die Bewertung für Karl durch Andreas/Glommy nicht getoppt werden kann.
Denn irgendwie mag ich es, wenn "meine" Dinner-Welt am Ende der Woche auch für mich in Ordnung ist.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Donnerstag, 26. Oktober 2017
25. Oktober 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Bobenheim-Boxheim/Pfalz bei Katharina II
Vorspeise: Wildkräutersalat mit Barbarie-Entenbrust
Hauptspeise: Südafrikanisches Rinderfilet auf Portweinsud mit Pfifferlingen, Dijonsenf-Kartoffelgratin und eingekochten Zwetschgen
Nachspeise: Drei verschiedene Mousses mit Minze-, Waldmeister-Soße und Waldbeeren
Direktflug zu vierunddreissig Punkten
Für Flugbegleiterin Katharina (die 2. mit dem Namen in dieser Woche) ist alles easy, selbst wenn hier und da was in Luftlöcher rutscht und nicht wirklich klappt. An ihrem Selbstbewusstsein kratzt so leicht nichts und niemand.
Selbstbewusst trägt auch Karin in dem Vorab-Interview Querstreifen, damit dem geschulten Auge kein Gramm entgeht,
während sich die 36jährige Katharina I in einem Seltsam-Kleid wie eine süße Omi präsentiert - natürlich nur, bis man ihr Gesicht sieht. Aber auch das will zum Dress so gar nicht passen.
Der einzige, den das gesamte Gewese um das Dinner überhaupt nur am Rande und vom Fleischgeruch her interessiert ist Leo, der Mischlings-Hund, von Katharina II aus Spanien gerettet. Er stromert durchs Haus, wälzt sich im Garten
und leckt während des Essens angeblich die Füße von Glommy (ich will immer Bommel schreiben) ab,
was jedoch die Kamera nicht einfängt, die sogleich auf den Übeltäter gerichtet wird. Denn der liegt so entspannt unter dem Tisch wie es seinem Frauchen hier und da auch gut zu Gesicht stehen würde.
Katharina erzählt, dass sie nicht nur in den Lüften schwebt, sondern ein kleines Catering-Unternehmen führt - und irgendwie muss auch noch die Kaffeekannen-Sammel-Leidenschaft ihrer Mutter erwähnt werden.
Selber sammel ich eher Eindrücke, und die geraten in eine Fragezeichen-Position als ich die gesammelten Kritikpunkte der Gäste an Katharinas Dinner höre,
während am Ende drei von ihnen die Neuner-Tafel zücken.
Katharina I hält nichts von einer Namensgleichheit-Solidarität und zückt ohne zusammenzuzucken die Sieben.
Dass Katharina II heute auf die bisherige Pole-Position geht, wird sie selber kaum erstaunen, denn sie ist sicher nicht angetreten, um im Hangar vergessen zurück zu bleiben.
Auch ich bleibe nicht zurück, höchstens halte ich mich ein wenig zurück ...
Guten Morgen, Gruß Silvia
Mittwoch, 25. Oktober 2017
24. Oktober 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Neustadt/Pfalz bei Karl
Hauptspeise: Rinderfilet, Café-de-Paris-Soße, mediterraner Brotsalat und Ofenkartoffel
Nachspeise: Weinbergpfirsich gratiniert und gefüllt, Schokocrunch, Turrón-Parfait, Zabaglione
Uhr-Vertrauen
Karl sammelt Uhren, die hängen, welche, die stehen und Industrie-Uhren, und er kann sicher sein, dass einige davon immer die richtige Zeit anzeigen. Es ist also nicht schwer, ein Ur-Vertrauen zu Uhren zu hegen, denn die Zeit ist etwas, das wir alle gemeinsam haben. Niemand hat davon mehr oder weniger an jedem Lebenstag, alle Uhren sollten gleich ticken - und wenn die einzelnen mal falsch gehen, gibt es noch die manuelle Korrektur - oder man kauft eine neue Batterie.
Karl fährt heute ins benachbarte Haßloch - trotz über 20.000 Einwohnern das größte Dorf Deutschland. Ich kenne jemanden, der für ein paar Jahre dort gelebt hat - aber nun sehr gerne ins Ruhrgebiet zurück gekehrt ist.
Denn irgendwie sind wir schon ein bisschen von der Landschaft geprägt, in der wir groß geworden sind und die meiste Zeit gelebt haben. Vielleicht rührt daher der Spruch: "... die Uhren ticken anders".
Glommys Uhren ticken entweder selbstironisch oder selbstverliebt, da bin ich mir noch nicht sicher, wenn ich sein T-Shirt mit dem Statement "Ich habe den Körper eines Gottes" lese. Ein bunter Vogel ist er allemal - aber hoffentlich auch ein Lichtblick.
Derweil bietet Karl mir den Satz "Ich bin ehrgeizig mit 1000 Ideen auf 100 Metern" an, und er hat heute die gute Idee
und kocht sehr ansprechend.
Und da endlich ticken die Uhren wieder ähnlich, ob man einer Ruhrgebiets- oder einer Pfalz-Woche zusieht:
Kritik gibt es überall reichlich, während sich manche Punkte, die doch zum Teufel noch mal, zur Verfügung stehen,
grundlos verkrümeln
Katharina I, die am Montag gekocht hat, steuert nur sieben zu den insgesamt einunddreissig Punkten hinzu, und das ist dürftig.
Katharina II, die noch kochen wird, probiert schon mal Karls Eis im Vorfeld und kontaminiert dies sogleich mit einem doppelten Löffelschwung in dieselbe. Wenigstens ist sie in seinem Beisein entzückt von der Süßspeise,
was sich im Nachhinein relativiert.
Eine Süßspeise, die zu süß ist? - Kann es geben, muss hier aber nicht passiert sein.
Ich bin froh, dass vor einiger Zeit die Gewinnsumme verdoppelt wurde - so lernt man die Menschen hinter den
Hobby-Köchen
noch besser kennen. Noch zwei Tausender mehr, und die Post geht richtig ab!
Manche entwickeln gar ein Hobby, das sich um Meckern und Runterpunkten dreht.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Dienstag, 24. Oktober 2017
24. Oktober 2017 - Das alte Paar -
Das alte Paar
Sie sitzen auf einer Bank im Park dicht beeinander - die alte Frau von 82 und der Mann von 89 Jahren, und sie schmökern in gemeinsamen Erinnerungen
an ihre Hochzeit, an die Geburten der drei Kinder und die vielen Familienfeste, die nicht immer zugunsten von Friede, Freude und Eierkuchen ausgingen.
Er will nach ihrer Hand greifen, doch die ist plötzlich in ihrer Manteltasche verschwunden, denn sie friert.
Sie machen eine große "Weißt-du-noch"-Reise und spüren, dass sie Dinge und Erlebnisse unterschiedlich wahrgenommen haben -
und dass manche Wahrheit unter einer Legende verschwunden ist. Die Erinnerung ist ein Paradies, aber man kann aus ihm auch vertrieben werden,
wenn das Gedächtnis streikt.
Der alte Mann ist noch Herr all seiner Sinne, nur laufen kann er nicht mehr so gut. Sie ist ein bisschen tüddelig, aber flott auf den Beinen. Sie könnten sich gut ergänzen.
"So viele Jahre kennen wir uns" sinniert er, "es waren schöne Zeiten."
Ihr fällt ein dunkler Tag ein, an dem sie heraus fand, dass er eine Geliebte hatte. Nur das Gesicht der Frau ist ihr nicht mehr präsent, es ist so lange her.
Ihm kommt in den Sinn, wie liebevoll sie stets mit den Kindern umgegangen ist - und er lächelt.
Als er sie kennen lernte, war sie gerade 18 Jahre alt geworden - zwischen damals und heute liegt ein ganzes Menschenleben,
an dem die Erinnerungen kleben, aber nicht einen einzigen Tag können sie zurück holen.
"Ich habe dich immer geliebt", sagt sie mit leuchtenden Augen. Und plötzlich sieht sie nicht den 89jährigen, sondern den 27jährigen Mann vor sich - einen hübscheren Kerl hatte sie davor und später nie gesehen.
Zwei Frauen nähern sich der Bank, eine um die fünfzig, die andere etwas über siebzig Jahre alt. Die jüngere lächelt die alte Frau, die nun ihre Hand aus der Manteltasche geholt und in die des Mannes gelegt hat, an -
die ältere lächelt den Mann an.
"Komm, Mama", sagte die jüngere, "wir gehen jetzt nach Hause. Papa muss auch langsam zu sich nach Hause gehen, es wird kalt."
Die alte Frau schmunzelt und steht auf.
Der alte Mann hakt sich bei seiner Frau unter und geht nach einem letzten Gruß davon.
Manch einer der Passanten, die beide auf der Bank sitzen sahen, hielten sie für ein zufrieden und glücklich alt gewordenes Ehepaar.
Doch ihre Ehe hatte nur zwölf Jahre gedauert, und sie waren schon sehr lange geschieden.
Guten Tag, Gruß Silvia
23. Oktober 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Böhl-Iggelheim/Pfalz bei Katharina
Vorspeise: Warmer Fenchel-Birnen-Salat
Hauptspeise: Kokos-Gulasch mit Erdnüssen an Limettenreis
Nachspeise: Schokoladenhalbkugel mit Mascarponecreme
"Koch den Henssler"
denkt sich Katharina, die ein großer Fan des Schnodder-Mauls Steffen Henssler ist, den ich nur aus diversen Vorschauen oder aus Zeitungsartikeln kenne, wenn er sich mal wieder den Mund verbrannt hat.
Doch niemals würde ich seine Qualitäten als Koch anzweifeln, obwohl heutige Köche in vielen Fällen lieber Show-Vorturner sind.
Und putzmunter turnen auch hier zwei Katzen mit Namen Caruso und Krümel durch die Wohnung, während Katharina in einer Tour lacht, so dass ich zu dem Schluss gelange: Hier wohnt eine fröhliche Familie.
Fröhlich ist auch Andreas, der sich Glommy nennen lässt und von "Frucht oder Blatt" faselt, und dass er "Blatt" bevorzuge. Kurz möchte ich daran erinnern, dass "Blatt" in Deutschland nicht freigegeben ist, sondern nur auf Rezept und nach ärztlicher Indikation erworben werden darf.
Egal, auch Katharina lehnt sich weit aus dem Fenster als sie ihre dörfliche? Nachbarschaft bäuerlich und engstirnig nennt. Wer alle über einen Kamm schert, darf sich am Ende nicht über die Resonanz beklagen.
Gast Karin ihrerseits ist Heilpraktikerin - ein Beruf, der im Grunde gar kein richtiger ist, aber von vielen als letzte Hoffnung - wofür eigentlich? - angesehen wird.
So erging es auch Flugbegleiterin Katharina II (zur Unterscheidung in dieser Woche mit gleich zwei Frauen, die Katharina heißen),
deren kleine Tochter im Alter von drei Jahren von gleich mehreren Ärzten in einem kurzen Zeitraum jede Menge an Antibiotika bekommen hat:
Vermutlich hat sie dem einen Arzt nicht von der Verschreibung des anderen erzählt!
Dann jedoch gab ihr ein Heilpraktiker neun Gläschen mit Kügelchen - und die Sache war geritzt!
Es sind wohl jene Kügelchen, von denen ein Talk-Show-Gast vor einiger Zeit mal den Inhalt eines ganzen Gläschens auf einmal runter geschluckt hat,
um die Wirkungslosigkeit zu demonstrieren.
Unterdessen kocht Katharina gut gelaunt den Henssler ab, und leider erntet sie dafür gar nicht mal so viel Lob,
sondern nur neunundzwanzig Punkte.
Mit denen wird sie schwerlich diese Runde gewinnen können - um damit ihre direkt nach Drehschluss geplante Kurzreise nach Hamburg zu bezahlen.
Immerhin bleibt von der Aufwandentschädigung von ca. 800 Euro so viel übrig, dass sie davon beim Henssler essen gehen kann -
und vermutlich wird sie ihn auch diesmal nicht persönlich in seinem Restaurant antreffen.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Hauptspeise: Kokos-Gulasch mit Erdnüssen an Limettenreis
Nachspeise: Schokoladenhalbkugel mit Mascarponecreme
"Koch den Henssler"
denkt sich Katharina, die ein großer Fan des Schnodder-Mauls Steffen Henssler ist, den ich nur aus diversen Vorschauen oder aus Zeitungsartikeln kenne, wenn er sich mal wieder den Mund verbrannt hat.
Doch niemals würde ich seine Qualitäten als Koch anzweifeln, obwohl heutige Köche in vielen Fällen lieber Show-Vorturner sind.
Und putzmunter turnen auch hier zwei Katzen mit Namen Caruso und Krümel durch die Wohnung, während Katharina in einer Tour lacht, so dass ich zu dem Schluss gelange: Hier wohnt eine fröhliche Familie.
Fröhlich ist auch Andreas, der sich Glommy nennen lässt und von "Frucht oder Blatt" faselt, und dass er "Blatt" bevorzuge. Kurz möchte ich daran erinnern, dass "Blatt" in Deutschland nicht freigegeben ist, sondern nur auf Rezept und nach ärztlicher Indikation erworben werden darf.
Egal, auch Katharina lehnt sich weit aus dem Fenster als sie ihre dörfliche? Nachbarschaft bäuerlich und engstirnig nennt. Wer alle über einen Kamm schert, darf sich am Ende nicht über die Resonanz beklagen.
Gast Karin ihrerseits ist Heilpraktikerin - ein Beruf, der im Grunde gar kein richtiger ist, aber von vielen als letzte Hoffnung - wofür eigentlich? - angesehen wird.
So erging es auch Flugbegleiterin Katharina II (zur Unterscheidung in dieser Woche mit gleich zwei Frauen, die Katharina heißen),
deren kleine Tochter im Alter von drei Jahren von gleich mehreren Ärzten in einem kurzen Zeitraum jede Menge an Antibiotika bekommen hat:
Vermutlich hat sie dem einen Arzt nicht von der Verschreibung des anderen erzählt!
Dann jedoch gab ihr ein Heilpraktiker neun Gläschen mit Kügelchen - und die Sache war geritzt!
Es sind wohl jene Kügelchen, von denen ein Talk-Show-Gast vor einiger Zeit mal den Inhalt eines ganzen Gläschens auf einmal runter geschluckt hat,
um die Wirkungslosigkeit zu demonstrieren.
Unterdessen kocht Katharina gut gelaunt den Henssler ab, und leider erntet sie dafür gar nicht mal so viel Lob,
sondern nur neunundzwanzig Punkte.
Mit denen wird sie schwerlich diese Runde gewinnen können - um damit ihre direkt nach Drehschluss geplante Kurzreise nach Hamburg zu bezahlen.
Immerhin bleibt von der Aufwandentschädigung von ca. 800 Euro so viel übrig, dass sie davon beim Henssler essen gehen kann -
und vermutlich wird sie ihn auch diesmal nicht persönlich in seinem Restaurant antreffen.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Samstag, 21. Oktober 2017
100 Erlebnisse, die man sich verkneifen sollte - Einen Tag lang nur die Wahrheit sagen
7. Warnung
Einen Tag lang nur die Wahrheit sagen
Es könnte der schwärzeste Tag im Leben werden - und am Ende hat man vermutlich keinen einzigen Freund mehr.
Voraussetzung ist, alles zu sagen, was einem gerade in den Sinn kommt - ob man jemanden trifft, Besuch bekommt oder weil er oder sie ihm oder ihr in den Sinn kommen, anruft.
Schon geht das Desaster zwischen Wahrheit, Lüge und dem Verschweigen los:
Es können Kleinigkeiten sein, die den anderen perplex zurück lassen wie jene über eine falsche Frisur - oder auch größere Dinge wie "Das wollte ich dir schon immer mal sagen".
Natürlich kommt mir auch in den Sinn, dass man der ersten Person, die man trifft, etwas durchaus Positives sagen kann -
doch meistens werden es lange verborgene Kritikpunkte sein, die an einem
Tag der absoluten Wahrheit
zum Vorschein kommen.
In etwa könnte ein Tag so verlaufen:
Fröhlich beginnt sie ihren Tag, als es an der Tür schellt:
"Wir möchten mit Ihnen über Gott reden" - Oh je, Zeugen Jehovas. Also nix wie raus mit der Wahrheit, die die sowieso kennen, aber ignorieren - und antworten
"Gehen Sie zum Teufel". - Das ist noch eine leichte Übung am Tag der absoluten Wahrheit.
Eine Weile später ruft die Schwiegermutter an - ein strenges Kaliber im Leben vieler Frauen. Da purzeln die bösen Wörter leicht
aus ihrem Mund, bis Schaum davor steht und sie sich endlich von der Seele geredet hat, was schon viel zu lange auf ihr gelastet hat.
Der Nachbarin deut man eben mal, dass sie zu dick oder zu dünn - dem guten Freund, dass er ein
Duckmäuser
ist, der sein Fähnchen dreht wie der Wind es ihm anzeigt.
Der Kollege, der seine Finger nicht bei sich behalten kann, bekommt so was von vor den Koffer geknallt, dass er
für die nächsten 30 Minuten keine Frau mehr belästigt.
In einem Geschäft bekommt die stets missgelaunte Kassiererin endlich die passenden Wörter zu ihrem Gesichtsausdruck.
So geht es weiter - und es ist der anstrengendste Tag in ihrem Leben.
Sie beschließt, es weiterhin wie zuvor zu halten - und nicht jedem ihre Wahrheit vor Augen zu halten, denn es ist ihr durchaus bewusst,
dass es mehrere Wahrheiten gibt.
Doch - falls es jemals einen Tag der absoluten Wahrheit gibt und man ihn nutzt, bis die Zunge
schmerzt,
ist
Krieg!
Daher: Manchmal ist Schweigen die leichtere Konsequenz.
Guten Tag, Gruß Silvia
Einen Tag lang nur die Wahrheit sagen
Es könnte der schwärzeste Tag im Leben werden - und am Ende hat man vermutlich keinen einzigen Freund mehr.
Voraussetzung ist, alles zu sagen, was einem gerade in den Sinn kommt - ob man jemanden trifft, Besuch bekommt oder weil er oder sie ihm oder ihr in den Sinn kommen, anruft.
Schon geht das Desaster zwischen Wahrheit, Lüge und dem Verschweigen los:
Es können Kleinigkeiten sein, die den anderen perplex zurück lassen wie jene über eine falsche Frisur - oder auch größere Dinge wie "Das wollte ich dir schon immer mal sagen".
Natürlich kommt mir auch in den Sinn, dass man der ersten Person, die man trifft, etwas durchaus Positives sagen kann -
doch meistens werden es lange verborgene Kritikpunkte sein, die an einem
Tag der absoluten Wahrheit
zum Vorschein kommen.
In etwa könnte ein Tag so verlaufen:
Fröhlich beginnt sie ihren Tag, als es an der Tür schellt:
"Wir möchten mit Ihnen über Gott reden" - Oh je, Zeugen Jehovas. Also nix wie raus mit der Wahrheit, die die sowieso kennen, aber ignorieren - und antworten
"Gehen Sie zum Teufel". - Das ist noch eine leichte Übung am Tag der absoluten Wahrheit.
Eine Weile später ruft die Schwiegermutter an - ein strenges Kaliber im Leben vieler Frauen. Da purzeln die bösen Wörter leicht
aus ihrem Mund, bis Schaum davor steht und sie sich endlich von der Seele geredet hat, was schon viel zu lange auf ihr gelastet hat.
Der Nachbarin deut man eben mal, dass sie zu dick oder zu dünn - dem guten Freund, dass er ein
Duckmäuser
ist, der sein Fähnchen dreht wie der Wind es ihm anzeigt.
Der Kollege, der seine Finger nicht bei sich behalten kann, bekommt so was von vor den Koffer geknallt, dass er
für die nächsten 30 Minuten keine Frau mehr belästigt.
In einem Geschäft bekommt die stets missgelaunte Kassiererin endlich die passenden Wörter zu ihrem Gesichtsausdruck.
So geht es weiter - und es ist der anstrengendste Tag in ihrem Leben.
Sie beschließt, es weiterhin wie zuvor zu halten - und nicht jedem ihre Wahrheit vor Augen zu halten, denn es ist ihr durchaus bewusst,
dass es mehrere Wahrheiten gibt.
Doch - falls es jemals einen Tag der absoluten Wahrheit gibt und man ihn nutzt, bis die Zunge
schmerzt,
ist
Krieg!
Daher: Manchmal ist Schweigen die leichtere Konsequenz.
Guten Tag, Gruß Silvia
20. Oktober 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag rund um Hameln bei Detlef
Vorspeise: Antipasti
Hauptspeise: Risotto ai Funghi Porcini, Braciole Napoletana, Pesce spada con patate al forno
Nachspeise: Crespelle soufflè con gelato e pesca
Dornenvögel
stechen und blättern neunundzwanzig Punkte auf den Tisch von Detlef, dem Pastor aus Berufung. Da er bereits den schönsten Beruf der Welt hat, wird ihm sein Ruf als Hobby-Koch hoffentlich ein bisschen egal sein.
Noch an diesem Freitag kreieren zwei aus der Kandidaten-Gruppe die Runde als einen herausragenden Gewinn (ach, nee, das herausragend stammt jetzt von mir), doch die Wirklichkeit sieht von außen und aufmerksam betrachtet, anders aus.
An Detlefs Vita klebt die Entschuldigung an Dennis vom Vortag wie eine dicke Pampe, die er auch durch eine furchtbar schweißtreibende Küchenarbeit nicht mehr gut machen kann. Meike zieht noch immer eine Flunsch, weil sie Worte, die ihr überhaupt nicht galten, auch heute noch auf sich selber
und ihr Menü bezieht. Für eben dieses empfindet sie die vierundzwanzig Punkte als eine Sache, die sie gern begründet wüsste - und gackert dabei, als würde sie einen schmutzigen Witz erzählen.
Dennis empfindet den Pastor Detlef als bestimmend und tonangebend, während Meike ihm ein "Alpha-Tier"-Dasein bescheinigt,
was er für seine Gemeinde durchaus sein darf.
Detlef seinerseits liebt Italien, Gott, Christiane und neben seinen fünf Enkeln sicherlich noch dies und das,
aber aus der Gruppe wird wohl niemand dabei sein.
Die Stimmung ist im Eimer.
Ulrike gewinnt mit vierunddreissig Zählern den Wochen-Topf mit dem Inhalt von 3.000 Euro - und dass sie so gar nicht damit gerechnet hat,
kann sie gern in einer Beichte näher erläutern. Ach, in der evangelischen Kirche gibt es diese Möglichkeit
des Sündenerlasses nicht.
Schade, denn dann kann Meike auch ihre durchgehend schlechte Laune, die man auf ihrem Gesicht lesen kann,
nicht verziehen werden.
Ich wünsche allen ein schönes Wochenende mit guten Freunden, Freuden und gelungenem Essen.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Hauptspeise: Risotto ai Funghi Porcini, Braciole Napoletana, Pesce spada con patate al forno
Nachspeise: Crespelle soufflè con gelato e pesca
Dornenvögel
stechen und blättern neunundzwanzig Punkte auf den Tisch von Detlef, dem Pastor aus Berufung. Da er bereits den schönsten Beruf der Welt hat, wird ihm sein Ruf als Hobby-Koch hoffentlich ein bisschen egal sein.
Noch an diesem Freitag kreieren zwei aus der Kandidaten-Gruppe die Runde als einen herausragenden Gewinn (ach, nee, das herausragend stammt jetzt von mir), doch die Wirklichkeit sieht von außen und aufmerksam betrachtet, anders aus.
An Detlefs Vita klebt die Entschuldigung an Dennis vom Vortag wie eine dicke Pampe, die er auch durch eine furchtbar schweißtreibende Küchenarbeit nicht mehr gut machen kann. Meike zieht noch immer eine Flunsch, weil sie Worte, die ihr überhaupt nicht galten, auch heute noch auf sich selber
und ihr Menü bezieht. Für eben dieses empfindet sie die vierundzwanzig Punkte als eine Sache, die sie gern begründet wüsste - und gackert dabei, als würde sie einen schmutzigen Witz erzählen.
Dennis empfindet den Pastor Detlef als bestimmend und tonangebend, während Meike ihm ein "Alpha-Tier"-Dasein bescheinigt,
was er für seine Gemeinde durchaus sein darf.
Detlef seinerseits liebt Italien, Gott, Christiane und neben seinen fünf Enkeln sicherlich noch dies und das,
aber aus der Gruppe wird wohl niemand dabei sein.
Die Stimmung ist im Eimer.
Ulrike gewinnt mit vierunddreissig Zählern den Wochen-Topf mit dem Inhalt von 3.000 Euro - und dass sie so gar nicht damit gerechnet hat,
kann sie gern in einer Beichte näher erläutern. Ach, in der evangelischen Kirche gibt es diese Möglichkeit
des Sündenerlasses nicht.
Schade, denn dann kann Meike auch ihre durchgehend schlechte Laune, die man auf ihrem Gesicht lesen kann,
nicht verziehen werden.
Ich wünsche allen ein schönes Wochenende mit guten Freunden, Freuden und gelungenem Essen.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Freitag, 20. Oktober 2017
20. Oktober 2017 - Adam bekommt seine Rippe zurück ... inklusive Zinsen
David, nicht Adam - aber er sieht Adam ziemlich ähnlich - übrigens eine Pappmaché-Figur
Die rippenfreie Zone
Die Emanzipation mancher Frauen geht nun ans Eingemachte:
Sie geben Adam seine Rippe zurück - und nicht nur das, sie bezahlen auch die Zinsen und lassen sich somit gleich mehrere Rippen entfernen.
Man munkelt bereits, es sei ein
Dr. Jack The Rippe(r)
schuld an diesem irrsinnigen Treiben.
Denn sogar Gott, der damals Adam die Rippe entnahm, um daraus
Eva zu formen,
dachte niemals an eine Rückgabe derselben.
Doch der ultimative Emanzipations-Kick fordert seinen Tribut.
Müssen Rippen weichen, liegen Organe blank. Aber nicht so blank, dass es nicht eine nun fast rippenfreie Frau gibt, die sich einbildet,
ihr Magen läge nun direkt unter ihren Brustimplantaten.
Womöglich hat Gott damals einen immensen Fehler gemacht, indem er Adam eine Rippe
und nicht ein paar Gehirnzellen
entnommen hat, um ein zweites Geschlecht zu schaffen. Doch das war vermutlich pure Absicht.
Auf jeden Fall finden einige Damen,
dass es nicht mehr modern ist,
zu viele Rippen zu besitzen -
und lassen einen Teil von sich schon mal als
bereits gestorbenen Überrest zurück,
bevor sie selber und im Ganzen das Zeitliche segnen.
Ist Gott nun der Dumme? Hat er nicht weit genug gedacht?
Auf jeden Fall werden es die von ihm geschaffenen und sich selbstständig und freiwillig ins Gegenteil vom Gewollten veränderten Geschöpfe eines Tages schwer haben, an der strengen Himmels-Pforten-Kontrolle vorbeizuschrammen,
denn, wenn Er sie nicht mehr als das erkennt, was Er geschaffen hat,
muss Es außen vor bleiben.
Guten Tag, Gruß Silvia
Die rippenfreie Zone
Die Emanzipation mancher Frauen geht nun ans Eingemachte:
Sie geben Adam seine Rippe zurück - und nicht nur das, sie bezahlen auch die Zinsen und lassen sich somit gleich mehrere Rippen entfernen.
Man munkelt bereits, es sei ein
Dr. Jack The Rippe(r)
schuld an diesem irrsinnigen Treiben.
Denn sogar Gott, der damals Adam die Rippe entnahm, um daraus
Eva zu formen,
dachte niemals an eine Rückgabe derselben.
Doch der ultimative Emanzipations-Kick fordert seinen Tribut.
Müssen Rippen weichen, liegen Organe blank. Aber nicht so blank, dass es nicht eine nun fast rippenfreie Frau gibt, die sich einbildet,
ihr Magen läge nun direkt unter ihren Brustimplantaten.
Womöglich hat Gott damals einen immensen Fehler gemacht, indem er Adam eine Rippe
und nicht ein paar Gehirnzellen
entnommen hat, um ein zweites Geschlecht zu schaffen. Doch das war vermutlich pure Absicht.
Auf jeden Fall finden einige Damen,
dass es nicht mehr modern ist,
zu viele Rippen zu besitzen -
und lassen einen Teil von sich schon mal als
bereits gestorbenen Überrest zurück,
bevor sie selber und im Ganzen das Zeitliche segnen.
Ist Gott nun der Dumme? Hat er nicht weit genug gedacht?
Auf jeden Fall werden es die von ihm geschaffenen und sich selbstständig und freiwillig ins Gegenteil vom Gewollten veränderten Geschöpfe eines Tages schwer haben, an der strengen Himmels-Pforten-Kontrolle vorbeizuschrammen,
denn, wenn Er sie nicht mehr als das erkennt, was Er geschaffen hat,
muss Es außen vor bleiben.
Guten Tag, Gruß Silvia
19. Oktober 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag rund um Hameln bei Meike
Vorspeise: Ravioli mit Spinat-Ricotta-Füllung
Hauptspeise: Rinderbraten mit Wurzelgemüse, dazu Mandelkartoffeln
Nachspeise: Mirabellen-Chutney mit Ziegenkäsemousse und Pflaumengebäck
Das Mädchen vom Lande
Meike lebt gern in dem nur ein paar hundert Seelen zählenden Dorf Lenne in der Nähe von Hameln, wie Detlef als Pastor die Einwohner wohl nennen würde. In der Stadt fühle man sich oft schräg angeguckt, und das ist eines der
zwei Irrtümer
von Meike an diesem Abend. Außerdem ist es sicherlich angenehmer, auch mal schräg als nur beobachtend angeguckt zu werden. In solch einem Dorf kennt jeder jeden, und das hat nur solange Vorteile bis man in den Fokus der Gemeinde rutscht.
Das kann Meike nach dieser Woche gut passieren, denn ihretwegen fällt ein Fernseh-Team in den Ort ein. Zumindest ist der Gesprächsstoff für die nächsten Monate gesichert.
Meike arbeitet als Fleischereifachverkäuferin ohne Ausbildung. Ist sie dann überhaupt eine Fachverkäuferin? Eigentlich wollte sie sowieso Grundschullehrerin für das Fach "Religion" werden. Meiner Kenntnis nach unterrichten Grundschullehrer nicht nur in einem Fach,
aber vor allem ist die Frage, ob zwischen Wunsch und Wirklichkeit nicht ein Abitur fehlt, ein Studium sowieso.
Sie ist noch jung, sie kann das alles noch nachholen.
Der zweite Irrtum schneit mit Detlef ins Haus: Schon bevor er es betritt, nimmt er sich vor, bei Dennis für die strenge Bewertung Abbitte zu leisten,
doch Meike bezieht diese Entschuldigung auf sich selber und ihr Menü - und steigert sich in ein Halb-Drama hinein.
Ja, ihr Menü? Wie ist es denn nun?
Es ist jedem ihrer Gäste sechs Punkte wert, und geht somit mit insgesamt vierundzwanzig Zählern wirklich nicht durch die Decke.
Noch führt Ulrike den Tanz um den 3.000-Euro-Pott an - und ich weiß nur, was sie sich nicht dafür kaufen würde:
Einen Hund.
Meine Hoffnung liegt auf Detlef, der u. a. viel Kritik dafür einstecken muss, dass er ein paarmal sein Smartphone aus der Tasche zieht. Solange sein Blick nicht permanent darauf fällt, kann man das eigentlich in einer Zeit verzeihen,
in der man von Radfahrern auf Gehwegen beinahe umgefahren wird, weil sie nur eine Hand am Lenker haben, während in der anderen diese Dinger liegen,
die so langsam die Weltherrschaft an sich reißen.
Auf der einen Seite verlangen die Leute von Geistlichen mehr Lebensnähe - wenn sie es dann zeigen, ist es auch wieder nicht recht.
Ohne Detlef, der nur dezent aus den anderen Teilnehmern hervorsticht, würde diese Woche noch langweiliger vor sich hin dümpeln.
Es gibt keine Rattenfänger mehr in Hameln ... denen man wie magisch angezogen folgt.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Hauptspeise: Rinderbraten mit Wurzelgemüse, dazu Mandelkartoffeln
Nachspeise: Mirabellen-Chutney mit Ziegenkäsemousse und Pflaumengebäck
Das Mädchen vom Lande
Meike lebt gern in dem nur ein paar hundert Seelen zählenden Dorf Lenne in der Nähe von Hameln, wie Detlef als Pastor die Einwohner wohl nennen würde. In der Stadt fühle man sich oft schräg angeguckt, und das ist eines der
zwei Irrtümer
von Meike an diesem Abend. Außerdem ist es sicherlich angenehmer, auch mal schräg als nur beobachtend angeguckt zu werden. In solch einem Dorf kennt jeder jeden, und das hat nur solange Vorteile bis man in den Fokus der Gemeinde rutscht.
Das kann Meike nach dieser Woche gut passieren, denn ihretwegen fällt ein Fernseh-Team in den Ort ein. Zumindest ist der Gesprächsstoff für die nächsten Monate gesichert.
Meike arbeitet als Fleischereifachverkäuferin ohne Ausbildung. Ist sie dann überhaupt eine Fachverkäuferin? Eigentlich wollte sie sowieso Grundschullehrerin für das Fach "Religion" werden. Meiner Kenntnis nach unterrichten Grundschullehrer nicht nur in einem Fach,
aber vor allem ist die Frage, ob zwischen Wunsch und Wirklichkeit nicht ein Abitur fehlt, ein Studium sowieso.
Sie ist noch jung, sie kann das alles noch nachholen.
Der zweite Irrtum schneit mit Detlef ins Haus: Schon bevor er es betritt, nimmt er sich vor, bei Dennis für die strenge Bewertung Abbitte zu leisten,
doch Meike bezieht diese Entschuldigung auf sich selber und ihr Menü - und steigert sich in ein Halb-Drama hinein.
Ja, ihr Menü? Wie ist es denn nun?
Es ist jedem ihrer Gäste sechs Punkte wert, und geht somit mit insgesamt vierundzwanzig Zählern wirklich nicht durch die Decke.
Noch führt Ulrike den Tanz um den 3.000-Euro-Pott an - und ich weiß nur, was sie sich nicht dafür kaufen würde:
Einen Hund.
Meine Hoffnung liegt auf Detlef, der u. a. viel Kritik dafür einstecken muss, dass er ein paarmal sein Smartphone aus der Tasche zieht. Solange sein Blick nicht permanent darauf fällt, kann man das eigentlich in einer Zeit verzeihen,
in der man von Radfahrern auf Gehwegen beinahe umgefahren wird, weil sie nur eine Hand am Lenker haben, während in der anderen diese Dinger liegen,
die so langsam die Weltherrschaft an sich reißen.
Auf der einen Seite verlangen die Leute von Geistlichen mehr Lebensnähe - wenn sie es dann zeigen, ist es auch wieder nicht recht.
Ohne Detlef, der nur dezent aus den anderen Teilnehmern hervorsticht, würde diese Woche noch langweiliger vor sich hin dümpeln.
Es gibt keine Rattenfänger mehr in Hameln ... denen man wie magisch angezogen folgt.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Donnerstag, 19. Oktober 2017
18. Oktober 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch rund um Hameln bei Ulrike
Hauptspeise: Ochsenbäckchen mit Kartoffel-Sahne-Stampf, Portwein-Schalotten, karamellisierte Orangen-Möhren
Nachspeise: Brownies und zweierlei von der Mango
Was diese Frau so alles kann
... Dies zu präsentieren, ist schon mal eine Sendung wert. Eigentlich würde ich es gern mit Detlef halten, der nicht nur zu spät, sondern gar nicht zum Interview-Termin kommt - hoffentlich kam ihm keine Beerdigung dazwischen - und fern bleiben,
nachdem ich den ersten Redeschwall Ulrikes hinter mich gebracht habe. Doch auch Detlef läuft pünktlich zum Dinner ein, also bin ich ebenfalls anwesend ... vor dem geschützten Fernseher. Das schöne Haus und der Garten sprechen zwar für sich selber, aber man kann so viele Wörter verlieren,
dass es anderen schwindelig wird.
Auch sinnlose Erklärungen mischen sich unter die Lobeshymnen - und so müssen die Brownies eine Nacht durchziehen. Wo ziehen die dann hin? Machen sie einen Zug durch die Gemeinde? - Ich glaube Ulrike ungesehen, dass sie die selber gebacken hat - aber um sie live und vor der Kamera vorzubereiten, fehlt ihr offensichtlich die Zeit. Dies mit dummen Ausreden zu überbrücken, ist einfach und trotzdem keine gute Idee ...
Pünktlich zum Zwiebelschneiden kommt die Frage nach den zwei bereits ausgezogenen Töchtern, die in Hamburg leben - denn der Regisseur möchte sicher gehen, ein paar Tränchen zu sehen, die natürlich prompt kommen.
Ganz kurz betritt Lebensgefährte Axel die Szene, liefert brav ein Küsschen ab - und fortan sieht man ihn nicht mehr.
Vielleicht macht er gerade einen Spaziergang und streichelt fremde Hunde,
denn einen eigenen darf er nicht haben. Da ist Ulrike aber mal so was von dagegen.
Gut so, wer Hunde nicht mag - sollte sie sich nicht ins Haus holen.
Aber die Frage bleibt, was das forsche und bestimmende As Ulrike (Hallo: nicht Aas im Sinne von Biest) ansonsten nicht mag.
Modeberatung vielleicht?
Ihr zu kurz geratener Rock zeigt zwar ihre hübschen Beine, aber durch den großen Busen wirkt das beinahe so, als würde sie jeden Moment vorne über kippen. Das Erscheinungsbild erinnert mich schwer an meine Kastanienfiguren auf Streichholzstelzen in der Kindheit.
Jetzt reiße ich mich wieder am Riemen und erzähle, dass Ulrike für ihr Dinner insgesamt dreiunddreissig Punkte bekommt,
obwohl es an Kritik nicht fehlt.
Meike reichen schon Ulrikes falsche Zeitangaben bis zum nächsten Gang, um sie zu einem Punktabzug zu verleiten - immerhin bleiben acht Zähler übrig.
Keine Ahnung, wie mir das Spektakel heute gefällt: Ein schönes Ambiente, ein vermutlich gutes Menü - aber eine aufgedrehte Gastgeberin
machen es mir schwer, neutral zu bleiben.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Mittwoch, 18. Oktober 2017
18. Oktober 2017 - Heiligabend fällt in diesem Jahr auf einen Sonntag - und dafür gibt es eine Sonderregelung
Heiligabend fällt in diesem Jahr auf einen Sonntag
Das ist erst einmal eine schlechte Nachricht für all diejenigen, die es nicht anders kennen, als an Heiligabend noch schnell die Weihnachtsgeschenke zu besorgen. Ein klein wenig besser wird diese traurige Tatsache im Nachgang zu dieser Meldung:
Denn dieser Tag im Jahr unterliegt einer Sonder-Regelung: Fällt er auf einen Sonntag, so dürfen lt. Ladenschlussgesetz Geschäfte, die überwiegend Lebens- und Genussmittel verkaufen,
trotzdem zwischen 10.00 und 14.00 Uhr öffnen.
Somit relativiert sich die gute Nachricht wieder ein wenig.
Überwiegend sind nämlich Männer die "auf-den-letzten-Drücker"-Käufer, aber Frauen haben ihrerseits bereits die Sorge,
dass sie unterm Tannenbaum neben z. B. schnödem Duschdas aus dem Supermarkt noch eine Flasche Whisky vorfinden.
Was für den besten Kumpel noch angeht, könnte einer Frau das gesamte Weihnachtsfest derart versauen,
dass auch der Mann schließlich genau so wenig Weihnachts-Frieden hat
wie die VerkäuferInnen, die bei Öffnung ihrer Arbeitsstellen
auf die konstruktive Mithilfe und Umsicht der gesamten Familie angewiesen sind.
Doch wie soll das funktionieren, wenn die eine noch arbeitet und der andere in Geschäften unpassende Geschenke sucht?
Natürlich ist es eine verdammt harte Sache, wenn die Geschäfte auf einmal an drei aufeinander folgenden Tagen geschlossen sind -
das könnte sowohl zu enormen Engpässen als auch zu Entzugserscheinungen führen.
Und nicht zuletzt zu Verzweifelten, die am Samstag vor Heiligabend versuchen, noch alles in ihre Einkaufswagen zu stopfen, was sie irgendwie noch brauchen könnten,
und letztendlich nur hoffen, nichts vergessen zu haben - während sie sich gegenseitig mit den Einkaufswagen rammen, als handele es sich um Kriegsschauplätze.
Noch ist nicht überall entschieden, welche Geschäfte an welchen Orten öffnen.
Verdi ist selbstverständlich für einen freien Heiligabend.
Besonders Frauen, die auf schöne Geschenke hoffen, sollten ihre Männer frühzeitig in die Läden treiben,
sonst heißt es am Ende nur
"Prost".
Guten Tag, Gruß Silvia
17. Oktober 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag rund um Hameln bei Janina
Vorspeise: Afrikanische Süßkartoffelsuppe mit krossen Chips
Hauptspeise: Thai-Curry-Kokos-Hähnchen an einem kleinen Reisberg
Nachspeise: "Das dunkle Duett": Fluffiger Bier-Schoko-Muffin mit Wildbeer-Frozen-Joghurt
Auf ein Bier mit Kurt Cobain
Auf die Frage, mit welcher lebenden oder bereits verstorbenen Legende Janina gern ein Bier trinken würde, fiel ihr sofort Kurt Cobain ein,
der schon lange nicht mehr lebt und zu dem legendären "Klub 27" gehört.
Insofern könnte sie sich vielleicht freuen, dass sie nun in einem "Klub der 27 Punkte" ist, als sie ihr Dinner schnell, zügig und gar nicht mal so erbaulich für ihre Gäste hinter sich bringt.
Das Dinner bewegt sich in recht einfachen Gefilden und reißt niemanden vom Hocker, und auch der Abend selber dümpelt langatmig vor sich hin. Laut Ulrikes Aussage haben sich die Kandidaten nicht viel zu sagen -
eine Erkenntnis, die überraschend kommt und die sich am frühen Morgen noch anders anhörte, als sie noch die Konkurrenz und das Zusammenspiel lobte.
Es kann am frühen Morgen eben anders als am Abend sein - so muss sich das damals auch Kurt Cobain gedacht haben,
als er eine Überdosis Heroin zu sich nahm und zur finalen Sicherheit noch zur Waffe griff.
Hier und heute greift niemand zu Waffen, nicht einmal zu denen der Worte. Es gibt zwar Kritik, aber die ist berechtigt und dürfte auch Janina im Nachhinein nicht überraschen.
Sie zieht ihr Dinner durch, präsentiert ein bisschen von ihrem Leben, ihrer Musik- und Tierliebe - und bleibt farbloser
als es ihr Haarschopf vermuten lässt.
Ulrike macht einen Anflug, die Konversation zu retten, indem sie Pastor Detlef als einen besonderen Geistlichen seiner Spezies betitelt:
Ich kenne Detlef noch viel zu wenig, um ihr zustimmen zu können - oder gar das Gegenteil zu behaupten.
Es gibt allerdings sowohl auf der katholischen als auch auf der evangelischen Seite viele Pfarrer und Pastöre, die nicht dem entsprechen,
was die Allgemeinheit annimmt. Von diesen hört man nur weniger als von den anderen ...
Heute bemerkt man wenig bis gar nichts von einem perfekten Dinner.
Wenn Vox wenigstens ein paar schöne Bilder von Hameln zeigen würde ...
Guten Morgen, Gruß Silvia
Hauptspeise: Thai-Curry-Kokos-Hähnchen an einem kleinen Reisberg
Nachspeise: "Das dunkle Duett": Fluffiger Bier-Schoko-Muffin mit Wildbeer-Frozen-Joghurt
Auf ein Bier mit Kurt Cobain
Auf die Frage, mit welcher lebenden oder bereits verstorbenen Legende Janina gern ein Bier trinken würde, fiel ihr sofort Kurt Cobain ein,
der schon lange nicht mehr lebt und zu dem legendären "Klub 27" gehört.
Insofern könnte sie sich vielleicht freuen, dass sie nun in einem "Klub der 27 Punkte" ist, als sie ihr Dinner schnell, zügig und gar nicht mal so erbaulich für ihre Gäste hinter sich bringt.
Das Dinner bewegt sich in recht einfachen Gefilden und reißt niemanden vom Hocker, und auch der Abend selber dümpelt langatmig vor sich hin. Laut Ulrikes Aussage haben sich die Kandidaten nicht viel zu sagen -
eine Erkenntnis, die überraschend kommt und die sich am frühen Morgen noch anders anhörte, als sie noch die Konkurrenz und das Zusammenspiel lobte.
Es kann am frühen Morgen eben anders als am Abend sein - so muss sich das damals auch Kurt Cobain gedacht haben,
als er eine Überdosis Heroin zu sich nahm und zur finalen Sicherheit noch zur Waffe griff.
Hier und heute greift niemand zu Waffen, nicht einmal zu denen der Worte. Es gibt zwar Kritik, aber die ist berechtigt und dürfte auch Janina im Nachhinein nicht überraschen.
Sie zieht ihr Dinner durch, präsentiert ein bisschen von ihrem Leben, ihrer Musik- und Tierliebe - und bleibt farbloser
als es ihr Haarschopf vermuten lässt.
Ulrike macht einen Anflug, die Konversation zu retten, indem sie Pastor Detlef als einen besonderen Geistlichen seiner Spezies betitelt:
Ich kenne Detlef noch viel zu wenig, um ihr zustimmen zu können - oder gar das Gegenteil zu behaupten.
Es gibt allerdings sowohl auf der katholischen als auch auf der evangelischen Seite viele Pfarrer und Pastöre, die nicht dem entsprechen,
was die Allgemeinheit annimmt. Von diesen hört man nur weniger als von den anderen ...
Heute bemerkt man wenig bis gar nichts von einem perfekten Dinner.
Wenn Vox wenigstens ein paar schöne Bilder von Hameln zeigen würde ...
Guten Morgen, Gruß Silvia
Dienstag, 17. Oktober 2017
16. Oktober 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag rund um Hameln bei Dennis
Vorspeise: Thai-Beef auf Mango-Wasabi-Salat und Sesamchip
Hauptspeise: Poschierter Kabeljau mit grünem Spargel und Safran-Curry-Ingwer, dazu Zwiebel-Granatapfel-Confit mit Brioche
Nachspeise: Fontainebleau von Himbeeren
Im Hoheitsgebiet des Rattenfängers von Hameln
Als moderner Rattenfänger "Fernsehen" muss man endlich nachschauen, was der märchenhafte Rattenfänger-Vorgänger hinterlassen hat. Man sollte denken, Hamelner Leutchen fallen auf keinen Rattenfänger mehr rein,
aber das ist ein Irrtum.
Dennis war bereits vor fünf Jahren im Fernsehen zu bewundern und hat "Die Küchenschlacht" so wenig gewonnen wie er wohl diese Woche mit nur
neunundzwanzig Punkten
wuppen wird.
Als Kind war ich für ein paar Wochen zur Kur in Hameln - nein, nicht weil ich krank, sondern zu dünn war - und jeden Sonntag ging es zu den Rattenfänger-Spielen, an die Weser-Spaziergänge erinnere ich mich auch noch - und hoffe, dass meine ansonsten verblassten Erinnerungen in dieser Woche ein bisschen aufgefrischt werden.
Dennis wohnt etwas außerhalb in einem schönen neuen Haus, und seine Frau lernte er kennen, weil sie ihn damals aufgrund seines Auftrittes in der Küchenschlacht auf Facebook angeschrieben hat. Da sie nur 10 km auseinander wohnten,
hätten sie sich auch locker in anderen sozialen Netzwerken kennen lernen können,
die da heißen:
Freunde, Kneipe, Club ... Kirche? Letzteres wohl weniger, denn wer geht heute noch in eine Kirche?
Detlef, der heute Gast ist und am Freitag kochen wird! Er ist evangelischer Pastor. Und kann sicher viele weitere Geschichten erzählen von den Kirchenmitgliedern, die immer weniger werden.
Andersrum:
Heute geht man ins Fernsehen, wenn man als Pastor die Schäfchen in die Kirche zurück holen will!
Dennis arbeitet bei der Bundesanstalt für Arbeit als Coach. Falls kein Coachen mehr hilft, landen die Bürschen - wenn es ganz schlecht läuft - bei seiner Frau, die in einer Jugendstrafanstalt arbeitet.
Und bitte: Dennis auf Facebook nicht mit Angeboten überhäufen, denn er ist bereits in seinem glücklichen Eheleben angekommen.
Wenn Detlef nicht wäre, so wäre dieser erste Abend enorm still. Gerade so wie damals
als der Rattenfänger
alle Kinder aus Hameln entführt hatte.
Ganz nebenbei ist diese Sage die wohl berühmteste auf der ganzen Welt - und gehört zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Hauptspeise: Poschierter Kabeljau mit grünem Spargel und Safran-Curry-Ingwer, dazu Zwiebel-Granatapfel-Confit mit Brioche
Nachspeise: Fontainebleau von Himbeeren
Im Hoheitsgebiet des Rattenfängers von Hameln
Als moderner Rattenfänger "Fernsehen" muss man endlich nachschauen, was der märchenhafte Rattenfänger-Vorgänger hinterlassen hat. Man sollte denken, Hamelner Leutchen fallen auf keinen Rattenfänger mehr rein,
aber das ist ein Irrtum.
Dennis war bereits vor fünf Jahren im Fernsehen zu bewundern und hat "Die Küchenschlacht" so wenig gewonnen wie er wohl diese Woche mit nur
neunundzwanzig Punkten
wuppen wird.
Als Kind war ich für ein paar Wochen zur Kur in Hameln - nein, nicht weil ich krank, sondern zu dünn war - und jeden Sonntag ging es zu den Rattenfänger-Spielen, an die Weser-Spaziergänge erinnere ich mich auch noch - und hoffe, dass meine ansonsten verblassten Erinnerungen in dieser Woche ein bisschen aufgefrischt werden.
Dennis wohnt etwas außerhalb in einem schönen neuen Haus, und seine Frau lernte er kennen, weil sie ihn damals aufgrund seines Auftrittes in der Küchenschlacht auf Facebook angeschrieben hat. Da sie nur 10 km auseinander wohnten,
hätten sie sich auch locker in anderen sozialen Netzwerken kennen lernen können,
die da heißen:
Freunde, Kneipe, Club ... Kirche? Letzteres wohl weniger, denn wer geht heute noch in eine Kirche?
Detlef, der heute Gast ist und am Freitag kochen wird! Er ist evangelischer Pastor. Und kann sicher viele weitere Geschichten erzählen von den Kirchenmitgliedern, die immer weniger werden.
Andersrum:
Heute geht man ins Fernsehen, wenn man als Pastor die Schäfchen in die Kirche zurück holen will!
Dennis arbeitet bei der Bundesanstalt für Arbeit als Coach. Falls kein Coachen mehr hilft, landen die Bürschen - wenn es ganz schlecht läuft - bei seiner Frau, die in einer Jugendstrafanstalt arbeitet.
Und bitte: Dennis auf Facebook nicht mit Angeboten überhäufen, denn er ist bereits in seinem glücklichen Eheleben angekommen.
Wenn Detlef nicht wäre, so wäre dieser erste Abend enorm still. Gerade so wie damals
als der Rattenfänger
alle Kinder aus Hameln entführt hatte.
Ganz nebenbei ist diese Sage die wohl berühmteste auf der ganzen Welt - und gehört zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Samstag, 14. Oktober 2017
14. Oktober 2017 - Klassentreffen
Klassentreffen
Es gibt so viele schöne Dinge, die man unternehmen könnte - doch nein, ein Klassentreffen muss es sein. Die meisten der ehemaligen Schüler haben sich schon vor zwanzig Jahren aus den Augen verloren, aber das steht dem Wunsch nach einer Re-Union überhaupt nicht im Wege.
Und so reisen der Moppel von früher und die Klassen-Schönheit an, um an diesem Ereignis, von dem niemand weiß, ob es etwas bringen wird, einen Glanz zu verleihen, dem auch andere Klassentreffen nicht standhalten. Doch im Vorfeld ist die Hoffnung ein Prinzip, das man am Ende erst beurteilen kann.
Endlich ist es soweit und alle finden sich in der angemieteten Lokalität ein. Die eine erkennt niemanden wieder, während der andere
noch jede Menge Unsinn auf dem Schirm hat, den jeder einzelne damals begangen hat. Nachtragen kann ein solch schönes Hobby sein - und hat hier einen Nährboden, den man so leicht nirgendwo anders findet.
Nun wird es sich zeigen, ob die Gesamt-Veranstaltung ein voller Erfolg wird - oder eine einmalige Veranstaltung bleibt.
Manche möchten schon auf dem Absatz kehrt machen, denn es kann doch nicht sein, dass die ehemaligen Mitschüler
den Altersprozess nur beschädigt überstanden haben, während man sich selber noch in der Blüte voller Schönheit sieht.
Nix mit auf dem letzten Drücker kneifen - alle finden zueinander!
Aufgespritzte Lippen treffen auf verkniffene, aber wenigstens originale. Eine erscheint im Pelzmantel, während zwei anderen das überhaupt nicht gefällt - um solche Klippen der unnötigen Art zu umschiffen, hätte man das Spektakel auch im Sommer stattfinden lassen können.
Es trifft der Arbeitslose, der sich zur Tarnung Künstler nennt, auf den im vollen Saft stehenden Erfolgsmenschen,
und während "Mein Haus, meine Frau undsoweiter" die Runde macht,
meint der vorletzte Sozial-Romantiker, der als Street-Worker arbeitet, dass manches anders scheint als es am Ende wirklich ist.
Nicht alle Vermögensverhältnisse sind auf einem gleichen Level, doch intellektuelle Leistungen sind heute auch nicht gefragt, denn es geht um Spaß. Den hat zwar nicht jeder und jede, aber danach, wenn alles glücklich überstanden ist,
können alle ihre ureigenen Geschichten erzählen. Und zwar den Menschen, die sie heute besser kennen
als die Mitschüler von damals.
Zu späterer Stunde greift das Gleichstellungs-Prinzip, denn alle haben mehr oder weniger einen im Kahn und
man hechelt Dinge und Ereignisse durch, die in den heutigen Leben
so überhaupt keine Rolle mehr spielen.
So oder ähnlich können solche Treffen ablaufen.
Ich war einmal zu einem eingeladen - aber just an jenem Tag kam mir etwas sehr Wichtiges dazwischen. Ganz ehrlich, sonst wäre ich hingegangen.
Es gab keine Wiederholung des Treffens - das weiß ich aus zwei Telefon-Gesprächen.
Etwas später gab es ein Schul-Treffen - aber um dort nicht hinzugehen, brauchte ich keine Ausrede, denn wer
kennt da schon wen?
Guten Tag, Gruß Silvia
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