Samstag, 13. August 2022

13. August 2022 - "Das perfekte Dinner" und ich ...


Das perfekte Dinner und ich ...

sind alte Bekannte, die sich an den Abenden gegenübersitzen und oft genug nicht wissen, was sie voneinander halten sollen. Auf der einen Seite ein Hobby-Koch, der im besten Fall nur Lob als Resonanz bekommen möchte, auf der anderen eine Zuschauerin, die ein paar Besonderheiten herauskitzeln will.

Allerdings fing es für mich überhaupt nicht mit Beiträgen über diese Sendung an. Bis es so weit war, dauerte es noch eine sehr, sehr lange Zeit. Es waren - genau gesagt - viele Jahre!

Im November 2005 hat es - wie ich ergoogelt habe - eine Pilotsendung gegeben. Die erste Folge ist am 6. März 2006 ausgestrahlt worden. Eher zufällig als beabsichtigt geriet ich am 7. März erstmals in diese Sendung - und wunderte mich:

Jemand kochte, die anderen standen jeweils zu Zweit in irgendeiner Landschaft locker herum und spekulierten darüber, wie der Koch des Tages wohl wohnen könnte ... Eine kleine Gruppe von Hellsehern? Nein, das ist bis heute geblieben: anhand seines Auftretens wird ein Mensch in eine Schiene hineingeschoben - und ich freue mich jedes Mal, wenn die Vorhersagen überhaupt nicht eintreten.

Allerdings faszinierte diese Reihe mich schnell - und in der ersten Woche wurden bereits die Kandidaten-Schwächen aufgegabelt: kochen konnte ganz sicher nicht jeder von den allerersten Mitspielern.

Nach ein paar Wochen war ich gewillt, mich selber für das Format zu bewerben: ich hatte bemerkt, dass das Wort "perfekt" im Titel keinen wirklich großen Stellenwert hatte - und das war ausschlaggebend für meinen Wunsch, selber einmal mitzuwirken ... seitdem sind meine Kochkünste übrigens nicht größer geworden ...

Dann jedoch fiel mir erst auf, was für viele, viele andere überhaupt der Grund für eine Teilnahme ist - für mich aber ein Ausschluss-Kriterium: ich hätte nicht nur vor TV-Kameras kochen müssen, die ganze Chose wäre auch noch zur Ausstrahlung gekommen ...

nein, ins Fernsehen wollte ich nicht! Meine Erfahrungen mit dem Medium Fernsehen (als begleitende Randfigur) reichten mir aus: es war nie meine Welt. Da ich ohnehin keine begnadete "Köchin" bin, begrub ich meinen Schnaps-Idee-Wunsch sang- und klanglos und bis heute ohne Bedauern.


Die Punkte

signalisieren die Anerkennung eines Dinners - oder eben die Abneigung. Sie bewegen sich im Rahmen von Null bis Zehn.

Zum ersten Mal Null Punkte gab es am 7. April 2006 von Nadja für den Gastgeber Franco. Aber sie war im Laufe der Zeit nicht die einzige, die keinen einzigen Punkt vergeben hat. 

Die erste Super-Siegerin mit 40 Punkten war die Kandidatin Dagmar aus Bielefeld am 8. Dezember 2006.


Über die Jahre

ist die Sendung sich treugeblieben. Man kann sich darauf verlassen, dass man Selbstdarsteller und Werbetreibende in absolut eigener Sache ebenso sieht wie Leute, die unbedingt einmal ins Fernsehen wollen, dann aber auch Leute, die nur zeigen möchten, wie gut sie kochen können. Manche möchten eher zeigen, was sie besitzen - und andere wiederum sehen die Sendung als Sprungbrett für eine Reality-Soap-Karriere an.

Leider muss jeder Teilnehmer an diesem Format auch ein Drei-Gänge-Menü kochen - was sich oft genug als lästige Aufgabe erweist.

Es gibt die Taktierer, die den eigenen Punkte-Vorteil stets im Blick behalten - und es gibt die Fairen, aber ebenso gibt es die, die nicht anecken möchten - und andere, die gerne anecken.


Das Interessante an dieser Sendung

ist der Blick in die Häuser und Wohnungen der Teilnehmer. Davon wurde früher mehr gezeigt, als noch in den Häuslichkeiten der jeweiligen Kandidaten gestöbert werden sollte ... und heutzutage wird noch wenig davon gezeigt, aber genug,  um einen kleinen Blick in die Persönlichkeiten zu bekommen. Zeige mir, wie du wohnst - und ich weiß (in etwa), wer du bist.

Wirklich kennenlernen kann man die Kandidaten nicht: es gibt die lieben, die frechen, die wohlwollenden, die gutmütigen und die übermütigen, die Nervenden und weitere, denn die Bandbreite ist so riesig wie es verschiedenen Menschen eigen ist.

Mir gefällt diese Sendung, die humorvoll aufbereitet wird - und keine wirklich düsteren Momente beinhaltet.

"Das perfekte Dinner" ist als Sendereihe so perfekt ... wie es möglich ist: und das rein Menschliche steht meistens im Vordergrund. Was mich einzig stört, ist:

Wenn jemand wirklich gut kochen kann, werden meist seine persönlichen Defizite vergessen oder unter den häuslichen Tisch fallen gelassen ...

Ich wünsche meinen Lesern ein schönes Wochenende. Am Montag geht die Show in die Verlängerung. Die für mich interessanteste Koch-Sendung im TV - wenn auch das Kochen selber oft auf der Strecke bleibt - zumindest das gute Kochen.


Guten Tag, Gruß Silvia

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