Freitag, 18. Juni 2021

18. Juni 2021 - Vorschläge (keine Ratschläge) für kochwillige Kandidaten der Sendung "Das perfekte Dinner"




Vorschläge (keine Ratschläge)
für kochwillige Kandidaten der Sendung "Das perfekte Dinner"

Wer kurzfristig und vorübergehend berühmt werden will oder auch am Ende nur als berüchtigt angesehen werden möchte, kann sich zwanglos für die Sendung "Das perfekte Dinner" bewerben. Besonders gute Kochkenntnisse sind nicht erforderlich, obwohl sie auch keineswegs ein Hindernis darstellen. Das persönliche Wohnumfeld muss nicht zwangsläufig ein besonderes sein, obwohl es nicht verkehrt sein kann, in einem Schloss zu wohnen.

Wer nach einer Bewerbung für die Sendung verpflichtet wird, sollte ein paar Koch-Ideen mitbringen: die dürfen von simpel bis kompliziert reichen, und in den meisten Fällen sollten sie jedoch keine Küchen-Höhenflüge beinhalten, denn das wäre kontraproduktiv,

weil das Publikum sich daran erfreuen soll, dass es im Schnitt besser kocht als all die Kandidaten. Denn wer einer wahren Kochsendung zuschauen will, verfällt nicht aufs "perfekte Dinner".


Die Menü-Auswahl

sollte nicht verblendet gegenüber den eigenen Fähigkeiten erfolgen, sondern sich in einem eher bescheidenen, ungefährlichen Rahmen befinden. Über eine ambitionierte und arrogante Menü-Auswahl kann man leicht stolpern. Es ist wie beim Essen selber: das Auge ist größer als der Appetit. 


Probekochen

kann zu einer ersten Hürde werden. Lädt ein Kandidat seine Oma zum Probieren ein ... wird vermutlich keine konstruktive Kritik, sondern nur liebevolles Zustimmen, zustande kommen.

Lädt er Freunde zu einem auf Probe gekochtes möglichst perfektes Dinner ein, könnte die Stimmung mit jedem kritischen Kommentar irgendwann auf dem Nullpunkt ankommen und Freundschaften auf den Prüfstand gelangen.

Eine gewisse Selbstkritik jabb sowieso nicht schaden, aber man findet sie selten im eigenen Oberstübchen, wenn eine Teilnahme in einem TV-Projekt ansteht ... und man vor lauter Kamerageilheit keine Tatsachen mehr erkennt.

Natürlich gibt es auch die vollkommen Reflektierten, die Relaxten ... und es gibt sogar große Kochtalente, die sich fürs "Dinner" bewerben. 


Die Show

selber ist voller Tücken, denn sie besteht nicht allein aus dem eigenen Kochtag, an dem jeder Einzelne im Mittelpunkt steht und seine Rolle abspulen kann. Dieser Tag ist für den Beliebtheitswert beim Publikum die kleinste Hürde, denn selbst großen Stinkstiefeln gelingt es oft, dass sie hier sympathisch rüberkommen.

Danach und auch vor dem eigenen Kochtag muss sich jeder Teilnehmer hüten, sonst stürzt eine eventuelle Sympathie-Welle schneller ab als man sie nach dem Ausstrahlen der Sendung wieder aufbauen kann. Kritik - ja! Aber hier macht der Ton die Musik! Und nicht nur der Ton,

denn auch die Mimik spielt eine entscheidende Rolle: lieber ein Poker-Face als angewidert gucken. Lieber die Faust in der Tasche machen als sie ins Licht zu halten.

"Es war nicht das perfekte Dinner, weil das Menü zu kompliziert (ausgesucht) war." Original-Zitat aus einer der Sendungen,

das genau so unlogisch rüberkommt wie es unlogisch ist.

Klare Worte, klare Statements ... immer mit Sachlichkeit vorgetragen, denn Kritik muss und soll stattfinden.

Leider merkt man vielen Kandidaten an, wenn ihnen die Nase eines Gegenübers nicht passt. Bewertungen der Menüs fallen sehr oft rein subjektiv aus ... aber auch Taktierer werden vom Publikum meistens schnell durchschaut. Nicht immer natürlich.


TV-Präsenzen

stehen nicht jedem gut zu Gesicht, der davon träumt, einmal im Fernsehen seinen großen Auftritt zu haben. Schnell kann aus einem großen ein blamabler werden. Selbst, wer sich als TV-Kandidat gut benimmt und es allen recht machen will, kann von den Zuschauern eiskalt erwischt werden ... wenn er zum Beispiel beim Kochen keine fundierten Kenntnisse zum Besten gibt.

Dass es eines Tages keine Kandidaten mehr gibt, befürchte ich weniger: den Mutigen und Wagemutigen gehört schließlich die Welt, und von diesen gibt es viele.

Im Falle eines Falles gilt für unbeliebte Teilnehmer am Ende: Augen zu und durch! Die Welt ist so vergesslich, und in zwei Wochen erinnert sich keine Mensch mehr an dich!


Viele verwechseln schlechten Ruf mit Berühmtheit und fallen lieber durch Untugenden auf als gar nicht.
- Unbekannt

Es ist wahrscheinlicher, irgendwann im Leben eine Berühmtheit zu grüßen, als selbst eine zu werden.
- Daniel Mühlemann (*1959)

Guten Tag, Gruß Silvia

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