"Süden schmeckt nicht nur nach Tomate"
Vorspeise: Wassermelonen-Carpaccio und Brot
Hauptgang: Rotbarschfilet und Zucchini-Risotto
Nachtisch: Vanilleeis und Erdbeere
Vorspeise: Wassermelonen-Carpaccio und Brot
Hauptgang: Rotbarschfilet und Zucchini-Risotto
Nachtisch: Vanilleeis und Erdbeere
Kochbücher: Bilder als Futter-Morgana
© Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger (*1939)
© Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger (*1939)
Jonas nennt eine ganze Batterie von Kochbüchern sein eigen, und sie stehen in einigen Regalen und auch als schlichte Dekoration auf einem Fensterbrett, rufen um Beachtung und hoffen auf die Verwirklichung einiger ihrer Vorschläge. Er gibt zu, noch nicht aus jedem Buch etwas nachinterpretiert zu haben, und es ist schließlich einfacher, Google ein Stichwort zu geben ... und schon spuckt der Gigant gefällige Rezepte aus. Kochblogs gibt es auch jede Menge mit ebenso vielen Ideen, die heute zum Beispiel
Larissa begeistert hätten.
Heiner seinerseits ist ohnehin von seiner Teilnahme an dieser Sendung so beschwingt, als hätte er Glückspillen konsumiert, und auch, weil er endlich einmal aller Öffentlichkeit seine Hut- und Schuhsammlung präsentieren kann.
Jeder Kandidat hat seine eigenen Motive, sich für diese Sendung zu bewerben. Manche glaubt man zu kennen, andere erahnt man ...
Der 37jährige Jonas, der in der Lebensmittellogistik arbeitet, kocht sicher sehr gerne, doch er hat die Erwartungen an seine Kochkünste so hochgeschraubt, dass ein Fallen, das jedoch von viel Wohlwillen begleitet wird, kaum ausbleiben kann.
Selbst die minimalistische Menükarte lässt keine Erwartungen schrumpfen, denn die Konkurrenz wittert dahinter versteckte Höhenflüge, die wohl nicht völlig aus der Luft gegriffen sind. Ich schränke das mit einem "wohl" ein, weil wir als Zuschauer natürlich nur einen Bruchteil dessen mitbekommen, was manch einer vom Stapel lässt, um optimistisch die anderen darauf einzustimmen, was sie an seinem Abend erwarten können ...
Das Menü
Im Ofen lange getrocknete und danach kurz geräucherte Wassermelone bildet neben selbstgemachtem Pizzabrot die Vorspeise - und es gibt viel Lob für die entpersonalisierte Melone, sogar hier und da Begeisterung.
Ich habe keine Ahnung, wie das schmeckt. Larissa jedenfalls schließt sich dem Lob nicht an: sie mag auf jeden Fall lieber Kochbananen in der Vorspeise.
Der Hauptgang ist ein Hauptgang mit Risotto und Fisch. Die anfängliche Euphorie nach der Melonen-Vorspeise sinkt, aber sie sinkt nicht bei allen.
Zum Nachtisch serviert er Spaghetti-Eis, und die Schwierigkeit liegt darin, dass das Eis nicht schmilzt, während er es für 6 Portionen durch die Kartoffelpresse jagt.
Eis ist auch nicht eben Larissas Lieblingsspeise - und überhaupt fehlt ihr heute vielleicht das Brasilien-Gefühl ... und eine positive Grundstimmung.
Fazit
Jonas bezeichnet sich selber als einen ungeduldigen Perfektionisten. Auch Unpünktlichkeit gehört zu seinen Trigger-Punkten, während Larissa ihm erzählt hat,
dass es in Brasilien als unhöflich gilt, pünktlich zu sein. - Sorry, das glaube ich ihr nicht: eher würde ich denken, dass man dort über pünktliche Leute milde lächelt ...
Christina, die am letzten Abend kochen darf, hat unterdessen andere Sorgen: sie muss schnell per Telefon eine Sprite-Bestellung aufgeben ... die muss ausgesprochen wichtig sein. - Als Freundin von Krimis könnte ich aber auch denken, dass "Sprite" hier ein Codewort für etwas völlig anderes ist ...
Die Punkte: Heiner spendiert 10, je 8 geben Mirko und Christina, während Larissa mit 7 Zählern der Wahrscheinlichkeit nahe kommt, gerecht beurteilt zu haben.
Mit 33 Umdrehungen landet Jonas am 4. Tag auf dem bislang 2. Platz hinter Larissa.
Ich habe an keinem dieser 4 Tage ein perfektes Dinner gesehen, nur manche bewertungsmäßigen Absurditäten.
Guten Morgen, Gruß Silvia
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