Dienstag, 23. August 2022

22. August 2022 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Wien bei Julia


Vorspeise:
Spargel grün & weiß, Parmesan, Pancetta
Hauptgang: Kalb, Erbsen & Zeller
Nachtisch: Schokolade dunkel & weiß, Passionsfrucht


Wer perfekt ist, braucht Hilfe.
© Pavel Kosorin (*1964)

Julia hält sich für eine Perfektionistin, und es ist - wenn man diesem Erkenntnis-Spruch glauben kann - schön, dass sie viel Hilfe benötigt. Gleich mehr dazu.

Beruflich ist sie als Personal-Vermittlerin tätig. Ich weiß nur, dass man Zeitarbeits-Vermittler so nennt - und von denen würde ich mich persönlich immer fern halten. Natürlich ist es möglich, dass diese Job-Bezeichnung in Österreich eine andere Bedeutung hat.

Sie lebt mit ihrem Freund Lukas in einer schönen Wohnung samt Garten plus Swimming-Pool: Letzterer könnte  - zumindest in Deutschland - bald ein Opfer der Wasserknappheit werden. Es drohen Verbote, um Wasserverschwendungen vorzubeugen  ... Ich sehe bereits die illegal gefüllten Becken, die verborgen werden müssen, als handele es sich hier um Beete voller Cannabis-Pflanzen ... und für diese wiederum wird bald der Strom knapp oder unerschwinglich teuer ... Ein Teufelskreis reiht sich an den anderen.

Ich schweife ab, denn ich sehe, auch in Wien wird mit Wasser gekocht - und in den Vorbereitungen zum Dinner gibt es so viel Uninteressantes zu sehen.


Das Dinner

Zur Vorspeise gibt es u. a. mit Spargel gefüllte Ravioli. Die Spargelsuppe will sie unbedingt in Grün präsentieren und fügt gefrorene Erbsen und gefrorene Petersilie hinzu. Warum darf eine Spargelsuppe nicht weiß sein? Steht der schöne Schein im Vordergrund?

Zeller ist Sellerie, und zum Kalbsfilet serviert sie mit einer Farce aus Erbsen gefüllte ausgestochene Sellerie-Scheiben. Aber ich bin unaufmerksam, zum Teil sogar uninteressiert ...

Der Nachtisch besteht aus einem Schokoladen-Kuchen und einem Eis aus weißer Schokolade. Über Kuchen als "Nachtisch" habe ich schon oft meine Meinung geäußert ...


Fazit

Julias Kochergebnisse sehen insgesamt gut aus, aber ich kann mich auf Anhieb an keine Gastgeberin erinnern, die sich derart wenig bis gar nicht um ihre Gäste gekümmert hat: die Gäste müssen kräftig mithelfen, damit sie sich wohl fühlen können.

Auch, nachdem der erste Getränkenachschub von den Gästen selber in der Küche organisiert werden muss - wird sie nicht hellhörig und achtet zumindest für den Rest des Abends darauf.

Schließlich füllt Robert sogar die Wasserflasche am Kran auf - während Julia, völlig ins Kochen vertieft und die Welt vergessend, gleichzeitig äußert: "Für die Gäste nur das Beste."

Da fällt die Faust einem direkt ins Auge. Ich persönlich möchte kein Wasser aus dem Wasserhahn trinken - denn so völlig ohne Kohlensäure bekäme ich das nicht durch die Kehle geschüttet.

Im Vorfeld sind sich die Gäste einig, dass die Gastgeberin einen Montags-Extra-Punkt bekommen wird. Stehen sie zu ihrer Aussage? Ich weiß es nicht.

Die Punkte: 9 gibt Robert, je 8 Daniel und Martina, 7 gibt Jessica.

Das sind 32 Umdrehungen für eine Gastgeberin, die diesen Abend recht ungemütlich gestaltet hat.


Guten Morgen, Gruß Silvia 


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