Montag, 30. Juli 2018
30. Juli 2018 - Die Eisbären trauern.
Die Eisbären von Parryoya trauern
... denn einer der ihren lernte am vergangenen Samstag die Macht kennen, mit denen Menschen ihnen drohende Gefahren,
in die sie überhaupt nicht kommen müssten,
abwenden:
Ein sogenannter Eisbärenwächter hat mit seiner Schusswaffe einen Eisbären getötet.
Es trauert die gesamte Gemeinde der ohnehin schwer ums Überleben kämpfenden Angehörigen und Freunde des tapferen Eisbären -
der sich gegen die ungebetenen und höchst lästigen Eindringlinge so zur Wehr gesetzt hat - wie es auch Menschen gegen Eindringlinge tun würden.
Den Menschen sind ihre Häuser heilig, ihre Grundstücke, ihre ganze Umgebung eben.
Die Eisbären müssen hingegen stetig eindringende
Schaulustige (die sich Touristen nennen), man könnte sie auch
Gaffer
nennen, erdulden.
Denn sie sind vergleichbar mit denen, die Katastrophen-Tourismus begehen oder bei einem Unfall nicht einfach helfen, sondern nur gaffen.
Kreuzfahrtschiffe legen an, und die Passagiere, geschützt durch die Eisbärenwächter dürfen und wollen von Bord gehen,
um Eisbären, aber bitte recht ungefährlich,
aus nächster Nähe betrachten zu dürfen. Dafür haben sie schließlich bezahlt.
Kommt ein Teil des Reisepreises eigentlich den Eisbären zugute? Jeder Schlossbesitzer, der sein Anwesen für die Allgemeinheit öffnet, verlangt Eintrittsgelder.
Die Natur jedoch wird als Untertan angesehen, den man bis zur bitteren Neige ausbeuten darf.
Zur Not wird dann solch ein "renitenter" Eisbär einfach erschossen - obwohl er lediglich sein gutes Recht in Anspruch nimmt, sich und seine Artgenossen zu verteidigen.
Was soll ich zu dem verletzten Eisbärenwächter bemerken? - Gar nichts, ich habe nicht einen Funken Mitleid mit ihm.
Und die Passagiere, die mal eben hier spazieren gehen wollten, haben hoffentlich wenigstens einen gehörigen Schock erlitten.
Guten Tag, Gruß Silvia
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