Montag, 19. Juni 2023

18. Juni 2023 - ARD - Tatort Stuttgart: "Die Nacht der Kommissare"


Thorsten Lannert – Richy Müller
Sebastian Bootz – Felix Klare
Dr. Daniel Vogt – Jürgen Hartmann
Beate Bechtle – Therese Hämer
Dieter Bechtle – Klaus Zmorek
Arthur Bechtle – Valentin Erb
Jan Hanika – Frederic Linkemann
Jessy Schwanitz – Rilana Nitsch
Herr Zhou – Poki Wong
Boris Kellermann – Thomas Gräßle
Kommissar Stolle – Bernd Gnann


Tatort Stuttgart
"Die Nacht der Kommissare"

Vielleicht bin ich schon am frühen Sonntagmorgen mit dem linken Fuß aufgestanden und habe mich mehr müde als munter durch den Tag geschleppt - so dass mir dieser Tatort am Sonntagabend eher einen Krampf im linken Fuß verursacht

anstatt für Entspannung zu sorgen.

Man - oder ich - könnte auf den Gedanken kommen, dass so mancher Tatort-Autor mit dem Hinweis "Probier' dich aus, schreib was Beklopptes" in sein stilles Autoren-Kämmerlein entlassen wird, um dort so wenig wie möglich logische Zusammenhänge zu produzieren. Oder ein anderer Stamm-Autor dichtet inmitten seines turbulenten Familienlebens und obendrein noch während des Kindergeburtstages eines seiner Sprösslinge. Letzteres würde teilweise erklären,

warum Thorsten Lannert heute wie der Oberhäuptling eines Kindergeburtstages "Liebe" verbreiten muss, die natürlich auf einem Drogencocktail beruht, den man ihm verabreicht hat.

Vielleicht können viele Schauspieler einen Vollgedröhnten spielen - Richy Müller kann es definitiv nicht.

 Sonst sehe ich ihn gerne spielen - heute nicht: ich fühle mich peinlich berührt von einem Spiel, das ich nicht auf seine Logik "untersuchen" möchte. Es gibt nämlich keine. Hier wird "Fishing" nach Lachern gemacht - und um die Dialoge herum eine ebensolche einfältige Geschichte konstruiert, die von einfältigen Menschen handelt, die eine verbrecherische Ader haben - der eine mehr, der andere weniger.

Der Schönste in diesem Film ist ... der Tiger. Das Traurigste in diesem Spiel ist ... der Tiger.

Er soll das Opfer zunächst getötet und dann aufgefressen haben - und nur den Kopf übrig gelassen haben. Sie hatte wohl mächtig Hunger, die arme Katze.

Im Nachspann entdecke ich keinen Hinweis darauf, dass der Tiger unversehrt geblieben ist und sein Einsatz tierschutzgerecht war. Kann ja auch kaum tierschutzgerecht passiert sein ... schon deshalb, weil der Tiger gar nicht artgerecht - von wem auch immer - gehalten wird. 



Fazit

Wer eine voyeuristische Ader hat, muss diese nicht beim nächsten "Autounfall" befriedigen, sondern sonntäglich die Tatorte inhalieren.

Zumindest stellt Sebastian Bootz am Ende fest: "So machen wir das nicht noch einmal." Und Thorsten Lannert meint dazu: "Aber lustig war es."

Ich hoffe, dass diese Aussage auf den Stuttgarter Ausflug ins Nonsens gemünzt ist, der auf diese Art keine Wiederholung finden wird. Immerhin ist es nicht Sinn der Sache, dass Richy Müller die Chose lustig findet,

sondern das Publikum größtenteils Gefallen an einem Krimi findet. Dazu gehört allerdings auch, dass man Schauspieler - wie hier Richy Müller - nicht sinnlos überfordert.


Guten Morgen, Gruß Silvia



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