Freitag, 12. Januar 2024

12. Januar 2024 - Wilsberg - "Ein Detektiv und Gentleman" - vorab in der Mediathek gesehen



Am 13. Januar ab 20.15 Uhr im ZDF, vorab in der Mediathek
Wilsberg - Ein Detektiv und Gentleman

Vermutlich auch anlässlich des 80. Krimis aus der Reihe "Wilsberg" widmet die TV-Zeitung Hörzu der Stadt Münster ein zauberhaftes Portrait, begleitet von den Tipps Leonard Lansinks: Mein Münster: Eine Stadt zum Verlieben.

Nur für Georg und Anna fühlt sich die gegenseitige Liebe immer noch eher heimlich - jeder für sich, doch nie miteinander - und ungelebt an, als dass sie nach außen getragen wird.  D a s   wird sich auch erst dann ändern, wenn die wirklich letzte Folge der Reihe läuft, denn ab jenem fernen Zeitpunkt darf auch ein Drehbuchautor zusammenbringen, was schon lange zusammen gehört. Beinahe kann man denken - und vielleicht ist es auch so? - 

Anna findet in dem Fremden, der John Cross (August Zirner) heißt, ihren Seelenverwandten. Immerhin schätzt er ihre selbstgekochte Orangenmarmelade als gelungen ein, während Wilsberg miesepetrig lieber ein Mettbrötchen gehabt hätte. Und auch abseits von süßer Marmelade findet sie John "süß".

August Zirner spielt einen britischen Historiker, der vor vielen Jahren in Münster als Soldat stationiert war.

Etwas befremdlich finde ich es stets, wenn ein bekannter Schauspieler mit einem Akzent spricht, den er sonst überhaupt nicht als ihm zugehörig präsentiert. Allerdings bemüht sich Zirner um eine dezente Zurückhaltung in der Aussprache. Vielleicht hätte man trotzdem einen Engländer für diese Rolle engagieren sollen?!

Ein Taxifahrer wird am Ende einer Fahrt auf einem Kasernengelände ermordet aufgefunden. Wer ist dieser Taxifahrer? Und: ist er der, der er zu sein scheint?

Und wer ist John Cross? Wilsberg und Overbeck sind sich kurz einig, dass dieser Gentleman-Brite dubios sein muss, während Anna ihn ausgesprochen charmant findet.

Doch dann bewahrheitet sich der Titel des 80. Wilsberg-Falls: Ein Detektiv und Gentleman.

Gemeinsam mit Wilsberg zieht Cross gegen Münsteraner Verbrecher ins Feld. Aber: ist er auch ehrlich? Ist er nur ein Detektiv? Und ein Gentleman? Oder auch ein Mörder ... ?

Overbeck glaubt bis zuletzt an seine Theorie, dass mit dem Briten etwas nicht stimmt.

Unterdessen streiten sich Cross und Wilsberg auf Augenhöhe darum, wer Holmes und wer Doctor Watson ist.


Fazit

Es herrscht ein bisschen Durcheinander in diesem Krimi, der etwas mit der früheren Militärpräsenz der Briten in Nordrhein-Westfalen zu tun hat. Cross kennt auch noch die Eltern von

Tessa Tilker (Patricia Meeden) und macht sich eigentlich und in nur 90 TV-Minuten in Münster beinahe unentbehrlich.

Bis er als Hobby-Koch etwas auftischt, das den anderen und womöglich auch einigen Zuschauern die Magen umdreht ...

Zum Glück muss nicht Overbeck allein die Humorschiene retten, denn auch Finanzamts-Chef Grabowski (Vittorio Alfieri) hat neben Ekki seine guten Momente,

und Overbecks Tölpeleien bis Intelligenz-Anfälle kommen nicht zu kurz.

Anlässlich dieses neuesten Cosy-Krimis aus der Reihe "Wilsberg" hat Leonard Lansink in einer Talkshow über die Altersarmut von Schauspielern gesprochen ... die ihn selber ebenfalls hätte betreffen können, wenn er nicht das Glück gehabt hätte,

die fiktive Figur des Wilsberg (hervorragend) darstellen zu dürfen.

Am Ende wird der Song "Help" gespielt. Wem oder was der Hilferuf gilt, erfährt jeder, der sich diesen Krimi bis zum Ende ansieht. Auf jeden Fall hätte so manch ein Zuschauer bei jenem Anblick (wird aber nicht verraten) ebenfalls "Help" gerufen.

Ich gebe 3 von 5 möglichen Sternen.

Die Wilsberg-Reihe dürfte sich ruhig wieder ein wenig steigern ... in Anlehnung an hervorragende frühere Episoden.


Guten Tag, Gruß Silvia



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